Die Arbeit wendet sich zunächst den Grundlagen zum Konzept des ökonomischen Wechselkursrisikos und der Simulationsmethodik zu, bevor ein bestehender Corporate Modelling-Ansatz zu einem stochastischen Simulationsmodell erweitert und schließlich in einem umfangreichen Computerprogramm implementiert wird. Nach einer Darstellung zur Verifikation und Validierung des vorgeschlagenen Simulationsmodells wird abschließend die Anwendung des Computersimulations-Modells für den praktischen Einsatz demonstriert. Dazu werden, basierend auf einem hypothetischen Unternehmen, ein ökonomisches Wechselkursrisiko sowie risikopolitische Gegenmaßnahmen in einem Probelauf gemessen und analysiert.
Die Arbeit wendet sich zunächst den Grundlagen zum Konzept des ökonomischen Wechselkursrisikos und der Simulationsmethodik zu, bevor ein bestehender Corporate Modelling-Ansatz zu einem stochastischen Simulationsmodell erweitert und schließlich in einem umfangreichen Computerprogramm implementiert wird. Nach einer Darstellung zur Verifikation und Validierung des vorgeschlagenen Simulationsmodells wird abschließend die Anwendung des Computersimulations-Modells für den praktischen Einsatz demonstriert. Dazu werden, basierend auf einem hypothetischen Unternehmen, ein ökonomisches Wechselkursrisiko sowie risikopolitische Gegenmaßnahmen in einem Probelauf gemessen und analysiert.
Die Arbeit wendet sich zunächst den Grundlagen zum Konzept des ökonomischen Wechselkursrisikos und der Simulationsmethodik zu, bevor ein bestehender Corporate Modelling-Ansatz zu einem stochastischen Simulationsmodell erweitert und schließlich in einem umfangreichen Computerprogramm implementiert wird. Nach einer Darstellung zur Verifikation und Validierung des vorgeschlagenen Simulationsmodells wird abschließend die Anwendung des Computersimulations-Modells für den praktischen Einsatz demonstriert. Dazu werden, basierend auf einem hypothetischen Unternehmen, ein ökonomisches Wechselkursrisiko sowie risikopolitische Gegenmaßnahmen in einem Probelauf gemessen und analysiert.
Die Arbeit wendet sich zunächst den Grundlagen zum Konzept des ökonomischen Wechselkursrisikos und der Simulationsmethodik zu, bevor ein bestehender Corporate Modelling-Ansatz zu einem stochastischen Simulationsmodell erweitert und schließlich in einem umfangreichen Computerprogramm implementiert wird. Nach einer Darstellung zur Verifikation und Validierung des vorgeschlagenen Simulationsmodells wird abschließend die Anwendung des Computersimulations-Modells für den praktischen Einsatz demonstriert. Dazu werden, basierend auf einem hypothetischen Unternehmen, ein ökonomisches Wechselkursrisiko sowie risikopolitische Gegenmaßnahmen in einem Probelauf gemessen und analysiert.
