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In den letzten Jahren nahmen die Forderungen seitens ExpertInnen aus Wirtschaft und Politik zu, innerhalb der Europäischen Währungsunion (EWU) eine Europäische Wirtschaftsregierung zu gründen. Diese Forderungen wurden durch die Finanz- und Währungskrise ab dem Jahr 2007 und die prekären wirtschaftlichen Situationen einiger Mitgliedsstaaten der EWU bestärkt. Als ein Hauptgrund dieser Krisen wird die sogenannte Beggar-thy-neighbour-Politik innerhalb der Eurozone genannt. Diese entsteht durch die unterschiedlichen stabilisierungspolitischen Maßnahmen der Euro-Mitgliedsstaaten, welche über die EWU hinweg keinerlei einheitlicher Koordination unterliegen. Aus dieser Art von Wirtschaftspolitik profitieren zwar einige Staaten, viele Länder müssen jedoch enorme wirtschaftliche Einbußen erfahren. In der vorliegenden Masterarbeit wird zunächst ein allgemeiner Überblick über die zentralen Definitionen und Charakteristika von Stabilisierungspolitik gegeben und ein Vergleich zwischen einer geschlossenen und einer offenen Volkswirtschaft sowie einer Währungsunion angestellt. Im Zuge der grafischen und formalen Darstellung einer Währungsunion sowie der Auswirkungen stabilisierungspolitischer Maßnahmen wird die erwähnte Beggar-thy-neighbour-Politik erklärt. Dabei wird ersichtlich, dass es für die langfristige Wirkung von Stabilisierungspolitik von zentraler Bedeutung ist, wie sich die Nominallöhne verhalten. Deshalb wird diesem Aspekt ein besonderer Schwerpunkt gewidmet.Da in einer Währungsunion ohne einheitliche Koordination der Finanzpolitik jederzeit die Gefahr dieser Beggar-thy-neighbour-Politik besteht, wäre die geforderte Errichtung einer Europäischen Wirtschaftsregierung mit großen Vorteilen verbunden. Aus diesem Grund werden im abschließenden Kapitel dieser Masterarbeit einige mögliche Schritte hin zu einer Europäischen Wirtschaftsregierung bzw. Politischen Union aufgezeigt. ; In the recent years numerous economists and politicians have increasingly demanded to establish a European Economic Government within the European Monetary Union (EMU). These claims were intensified by the financial and currency crisis starting in 2007 and the precarious economic situations of some countries within the EMU. It is claimed that a major reason for these crises are the so-called beggar-thy-neighbor policies existing within the Eurozone. Such policies are caused by the different stabilization policies carried out by the individual countries. Although some states benefit from these policies, a large number of countries have experienced enormous economic losses.In this Master?s Thesis, a general overview of the key definitions and characteristics of stabilization policy and a comparison between a closed and an open economy and a monetary union are given first. Afterwards a graphic and detailed formal representation of a monetary union and the impact of stabilization policy are shown. As part of this the mentioned beggar-thy-neighbor policy is explained graphically and formally. In the concerning chapters it becomes obvious that the assumptions according nominal wages are of central importance for the impact of fiscal and monetary policies in the long term. Therefore, a special emphasis will be put on this aspect.Since the danger of the mentioned beggar-thy-neighbor policies always exists within a monetary union without a common coordination of fiscal policy, the claimed installment of a European Economic Government would bring great advantages to the EMU. For this reason, some possible steps towards a European Economic Government or a Political Union are revealed in the concluding chapter of this Master?s Thesis. ; Susanne Reiterer ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2012 ; (VLID)224127
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Der Euro ist ein intensiv diskutiertes Thema, sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik. Während die einen mit ihm eine glorreiche Zukunft Europas prophezeien, betrachten ihn andere als Übel, das den alten Kontinent ins Verderben ziehen wird. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwiefern die in jeder Währungsunion geschaffenen Allmendegüter den Erfolg eines monetären Bundes beeinflussen. Es wird diesbezüglich aufgezeigt, dass theoretisch jede supranationale Währungsunion an einer 'Tragödie der Allmende' scheitern muss. Historisch werden die gewonnenen Erkenntnisse anhand der bedeutendsten Währungsunionen der Geschichte überprüft und erweisen sich als wahr. Damit behalten nicht nur die Kritiker des Euro Recht, vielmehr wird niemals eine zwischenstaatliche Währungsunion erfolgreich bestehen können. ; Both in science as in politics, the euro project is an intensively discussed topic. While some predict maintaining it will lead europe in a glorious future, others consider it to be the evil ruining the old continent. The present work addresses the question how common pool ressources, that are born in every currency union, affect the success of such a monetary alliance. It is shown that, theoretically, any supranational monetary union is doomed to fail in a ?Tragedy of the Commons?. The acquired theoretical results are verified analysing the most prominent currency unions in history and therein prove to be true. Thus, not only the critics of the euro are legitimate. What ist more, there may never be a successful currency union between nations.
