Die Zukunft der Volksparteien
In: Brauchen wir ein neues Parteiensystem?, S. 105-117
Das Mißtrauen gegen die Parteien ist heute wesentlich breiter als in der Vergangenheit. Eine Art Staatsverdrossenheit, die hauptsächlich Parteienverdrossenheit ist, macht sich vor allem in der jungen Generation breit und fördert die Neigung zu alternativen politischen Organisationsformen (Bürgerinitiativen usw.). Allen Tendenzen gemeinsam ist Unzufriedenheit bzw. Antipathie gegenüber den etablierten parlamentarischen Parteien. Die Motive der Unzufriedenheit werden geordnet und in drei Hauptvorwürfe zusammengefaßt: (1) der Kartell-Vorwurf, (2) der Technokratie-Vorwurf, (3) der Bevormundungsvorwurf. Insgesamt werden die Parteien als quasi-staatliche Agenturen zur Erhaltung des Status quo wahrgenommen. Es wird untersucht, wieso die Parteien diese Vorwürfe nicht ausreichend entkräften können. (RW2)