Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, weist darauf hin, dass von allen Bundesländern Sachsen-Anhalt wohl am stärksten vom wirtschaftlichen Umbruch nach der Wende betroffen war, da die beiden dominierenden Industriezweige - der Schwermaschinen- und Anlagenbau sowie die Chemie - in der damaligen Form keine Überlebenschance hatten. Diese Defizite erforderten eine sehr schmerzhafte Strukturanpassung. Aber durch Investitionen in die Infrastruktur, eine zielgerichtete Wirtschaftsförderung und vor allem Investitionen in Wissen und Forschung könne das Ziel, Sachsen-Anhalt soll 2019 auf eigenen Füßen stehen, erreicht werden.
Die vorliegende Analyse untersucht die Beschäftigungseffekte von Vermittlungsgutscheinen und Personal-Service-Agenturen mit Hilfe einer makroökonometrischen Evaluation. Neben einer mikroökonometrischen Evaluation, welche die Wirkungen auf individueller Ebene untersucht, kann eine makroökonometrische Analyse Aussagen über die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Maßnahmen machen. Die strukturellen Multiplikatorwirkungen im makroökonomischen Kreislaufzusammenhang werden jedoch nicht berücksichtigt. Das ökonometrische Modell zur Analyse der beiden Maßnahmen basiert auf einer Matching-Funktion, die den Suchprozess von Firmen und von Arbeitern nach einem Beschäftigungsverhältnis abbildet. Die empirischen Analysen werden getrennt für Ost- und Westdeutschland sowie für die Strategietypen der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt. Sie zeigen, dass die Ausgabe von Vermittlungsgutscheinen nur in "großstädtisch geprägten Bezirken vorwiegend in Westdeutschland mit hoher Arbeitslosigkeit" (Strategietyp II) einen signifikant positiven Effekt auf den Suchprozess hat. Für die Personal-Service-Agenturen zeigen sich signifikant positive Effekte für Ost- als auch für Westdeutschland. Allerdings fehlt für eine abschließende Bewertung der Ergebnisse für die Personal- Service-Agenturen aufgrund der relativ geringen Teilnehmerzahl noch ein Vergleich mit mikroökonometrischen Analysen.
Die überraschend schnelle wirtschaftliche Erholung der asiatischen Krisenländer (Indonesien, Korea, Malaysia, die Philippinen und Thailand) ging mit makroökonomischen Anpassungsmaßnahmen und strukturellen Reformen im Finanz- und Unternehmenssektor einher. Gleichwohl unterscheiden sich die Reaktionsmuster und die Reformfortschritte innerhalb der Region. Der wirtschaftliche Aufschwung ist dort besonders ausgeprägt, wo vergleichsweise günstige Ausgangsbedingungen mit weitreichenden Strukturreformen zusammentrafen. Trotz anfänglicher Fehldiagnosen und problematischer Bestandteile der angewandten Therapie ist der generalisierende Vorwurf, der IWF habe in der Asienkrise gegen die Interessen der betroffenen Länder gehandelt, nicht haltbar. Auf berechtigte Kritik stößt hingegen die ausufernde Konditionalität des IWF. Der IWF sollte sich deshalb auf seine Kernkompetenzen zurückbesinnen, und die Zugangsbedingungen der Mitgliedsstaaten zu kurzfristigen Liquiditätshilfen sollten auf im Vorhinein festgelegten Kriterien beruhen. Der so genannte Washington-Konsens hat sich mit der Asienkrise nicht als falsch, sondern als unvollständig erwiesen. Er ist insbesondere im Bereich der Finanzmarktregulierung weiterzuentwickeln. Um