Max Weber: (1864-1920)
In: Von Locke bis Max Weber: Bd. 2, S. 296-313
Probleme des politischen Denkens im Werk von M. Weber werden diskutiert. Verfassungsideal, Staatslehre und Machtbegriff werden dabei hervorgehoben. Es wird nachgewiesen, daß in der vorliegenden politikwissenschaftlichen Weberkritik mehrere Thesen Webers fehlerhaft interpretiert werden. So erweist sich der Angriff auf Webers Staatsbegriff als unrichtig, weil dieser bewußt auf eine Staatsdefinition verzichtet hat, angesichts der Vielfalt und Variationsbreite mögicher Staatsaufgaben. Webers soziologische Bestimmung des Herrschaftsbegriffs wird wegen ihres liberalen Gehalts verteidigt. Es wird betont, daß die Kritik an Webers nationalstaatlichem Machtdenken und an seinem Verfassungsideal einer plebiszitären Führerdemokratie begründet ist. (HA)