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In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 50, Heft 4, S. 14-24
ISSN: 0507-4150
Der Versuch, den Euro in seiner gegenwärtigen Form durch Kredite, Eurobonds oder direkte Finanztransfers an die Defizitländer zu retten, so die These, kann an den grundlegenden Strukturproblemen der Währungsunion nichts ändern. In Griechenland, Irland, Portugal und Spanien (GIPS-Ländern) erleichtern die Hilfen zwar die Finanzierung der Defizite, aber die rigorosen Sparauflagen vertiefen und verlängern die wirtschaftliche Krise und sie zwingen die Regierungen zu Maßnahmen, die demokratisch nicht legitimiert werden können. Falls sie überhaupt durchgeführt werden, erscheinen sie dort als Oktroi europäischer Instanzen und der Zahler-Länder. Hier aber steigt die politische Verdrossenheit über offenbar unaufhaltsam zunehmende Einstandspflichten, die anscheinend die versprochene Wirkung doch nicht erreichen. Die versuchte Rettung des Euro ist deshalb eher geeignet, die demokratisch Legitimität der Politik in den Mitgliedstaaten zu untergraben und die europäischen Völker auseinander zu treiben, als dass sie den Fortschritt zu einer demokratisch legitimierten politischen Union fördern könnte. Wer also mit dem Euro zugleich die europäische Integration retten will, der müsste die Eurozone auf den Kern der eng miteinander verflochtenen und dauerhaft stabilitätsfähigen Mitglieder verkleinern - und den übrigen EU-Mitgliedern die Rückkehr zu dem flexibleren Europäischen Währungssystem ermöglichen. Andernfalls könnte die Eurokrise tatsächlich zum Sprengsatz für die Europäische Union werden. (ICF2)
In: Europa von A bis Z, S. 442-446
In: Solidarität in der Wirtschafts- und Währungsunion, S. 235-302
Der mit dem Vertrag von Lissabon geschaffene Artikel 50 EUV ermöglicht einen Austritt aus der Europäischen Union. Aus dem Aufbau der Verträge der Union ergibt sich: Aus der Union ? aus dem Euro. Ein Austritt aus der Union gemäß dem Völkerrecht ist nur in Extremsituationen denkbar. Grundsätzlich genießt das Europarecht Vorrang. Einen Austritt aus der Währungsunion mit dem Völkerrecht zu begründen, widerspricht dem Völkerrecht und den Verträgen der EU. In den Verträgen der EU findet sich keine Rechtsgrundlage für einen Austritt aus der Währungsunion, diese könnte aber mit einer Vertragsänderung geschaffen werden. Ein Ausschluss aus der EU bzw. aus der Währungsunion ist ausgeschlossen. Die Sanktionsmechanismen der Verträge der EU sehen bewusst keinen Ausschluss vor. Eine Auflösung der Union oder der Währungsunion und eine anschließende Neugründung mit einem Mitgliedstaat weniger, ist rechtlich möglich. ; The Article 50 of the Treaty on the EU, established by the Treaty of Lisbon, provides a right of withdrawal from the European Union. From the construction of the Union treaties results: Exit from the Union ? Exit from the Euro. A withdrawal from the Union in accordance with international law is only possible in extreme situations. Generally, European law takes precedence over international law. An exit from the Monetary Union in accordance with international law contradicts international law and the Treaties of the EU. There is no legal basis for an exit from the Monetary Union in the treaties of the EU, but a legal framework could be created with a contract amendment. An expulsion from the EU or from the Monetary Union is impossible. The sanctions of the EU Treaties intentionally provide no right of expulsion. A breakup of the Union, or the Monetary Union, and a subsequent new foundation, with one Member State less, is legally possible. ; von Micha Beiglböck ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2013 ; (VLID)231557
