Der Autor untersucht zunächst Elemente der jüdischen Tradition im neuen hebräischen Prosaschrifttum und beschreibt dann die dialektische Spannung zwischen der jüdischen und den westlichen Kulturen als fundamentales Element der neuen hebräischen Literatur. (DÜI-Hns)
Der Aufsatz behandelt die Ausbreitung der westlichen Kultur über die ganze Welt und die Spannungen, die dadurch entstehen, daß sich in nicht-westeuropäischen Ländern zwei Kulturen überlagern, von denen die eine zum Überleben notwendig ist, während die Identität in der anderen verankert ist. Sowohl die großen Konflikte in der Dritten Welt als auch Faschismus und Kommunismus entspringen dieser "Umkultivierung". Der einzige Ausweg besteht nicht im Vernichten der westlichen Kultur, sondern in dem Versuch, "den kognitiven Imperialismus mit Hilfe eines tieferen Einfühlungsvermögens in fremde Kulturen zu überwinden". (SWP-Mee)
Aktuelle Entwicklungen haben mit großer Brisanz die Frage nach dem Verhältnis von christlicher Religion und westlicher Kultur auf die Tagesordnung gebracht. Allerdings bedarf die westliche Kultur ebenso dringend der religiösen Selbstverständigung wie die christliche Religion der kulturellen. Den Brennpunkt von Kultur und der Religion des Westens bilden Freiheit und Menschenwürde. Gerade in der multikulturellen und multireligiösen Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts bleiben Christentum und abendländische Kultur radikal aufeinander angewiesen. Wie aber kann das Christentum für die aktuellen Konstellationen fruchtbar gemacht werden? Und wie finden wir den wesentlichen Kern des Christentums? Das Spektrum der konkreten Themen, die im neuen Buch von Karlheinz Ruhstorfer untersucht werden, reicht vom Verhältnis des Christentums zum Islam über das christliche Freiheitsverständnis bis hin zur Gegenwart Gottes in der Zeit. Aber auch die Fragen nach der Bildung von Werten, nach einer zeitgemäßen Spiritualität und nach einem rationalen Zeugnis für den dreieinen Gott werden gestellt und einer Antwort nähergebracht. Karlheinz Ruhstorfer ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Katholische Theologie und Professor für Systematische Theologie an der Philosophischen Fakultät der TU Dresden.
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Die Entstehung der »Islamophobie« wird gemeinhin als Folge des jüngsten radikalen Islamismus gesehen. Demgegenüber belegen kultur- und sozialwissenschaftliche Analysen, dass antimuslimischer Rassismus bereits lange vorher verbreitet war und in politischen, kulturellen und alltäglichen Diskursen der »westlichen Kultur« verwurzelt ist. Im Unterschied zu interreligiösen Dialogen, die sich bemühen, »das Fremde« zu verstehen und damit der »Islamophobie« begegnen wollen, kehrt dieses Buch die Perspektive um. Der Blick auf »die Anderen« dient als Ausgangspunkt der Betrachtung - nicht, um »das Fremde« zu verstehen, sondern um das »Eigene« reflektieren zu können. Mit Bezug auf postkoloniale und poststrukturalistische Theorien wird die Präsentation »des Islam« als hegemonialer Diskurs analysiert. Demnach ist die Dichotomie zwischen »Islam« und »Westen« eine Konstruktion, die beide essenzialisiert. Sie hat sich historisch entwickelt und transformiert, ihr kommen in politischen Konstellationen unterschiedliche Bedeutungen zu, ihre Facetten sind Teil des kulturellen Wissensbestandes »des Westens« über »den Orient« bzw. »den Islam«. In ihrem Alltag vermitteln sich den Subjekten die Bedingungen und Bedeutungen des »Islamdiskurses« als kulturelle Repräsentationen, die ihnen Sichtweisen und Interpretationen anbieten, nahelegen oder erschweren. In diesem Möglichkeitsraum setzen sich die Subjekte aktiv mit der kulturellen Hegemonie auseinander und positionieren sich darin.
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Der Einfluss des Wünschens und des Opferns auf das gesellschaftliche Zusammenleben. ; Die Aufklärung sieht den Menschen vor allem als vernunftbegabtes Wesen, es ist notwendig, ihn auch als wünschendes Wesen ernster zu nehmen. Alle seine Lebensäußerungen haben eine Beziehung zum Wünschen. Sigmund Freud hat den Menschen als wünschendes Wesen analysiert. Der nächtliche Schlaf gehorcht für ihn dem Wünschen, indem er Träume als Wunscherfüllungen produziert. Seine Neurosenlehre betont, dass die Symptome seelischer Erkrankungen immer auch als Erfüllungen von unbewussten Wünschen aufgefasst werden sollten. In der Welt der Religion sieht Freud ein illusionäres Wünschen am Werk, die Kunst ist ihm Ausdruck einer Wunschwelt. Die enorme Macht des Wünschens hängt für Freud damit zusammen, dass das Unbewusste eine Art Wunschmaschine darstellt, die letztlich nichts anderes kann als Wünschen. Das Buch stellt die psychoanalytische Wunschtheorie vor und verbindet sie mit Einsichten der kritischen Gesellschaftstheorie. Es stellt dar, warum politischen Utopien unter dem Einfluss des Wünschens nicht zu entkommen ist, welche Rolle das Wünschen an der Universität spielen sollte oder wie religiöses Wünschen und kritisches Denken aufeinander bezogen sein können. Das Wünschen kann darauf zielen, die bestehende Realität zu überwinden, Opfer vermögen an sie zu binden. Jede Kultur verlangt schmerzliche Verzichte, die für Arbeitsleistungen oder die Einhaltung sozialer Regeln nötig sind: Gesellschaften sind deshalb immer auch Opferzusammenhänge. Opfer sind üblicherweise nicht einfach Verzichtleistungen, die von außen erzwungen werden, es sind in ihrem bewussten oder vor allem unbewussten Kern meist auch Liebesopfer. Sie werden zuerst den Eltern, als den Schicksalsmächten der Kindheit erbracht und später mit anderen sozialen Mächten verbunden. Das Buch stellt dies mithilfe verschiedenartiger psychoanalytischer Theoriekonstruktionen dar. Um als gerecht und damit erträglicher erfahren werden zu können, müssen Opfer durch ihnen möglichst ...