die Krisenresistenz nationaler Finanzsysteme zu festigen, gilt es einerseits Maßnahmen zur Risikovorsorge zu treffen und die Einhaltung von Mindeststandards zu kontrollieren. Andererseits sind diskretionäre Eingriffe der Regierungen in die nationalen Finanzmärkte zu unterlassen. Bei der Einbindung von Entwicklungs- und Schwellenländern in den internationalen Kapitalverkehr bietet sich ein schrittweises Vorgehen an. Es empfiehlt sich, institutionelle Defizite bei der Überwachung der nationalen Finanzmärkte vor einer völligen Freigabe des grenzüberschreitenden Kapitalverkehrs zu beheben. Neben der nationalen Risikovorsorge sollte das multilaterale Regelwerk reformiert werden. Vorrangig geht es darum, Liquiditätsengpässe in fremder Währung zu überbrücken und Überschuldungsfälle mit einer angemessenen Lastenverteilung zu bewältigen, ohne die Anreize für ein Fehlverhalten der beteiligten Akteure zu verstärken. Die sich in Ostasien abzeichnenden Ansätze einer finanzpolitischen Kooperation zur Krisenvermeidung und -bekämpfung können ein globales Krisenmanagement nicht ersetzen, möglicherweise aber ergänzen. Es ist allerdings fraglich, ob sich wirtschaftspolitische Fehlentwicklungen in einem Land besser durch peer pressure der Nachbarländer korrigieren lassen als durch die Überwachung des IWF. Über ein regionales Krisenmanagement hinausgehende monetäre Integrationsschritte wie eine ostasiatische Währungsunion dürften erst in fernerer Zukunft anstehen. Nordamerika und Europa tragen aber schon jetzt ein erhebliches Maß an Verantwortung dafür, welchen Weg die Regionalisierung in Asien nehmen wird. Den dortigen Neigungen, sich vom Multilateralismus abzuwenden, wäre durch schnelle Liberalisierungsfortschritte im Rahmen der WTO und durch stärkere Mitspracherechte der asiatischen Partner in den internationalen Finanzinstitutionen zu begegnen.
Die vorliegende Analyse untersucht die Beschäftigungseffekte von Vermittlungsgutscheinen und Personal-Service-Agenturen mit Hilfe einer makroökonometrischen Evaluation. Neben einer mikroökonometrischen Evaluation, welche die Wirkungen auf individueller Ebene untersucht, kann eine makroökonometrische Analyse Aussagen über die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Maßnahmen machen. Die strukturellen Multiplikatorwirkungen im makroökonomischen Kreislaufzusammenhang werden jedoch nicht berücksichtigt. Das ökonometrische Modell zur Analyse der beiden Maßnahmen basiert auf einer Matching-Funktion, die den Suchprozess von Firmen und von Arbeitern nach einem Beschäftigungsverhältnis abbildet. Die empirischen Analysen werden getrennt für Ost- und Westdeutschland sowie für die Strategietypen der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt. Sie zeigen, dass die Ausgabe von Vermittlungsgutscheinen nur in ?großstädtisch geprägten Bezirken vorwiegend in Westdeutschland mit hoher Arbeitslosigkeit? (Strategietyp II) einen signifikant positiven Effekt auf den Suchprozess hat. Für die Personal-Service-Agenturen zeigen sich signifikant positive Effekte für Ost- als auch für Westdeutschland. Allerdings fehlt für eine abschließende Bewertung der Ergebnisse für die Personal- Service-Agenturen aufgrund der relativ geringen Teilnehmerzahl noch ein Vergleich mit mikroökonometrischen Analysen.