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Die Wahl eines angemessenen Wechselkursregimes ist gerade in Zeiten einer zunehmenden Integration der Weltwirtschaft von großer Bedeutung. Die Theorie der "Unholy Trinity" postuliert, dass man unter der Restriktion eines freien Kapitalverkehrs nur die Wahl hat zwischen flexiblen Wechselkursen und unabhängiger Geldpolitik und festen Wechselkursen und abhängiger Geldpolitik. Empirisch ist im letzten Jahrzehnt eine gewisse Tendenz zu einem der beiden reinen Wechselkursregime feststellbar, während Mischformen nicht mehr so oft gewählt wurden (Eichengreen, 1994). Entweder optieren Staaten für eine weitgehende Flexibilisierung des Wechselkurses oder sie wählen eine besonders feste Bindung (Währungsunion, Currency Board). Die tatsächlichen Wechselkurssysteme weichen aber teilweise erheblich von den in offiziellen Verlautbarungen genannten ab (Reinhard und Rogoff, 2004). In Asien bestehen typischerweise zwei Arten von Wechselkurssystemen: Entweder (weitgehend) flexible Wechselkurse, z.B. in Japan, oder einseitige Wechselkurs- Anbindungen. So hatte China bis vor kurzem einen einseitig festgelegten Wechselkurs des Renminbi mit dem US Dollar. Am 21. Juli 2005 gab die Chinesische Zentralbank bekannt, dass sich das Wechselkurssystem ändert (Deutsche Bundesbank, 2005). Neben einer geringfügigen Aufwertung gegenüber dem US Dollar wurde beschlossen, dass der Renminbi sich im Rahmen eines "managed floating" an einem Korb von Währungen (u.a. US Dollar, Euro, Yen, Won) orientiert, dessen genaue Gewichte geheim gehalten werden. Ist die feste Wechselkursanbindung eine sinnvolle Strategie? Allgemein kann gezeigt werden, dass diejenigen fixen Wechselkurssysteme, die langfristig Bestand haben, durch eine relativ niedrige Inflationsentwicklung gekennzeichnet sind (Levy-Yeyati und Sturzenegger, 2001). Die asiatische Finanzkrise von 1997 hat unter anderem gezeigt, dass sich diese Art der festen Wechselkursanbindung als problematisch erweisen kann. Beispielsweise hat das starre Festhalten Koreas an seinem einseitig festgelegten Wechselkurs mit dem US Dollar dazu geführt, immens hohe Währungsreserven zu verschwenden und damit die Krise unnötig zu vertiefen (Radelet und Sachs, 1998).
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Eine moderate euroweite Inflationsrate in Höhe von etwa zwei Prozentpunkten seit Beginn der Europäischen Währungsunion (EWU) im Jahre 1999 bedeutet nicht, dass auch in jedem Mitgliedsland die Preise auf diesem Niveau wachsen. In den ersten Jahren waren die Inflationsdifferentiale innerhalb des Euroraums so gross, dass bspw. Irland das Maastrichter Kriterium für den Beitritt zur EWU, wonach die nationalen Inflationsraten um nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte vom Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder abweichen dürfen, regelmässig verfehlt hätte. Inflationsdifferenzen innerhalb von Währungsräumen sind nicht ungewöhnlich, wie der amerikanische oder deutsche Währungsraum zeigt. In der vorliegenden Diplomarbeit erfolgt zunächst eine Einführung in die Messung von Inflation und Inflationsdifferenzen. Anschliessend wird das Ausmass und die Entwicklung der Inflationsdifferentiale in der EWU dargestellt und mit der Entwicklung in anderen Währungsräumen verglichen. Abschliessend werden potentiellen Ursachen für die Inflationsdifferentiale in der EWU vorgestellt sowie deren empirische Bedeutung analysiert. Zum einen werden das spezielle Konstruktionsverfahren der nationalen HVPI sowie institutionelle Gründe in Form von staatlicher Preisadministrierung als mögliche Ursachen für die Inflationsdifferenzen identifiziert. Zum anderen kommen Konvergenzprozesse in Form von Nivellierungen von Preisdifferenzen auf den internationalen Gütermärkten bzw. aufholendem Wachstum in Niedrigeinkommensländern der EWU als denkbare Erklärungsansätze in Frage. Ausserdem wird die Bedeutung von strukturellen Unterschieden zwischen den Teilnahmeländern ausführlich untersucht, da diese in Verbindung mit makroökonomischen Schocks Inflationsdifferentiale verursachen können. Dabei wird auch die Rolle der Geldpolitik näher beleuchtet.
