Obwohl beträchtliche Mittel in die aktive Arbeitsmarktpolitik fließen, fehlt es bislang an einer systematischen Evaluierung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente. Dies liegt primär an der Unzugänglichkeit geeigneter Daten. Am Beispiel der Mitnahmeeffekte bei Strukturanpassungsmaßnahmen für ostdeutsche Wirtschaftsunternehmen werden exemplarisch die Probleme aufgezeigt, die aus der prekären Datenlage entstehen.
Kunsthistorische oder betriebswirtschaftliche Arbeiten der letzten fünfzehn Jahre zur Kunstförderung in deutschen Wirtschaftsunternehmen konzentrieren sich auf die Beschreibung einer Firmenkunstsammlung oder Sammlerpersönlichkeit in Unternehmen. Die aktuellen Formen der Kunstförderung sind bislang nicht eingehend dargestellt worden, auch die Gründe für eine Kunstförderung wurden eher ansatzweise betrachtet. Meine Dissertation untersucht die Motive und Zielsetzungen für ein Kunst-Engagement unter Berücksichtigung innovativer Kunstkonzepte, die über tradierte Formen hinausgehen. Die Dissertation setzt sich damit zugleich ein theoretisches Ziel: Sie will ausgehend von vier Fallbeispieluntersuchungen und unter kritischer Auseinandersetzung mit aktuellen Studien und Literatur ein Modell für ein effektives und zukunftsgerichtetes Kunst-Engagement entwickeln. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass sich Motive und Zielsetzungen für Kunst-Engagements aus Ideen und Wertvorstellungen ableiten lassen, die durch Begriffe im Zusammenhang mit Kunst-Engagements ausgedrückt werden. Um diese Begriffe zu ermitteln, wurden offene, qualitative Experteninterviews geführt und in qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Anhand der Beschreibung der aktuellen Kunstkonzepte der untersuchten Unternehmen werden die identifizierten Motive überprüft. Interdisziplinäre Recherche zahlreicher Literatur diente zur Erweiterung und Vertiefung der Untersuchung. Dabei setzt sich die Dissertation mit kritischen Einwänden gegenüber Kunst-Engagements in Unternehmen auseinander. Aktuelle Kunstförderung ist unternehmensstrategisch eingebunden und zielgruppenorientiert. Der Fokus liegt auf zeitgenössische Kunst unter Anwendung innovativer, mediengestützter Vermittlungsformen. Innovative Kunst-Engagments unterscheiden sich von tradierten Konzepten des Corporate Collecting auch durch den Kontext, insbesondere durch ihren Einsatz im Bereich der Unternehmenskommunikation. Bei relevanten gesellschaftlichen Interessengruppen (stakeholder) sollen durch Kunst positive Assoziationen mit den Unternehmen verankert werden. Anhand der Fallbeispiele der Arbeit hat sich gezeigt, dass ein positiver Einfluss auf das Unternehmensimage durch Kunst-Engagements anzunehmen ist. Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass durch diese imagefördernde Wirkung auch der Markenwert des Unternehmens gestärkt werden kann. Mit Kunst werden ferner Anlässe für Gespräche geschaffen, die unter Mitarbeitern oder mit Kunden über weitergehende, geschäftsbezogene Themen oder aber im politischen Kreis zur Kontaktpflege stattfinden. Zeitgemäße Kunstkonzepte dienen unternehmensintern dazu, sowohl Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, als auch zukunftsfähiges Denken bei Mitarbeitern zu fördern und dadurch die Innovationsfähigkeit des Wirtschaftsunternehmens zu begünstigen. Indem Unternehmen mit Kunstförderung so genannte "gesellschaftliche Verantwortung" übernehmen, beabsichtigen sie, sich in einem globalen, kompetitiven Wirtschaftsumfeld von Wettbewerbern abzugrenzen. Die Übernahme "gesellschaftlicher Verantwortung" im Bereich der Kunst ist überwiegend nicht altruistisch motiviert, sondern ist im besten Fall für das Unternehmen ökonomisch sinnvoll. Allerdings übernimmt die Wirtschaft einen Teil der Kulturförderung, die von staatlicher Seite nicht mehr geleistet werden kann, und setzt als Initiator eigene kulturelle Impulse. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Kunst in der Verknüpfung mit unternehmerischen Zielen für Firmenzwecke genutzt, also instrumentalisiert wird. Die Kooperation von Kunstwelt und Wirtschaft kann dessen ungeachtet für beide Seiten vorteilhaft sein, insbesondere wenn die Glaubwürdigkeit eines Kunst-Engagements gewährleistet ist.