Aufbauend auf den Mikrodaten werden in diesem Forschungsbericht die Determinanten der Ausgabe von Vermittlungsgutscheinen und deren direkte Wirkungen auf der Individualebene untersucht. Die Analysen legen den Schluss nahe, dass die Gruppe der Arbeitslosen, die einen Vermittlungsgutschein erhalten haben, keine Zufallsauswahl aus der Gruppe aller Arbeitslosen ist. Es scheinen somit Selektionsmechanismen zu existieren, die auch für den Erfolg der Vermittlungsgutscheine relevant sind. In der Mikroanalyse wird die Selektivität der Ausgabe berücksichtigt. Dazu werden nicht-parametrische Matching-Verfahren verwendet, die auf der Annahme der bedingten Unabhängigkeit (CIA) beruhen. Für die Vermittlungsgutscheine, die im Mai und Juni 2003 ausgegeben wurden, wird die Wahrscheinlichkeit der Einmündung in eine reguläre Beschäftigung innerhalb von sechs Monaten abgeschätzt. Der für die Gruppe der Arbeitslosen, die einen Vermittlungsgutschein erhalten haben, geschätzte durchschnittliche Maßnahmeeffekt beträgt den Ergebnissen zu Folge 4,8 Prozentpunkte in Ostdeutschland und 3,7 Prozentpunkte in Westdeutschland. Die ermittelten Maßnahmeeffekte sind für Arbeitslose mit kurzer Arbeitslosigkeitsdauer, deren Wert der Vermittlungsgutscheine bei 1.500 – liegt, höher als für Arbeitslose mit längerer Arbeitslosigkeitsdauer, deren Wert der Vermittlungsgutscheine bis zu 2.500 – betragen kann.
Mit dem Ziel die technologische Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, investieren die Staaten der OECD jährlich beträchtliche Summen in die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE). Angesichts knapper öffentlicher Budgets ist der Effektivität und Effizienz dieser Förderung eine hohe Bedeutung beizumessen. Neuere Methoden der Wirkungsanalyse tragen dazu bei, begründete Zweifel, die mit dieser Förderung einhergehen, auszuräumen oder zu bekräftigen. Diese Studie widmet sich zwei neueren quantitativen Methoden zur Wirkungsanalyse am Beispiel des deutschen Förderprogramms ?Fertigungstechnik?. Den Ergebnissen der Selektions- und Matchingansätze zufolge investieren Unternehmen der Fertigungstechnik im Durchschnitt zwischen 67 und 75 Prozent mehr in FuE, wenn sie gefördert werden.
Effectively ending the crisis in the euro area remains the key policy challenge in 2014. As monetary policy has exhausted its conventional options, fiscal policy is called upon to provide an expansionary impulse by raising public investment. The high level of risk premiums in the crisis-hit countries continues to impair monetary policy transmission. If governments agreed on a temporary debt redemption fund, the ECB could engage in large-scale unconventional policy measures such government bond purchases to cancel out sovereign yield differentials in the euro area. Monetary policy could then stimulate the economy in the crisis-hit countries.The coalition agreement is pointing in the right direction regarding the labor market. The pension proposals, however, are patchwork and unable to solve the fundamental problem of an excessive lowering of the pension level and the concomittant higher risk of old-age poverty. ; Effectively ending the crisis in the euro area remains the key policy challenge in 2014. As monetary policy has exhausted its conventional options, fiscal policy is called upon to provide an expansionary impulse by raising public investment. The high level of risk premiums in the crisis-hit countries continues to impair monetary policy transmission. If governments agreed on a temporary debt redemption fund, the ECB could engage in large-scale unconventional policy measures such government bond purchases to cancel out sovereign yield differentials in the euro area. Monetary policy could then stimulate the economy in the crisis-hit countries.The coalition agreement is pointing in the right direction regarding the labor market. The pension proposals, however, are patchwork and unable to solve the fundamental problem of an excessive lowering of the pension level and the concomittant higher risk of old-age poverty.
Die "Eckpunkte zu einer Gesundheitsreform 2006" werden weiterhin von Wissenschaft, Politik und betroffenen Verbänden heftig kritisiert. Welche Reformen sind im Einzelnen geplant und wie sind die Reformvorschläge aus wirtschaftspolitischer Sicht zu beurteilen?