Wer sich Gedanken über die Nachhaltigkeit der Europäischen Währungsunion (EWU) macht und gar danach fragt, ob sie scheitern könne, darf nicht darauf hoffen, in der praktischen Politik auf größeres Interesse zu stoßen. Hier wird er schnell als Bedenkenträger und grundloser Skeptiker abgetan, gilt doch der auf Dauer gesicherte Erfolg der EWU allgemein als ausgemacht. Gern wird dabei auf die Unumkehrbarkeit der Integrationsschritte verwiesen, da der Maastrichter Vertrag kein Austrittsrecht aus der EWU vorsehe. Zudem wird die im zeitlichen wie auch im Ländervergleich relativ hohe Stabilität des Euro als Beleg für den Erfolg der EWU angeführt. Gegen die nach allen Umfragen trotzdem weit verbreitete Euroskepsis (Der Euro ist ein Teuro) können Untersuchungen u.a. des Statistischen Bundesamtes ins Feld geführt werden, die belegen, dass die subjektive gefühlte Inflationsrate seit Einführung des Euro deutlich über der objektiv anhand des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Preissteigerungsrate liegt. In der Tat ist es der Europäischen Zentralbank (EZB) in den nunmehr acht Jahren seit seiner Einführung gelungen, den Euro zu einer der stabilsten Währungen der Welt zu machen. Als Folge liegen die langfristigen Zinsen deutlich unter denen in den USA und verdrängte der Euro den US-Dollar als wichtigste Anlagewährung auf den internationalen Märkten für festverzinsliche Wertpapiere. Der Euro ist also stabil, aber was ist mit der EWU? Der Euro in seiner jetzigen Form ist nur dann nachhaltig, wenn die Fundamente der EWU nicht in Frage gestellt, sondern an ihnen zumindest in der im Vertrag vorgesehenen Weise festgehalten wird und sie darüber hinaus weiter verstärkt werden. Der dauerhafte ökonomische und politische Erfolg der EWU ist mithin nicht schon durch die Einführung des Euro gesichert, sondern muss vielmehr durch gute Wirtschaftspolitik erst verdient werden. Ist der politische Wille dafür nicht vorhanden, kann der Euro in letzter Konsequenz auch scheitern, was eine sehr viel größere Krise heraufbeschwören würde als die durch die Ablehnung des europäischen Verfassungsvertrages in den Referenden in Frankreich und den Niederlanden entstandene. Ein Bewusstsein für diese Gefahren fehlt in der Öffentlichkeit und praktischen Wirtschaftspolitik weitgehend. Während in Sonntagsreden die Stabilität des Euro gepriesen wird, werden in der Tagespolitik - in letzter Zeit gehäuft - Entscheidungen getroffen, die an die Fundamente der EWU gehen, so dass ihre Funktionsfähigkeit gefährdet und ihr Scheitern riskiert wird. Es ist daher an der Zeit, die Nachhaltigkeit der EWU zu thematisieren.