Die Studie "Energierohstoffe" untersucht den Energieverbrauch während der nächsten 25 Jahre, zeigt die Unterschiede im Wachstum der einzelnen Energierohstoffe (insbesondere Öl, Gas und Kohle) sowie die Kostenentwicklung dieser Energieträger auf. Die Auswirkungen steigender Energiepreise auf die politisch Handelnden und für Wirtschaftsunternehmen sowie strategische Reaktionsmöglichkeiten auf Sektorebene werden ebenso geschildert, wie damit verbundene Chancen und Risiken für Investoren.
Die außeruniversitären, politikorientierten Forschungsinstitute müssen sich im intensiven Wettbewerb auf drei Feldern behaupten: in der Forschung, in der Politikberatung sowie im Wettbewerb um Finanzen. Die Sieger dieses Wettbewerbs sind auf Dauer die Institute, die in der Lage sind, die besten Köpfe für sich zu gewinnen. Um eine Magnetwirkung für Spitzenkräfte zu entwickeln, können Forschungseinrichtungen auf das ursprünglich für Wirtschaftsunternehmen entwickelte Konzept des Employer Branding zurückgreifen. Das gilt insbesondere dann, wenn dieses Konzept in Richtung auf Employee Branding ausgebaut wird und die in der Forschungseinrichtung tätigen Wissenschaftler konsequent darin unterstützt werden, ihr eigenes wissenschaftliches Profil zu bilden und als »Markenbotschafter« zugleich das Ansehen ihres Arbeitgebers in der Fachöffentlichkeit stärken. Die Rahmenbedingungen in einem Forschungsinstitut so zu gestalten, dass es sich zu einem attraktiven Arbeitgeber für Spitzenwissenschaftler entwickelt, verlangt eine ganzheitliche Herangehensweise, die über die personalpolitischen Instrumente hinausgeht. Die Aktionsfelder erstrecken sich u.a. von der engen Anbindung an die Universität(en) und der Bereitstellung von Stiftungsprofessuren über die internationale Ausrichtung und Schaffung einer leistungsfördernden Governance-Struktur bis hin zur systematischen Gewährung von Leistungsentgelten. Zentrales Aktionsfeld ist indessen die konsequente Förderung der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der im Institut beschäftigten Forscher auf allen Ebenen, zu der auch deren Vernetzung mit Forscherpersönlichkeiten in aller Welt und vor allem eine institutsinterne Diskussionskultur auf hohem wissenschaftlichen Niveau gehören. Der Artikel befasst sich speziell mit den Erfolgsfaktoren außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Da aber in Wirtschaftsunternehmen die Bedeutung des Wissens weiter stark zunimmt, sich immer mehr Unternehmen zu Denkfabriken entwickeln und deren Wettbewerbsfä
Die Implementierung internationaler Menschenrechtsbindung von Wirtschaftsunternehmen stellt das Privatrecht vor bedeutende, bislang weitgehend unbewältigte Herausforderungen. Der Beitrag umreißt zunächst die zentrale Rolle, die dem Privatrecht bei der Menschenrechtsdurchsetzung zukommt. Darauf aufbauend stellt er die wesentlichen existierenden Durchsetzungsmechanismen vor und setzt sich für eine Kombination aus Deliktsorganisationshaftung und Deliktsdurchgriffshaftung ein. Flankierend befürwortet er für ein Bestimmungsrecht des Geschädigten, bei Menschenrechtsklagen am Sitz einer Obergesellschaft das Recht des Handlungsortes als anwendbares Deliktsrecht zu wählen.
Die letzte "Berliner Rede" in der Amtszeit von Bundespräsident Johannes Rau stand unter dem Motto "Vertrauen in Deutschland - eine Ermutigung". Darin rief das Staatsoberhaupt alle gesellschaftlichen Schichten auf, mit mehr Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft zu blicken. Eine Sondererhebung des vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung durchgeführten Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) lässt erkennen, dass es in Deutschland durchaus Anzeichen für eine Vertrauenskrise gibt. So ist das Vertrauen in die Politik (Bundestag) weitgehend verloren gegangen, und auch den großen Wirtschaftsunternehmen und den Gewerkschaften wird nur noch wenig Vertrauen entgegengebracht. Dieses Bild ist umso bedenklicher, als der private Bereich nach wie vor völlig intakt ist: Der Familie sowie Freunden wird zu mehr als 90 % vertraut. Auch zu Nachbarn und Arbeitskollegen haben rund zwei Drittel großes Vertrauen.