Main description: Der Autor untersucht, ob sich im Zeitablauf trendmäßige Entwicklungen, insbesondere ein signifikanter Anstieg der Wechselkursvolatilität feststellen lassen, und wieweit diese durch das gewählte Wechselkursregime beeinflusst werden. Im Gegensatz zu bisherigen Arbeiten liegt der Schwerpunkt hier auf der Entwicklung innerhalb jeweils eines Regimes über einen langen Zeitraum hinweg. Dies geschieht für flexible Wechselkurse sowie für das Europäische Währungssystem (EWS) als Vertreter eines Bandbreitensystems. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf das Auftreten von Strukturbrüchen gelegt. Im Ergebnis zeigt sich, dass zwar langfristig ein Volatilitätsanstieg bei flexiblen Kursen zu beobachten ist. Dieser wird jedoch durch wenige Währungsrelationen und vergleichsweise wenige Strukturbrüche hervorgerufen, die überwiegend mit Änderungen in der Geldpolitik zusammenfallen. Dagegen zeigt das Beispiel des EWS, dass Bandbreitensysteme über den Einmaleffekt ihrer Einführung hinaus offenbar auch zu einer fortschreitenden Reduktion des Wechselkursrisikos beitragen können. Zu beobachten ist aber auch, dass sich Wechselkursrisiken im EWS auf höhere Momente der Renditeverteilung übertragen haben. -- Im letzten Abschnitt betrachtet der Verfasser anhand der Beispiele des Starts der Europäischen Währungsunion und der Wechselkurspolitik Polens, der Slowakei, Tschechiens und Ungarns die Entwicklung der Wechselkursvolatilität im direkten Umfeld von Änderungen des Wechselkurssystems. Die Ergebnisse zeigen die enorme Bedeutung der Antizipation von Regimeänderungen und der Glaubwürdigkeit gewählter Wechselkursarrangements
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Hauptbeschreibung Der Autor untersucht, ob sich im Zeitablauf trendmäßige Entwicklungen, insbesondere ein signifikanter Anstieg der Wechselkursvolatilität feststellen lassen, und wieweit diese durch das gewählte Wechselkursregime beeinflusst werden. Im Gegensatz zu bisherigen Arbeiten liegt der Schwerpunkt hier auf der Entwicklung innerhalb jeweils eines Regimes über einen langen Zeitraum hinweg. Dies geschieht für flexible Wechselkurse sowie für das Europäische Währungssystem (EWS) als Vertreter eines Bandbreitensystems. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf das Auftreten von Strukturbrüchen gelegt. Im Ergebnis zeigt sich, dass zwar langfristig ein Volatilitätsanstieg bei flexiblen Kursen zu beobachten ist. Dieser wird jedoch durch wenige Währungsrelationen und vergleichsweise wenige Strukturbrüche hervorgerufen, die überwiegend mit Änderungen in der Geldpolitik zusammenfallen. Dagegen zeigt das Beispiel des EWS, dass Bandbreitensysteme über den Einmaleffekt ihrer Einführung hinaus offenbar auch zu einer fortschreitenden Reduktion des Wechselkursrisikos beitragen können. Zu beobachten ist aber auch, dass sich Wechselkursrisiken im EWS auf höhere Momente der Renditeverteilung übertragen haben. Im letzten Abschnitt betrachtet der Verfasser anhand der Beispiele des Starts der Europäischen Währungsunion und der Wechselkurspolitik Polens, der Slowakei, Tschechiens und Ungarns die Entwicklung der Wechselkursvolatilität im direkten Umfeld von Änderungen des Wechselkurssystems. Die Ergebnisse zeigen die enorme Bedeutung der Antizipation von Regimeänderungen und der Glaubwürdigkeit gewählter Wechselkursarrangements. Inhaltsverzeichnis Inhaltsübersicht: A. Einleitung - B. Volatilitätskennziffern für Finanzmarktreihen: Einführung - Intervallmaße - Dynamische Volatilitätsmaße - Fazit - C. Die langfristige Entwicklung der Wechselkursvolatilität: Flexible
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Durch die fortschreitende Entwicklung internationaler Finanzmärkte hat eine Politik der unilateralen Wechselkursfixierung gegenüber dem US-Dollar oder dem Euro an Glaubwürdigkeit verloren. Den Ländern im Rest der Welt bieten sich heute drei Optionen zur Senkung ihres Wechselkursrisikos: Erstens die weitgehende Flexibilisierung des Wechselkurses, wodurch ein Stabilitätsimport unmöglich wird, zweitens die Einführung einer stabilen Fremdwährung (Dollarisierung, Euroisierung) und drittens die regionale monetäre Integration mit dem Ziel der Einführung einer Gemeinschaftswährung. Diese Arbeit untersucht die Bedingungen für die Vorteilhaftigkeit einer der drei Optionen. Es zeigt sich, dass die überwiegende Anzahl der Länder im "Rest der Welt" weder die Bedingungen für eine Flexibilisierung des Wechselkursesnoch die für die Einführung einer Fremdwährung erfüllt. Für diese Länder stellt, zumindest langfristig, eine regionale