In der Bundesrepublik Deutschland ist es bislang nicht zu einem durchgreifenden Abbau von Subventionen gekommen, obwohl die gesamtwirtschaftlichen Vorteile eines solchen Abbaus vielfach nachgewiesen sind. Ein wichtiges Hindernis ist darin zu sehen, daß bei einer substantiellen Rückführung von Subventionen für einige Regionen ein erheblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit befürchtet wird. Wie sich ein Abbau von Subventionen auf die Regionen eines Landes auswirkt, ist zwar in einer Reihe von empirischen Arbeiten untersucht worden; allerdings werden darin durchweg nur Teilaspekte erfaßt. Umfassende empirische Untersuchungen stehen dagegen aus. Die bislang vorliegenden theoretischen und empirischen Erkenntnisse lassen erwarten, daß ein Subventionsabbau gerade in den besonders begünstigten Regionen zunächst negative Einkommens- oder Beschäftigungseffekte hat. Das gilt insbesondere dann, wenn allein sektorale Subventionen für hochsubventionierte Wirtschaftszweige zurückgeführt werden. Betroffen wären vor allem landwirtschaftlich geprägte Regionen, Kohlenbergbaugebiete und Schiffbauregionen. Der Subventionsabbau muß sich jedoch nicht zwangsläufig in einer dauerhaft höheren regionalen Arbeitslosigkeit niederschlagen. Denn er veranlaßt, daß Arbeitskräfte und Kapital in andere Bereiche wechseln, wo sie vermutlich produktiver sind. In den Regionen werden damit Hindernisse für eine erfolgreiche Strukturanpassung aus dem Weg geräumt, die Subventionsmentalität wird zurückgedrängt, und Innovationen werden erleichtert. Öffentliche Finanzmittel werden frei und können ertragreicher eingesetzt werden — auch Steuersenkungen werden möglich, die letztlich auch den bislang subventionierten Regionen zugute kommen. Langfristig können somit auch die anfangs negativ betroffenen Regionen von einem umfassenden Subventionsabbau profitieren. Um den im Kurzfristdenken wurzelnden regionalen Widerständen gegen einen Subventionsabbau zu begegnen, sollten alle Subventionen zeitlich gestreckt nach einem verbindlichen Fahrplan abgebaut und mit Steuersenkungen verknüpft werden. Eventuell könnte man zeitlich strikt befristete Kompensationszahlungen für Regionen vorsehen, die von einem Abbau sektoraler Subventionen besonders betroffen sind.
Diese Arbeit gibt einen Überblick der Konzeption und der Evaluation der Aktiven Arbeitsmarktpolitik (AAMP) in Deutschland. Die rechtliche Grundlage der AAMP stellte von 1969 bis 1997 das Arbeitsförderungsgesetz (AFG)dar. 1998 wurde dieses durch das Sozialgesetzbuch (SGB) III abgelöst. Während das AFG noch unter Bedingungen der Vollbeschäftigung eingeführt wurde und auch eine generelle Verbesserung der Funktionsweise des Arbeitsmarktes vorsah, erfolgte im Zeitablauf eine stärkere Ausrichtung der AAMP auf die Wiedereingliederung von Problemgruppen in den Arbeitsmarkt. Das SGB III in Ansätzen eine Erfolgskontrolle der AAMP vorsieht und trotz der hohen fiskalischen Kosten (43 Mrd DM im Jahr 2001) fehlt bisher eine umfassende Evaluation der Wirkungen der AAMP unter Berücksichtigung der Kosten. Die Arbeit stellt die grundlegenden methodischen Probleme einer aussagekräftigen Evaluation dar. Die mikroökonomische Evaluation untersucht, ob die Teilnahme an einem arbeitsmarktpolitischen Programm zu einem Erfolg im Hinblick auf individuelle Zielgrößen wie Beschäftigung oder Verdienst führt. Um den durchschnittlichen Erfolg zu bestimmen, muss geschätzt werden, wie die individuelle Zielerreichung ausgefallen wäre, hätte die Person nicht an dem Programm teilgenommen. Eine solche Schätzung erfolgt typischerweise auf Basis der Informationen der Nichtteilnehmer, wobei dem möglichen Problem der Nichtvergleichbarkeit von Teilnehmern und Nichtteilnehmern (Selektionsverzerrung) Rechnung zu tragen ist. Die Selektionsverzerrung kann auf beobachteten und nicht beobachteten Variablen beruhen. Die Arbeit skizziert die wichtigsten methodischen Ansätze, einen adäquaten Vergleichsmaßstab zur Erfolgsmessung zu schätzen. Zur umfassenden mikroökonomischen Erfolgsmessung ist der geschätzte individuelle Erfolg den Kosten der Maßnahme gegenüberzustellen. Eine makroökonomische Evaluation muss auch die Rückwirkungen der AAMP auf die Nichtteilnehmer und die Funktionsweise des Arbeitsmarktes mit einbeziehen. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass AAMP meist gerade dann ausgeweitet wird, wenn die Arbeitsmarktprobleme zunehmen (Endogenität der AAMP). Im weiteren Teil der Arbeit wird die Ausgestaltung und Umfang der AAMP in Deutschland nach dem AFG und dem SGB III beschrieben. Die wichtigsten Maßnahmen sind die verschiedenen Formen der Förderung der beruflichen Weiterbildung und der öffentlich geförderten Beschäftigung. Weiterhin werden neuere arbeitsmarktpolitische Ansätze und die damit einhergehenden Anstrengungen zur Evaluation ihrer Wirkungen dargestellt. Es zeigt sich, dass auf der politischen Seite in der Vergangenheit offenbar kein großes Interesse an einer wissenschaftlichen Evaluation der gelegentlich erratischen AAMP bestand. Dementsprechend wurden der Wissenschaft keine angemessenen Datensätze für eine wissenschaftliche Evaluation der mikroökonomischen Wirkungen der AAMP zur Verfügung gestellt. Die bisher von wissenschaftlicher Seite vorgelegten Evaluationsstudien zeichnen ein eher negatives Bild der Wirkungen der AAMP. Allerdings beruhen diese Studien auf Umfragedaten, die wegen geringer Fallzahlen und zu geringer Detailinformationen kein verlässlichen Schlussfolgerungen ermöglichen. In der jüngeren Vergangenheit wächst auf politischer Seite das Interesse an einer aussagekräftigen Evaluation der AAMP (siehe Job-Aqtiv-Gesetz). Allerdings besteht das Risiko, dass sich einige in jüngster Zeit von der politischen Seite unternommenen Anstrengungen zur Förderung der Evaluation als kontraproduktiv erweisen können.
In Deutschland wird jährlich rd. ein Prozent der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung (BIP) für aktive Arbeitsmarktpolitik (AAMP) ausgegeben, die im ursprünglichen Sinn eigentlich Investitionen darstellen sollten. Aus Ländern mit ähnlich hohen Ausgaben für aktive Arbeitsmarktpolitik - aber einer ausgeprägteren Evaluationskultur als hierzulande - gibt es Hinweise, dass trotz hohen Ressourcenaufwands das Ziel einer beschleunigten Reintegration von Arbeitslosen in Beschäftigung verfehlt wird. Der Überblick fasst Ergebnisse aktueller nationaler und internationaler Evaluationsstudien zu direkten und indirekten Effekten von AAMP auf die messbaren Zielgrößen individuelle Beschäftigungschancen und (sekundär) Einkommen zusammen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welche Instrumente/ Maßnahmen/Programme über Ländergrenzen hinweg als effektiv und als effizient (soweit Kosten einbezogen werden konnten) einzustufen sind. Während die Ergebnisse der Evaluierungsstudien ein überwiegend enttäuschendes Resultat hinsichtlich der Wirkung der ?klassischen? Instrumente der AAMP erbrachten, ist die empirische Evidenz der Wirksamkeit einer ?aktivierenden? Arbeitsmarktpolitik hoch. Die Einbeziehung von Anreizeffekten, die sich aus der Interaktion mit der Arbeitslosenunterstützung ergeben, hat einen entscheidenden Einfluss auf Erfolg bzw. Misserfolg einer Vielzahl von Maßnahmen. In Deutschland scheint man in den vergangenen Jahren die entsprechenden Lektionen (?Lessons learned?) hinsichtlich der Eingrenzung negativer Anreizeffekte von Lohnersatzleistungen und der Begrenzung von negativen Voraus-, Neben- und Nachwirkungen von AAMP im Rahmen der Durchsetzung einer Politik des ?Forderns? gelernt zu haben. Offen bleibt die Frage nach einer wirksameren Ausgestaltung des ?Förderns?. Darauf aufbauend werden einige Überlegungen angestellt, wie Arbeitsmarktpolitik in Deutschland künftig wieder einen stärker investiven Charakter erhalten könnte. Damit AAMP zu nachhaltigen Investitionen in die Bildungs- und Beschäftigungsfähigkeit der Erwerbslosen und Erwerbstätigen führt, könnten beispielsweise Anreize zur Umwandlung von Arbeitslosengeldansprüchen in Bildungsgutscheine geschaffen werden. Damit könnte nicht nur eine stärker präventive Orientierung der AAMP erfolgen, sondern ein effektiverer (und u. U. auch effizienterer) Beitrag zur Behebung der Bildungsmisere in Deutschland geleistet werden, die nicht nur den Beschäftigungsbereich der niedrigen Qualifikationen betrifft, sondern durchgehend alle Qualifikationsstufen.
