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Vorurteile sind ein machtvolles Instrument. Man kann sich ihrer manipulativ bedienen, sie für bestimmte Zwecke einsetzen, sie politisch instrumentalisieren, sie aber ebenso für friedliche, innovative Alternativen nutzen. Um sie jedoch zu bestimmen, muss man mehr über das Vorurteil an sich wissen. Welche Macht haben Vorurteile, was können sie in uns und anderen gegenüber bewirken? Warum haben wir Vorurteile und woher kommen sie? Um Vorurteile richtig einordnen zu können, müssen wir uns erst einmal ein Bild über Bewertungsmuster machen. Denn die Unwissenheit über Sinn und Zweck des Vorurteils lässt uns unbewusst zu Marionetten eigener und von aussen herangetragener Vorurteile werden. Angesichts der neuesten Entwicklungen in unserem Land sind Vorurteile ein tragendes Element für Gewalt und Aggressionen gegenüber Minderheiten. Diese Gewaltbereitschaft wird durch tradierte soziale Vorurteile, Ängste und irrationale Überzeugungen verstärkt. Umso wichtiger ist es, sich mit dem Vorurteil zu befassen und mehr darüber zu erfahren. (Verlagstext)

Der Begriff Vorurteil wird auf die Beziehungen zwischen den ethnischen Gruppen in den USA angewandt und in diesem Kontext theoretisch expliziert. Die konflikttheoretische Arbeit führt zu folgenden Ergebnissen: (1) Das Vorurteil verstößt gegen die Norm der Rationalität auf intellektueller Ebene, und auf emotionaler Ebene verstößt es gegen die Norm der Mitmenschlichkeit; (2) die kognitive Faktoren des Vorurteils sind durch Wahrnehmungsverzerrungen bedingt; (3) die affektiven Faktoren des Vorurteils resultieren aus einer Freund-Feind-Dimension; (4) Vorurteile haben systematische Konsequenzen für soziales Verhalten; sie formen die Auseinandersetzungen zwischen den ethnischen Gruppierungen; (5) in den USA haben sich die Gruppen-Vorurteile nach 1945 deutlich abgeschwächt. (HA)