Gemeinschaftswährung die first best Lösung dar. Die Hauptvorteile liegen dabei auf der Finanzmarktseite. Gegenüber der Dollarisierung ist die regionale Gemeinschaftswährung mit einer höheren Finanzmarktstabilität verbunden, gegenüber der Flexibilisierungsstrategie ermöglicht eine regionale Gemeinschaftswährung eine höhere Liquidität auf regionalen Finanzmärkten. Beide Ergebnisse führen zu einer höheren Wechselkursstabilität. ; Conventional unilateral currency pegs with the Dollar or the Euro are no longer credible, due to the development of international financial markets. Countries in the "rest of the world" today have three options for reducing their exchange rate risk: first, the flexibilization of their exchange rates, which makes the import of stability impossible; second, adopting a stable foreign currency (dollarization, euroization); and third regional monetary integration aimed at introducing a common currency. This paper analyses the conditions for the superiority of one of the three options. It shows that a majority of the countries in the "rest of the world" fulfills neither the conditions for flexibilizing their exchange rates nor for adopting a foreign currency. For these countries a regional currency, at least in the long run, is the first best option. The main advantages are found on the financial markets side. Compared with dollarization a regional currency may lead to higher financial market stability, while compared with the flexibilization strategy a regional currency may lead to more liquidity in regional financial markets. Both results lead to higher currency stability.
Germany is often criticized for its large current account surpluses. The surpluses are caused by differences in economic growth between Germany and its major trading partners, the innovative strength of German enterprises, as well as improved relative price competitiveness and a successful integration of German enterprises into global sourcing and production networks. In addition, they are associated with inter-temporal saving and investment decisions of German households and businesses. Until the outbreak of the economic and financial crisis the elimination of exchange rate risk within the European Economic and Monetary Union (EMU) induced large net capital exports of Germany into the peripheral economies which mirrored the current account surpluses. The surplus against EMU economies has halved in recent years, whereas it has continued to rise against third countries. International trade is not a zero sum game. Increasing German exports contribute to growth in other economies due to their high import content. It does not make sense to raise German imports artificially via push button. Stronger wage growth and higher government expenditures, which are often claimed, could undermine successful economic reforms in Germany. In the longer term, due to demographic factors, the German current account surplus is expected to decline significantly. ; Deutschland wird oft wegen seiner hohen Leistungsbilanzüberschüsse kritisiert. Die Überschüsse sind durch Wachstumsdivergenzen zwischen Deutschland und seinen wichtigsten Handelspartnern, die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, eine verbesserte relative preisliche Wettbewerbsfähigkeit und die erfolgreiche Einbindung deutscher Unternehmen in globale Beschaffungs- und Produktionsnetzwerke entstanden. Zudem stehen sie in Zusammenhang mit intertemporalen Spar- und Investitionsentscheidungen der deutschen Haushalte und Unternehmen. Bis zum Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise induzierte die Beseitigung des Wechselkursrisikos innerhalb der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWU) hohe Netto-Kapitalexporte Deutschlands in die Peripherieländer der EWU, die den Leistungsbilanzüberschüssen spiegelbildlich gegenüberstehen. Gegenüber den EWU-Ländern hat sich der deutsche Leistungsbilanzüberschuss in den letzten Jahren halbiert, gegenüber Drittländern ist er jedoch weiter gestiegen. Der internationale Handel ist kein Nullsummenspiel. Steigende deutsche Exporte tragen aufgrund ihres hohen Importanteils zum Wirtschaftswachstum der deutschen Handelspartner bei. Es macht keinen Sinn, die deutschen Importe per Knopfdruck zusätzlich zu erhöhen. Höhere Lohnsteigerungen und zunehmende Staatsausgaben, wie sie oft gefordert werden, könnten die erfolgreichen Wirtschaftsreformen der letzten Jahre in Deutschland untergraben. Längerfristig ist aufgrund der demographischen Entwicklung mit spürbar sinkenden deutschen Leistungsbilanzüberschüssen zu rechnen.
