Wirtschaftssoziologie und Sozialökonomie: Positionsbestimmungen
In: Sozioökonomie: die Rückkehr der Wirtschaft in die Gesellschaft, S. 95-123
Der Beitrag fragt zunächst, wie es zu der nicht sehr vorteilhaften Arbeitsteilung zwischen Ökonomie und Soziologie kommen konnte und welche Konsequenzen dies für den soziologischen Blick aufs Wirtschaften hatte. Ein kurzer Blick auf die Tradition der Sozialökonomik Max Webers dient dann dazu, Integrationsebenen zu benennen und darzulegen, welchen Gewinn es hat, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzudenken. Im dritten Schritt werden die Grundzüge einer mikrofundierten, integrativen Erklärungspraxis skizziert und deren Fruchtbarkeit für die Erklärung und Analyse sozialer Regeln allgemein herausarbeiten. Die Möglichkeiten einer wirtschaftssoziologischen Ausarbeitung werden anhand der Spezifikation der Ordnungsproblematik erläutert und in diesem Kontext die analytische Kraft und empirische Anwendbarkeit einer handlungstheoretisch fundierten Vorgehensweise dargestellt. Als deren Kern wird die Explikation von Abstimmungsproblemen im Wirtschaftsleben vorgestellt, über deren Erschließung aus Sicht der Wirtschaftsakteure nicht mehr nur der Markt, sondern auch die Hierarchie und die Gruppenmechanismen als alternative Regelungsformen kenntlich und zum Thema einer problemorientierten Wirtschaftssoziologie gemacht werden können. (ICE2)