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1.: Madhal li-dirasat al-fulklur wa-'l-asatir al-'arabiya. As-Si'r wa-'l-malahim as-sa'biya al-'arabiya. As-Si'r as-sa'bi al-fulkluri. (Dt.: Einführung in die Studien der Folklore und der arabischen Legenden.). - 1994. - 639 S.; 2.: Al-Hikayat as-sa'biya al-'arabiya. Az-Zir Salim Abu-Laila al-Muhalhil. Sirat Bani-Hilal. (Dt.: Arabische Volkserzählungen.). - 1995. - 523 S. - ISBN 977-01-4496-7

Über Jahrhunderte hinweg berichten Volkserzählungen, deren schönste hier versammelt sind, von einer erstaunlichen Figur - dem schwangeren Mann. In ihm wird literarisch der Kampf von Mann und Frau um die Macht ausgetragen. Als Ursprung der Macht begriff man ehemals die Geburt - die Macht der Mutter über ihr Kind. In der christlichen Tradition gewinnt die Geburt symbolische Bedeutung: der Mann herrscht über die Frau, weil Eva aus Adam geboren ist. Doch diese Begründung erscheint paradox, denn der Mann rechtfertigt seinen Herrschaftsanspruch mit einer Potenz, die ganz offenkundig den Frauen vorbehalten ist. Die Volksüberlieferung deckt diesen Widerspruch auf, setzt den Mächtigen der Lächerlichkeit aus und rehabilitiert die Frau. Am Ende der Geschichten finden allerdings auch die Frauen wenig Anlaß zum Triumphieren.

Ausgehend von der Bedeutung der Sprache in ihrer Stellung zur und in der Politik analysiert der Autor ihre realitätsbezogene und mythische Dimension. Auf der Folie dieser Überlegungen gibt er Inhalts- und Strukturanalysen zu Reden von Cernenko und Gorbacev. Er kommt zu dem Ergebnis, daß Cernenkos Rede weitgehend dem Schema der klassischen Volkserzählung verhaftet bleibt und somit konkrete, soziale Probleme in mythische, in sich geschlossene Bereiche transformiert werden. Auch Gorbacevs Sprache kennt auf einer ersten Ebene diese mythische Rede, gelangt aber, auch in Anlehnung an eine bestimmte Lesart leninscher Aussagen, auf eine zweite Ebene, auf der praktische Probleme diskutierbar und in den politischen Diskurs wieder hineingeholt werden. Seine Rede wird so zu einem Vorgriff, zu einer Verpflichtung auf konkrete Reformen. (BIOst-Jhn)