Das vorliegende Buch gibt ausgehend von der Struktur, den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Seltenen Erdmetalle eine umfassende Übersicht der ständig an Bedeutung wachsenden Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten, dem Vorkommen und der außerordentlich bedeutsamen Recyclingmaßnahmen der Elemente. Eine Vielfalt von Anwendungsfeldern der Seltenen Erden für die Volkswirtschaften wie der Einsatz als Legierungsmetalle zur Fertigung von Permanentmagneten für Windkraftanlagen, Hybridmotoren, Elektroantrieben, zur Herstellung von Leuchtstoffen, Brennstoffzellen, Batterien, Energiesparlampen, als Bestandteile für Farb- und UV-Filter, Stabilisatoren von Keramiken und ihre Anwendung in der Medizin (Pharmazeutika, Diagnosemittel u. a.) werden diskutiert. Ausführlich wird auf die Fragen der Erzgewinnung, -aufarbeitung wie Aufschlussverfahren, Trennung der Seltenen Erden sowie ihre Gewinnung als Metalle eingegangen. Neben analytischen Fragestellungen zur Identifizierung werden gleichermaßen ökologische und toxikologische Probleme abgehandelt. Das Buch soll vor allem Ingenieur-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler sowie Wirtschaftsunternehmen für die außerordentliche strategische Bedeutung der Seltenen Erden mobilisieren.
Die drastischen Maßnahmen, mit denen Deutschland ab Mitte März gegen die Corona-Pandemie vorgegangen ist, haben gewirkt: Von Anfang April bis Anfang Mai ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen um ca. 80 Prozent gesunken. Die Maßnahmen verfolgten vor allem das Ziel, die drohende Überlastung des Gesundheitssystems abzuwenden. Die Zahl der Neuinfektionen sollte deshalb auf ein Niveau gesenkt werden, bei dem alle Corona-Patienten, die in Krankenhäusern einen Beatmungsplatz auf der Intensivstation benötigen, dort auch fachgerecht versorgt werden können. Dieses Ziel wurde erreicht.Nachdem nun ein Großteil dieser Intensivbetten nicht mehr benötigt wird und die Infektionszahlen weiter sinken, ist ein Streit über den künftigen Kurs der Corona-Politik entbrannt. In erster Linie wird dabei über kurzfristige Politikmaßnahmen gestritten (Lockerung welcher Restriktionen wann, wie und wo?). Hier besteht die Gefahr, dass sich die Politik im Detail verliert und der Blick für das große Ganze abhandenkommt. Um einzelne Politikmaßnahmen vernünftig beurteilen zu können, sollte zunächst eine demokratisch legitimierte Entscheidung darüber vorliegen, auf welches längerfristige Ziel die deutsche Corona-Politik ausgerichtet werden soll. Eine transparente, systematische Analyse der möglichen längerfristigen Entwicklungspfade ist wichtig, damit (a) die Bevölkerung die restriktiven Politikmaßnahmen versteht und mitträgt und damit (b) die Wirtschaftsunternehmen möglichst gut abschätzen können, wie sich ihre Rahmen-bedingungen künftig entwickeln werden. Um in diesem Sinne eine Orientierungshilfe zu geben, werden im vorliegenden Arbeitsbericht drei Optionen für eine längerfristige Corona-Strategie entwickelt und vergleichend analysiert.
Als "Mismatch-Problematik" wird die mangelnde Passgenauigkeit zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt bezeichnet. Diese zu lindern, und damit Arbeitslosigkeit auf Seiten der Arbeitsuchenden sowie Wertschöpfungsverlust auf Seiten der Arbeitgeber zu verringern, ist Ziel staatlicher Arbeitsmarktpolitik. Auch die verfasste Dissertation will einen Beitrag zur Linderung der "Mismatch-Problematik" leisten. Dieser will sich jedoch nicht an die herkömmlichen Ansätze von personenbezogener Qualifizierung und Entwicklung, damit Arbeitsuchende die Anforderungskriterien offener Stellen erfüllen können, anschließen. Fokussiert wird stattdessen auf eine arbeitgeberbezogene Perspektive, die sich in der folgenden Fragestellung ausdrückt: "Welche konkreten Informationen haben Arbeitgeber zu kommunizieren, damit im Rahmen außerbetrieblicher Stellenausschreibungen eine erfolgreiche Ansprache von geeigneten Arbeitsuchenden erfolgen kann?". Mehrere politikwissenschaftliche Bereiche erfahren in diesem Zuge eine inhaltliche Anknüpfung: Zum einen der Bereich der Arbeitsmarktpolitik. So ist es erklärtes Ziel der Dissertation, aus der Entwicklung und der empirischen Überprüfung eines Modells ein Instrument mit dem Titel "Praxisrelevante Inhalte außerbetrieblicher Stellenausschreibungen" zu präsentieren, welches von seiner inhaltlichen und strukturellen Ganzheitlichkeit die zukünftigen Erfordernisse einer durch Personalengpässe geprägten Personalrekrutierung in Deutschland berücksichtigt. Setzen staatliche oder private Institutionen der Arbeitsvermittlung oder stellenbesetzende Wirtschaftsunternehmen dieses Instrument ein, soll die aktive Arbeitsmarktpolitik unterstützt werden, dadurch dass mit Hilfe optimierter Matching-Prozesse eine Steigerung der Vermittlungsquote angestrebt wird. Zum anderen die Bereiche der Bildungs-, Berufs- und Nachhaltigkeitspolitik. So führt die Anfertigung eines diesbezüglichen Instruments zu der Erfordernis, Inhalte über moderne kompetenzbezogene Anforderungen zu erarbeiten. Drei Diskussionsfelder ...