Aus der Einleitung: Bei der Wechselwirkung von Geld- und Fiskalpolitik besteht die Gefahr, dass hohe Budgetdefizite bzw. Staatsschulden langfristig das Ziel der Preisniveaustabilität untergraben können. Parallel mit der Steigerung der Staatsschuld wächst der Druck auf die Zentralbank, die Geldpolitik zu lockern und dadurch die Finanzlage des Staates zu verbessern. Dieser Zusammenhang zwischen Inflation und Verschuldung deutet darauf hin, dass unsolide öffentliche Finanzen eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik darstellen können. Diese Gefahr ist auch dann nicht ausgeschlossen, wenn die Zentralbank formell unabhängig ist. Innerhalb der Europäischen Währungsunion, in der eine deutliche Asymmetrie zwischen einheitlicher Geldpolitik und nationalen Fiskalpolitiken existiert, kommt diese Problematik noch deutlicher zum Ausdruck. Diese Arbeit wird sich auf die Staatsverschuldung in den Ländern der Europäischen Union (EU-15) konzentrieren und ihre Rolle für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) diskutieren. Es wird die Gefahr für die Stabilität erörtert und nach möglichen Lösungskonzepten bzw. institutionellen Reformen gesucht, die eine wirksamere Straffung der Staatsfinanzen erreichen könnten. Für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik ist es von besonderer Bedeutung, dass Geld- und Fiskalpolitik im Euroraum unabhängig voneinander ausgeübt werden. Ziel ist, dass der Stabilitätskurs der Geldpolitik nicht durch Interessen der politischen Institutionen beeinflusst wird. Wenn die EZB und die Regierungen der Mitgliedsstaaten ihren Verpflichtungen bezüglich Preisstabilität bzw. ausgeglichenen Haushaltsfinanzen getrennt nachgehen, dann würde kein Glaubwürdigkeitsproblem existieren. Tatsächlich ist es aber im Euroraum möglich, dass die Fiskalpolitik Einfluss auf die Zentralbank erhält. Das kann direkt erfolgen, wenn etwa die Regierungen politischen Druck für eine expansive Geldpolitik ausüben. Indirekt besteht auch die Möglichkeit, dass über die Besetzung der Zentralbankpräsidenten und der Direktoriumsmitglieder die europäische Geldpolitik beeinflussbar ist. In dieser Hinsicht kann die zunehmende Verschuldung in Europa die Inflationsrate im gesamten Eurogebiet erhöhen und die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik in Frage stellen. Um die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik zu schützen, wurden fiskale Regeln eingeführt, die die Länder abhalten sollen, übermäßige Defizite bzw. Schulden zu akkumulieren. In der EWU werden solche institutionellen Lösungen, wie der Vertrag von Maastricht und der Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP), eingeführt, um die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik zu festigen und die Arbeit der Europäischen Zentralbank bei der Gewährleistung der Preisstabilität zu erleichtern. Als übermäßig gelten nach dem Stabilitätspakt alle Defizite, die die 3%-Marke des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschreiten. Zusätzlich gilt ein Referenzwert von 60% vom BIP für die Staatsverschuldung. Langfristig sieht der Stabilitätspakt eine schrittweise Minderung der Gesamtverschuldung durch die Erwirtschaftung von Überschüssen vor. Ob