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In: Für Dummies
Titelblatt -- Impressum -- Über die Autoren -- Inhaltsverzeichnis -- Einführung -- Über dieses Buch -- Konventionen in diesem Buch -- Unsere Leser -- Wie das Buch aufgebaut ist -- Symbole, die in diesem Buch verwendet werden -- Wie es weitergeht -- Teil I: Geld und Wechselkurse -- Kapitel 1: So geht Währungsunion -- Währungsunion in der Theorie -- Das kann eine Währungsunion -- Schocks und Konvergenz -- Geld- und Fiskalpolitik in einer Währungsunion -- Die Idee der Konvergenz -- Währungsunionen als Clubs -- Inkonsistenz-Triaden -- Währungsunion in der Praxis -- Die Geburt des Euro
Die Einkommensdisparitäten innerhalb der EU haben in den letzten Jahren zugenommen. Vor allem die sogenannte Nord-Süd-Wohlstandslücke im Eurogebiet ist größer geworden. Das liegt nur zum Teil an der Finanz- und Wirtschaftskrise. In der EU ist ein Währungsverbund entstanden, der unter einer ungleichgewichtigen Entwicklung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitgliedstaaten leidet. Die negativen Tendenzen werden oft damit erklärt, dass der Währungsraum noch unvollendet ist. Um ihn zu vollenden, wird mehr wirtschaftspolitische Koordinierung gefordert, bis hin zur Schaffung einer Fiskalunion. Die Euro-Staaten sind angehalten, durch reale Kosten- und Preisanpassung wettbewerbsfähig zu bleiben, nicht durch Transfers. Dabei lehrt die Geschichte europäischer Währungsverbünde, dass eine interne Abwertung nur selten und nur wenigen - stabilitätsorientierten - Ländern gelingt. Sind insbesondere große Eurogebiet-Volkswirtschaften nicht in der Lage, produktivitätsmäßig mitzuhalten, würden sie auf Transfers angewiesen sein: sei es auf direkte (von den wettbewerbsstarken Mitgliedstaaten) oder auf indirekte (von der Europäischen Zentralbank). Transfers wiederum dürften die wenigen wettbewerbsstarken Mitgliedstaaten überfordern bzw. eine Geldentwertung nach sich ziehen. Eine wirtschaftliche und politische Dauerkrise im Eurogebiet und dessen ungeordnetes Auseinanderfallen wären wohl die Folge. Die Skepsis ist groß, dass sich im Rahmen des Konzepts "Eine Währung für Alle" eine Einkommenskonvergenz auf hohem Niveau erreichen lässt. Das Ziel gleicher und hoher Einkommensniveaus dürfte eher unter den Bedingungen einer anderen Währungsunion zu erreichen sein, die unter der Wirkung der Marktkräfte allmählich um einen Kern aus stabilitätsorientierten Mitgliedstaaten heranwächst. (SWP-Studie)
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In: Wirtschaft
Inhaltsangabe: Einleitung: Eine moderate euroweite Inflationsrate in Höhe von etwa zwei Prozentpunkten seit Beginn der Europäischen Währungsunion (EWU) im Jahre 1999 bedeutet nicht, dass auch in jedem Mitgliedsland die Preise auf diesem Niveau wachsen. In den ersten Jahren waren die Inflationsdifferentiale innerhalb des Euroraums so groß, dass bspw. Irland das Maastrichter Kriterium für den Beitritt zur EWU, wonach die nationalen Inflationsraten um nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte vom Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder abweichen dürfen, regelmäßig verfehlt hätte. Inflationsdifferenzen innerhalb von Währungsräumen sind nicht ungewöhnlich, wie der amerikanische oder deutsche Währungsraum zeigt. Allerdings weist die EWU im Vergleich zu anderen Währungsräumen einige Besonderheiten auf, welche im Zusammenhang mit Inflationsdifferentialen eine Rolle spielen. Erstens ist die Migration der Arbeitskräfte in der EWU geringer als bspw. in den USA, und es existiert kein starker Zentralhaushalt. Zudem ist die Flexibilität der nationalen Fiskalpolitik in den Teilnahmeländern infolge des Stabilitäts- und Wachstumspakts beschränkt, so dass makroökonomische Schocks verstärkt über eine Anpassung der Güterpreise absorbiert werden müssen. Die Folge sind größere und länger anhaltende Inflationsdifferentiale als in anderen Währungsräumen. Zweitens wird in der Öffentlichkeit inklusive der Wirtschaftspolitik nicht die aggregierte Inflationsrate der EWU, sondern