Die strafrechtliche Verantwortung von Aufsichtsratsmitgliedern ist bereits vielfach in Rechtsprechung und Literatur thematisiert worden. Nicht zuletzt große Wirtschaftsprozesse wie beispielsweise der Fall Mannesmann geben Anlass, das Thema genauer zu beleuchten und den Rahmen strafrechtlicher Haftung von Aufsichtsratsmitgliedern zu untersuchen. In den vergangenen Jahren ist die Thematik auch zunehmend in den Mittelpunkt des medialen Interesses getreten. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanzkrise und dem damit einhergehenden Unmut über Wirtschaftsunternehmen und Finanzmarktpolitik entfachen Diskussionen über originär juristische Fragestellungen wie die Angemessenheit von Vorstandsgehältern oder die Haftung für delinquentes Verhalten in Führungsetagen auch in der breiten Gesellschaft. Diese Arbeit soll die einschlägigen Rechte und Pflichten der Aufsichtsratsmitglieder in der Aktiengesellschaft einer strafrechtlichen Betrachtung unterziehen. Dabei ist es zunächst erforderlich, die Wirkungsweise aktienrechtlicher Vorgaben auf die relevanten Strafnormen zu untersuchen. Der bisherige Stand der Diskussion in Rechtsprechung und Literatur zeigt eine herausragende Bedeutung des Untreuetatbestands im Rahmen der Aufsichtsratstätigkeit. Anhand der verschiedenen Rechte und Pflichten des Aktiengesetzes soll exemplarisch die Möglichkeit einer Untreuestrafbarkeit dargestellt werden. Zudem ist zu untersuchen, inwiefern den Aufsichtsrat Garantenpflichten gegenüber der Aktiengesellschaft und Dritten treffen. Mit der Organisation des Aufsichtsrats geht auch die Fragestellung einher, wie sich das auf der Schuld des Einzelnen basierende Strafrecht auf die Mitglieder eines Gremiums übertragen lässt. Dabei geht es vor allem um die individuelle Zurechnung im Rahmen einer Gremienentscheidung. Zuletzt verschafft die Arbeit einen Überblick über die wesentlichen spezialgesetzlichen Strafnormen, die neben den Vorschriften des StGB eine Strafbarkeit der Aufsichtsratsmitglieder begründen können.
Die Europäische Union weist in einer aktuellen Studie darauf hin, dass es vielen Unternehmen aufgrund einer fehlenden konzeptionellen und vorausschauenden Führungskräfteentwicklung zukünftig nicht mehr möglich sein wird führende Positionen mit unternehmsintern ausgebildetem Nachwuchs zu besetzen. Führungskräfte bestimmen jedoch oft maßgebend das Handeln von Organisationen und entscheiden über den Erfolg von Unternehmen, denn sie beeinflussen die Ausgestaltung und Leistungsfähigkeit der Kernprozesse eines Unternehmens wesentlich. Besonders im Rahmen von Veränderungsprozessen und wirtschaftlichen Krisen wird die Verantwortung der Vorgesetzten gefordert sowie gleichzeitig aber auch von der Wissenschaft und der breiten Öffentlichkeit kritisch hinterfragt. --- Wie ist es möglich, den Führungsnachwuchs kompetent und effektiv zu fördern, wenn die Mehrzahl der Unternehmen die Personalentwicklung von Führungskräften vernachlässigt? Wie muss die fachliche und soziale Weiterentwicklung der Führungskräfte gestaltet sein, um den anpassungsbedingten und organisationalen Veränderungsprozessen kompetent zu begegnen und diese zu bewältigen? Bislang finden sich weder in der aktuellen wirtschaftlichen Praxis noch in den einschlägigen wissenschaftlichen Disziplinen einfache und schlüssige Rezepte für den richtigen Umgang mit dem Spagat zwischen kurzfristigem Kostendruck und langfristiger Notwendigkeit einer systematischen Führungskräfteentwicklung. --- Das forschungsleitende Interesse der Dissertation ist es, im Rahmen einer empirischen Studie mit 30 teilnehmenden Wirtschaftsunternehmen aus Deutschland und Österreich den Erkenntnisstand hinsichtlich der Führungskräfteentwicklung zu analysieren und eine Bestandsaufnahme zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit der Förderung von Leistungsträgern zu skizzieren. Die Bestandsaufnahme Führungskräfteentwicklung wird dabei vor dem Hintergrund der gestiegenen Anforderungen an die Führung in den Unternehmen betrachtet. Die Ergebnisse der Studie zeigen eindrucksvoll, dass es keiner neuen Modewellen im Entwicklungsbereich bedarf, sondern unter anderem die Bereitschaft und Motivation aller Beteiligten bedeutende Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Führungskräfteentwicklung darstellen.