Prior scholarship is sharply divided on how or if globalization influences welfare states. Globalization's effects may be positive causing expansion, negative triggering crisis and reduction, curvilinear contributing to convergence, or insignificant. We bring new evidence to bear on this crucial debate with a pooled time series analysis of two measures of the welfare state and 16 indicators of economic globalization for 17 affluent democracies from 1975 to 1998. The analysis suggests that: (1) state-of-the-art welfare state models warrant revision in the globalization era; (2) most indicators of economic globalization do not have significant effects; (3) the few significant globalization effects are in different directions and often inconsistent with extant theories; (4) the globalization effects are far smaller than the effects of domestic political and economic factors; and (5) these effects are not systematically different for liberal vs. nonliberal welfare state regimes, European vs. non-European countries, or with four alternative dependent variables. Increased globalization and a modest convergence of the welfare state have occurred, but globalization does not unambiguously cause welfare state expansion, crisis and reduction or convergence. ; Bisherige Befunde der sozialwissenschaftlichen Forschung zum kausalen Verhältnis von 'Globalisierung' und Wohlfahrtsstaat sind nicht eindeutig. Danach kann Globalisierung positive Effekte haben und zu einem Ausbau an Wohlfahrtsstaatlichkeit führen, eine Krise des Wohlfahrtsstaates oder Leistungsreduktionen herbeiführen, kurvilineare Wirkungen aufweisen und zu Konvergenz beitragen, als auch vollkommen insignifikant sein. Unsere gepoolte Zeitreihenanalyse von Wohlfahrtsstaatlichkeit und 'Globalisierung' in 17 reichen Demokratien (1975-1998) hat folgende Befunde zu Tage gefördert: (1) im Zeitalter der Globalisierung erscheinen bestehende Wohlfahrtsstaatsmodelle revisionsbedürftig; (2) die Mehrzahl der ökonomischen Globalisierungsindikatoren weist keine signifikanten Effekte auf; (3) die wenigen signifikanten Effekte zeigen in unterschiedliche Richtungen und stimmen häufig nicht mit bestehenden theoretischen Annahmen überein; (4) die Globalisierungseffekte sind deutlich kleiner als die Effekte binnenpolitischer Variablen und ökonomischer Faktoren; (5) diese Effekte unterscheiden sich in 'liberalen' und 'nicht-liberalen' Wohlfahrtsregimen bzw. europäischen und nicht-europäischen Ländern nicht systematisch von einander. Im Analysezeitraum können wir sowohl einen Anstieg der verschiedenen Globalisierungsindikatoren sowie eine moderate Konvergenz der verschiedenen Wohlfahrtsstaaten konstatieren. Jedoch kann der Prozess der 'Globalisierung' nicht eindeutig als kausale Ursache für die unterschiedlichen Entwicklungsrichtungen in den verschiedenen Wohlfahrtsstaaten identifiziert werden.