schwerpunktmäßig die nationale Inflationsrate zur Kenntnis genommen. Die Länder mit vergleichsweise geringer (hoher) Inflation sind infolgedessen an einer expansiven (kontraktiven) Geldpolitik interessiert, was im Falle von hohen nationalen Inflationsunterschieden zu einem heterogenen Meinungsbild im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) führen dürfte, da dieser unter anderem aus den Präsidenten der nationalen Zentralbanken besteht. Dies erschwert eine klare Kursausrichtung der EZB-Geldpolitik inklusive deren Darstellung in der Öffentlichkeit. Da in der EWU die Teilnahmeländer mit einer einheitlichen Geldpolitik konfrontiert sind, welche das Ziel einer Stabilisierung der euroweiten Inflationsrate verfolgt, folgt drittens bei hohen Inflationsunterschieden eine Erhöhung des derzeitigen Zielwerts für die aggregierte Inflationsrate in Höhe von knapp zwei Prozentpunkten, wenn das Auftreten einer Deflation in einigen Regionen oder Ländern vermieden werden soll. Viertens ist die EWU ein heterogener Währungsraum, in dem sich die Teilnahmeländer bzgl. der Sprache, der Fiskalpolitik, dem Steuer- und Transfersystem sowie bzgl. der Institutionen der Lohnbildung unterscheiden. Somit besteht die Gefahr, dass sich Inflationsdifferentiale, welche aus transitorischen Schocks resultieren, über Persistenzmechanismen dauerhaft verfestigen und substanzielle Fehlallokationen hervorrufen. Steigt z.B. die nationale Inflationsrate infolge eine Nachfrageschocks an, so bleibt das hervorgerufene Inflationsdifferential gegenüber den anderen Ländern bestehen, wenn die Höhe der nationalen Inflationsraten das zukünftige Wachstum der nationalen Löhne determiniert (Lohn-Preis-Spirale). Dieser Persistenzmechanismus kann durch einen Rückgang des länderspezifischen Realzinses verstärkt werden, da ein prozyklisch wirkender Anreiz für Konsumenten und Investoren besteht. Ein positives Inflationsdifferential impliziert jedoch auch eine reale Aufwertung und damit eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Gütermärkten, so dass mit dem realen (effektiven) Wechselkurs ein Mechanismus existiert, der den originären Inflationsunterschieden zwischen den Teilnahmeländern entgegenwirkt. Gang der Untersuchung: In der vorliegenden Diplomarbeit werden die potentiellen Ursachen für die Inflationsdifferentiale in der EWU vorgestellt sowie deren empirische Bedeutung analysiert. Zum einen werden das spezielle Konstruktionsverfahren der nationalen HVPI (Kapitel 2.1) sowie institutionelle Gründe in Form von staatlicher Preisadministrierung (Kapitel 2.2) als mögliche Ursachen für die Inflationsdifferenzen identifiziert. Zum anderen kommen Konvergenzprozesse in Form von Nivellierungen von Preisdifferenzen auf den internationalen Gütermärkten (Kapitel 2.3) bzw. aufholendem Wachstum in Niedrigeinkommensländern der EWU (Kapitel 2.4) als denkbare Erklärungsansätze in Frage. Außerdem wird die Bedeutung von strukturellen Unterschieden zwischen den Teilnahmeländern ausführlich untersucht, da diese in Verbindung mit makroökonomischen Schocks (Kapitel 2.5) Inflationsdifferentiale verursachen können. Dabei wird auch die Rolle der Geldpolitik näher beleuchtet. Zunächst erfolgt jedoch eine Einführung in die Messung von Inflation und Inflationsdifferenzen (Kapitel 1.1). Anschließend wird das Ausmaß und die Entwicklung der Inflationsdifferentiale in der EWU dargestellt (Kapitel 1.2) und mit der Entwicklung in anderen Währungsräumen verglichen (Kapitel 1.3). Inhaltsverzeichnis: AbkürzungsverzeichnisIII SymbolverzeichnisIV AbbildungsverzeichnisXI TabellenverzeichnisXIII Einleitung1 1.Empirie3 1.1Statistische Inflations- und Streuungsmaße3 1.2Entwicklung der Inflationsdifferentiale in der Europäischen Währungsunion6 1.3Inflationsdifferentiale im internationalen Vergleich8 2.Potentielle Ursachen für Inflationsdifferentiale in der Europäischen Währungsunion12 2.1Kompositionseffekt der Inflationsmessung12 2.2Staatliche Preisadministrierung15 2.3Preiskonvergenz und Preisdispersion in der Europäischen Währungsunion17 