Die Arbeit wendet sich zunächst den Grundlagen zum Konzept des ökonomischen Wechselkursrisikos und der Simulationsmethodik zu, bevor ein bestehender Corporate Modelling-Ansatz zu einem stochastischen Simulationsmodell erweitert und schließlich in einem umfangreichen Computerprogramm implementiert wird. Nach einer Darstellung zur Verifikation und Validierung des vorgeschlagenen Simulationsmodells wird abschließend die Anwendung des Computersimulations-Modells für den praktischen Einsatz demonstriert. Dazu werden, basierend auf einem hypothetischen Unternehmen, ein ökonomisches Wechselkursrisiko sowie risikopolitische Gegenmaßnahmen in einem Probelauf gemessen und analysiert.
Die Arbeit wendet sich zunächst den Grundlagen zum Konzept des ökonomischen Wechselkursrisikos und der Simulationsmethodik zu, bevor ein bestehender Corporate Modelling-Ansatz zu einem stochastischen Simulationsmodell erweitert und schließlich in einem umfangreichen Computerprogramm implementiert wird. Nach einer Darstellung zur Verifikation und Validierung des vorgeschlagenen Simulationsmodells wird abschließend die Anwendung des Computersimulations-Modells für den praktischen Einsatz demonstriert. Dazu werden, basierend auf einem hypothetischen Unternehmen, ein ökonomisches Wechselkursrisiko sowie risikopolitische Gegenmaßnahmen in einem Probelauf gemessen und analysiert.
Durch die fortschreitende Entwicklung internationaler Finanzmärkte hat eine Politik der unilateralen Wechselkursfixierung gegenüber dem US-Dollar oder dem Euro an Glaubwürdigkeit verloren. Den Ländern im Rest der Welt bieten sich heute drei Optionen zur Senkung ihres Wechselkursrisikos: Erstens die weitgehende Flexibilisierung des Wechselkurses, wodurch ein Stabilitätsimport unmöglich wird, zweitens die Einführung einer stabilen Fremdwährung (Dollarisierung, Euroisierung) und drittens die regionale monetäre Integration mit dem Ziel der Einführung einer Gemeinschaftswährung. Diese Arbeit untersucht die Bedingungen für die Vorteilhaftigkeit einer der drei Optionen. Es zeigt sich, dass die überwiegende Anzahl der Länder im "Rest der Welt" weder die Bedingungen für eine Flexibilisierung des Wechselkursesnoch die für die Einführung einer Fremdwährung erfüllt. Für diese Länder stellt, zumindest langfristig, eine regionale Gemeinschaftswährung die first best Lösung dar. Die Hauptvorteile liegen dabei auf der Finanzmarktseite. Gegenüber der Dollarisierung ist die regionale Gemeinschaftswährung mit einer höheren Finanzmarktstabilität verbunden, gegenüber der Flexibilisierungsstrategie ermöglicht eine regionale Gemeinschaftswährung eine höhere Liquidität auf regionalen Finanzmärkten. Beide Ergebnisse führen zu einer höheren Wechselkursstabilität. ; Conventional unilateral currency pegs with the Dollar or the Euro are no longer credible, due to the development of international financial markets. Countries in the "rest of the world" today have three options for reducing their exchange rate risk: first, the flexibilization of their exchange rates, which makes the import of stability impossible; second, adopting a stable foreign currency (dollarization, euroization); and third regional monetary integration aimed at introducing a common currency. This paper analyses the conditions for the superiority of one of the three options. It shows that a majority of the countries in the "rest of the world" fulfills neither the conditions for flexibilizing their exchange rates nor for adopting a foreign currency. For these countries a regional currency, at least in the long run, is the first best option. The main advantages are found on the financial markets side. Compared with dollarization a regional currency may lead to higher financial market stability, while compared with the flexibilization strategy a regional currency may lead to more liquidity in regional financial markets. Both results lead to higher currency stability.
Germany is often criticized for its large current account surpluses. The surpluses are caused by differences in economic growth between Germany and its major trading partners, the innovative strength of German enterprises, as well as improved relative price competitiveness and a successful integration of German enterprises into global sourcing and production networks. In addition, they are associated with inter-temporal saving and investment decisions of German households and businesses. Until the outbreak of the economic and financial crisis the elimination of exchange rate risk within the European Economic and Monetary Union (EMU) induced large net capital exports of Germany into the peripheral economies which mirrored the current account surpluses. The surplus against EMU economies has halved in recent years, whereas it has continued to rise against third countries. International trade is not a zero sum game. Increasing German exports contribute to growth in other economies due to their high import content. It does not make sense to raise German imports artificially via push button. Stronger wage growth and higher government expenditures, which are often claimed, could undermine successful economic reforms in Germany. In the longer term, due to demographic factors, the German current account surplus is expected to decline significantly. ; Deutschland wird oft wegen seiner hohen Leistungsbilanzüberschüsse kritisiert. Die Überschüsse sind durch Wachstumsdivergenzen zwischen Deutschland und seinen wichtigsten Handelspartnern, die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, eine verbesserte relative preisliche Wettbewerbsfähigkeit und die erfolgreiche Einbindung deutscher Unternehmen in globale Beschaffungs- und Produktionsnetzwerke entstanden. Zudem stehen sie in Zusammenhang mit intertemporalen Spar- und Investitionsentscheidungen der deutschen Haushalte und Unternehmen. Bis zum Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise induzierte die Beseitigung des Wechselkursrisikos innerhalb der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWU) hohe Netto-Kapitalexporte Deutschlands in die Peripherieländer der EWU, die den Leistungsbilanzüberschüssen spiegelbildlich gegenüberstehen. Gegenüber den EWU-Ländern hat sich der deutsche Leistungsbilanzüberschuss in den letzten Jahren halbiert, gegenüber Drittländern ist er jedoch weiter gestiegen. Der internationale Handel ist kein Nullsummenspiel. Steigende deutsche Exporte tragen aufgrund ihres hohen Importanteils zum Wirtschaftswachstum der deutschen Handelspartner bei. Es macht keinen Sinn, die deutschen Importe per Knopfdruck zusätzlich zu erhöhen. Höhere Lohnsteigerungen und zunehmende Staatsausgaben, wie sie oft gefordert werden, könnten die erfolgreichen Wirtschaftsreformen der letzten Jahre in Deutschland untergraben. Längerfristig ist aufgrund der demographischen Entwicklung mit spürbar sinkenden deutschen Leistungsbilanzüberschüssen zu rechnen.