diese Vereinbarungen wirklich notwendig für die geldpolitische Stabilität sind und ob sie effektiv zur Disziplinierung von Staatsfinanzen beitragen, soll in der Arbeit im Detail diskutiert werden. Mit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 hat die Europäische Union die III. Stufe der wirtschaftspolitischen Integration erreicht. Dabei haben die Mitgliedsländer ihre wechselkurspolitische und geldpolitische Autonomie verloren. Zuständig für die Stabilität von Wechselkurs und Preisniveau ist seitdem die EZB. Die Fiskalpolitik blieb weiterhin in den Zuständigkeiten der nationalen Regierungen. Damit wirkt die Fiskalpolitik, die nun das einzige nationale wirtschaftspolitische Instrument ist, als Ausgleichmechanismus gegen asymmetrische Schocks. Inwieweit es der Zentralbank gelungen ist, die Preisstabilität im Euroraum zu kontrollieren und ob ihre funktionale Unabhängigkeit durch die steigende Verschuldung seit 2001 tatsächlich bedroht ist wird in Kapitel II und IV diskutiert. Der Aufbau der Arbeit ist wie folgt: In Kapitel II wird die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik und der Unabhängigkeit der Zentralbank dargestellt. Eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit existiert, wenn sich die Wirtschaft in einem Regime der fiskalen Dominanz befindet. In diesem Fall ist die Zentralbank gezwungen von ihrem Preisstabilitätskurs abzuweichen und die Staatsschuld zu monetisieren. Kapitel III diskutiert die Tendenz zur Überschuldung innerhalb der Währungsunion. Dabei werden unterschiedliche Argumente dargestellt, die für eine steigende Verschuldung in der Europäischen Währungsunion sprechen. Kapitel IV konzentriert sich auf die aktuellen Entwicklungen der Staatsverschuldung im Euroraum und erörtert ihren Einfluss auf die Geldpolitik. Im Einzelnen werden Variablen, die die Verschuldung beeinflussen, wie Zinsraten, Wachstumsraten, und Primärdefizite, untersucht. Dabei sollen Trends und Gefahren für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik aufgezeigt werden. Kapitel V stellt Vorschläge für institutionelle Reformen vor, die Anreize für eine effektive Disziplinierung der Fiskalpolitik in Europa geben sollen. Dabei konzentriert sich dieser Abschnitt der Arbeit konkret auf drei Schwerpunkte: a) Reformen, die den Stabilitätspakt ersetzen b) Reformen, die den Stabilitätspakt ergänzen und c) Zentralisierung der Fiskalpolitik. In Kapitel VI werden die Schlussfolgerungen dargestellt. Die Schnittstelle zwischen Geld- und Fiskalpolitik ist ein von der Forschung viel diskutiertes Thema. Die Europäische Währungsunion mit nationalen Fiskalpolitiken und einheitlicher Geldpolitik basiert auf einer Asymmetrie, die die Ursache für die existierenden Kontroversen über den Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt darstellt. Die Arbeit gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und stellt Reformvorschläge vor, die zu einer wirksameren Gestaltung der Finanzpolitik in Europa führen können. Die Analyse soll die folgende Fragen beleuchten: Ist die Gefahr einer Finanzkrise in Europa präsent? Wie kann die Fiskalpolitik koordiniert werden, damit auch politisch und wirtschaftlich einflussreichere Länder ihre Finanzen disziplinieren? Sind fiskalpolitische Regeln notwendig bzw. effizient für die Gewährlistung einer glaubwürdigen Geldpolitik? Wann ist eine Zentralisierung der Fiskalpolitik in Europa sinnvoll?Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: IINHALTSVERZEICHNIS2 IIABBILDUNGSVERZEICHNIS4 IIITABELLENVERZEICHNIS5 IVABKÜRZUNGSVERZEICHNIS6 1.EINLEITUNG8 2.DIE GLAUBWÜRDIGKEIT DER GELDPOLITIK11 2.1WAS IST GLAUBWÜRDIGKEIT UND ZEITINKONSISTENZ?11 2.2PREISSTABILITÄT DER EZB12 2.3DIEBEDEUTUNG DER UNABHÄNGIGKEIT DER EZB FÜR DIE GLAUBWÜRDIGKEIT DER GELDPOLITIK13 2.3.1Die formelle Unabhängigkeit der EZB14 2.3.2Unabhängigkeit der EZB und die Tragfähigkeit der Fiskalpolitik15 2.4KONFLIKTFALL VON GELD- UND FISKALPOLITIK: CHICKEN-SPIEL17 3.ENDENZ ZUR ÜBERSCHULDUNG IN DER EUROPÄISCHEN WÄHRUNGSUNION20 3.1RÜCKGANG DER SEIGNIORAGE-EINNAHMEN21 3.2VERSAGEN DER KAPITALMÄRKTE BEI DER DISZIPLINIERUNG NATIONALER FISKALPOLITIKEN23 3.2.1Adverse Selektion23 3.2.2Glaubwürdigkeit der no-bailout-Regel25 3.3WEGFALL DES WECHSELKURSRISIKOS UND FREE-RIDING27 4.STAATSVERSCHULDUNG IN DER EU: GEFAHREN FÜR DIE GELDPOLITISCHE STABILITÄT IM EURORAUM29 4.1GRÜNDE FÜR DIE STEIGENDE VERSCHULDUNG SEIT DEN 70ERJAHREN29 4.2AKTUELLE ENTWICKLUNGEN DER VERSCHULDUNG IM EURORAUM32 4.3ENTWICKLUNGEN DER STAATSVERSCHULDUNG UND DER DEFIZITE SEIT DER EINFÜHRUNG DES STABILITÄTSPAKT (1997)32 4.3.1Fiskalpolitische Regeln im Euroraum32 4.3.2Defizite und Verschuldung seit 199734 4.4DER EINFLUSS DER WACHSENDEN VERSCHULDUNG AUF DIE ZINSEN IN DER EU35 5.INSTITUTIONELLE REFORMEN FÜR EINE NACHHALTIGE KONSOLIDIERUNG DER STAATSFINANZEN38 5.1.2Institutionelle Lösungen, die den Pakt ersetzen können38 5.1.2.1Das Konzept hinter den Fiscal Policy Committees (FPC) und National Fiscal Councils (NFC)38 AVorteile40 aVerbesserte Effektivität der Fiskalpolitik als Stabilitätsinstrument40 bVerbesserung der Glaubwürdigkeit der Fiskalpolitik durch institutionelle Entscheidungen (Paralelle zur Geldpolitik)41 aaDie Nachteile von Regeln42 bbInstitutionelle Lösung statt Regeln43 cBerücksichtigung der Länderspezifiken45 dDie nationale Regierungen bleiben zuständig für die Fiskalpolitik45 eTrennung von politischer Mandat und Konjunkturzyklus46 BKontroversen in den Vorschlagvon FPCs47 5.1.3Institutionelle Reformen als Ergänzung des Stabilitätspakt48 5.1.3.1Rainy Day Fonds: Verbessern das Sparverhalten von Regierungen49 ADarstellung des Vorschlags49 BVorteile für den Euroraum50 aAntizyklische Wirkung50 bDer Staat gewinnt Zeit51 CNachteile und offene Fragen53 DErweiterung des Vorschlags von den RDFs54 5.1.3.2Fiskalpolitischer Index55 ADarstellung des Vorschlags55 BVorteile56 aVerbesserung der Budgetprozeduren56 bEine politisch akzeptable Lösung57 CNachteile58 aUnpräzise Gestaltung58 bUngewissheit der Wirksamkeit bei der Straffungder Finanzen58 5.2ZENTRALISIERUNG DER FISKALPOLITIK59 5.2.1Die Rolle der Theorie optimaler Währungsräume für die Fiskalpolitik in der EWU60 5.2.2Argumente gegen Zentralisierung von fiskalpolitischen Aufgaben62 aAutomatische Stabilisatoren als Ausgleichsmechanismus gegen konjunkturelle Schwankungen62 bHeterogenität der Länder63 cMangelndes ökonomisches Gewicht des EU-Budgets64 5.2.4Vorschlag für Zentralisierung von fiskalpolitischen