Verteilungskonflikte und Marktverbände
In: Verteilungskonflikte in Marktwirtschaften; Studies in Contemporary Economics, S. 15-40
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In: Verteilungskonflikte in Marktwirtschaften; Studies in Contemporary Economics, S. 15-40
In: Klimawandel und Konflikte: Versicherheitlichung versus präventive Friedenspolitik?, S. 67-82
Zunächst erläutert die Verfasserin den speziellen Blickwinkel der Volkswirtschaftslehre, unter dem in dieser Disziplin die Auswirkungen des Klimawandels auf das Einkommen untersucht werden. Sie gibt dann einen Überblick über die Folgen des Klimawandels, bevor darauf aufbauend auf die Verteilungswirkungen des Klimawandels auf das Einkommen von Volkswirtschaften, Gruppen und Individuen eingegangen wird. Da die volkswirtschaftliche Verteilungstheorie mit ihrer alleinigen Ausrichtung auf das Einkommen allerdings zu kurz greift, wird dieser Ansatz durch weitergehende Verteilungskonflikte erweitert, die durch den Klimawandel entstehen. In ihrem Fazit hält die Verfasserin fest, dass durch den Klimawandel Verteilungskonflikte entstehen, weil sich die Einkommens- und Wohlstandsverteilung zwischen sozialen Gruppen, Wirtschaftssektoren und Regionen verändert. (ICE2)
In: Die Versprechen der Demokratie, S. 77-87
"Die Eurokrise hält seit über drei Jahren die Länder der Europäischen Währungsunion in Atem. Trotz fortlaufender Bemühungen, diese Krise einzudämmen, gestaltet sich eine Lösung politisch schwierig. Die Probleme im März 2013, ein von allen Seiten getragenes Hilfsprogramm für den Krisenstaat Zypern auf die Beine zu stellen, sind dabei nur das neueste Beispiel für die politischen Konflikte, welche durch die Krise hervorgerufen werden. Eine Reihe von Umständen erschwert die Lösungsfindung in der Eurokrise, welche sich dadurch zu einer großen Herausforderung für die europäischen Demokratien entwickelt hat: Zum einen gibt es eine hohe Unsicherheit bezüglich der Auswirkungen verschiedener Lösungsvorschläge. So sind sich viele Ökonomen uneins über die optimale Vorgehensweise zur Lösung der Krise. Zweitens muss die Bekämpfung der Krise innerhalb komplexer politischer Strukturen stattfinden, in welchen nicht nur die Regierungen und Parlamente der Nationalstaaten beteiligt sind, sondern die Krisenbekämpfung auch zwischen den Staaten der Europäischen Währungsunion, den Institutionen der Europäischen Union und internationalen Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds koordiniert werden muss. Diese Koordination wird drittens durch die starken Verteilungskonflikte sowohl innerhalb als auch zwischen den beteiligten Staaten darüber, wer die hohen Kosten der Krise tragen soll, verschärft. Dieser Aufsatz konzentriert sich auf letzteres Phänomen, die umfassenden Verteilungskonflikte, die im Kontext der Eurokrise zu bewältigen sind." (Textauszug)
In: Staatstätigkeit: international und historisch vergleichende Analysen, S. 61-87
Nach mehrjähriger Arbeit an komplexen Politikvergleichen und induktiver Theoriebildung hält der Autor eine deduktive Klärung der Funktionsweise jener vielfältig strukturierten Verhandlungssysteme, die den Prozeß der Politikformulierung und Politikimplementierung in allen westlichen Ländern immer mehr zu dominieren scheinen, für ein wichtiges Desiderat der theorieorientierten vergleichenden Politikforschung. Dieser Aufsatz ist ein erster Schritt auf diesem Wege. Einleitend wird zunächst der Versuch unternommen, den Begriff der "Pathologien politischer Steuerung" näher zu bestimmen. Zugleich wird gezeigt, daß die eigentliche Gegenposition hierzu von der neueren, "autopoietischen" Systemtheorie Luhmanns eingenommen wird. Vor diesem Hintergrund wird dann die Steuerbarkeit und Steuerungsfähigkeit funktionaler Teilsysteme erörtert. Im weiteren wird die Ausbildung von Verhandlungssystemen untersucht. Im nächsten Schritt wird die Anwendbarkeit spieltheoretischer Analysen überprüft. In den beiden letzten Abschnitten wird auf die Steuerungspathologien in Verhandlungssystemen und die Regelung von Verteilungskonflikten eingegangen. Die Überlegungen enden mit der Feststellung: In welchen Bereichen, unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang die hier theoretisch abgeleiteten Hypothesen tatsächlich gelten, ist Sache der weiteren empirischen und vergleichenden Forschung. (RW)
