Stephan Frhr. von Welck und Siegfried von Krosigk: "Weltraumpolitik Indiens und Japans". Reihe "Arbeitspapiere zur Internationalen Politik" Nr. 36, Europa-Union-Verlag, Bonn 1985, 131 S., br., 12 Mark
Bezeichnenderweise haben die beiden Weltmächte USA und Sowjetunion seit dem zweiten Weltkrieg große Anstrengungen zur Eroberung, Nutzung und Beherrschung des Weltraums unternommen, und zwar vor allem aus machtpolitischen Erwägungen heraus. Sie betreiben Kosmopolitik, worunter eine machtpolitisch orientierte Weltraumpolitik verstanden wird, und sind bestrebt, die so gewonnene Stellung zu monopolisieren, indem sie u.a. das hierzu notwendige Instrumentarium anderen Staaten vorenthalten. Zur Begrenzung dieser Machtstellung und zur Verhütung von Machtmißbrauch ist die Erarbeitung einer Rechtsordnung für den Weltraum unumgänglich. Aus der machtpolitischen Komponente der Weltraumpolitik ergeben sich Konsequenzen für die Bundesrepublik und die anderen Staaten Westeuropas. (SWP-Hld)
In dem Beitrag wird der Einstieg der BRD in die Weltraumpolitik untersucht. Im Kontext der US-amerikanischen Pläne zur Militarisierung des Weltraums werden zunächst einmal Hintergrund und Bedeutung der Europäisierung der NATO erörtert. Dies geschieht am Beispiel der Beteiligung der Europäer an NASA-Projekten und den Erfolgen der europäischen Rakete ARIANE. Von Bedeutung in diesem Zusammenhang wird der Nuklearverzicht der BRD thematisiert. Das Zwei-Schlüssel-System wird vorgestellt. Es wird gefragt, ob der militärische Einstieg in die Weltraumpolitik der BRD endgültig die staatliche Gewalt über Nuklearwaffen verschaffen wird. Als besonders wichtig in diesem Zusammenhang wird die Zusammenarbeit zwischen der BRD und Frankreich untersucht. (RW)
1981 versuchte Mitterrand, seine Vision eines sozialistischen Europas durchzusetzen, mußte aber schnell den traditionellen Beschränkungen der französischen Diplomatie Rechnung tragen. In der Folge warf Paris eine Reihe von Vorschlägen in die europapolitische Debatte: espace social, europäische Verteidigungskooperation, europäische Weltraumpolitik und Technologiekooperation (Eureka). Mitterrands persönlicher Erfolg war die Lösung des Budgetproblems auf dem Gipfel von Fontainebleau. Integrationspolitisch stand Frankreich vor der Alternative eines Kerneuropa der Sechs, womit das Problem Großbritannien hätte umgangen werden können, und dem institutionellen Ansatz einer Europäischen Union. (SWP-Hld)