2.3.1Preiskonvergenz in der Europäischen Währungsunion17 2.3.2Preisdispersion in der Europäischen Währungsunion22 2.4Balassa-Samuelson-Hypothese28 2.4.1Inflationsdifferentiale im Zwei-Sektoren-Modell28 2.4.2Kointegrationsanalysen33 2.4.3Empirische Befunde im Vergleich39 2.5Strukturunterschiede und makroökonomische Schocks42 2.5.1Neu-keynesianisches Makromodell42 2.5.2Inflationsdifferenzen im Neu-keynesianischen Makromodell46 2.5.3Empirische Schätzung51 2.5.4Sensitivitätsanalyse56 2.5.5Alternative Geldpolitik62 2.5.6Alternative Wechselkursmodelle66 Fazit68 Anhang70 Literaturverzeichnis101 Ehrenwörtliche Erklärung105Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbkürzungsverzeichnisIII SymbolverzeichnisIV AbbildungsverzeichnisXI TabellenverzeichnisXIII Einleitung1 1.Empirie3 1.1Statistische Inflations- und Streuungsmaße3 1.2Entwicklung der Inflationsdifferentiale in der Europäischen Währungsunion6 1.3Inflationsdifferentiale im internationalen Vergleich8 2.Potentielle Ursachen für Inflationsdifferentiale in der Europäischen Währungsunion12 2.1Kompositionseffekt der Inflationsmessung12 2.2Staatliche Preisadministrierung15 2.3Preiskonvergenz und Preisdispersion in der Europäischen Währungsunion17 2.3.1Preiskonvergenz in der Europäischen Währungsunion17 2.3.2Preisdispersion in der Europäischen Währungsunion22 2.4Balassa-Samuelson-Hypothese28 2.4.1Inflationsdifferentiale im Zwei-Sektoren-Modell28 2.4.2Kointegrationsanalysen33 2.4.3Empirische Befunde im Vergleich39 2.5Strukturunterschiede und makroökonomische Schocks42 2.5.1Neu-keynesianisches Makromodell42 2.5.2Inflationsdifferenzen im Neu-keynesianischen Makromodell46 2.5.3Empirische Schätzung51 2.5.4Sensitivitätsanalyse56 2.5.5Alternative Geldpolitik62 2.5.6Alternative Wechselkursmodelle66 Fazit68 Anhang70 Literaturverzeichnis101 Ehrenwörtliche Erklärung105Textprobe:Textprobe: Kapitel 2.2, Staatliche Preisadministrierung: Die Regierungen der Mitgliedsstaaten der EWU können die Preise der Waren und Dienstleistungen durch verschiedene Kanäle beeinflussen. Zum einen ist eine direkte Beeinflussung durch staatlich administrierte Preise möglich. Außerdem ist eine indirekte Beeinflussung der Preise durch staatliche Produkt- oder Marktregulierungen, indirekte Steuern oder Subventionen denkbar. Da die staatlichen Maßnahmen in den Ländern der EWU zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden und die Preise der Waren und Dienstleistungen sowohl erhöht als auch verringert werden können, ist der Einfluss dieser Maßnahmen auf die nationalen HVPI in aller Regel größer, als auf den aggregierten VPI-EWU. In diesem Kapitel wird daher untersucht, inwieweit direkte staatliche Preisadministrierung in den Teilnahmeländern zu Inflationsunterschieden im Europäischen Währungsraum beitrugen. Dazu werden zunächst die staatlich administrierten Preise in den europäischen Ländern identifiziert und anschließend deren Einfluss auf die Inflationsdifferentiale in der EWU quantifiziert, wobei indirekte Einflüsse wie z.B. Zweitrundeneffekte aufgrund einer Änderung der staatlich festgesetzten Preise nicht berücksichtigt werden. Es erweist sich als äußerst schwierig, die administrierten Preise in den Ländern der EWU zu bestimmen. So sind z.B. einige staatliche Preise einkommensabhängig oder werden auf regionaler Ebene implementiert. Außerdem existieren zahlreiche Grenzfälle, bei denen Preisschwankungen sowohl durch staatliche Preissetzung als auch durch Änderungen der Marktdaten verursacht werden können. Zu nennen sind an dieser Stelle z.B. die Telefontarife, welche durch staatliche Aufsichtsbehörden kontrolliert werden können, oder auch die Preise einiger Grundnahrungsmittel, welche durch die Agrarpolitik der Europäischen Union (EU) beeinflusst werden können. Für unsere Zwecke erfolgt deshalb eine Identifizierung der Warengruppen und Dienstleistungen des VPI-EWU auf kleinstmöglichstem Aggregationsniveau, die grundsätzlich durch die Regierungen der Länder der EWU direkt beeinflusst werden. Dazu gehören die Müllabfuhr, die Abwasserentsorgung, die