Aufgaben65 aEuropäisches Fiskalpolitisches Gremium66 bModifizierung des Vorschlags: Bestimmung der zulässigen Defizithöhe der Regierungen durch das Executive Board der EZB67 6.FAZIT UND AUSBLICK69 VANHANG72 VILITERATURVERZEICHNIS91Textprobe:Textprobe: Kapitel 3, Tendenz zur Überschuldung in der Europäischen Währungsunion: In einer Währungsunion entfallen die Geld- und Wechselkurspolitiken der Mitgliedsstaaten. Als einziges wirtschaftpolitisches Instrument zur Reaktion auf Konjunkturschwankungen und nationalspezifische (asymmetrische) Schocks bleibt die nationale Fiskalpolitik. Dies stellt die Fiskalpolitik vor die Herausforderung als Ausgleichsmechanismus für die Wirtschaftsstabilität in den einzelnen Ländern zu dienen, in dem sie antizyklisch auf konjunkturelle Schwankungen reagiert. Gleichzeitig, aufgrund der wachsenden Integration der Kapital-, Arbeits- und Gütermärkte, gewinnen die spill-over Effekte innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums an Bedeutung, d.h. Schocks können sich leichter auf den gesamten Euroraum ausbreiten und Krisen in Nachbarländern auslösen. Dies macht eine Einschränkung der Freiheiten nationaler Fiskalpolitiken bzw. Verschuldungspolitiken notwendig, um eventuell inflationäre Effekte auf die europäische Geldpolitik zu vermeiden. Geld- und Fiskalpolitik sollten daher immer getrennt von einander ausgeübt werden, damit die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik gewährleisten ist. Die Forderung nach einer Disziplinierung der Fiskalpolitiken im Euroraum geht zurück auf den 1989 veröffentlichten Delors-Bericht zur Schaffung einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Dort wird festgelegt, dass die Disziplinierung nationaler Fiskalpolitiken mit Hilfe von supranationalen politischen Institutionen erfolgen sollte. Es wurde argumentiert, dass innerhalb einer Währungsunion die Regierungen der Mitgliedsstaaten Anreize haben werden, ihre Defizite durch Kreditaufnahme zu finanzieren. Da die Kapitalmärkte nicht in der Lage sind, die Fiskalpolitik ausreichend zu disziplinieren, wird die wirtschaftspolitische Stabilität bzw. die Preisstabilität im Euroraum gefährdet. Diese Argumentation wird im nachfolgenden Abschnitt vertieft. Es werden 3 grundlegende Argumente in der Literatur dargelegt, die die Überschuldungstendenzen innerhalb der Währungsunion erklären und bindende Obergrenzen ('binding rules') für die Fiskalpolitik vorschreiben: Rückgang der Seigniorage-Einnahmen, Versagen der Kapitalmärkte bei der Disziplinierung der nationalen Verschuldungspolitiken, Wegfall des Wechselkursrisikos und free-riding. 3.1 Rückgang der Seigniorage-Einnahmen: Seigniorage sind die Einnahmen, die die Zentralbank durch das Monopol der Geldschöpfung zufließen. Es gibt zwei Möglichkeiten für den Staat, Seigniorage-Einnahmen zu erzielen: Monetarisierung der Staatsschuld und Gewinnausschüttung der Zentralbank. Zur Verdeutlichung der ersten Möglichkeit wird angenommen, dass der Staat bei der Notenbank verschuldet ist. Die Schuld des Staates wird mit Hilfe einer Überraschungsinflation real entwertet. Es wird angenommen, dass ex post die erwartete Inflation der Investoren (perw) kleiner als die tatsächliche Inflation ist (perw