In: Demokratie und Gerechtigkeit in Verteilungskonflikten, S. 261-280
Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Verteilung des Guts der Erwerbsbeschäftigung. Für den Verfasser führt der Widerspruch der Knappheit der Gelegenheiten zur Vollzeiterwerbstätigkeit und ihrer Rolle als Zugangsbedingung zur Einkommenssicherheit und sozialen Anerkennung zur Verschärfung sozialer Verteilungskonflikte. Maßnahmen zu Gunsten der Erweiterung individueller Selbstverwirklichungsspielräume jenseits der ökonomischen Arbeit ("bedingungsloses Grundeinkommen") hält der Verfasser für sinnvoll, sie dürfen aber nicht auf Kosten der wirtschaftlichen Partizipation ihrer Adressaten gehen. Vor allem die Kritische Theorie ist in der Pflicht, mit der Ideologie der Arbeitsgesellschaft zu brechen und neue progressive Vorschläge der sozial gerechten Umverteilung von Arbeit und sozialer Anerkennung zu entwickeln. (ICE2)
In: Politische Wissenschaft und politische Ordnung, S. 123-145
In: Die Debatte um geistiges Eigentum
In: Staatstätigkeit, S. 61-87
In: Umwelt, Beschäftigung und Zukunft der Wachstumsgesellschaften, S. 61-92
In: Der Transformationsprozeß: Analysen und Befunde aus dem Leipziger Institut für Soziologie, S. 131-147
"Mit dem Abbau von Staatsgrenzen ändern sich die Kontextbedingungen der Verbändepolitik. Der Beitrag von Klaus Holz, Roswitha Pioch und Georg Vobruba untersucht, welche tarifpolitischen Konsequenzen die institutionelle Vereinigung Deutschlands - der Abbau der innerdeutschen Staatsgrenze - hat. Dies geschieht am Beispiel des Tarifkonflikts der Metallindustrie in Sachsen im Frühjahr 1993. Es wird gezeigt, daß die tarifpolitischen Verhandlungen nunmehr nicht allein durch die 'alte' Konfliktlinie zwischen Kapital und Arbeit bestimmt sind, sondern daß diese durchkreuzt wird von einer zweiten Konfliktlinie zwischen Ost ('arm') und West ('reich'). Auch die Integrationsprozesse auf EG-Ebene zielen auf den Abbau von Staatsgrenzen. Bilden sich in der Folge davon transnationale Produktionsfaktoren-Märkte, so steht zu erwarten, daß auch in der Tarifpolitik auf europäischer Ebene zu der Konfliktlinie zwischen Kapital und Arbeit eine weitere Konfliktlinie zwischen armen und reichen EG-Ländern hinzukommen wird. In beiden Integrationsprozessen entstehen verbändepolitisch neue Konfliktkonstellationen, die auch die Spielregeln des Verhandlungssystems selbst zum Verhandlungsgegenstand werden lassen. Dabei gibt es verbändepolitisch jedoch einen signifikanten Unterschied: Im institutionell vereinigten Deutschland gibt es einen Staat, der die Entwicklung der verbandlichen Verhandlungssysteme flankierend unterstützen kann. Einen die Funktionsweise von Verhandlungssystemen absichernden Staat wird es auf EG-Ebene jedoch nicht so bald geben." (Autorenreferat)
In: Europäische Integration und verbandliche Interessenvermittlung, S. 575-596
Der vorliegende Beitrag versucht folgende Fragen zu beantworten: Welche tarifpolitischen Konsequenzen hat die institutionelle Vereinigung Deutschlands? Was läßt sich aus den tarifpolitischen Folgen für die europäische Integration lernen? Diese Fragestellungen werden anhand einer empirischen Fallstudie zum ersten markanten Tarifkonflikt im vereinten Deutschland, den Metallkonflikt im Mai 1993 in Sachsen, zu beantworten versucht. Als empirisches Material verwenden die Autoren Verbandsverlautbarungen der beiden Tarifparteien. Die Ergebnisse zeigen einen fundamentalen Unterschied: Im Falle Deutschlands spielen sich die tarifpolitischen Vereinheitlichungsprobleme innerhalb eines Staates ab. Dieser Staat kann im Konfliktfällen moderierend eingreifen, und er kann - wenn auch in begrenztem Umfang - tarifpolitisch relevante Verteilungsspielräume definieren. Auf EG-Ebene dagegen ist keine Instanz in Sicht, die zu derartigen das Tarifsystem flankierenden, konfliktreduzierenden Leistungen in der Lage wäre. Wahrscheinlich wird gerade diese Abwesenheit des Staates seine Bedeutung in der Tarifpolitik deutlich werden lassen. (ICE)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 991-1002