Versorgung durch Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser, die Leistungen der Bahn und der Post sowie Bildungs- und Sozialleistungen. Diese staatlich administrierten Leistungen entsprechen in etwa 6% aller Waren und Dienstleistungen, welche im VPI-EWU zusammengefasst werden. In den nationalen HVPI der einzelnen Ländern variiert das Gewicht zwischen 3% und 8%. Es ist zu beachten, dass nicht alle Leistungen dieses Warenkorbes direkt durch die Regierungen der Länder der EWU administriert werden, wobei jedoch davon ausgegangen werden kann, dass eine wie auch immer geartete staatliche Regulierung dieser Leistungen in den meisten Ländern erfolgt. Außerdem ist die Liste nicht erschöpfend, da nicht alle Leistungen erfasst sind, welche direkt durch die Regierungen beeinflusst werden. So ist es z.B. nicht möglich, die Rundfunk- und Fernsehleistungen zu separieren, da diese in der breit gefassten VPI-EWU-Kategorie der kulturellen Leistungen untergeht. Um das Ausmaß der staatlich administrierten Preisänderungen auf die Inflationsdifferentiale in der EWU zu bestimmen, wird die MQA als Streuungsmaß herangezogen. In der Abb. 5 ist die Streuung der Inflationsraten innerhalb der EWU für den gesamten Warenkorb, für die staatlich administrierten Preise sowie für den gesamten Warenkorb abzüglich der staatlich administrierten Preise dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Streuung der nationalen Wachstumsraten staatlich administrierter Preise im Beobachtungszeitraum deutlich über der Streuung der Inflationsraten lag, welche mit Hilfe der Wachstumsraten der nationalen HVPI kalkuliert wurde. So beträgt die Summe der durchschnittlichen quadrierten Abweichungen für die Jahre 1997 bis 2002 für die administrierten Preise 120,3, für die Preise des gesamten Warenkorbes lediglich 58,0. Ein Vergleich dieser Zeitreihen mit der Streuung der Inflationsraten, welche auf der Basis der nationalen HVPI ohne staatlich administrierten Leistungen kalkuliert wurde, zeigt allerdings, dass der Einfluss der staatlichen Preisadministrierung auf die Inflationsdifferentiale in der EWU vor allem in den Jahren 1999 bis 2002 relativ gering war. Die Summe der durchschnittlichen quadrierten Abweichungen für den Warenkorb ohne staatlich administrierte Leistungen fällt für den kompletten Beobachtungszeitraum von 1997 bis 2002 mit 49,7 jedoch etwas niedriger aus als für den gesamten Warenkorb. Henrik Bernds, geboren am 27. Februar 1978 in Oberhausen, erwarb 1997 die allgemeine Hochschulreife am Gymnasium der Stadt Voerde (Niederrhein). Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Vereinsbank Duisburg eG (heute: Volksbank Rhein-Ruhr eG). 1999 begann er das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen mit den Schwerpunkten 'Banken und Betriebliche Finanzwirtschaft' sowie 'Empirische Wirtschaftsforschung' und erlangte im Jahr 2005 ...
In: Ordo: Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, Band 69, Heft 1, S. 401-422
ISSN: 2366-0481
Zusammenfassung
Der entscheidende Unterschied zwischen der Währungsreform von 1948 und der Euroeinführung 1999 besteht darin, dass 1948 Preise wieder zu Knappheitssignalen wurden und 1999 die zentralen Preise, Wechselkurse und Zinsen, als Knappheitssignale abgeschafft wurden. Ludwig von Mises hat gezeigt, dass politische Interventionen in die marktwirtschaftliche Interdependenz Interventionsspiralen auslösen. Nach 1948 entfielen sie, nach der Einführung des Euro waren sie unvermeidlich. Die für die südliche Peripherie zu niedrigen Zinsen lösten Produktionsverzerrungen aus und die unterschiedliche Entwicklung der nationalen Wettbewerbsfähigkeit konnte nicht mehr durch Wechselkursänderungen kompensiert werden. Um den Zusammenhalt der Eurozone zu sichern, wurden die Europäischen Verträge gebrochen und die Geldpolitik wurde zu einem Paradigmenwechsel genötigt. Wegen der Fragilität der Währungsunion dreht sich die Interventionsspirale weiter. Derzeit ist absehbar, dass die einzelstaatliche Verantwortlichkeit in eine umfassende Haftungsunion einmündet.