"Das Thema des Vortrags ist die Wahrnehmung und Beurteilung der Lastenverteilung im deutschen Gesundheitssystem durch die gesetzlich Krankenversicherten. Auf der Basis einer eigenen Umfrage zur 'Akzeptanz des Wohlfahrtsstaates' wird untersucht, ob die bestehende Lastenverteilung im Gesundheitssystem von den gesetzlich Krankenversicherten als problematisch empfunden wird und wodurch sich die Wahrnehmung und Beurteilung der Lastenverteilung erklären lässt. Als Lastenverteilung wird die Verteilung der Finanzierungslasten auf die Akteure im Gesundheitssystem bezeichnet. Dabei kann es zu unterschiedlichen Verteilungskonflikten kommen. Als unfair kann etwa die Lastenverteilung zwischen den gesetzlich Versicherten sowie zwischen gesetzlich und privat Versicherten angesehen werden. Aber auch die Lastenverteilung zwischen unterschiedlichen Akteursgruppen im Gesundheitssystem (z. B. zwischen Ärzten und Versicherten) und auf der Ebene der Gesamtallokation der Mittel kann als problematisch empfunden werden. Für die Wahrnehmung und Beurteilung der bestehenden Lastenverteilung ist die Beurteilung des Solidarprinzips der gesetzlichen Krankenversicherung sowie der sich daraus ergebenden Verteilungswirkungen zentral. Auch die Bewertung möglicher Veränderungen der Lastenverteilung lassen Rückschlüsse auf ihre Beurteilung zu. Daher wird auch die Beurteilung grundlegender Reformalternativen analysiert, sofern diese die bestehende Lastenverteilung entscheidend verändern. In einem zweiten Schritt wird untersucht, wie die Beurteilung der Lastenverteilung erklärt werden kann. Dabei wird zunächst davon ausgegangen, dass die Zustimmung zur Lastenverteilung bei einer geringen individuellen Belastung hoch ist, während bei einer starken Belastung mit Ablehnung zu rechnen ist. Ergänzend zur objektiven Belastung werden aber auch subjektive Faktoren wie das individuelle Sicherheitsbedürfnis und die Zufriedenheit mit der eigenen Absicherung als Erklärungsfaktoren herangezogen. Schließlich wird untersucht, wie sich Gerechtigkeits- und Solidaritätsüberzeugungen und die Wahrnehmung 'typischer' Leistungsempfänger auf die Beurteilung der Lastenverteilung im Gesundheitssystem auswirken. Von zentraler Bedeutung sind hier die Wahrnehmung von Leistungsmissbräuchen und Fragen des Lebensstils anderer Versicherter wie ein unzureichendes Gesundheitsverhalten." (Autorenreferat)
In: Staatstätigkeit: international und historisch vergleichende Analysen, S. 38-60
Die viel diskutierte Frage nach Möglichkeiten und Grenzen einer staatlichen Steuerung oder Lenkung wirtschaftlicher Strukturen und Abläufe hat erneut an Aktualität gewonnen. Die Einsicht in eine häufig geringe Wirksamkeit und Effizienz staatlicher Wirtschaftspolitik hat nicht nur die ordnungspolitische Debatte um das Verhältnis von Markt und Staat neu entfacht, sondern auch interessante Versuche einer theoretischen Erklärung der Kapazitäten, Restriktionen und Defizite staatlicher Wirtschaftslenkung angeregt. In dem Beitrag wird auf der Basis einer politisch-ökonomischen Theorie gesellschaftlicher Verteilungskonflikte der Versuch unternommen, eine theoretische Erklärung und teilweise empirische Überprüfung von Kapazitäten, Restriktionen und Defiziten staatlicher Wirtschaftspolitik zu entwickeln und die sich daraus ergebenden Forschungsperspektiven zu diskutieren. Dabei legen die Autoren ihrer Analyse eine Kombination aus neuer ökonomischer Theorie und Politik und politisch-institutionalistischem Ansatz zu Grunde. Der Beitrag endet mit der Forderung, daß es notwendig ist, ein klareres Verständnis der Interdependenzen von staatlichem Handeln und wirtschaftlicher Entwicklung zu gewinnen, da die heute in der Volkswirtschaftslehre wieder weit verbreitete Ansicht, die wirtschaftliche Entwicklung gestalte sich um so besser, je weniger der Staat eingreift, viel zu kurz greift. (RW)
In: Ethnowissen, S. 171-195