Das diplomatische Protokoll ist ein integraler Bestandteil der zwischenstaatlichen Beziehungen. Darüber hinaus regelt das Protokoll innerstaatliche zeremonielle Strukturen bzw. die offiziellen Formen der staatlichen Repräsentation. Neben der Pflege der internationalen Beziehungen zwischen Staaten gibt es eine Vielzahl von Bereichen, in denen offizielle Beziehungen zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren bestehen. Beispielsweise nehmen internationale Unternehmen im Rahmen von Global Governance eine zunehmend bedeutende Rolle ein. Hierbei stellt sich die Frage, ob bzw. inwieweit sich Wirtschaftsunternehmen an die Einhaltung protokollarischer Gepflogenheiten gebunden fühlen. Die vorliegende Dissertation widmet sich der institutionellen Komposition von Ordnungen, die sich in der Politik sowie darüber hinaus in anderen Bereichen der Gesellschaft widerspiegeln. Sie untersucht die Anwendung von protokollarischen Gepflogenheiten in Unternehmen. Thematisch bewegt sich die Forschungsarbeit im disziplinenübergreifenden Dreieck aus internationaler Diplomatie, politischer Theorie und Unternehmenskommunikation bzw. -repräsentation. Die zentrale Frage lautet: Gibt es ein mit dem Staatsprotokoll vergleichbares Unternehmensprotokoll, welches entsprechend dem Staatsprotokoll funktioniert? Im Kern der empirischen Studie geht es darum aufzuzeigen, inwieweit das Protokoll in global agierenden Wirtschaftsunternehmen mit dem internationalen diplomatischen Protokoll vergleichbar ist. Die empirische Grundlage bilden zu Teilen Organisations- und Geschäftsverteilungspläne sowie 72 leitfadengestützte Experteninterviews, geführt im Zeitraum von 2008 bis 2012. Das Ergebnis belegt empirisch, dass es sich beim Protokoll um eine politische Institution handelt. Des Weiteren wird eruiert, wie sich das Protokoll aus der Sicht der interviewten Protokollexperten im staatlichen und öffentlichen Bereich darstellt. Vor diesem Hintergrund werden die hierbei gewonnenen Befunde mit denen aus den Interviews mit den Protokollexperten aus der Industrie abgeglichen. Abschließend kommt diese Forschungsarbeit zu dem Fazit, dass das Unternehmensprotokoll in großen Teilen mit dem diplomatischen Protokoll vergleichbar ist. ; Diplomatic protocol is an integral part of inter state relations. In addition protocol comprises inner state ceremonial procedures and official forms of representation of states. Due to the institutional configuration of protocol, it shapes and characterizes structures that go beyond states and governments. Nowadays, particularly in the context of global governance, multinational respectively transnational corporations increasingly are important players in international relations and do also have a growing influence on agenda setting in national politics. Thus, this study is localised at the interface of international diplomacy, political theory and corporate communications. The intention of this paper is to provide an answer to the research question: "Does corporate protocol generally exist and is corporate protocol comparable to international diplomatic protocol?". The books' first section (1.) argues that protocol is a political institution. Part two (2.) is a comparative analysis of diplomatic protocol and corporate protocol. Empirically, this study is based on a set of 72 guideline-based expert interviews with professionals from governmental institutions, like ministries or presidential offices as well as international institutions and institutions of the European Union. In addition to that, the comparative analysis uses a comprehensive set of organisational charts of corresponding institutions. Finally, the study confirms that corporate protocol exists and works both in similar structures and to a large extend in the same way like diplomatic protocol.
Titelblatt und Inhalt Zielsetzung und Vorgehensweise 1 1\. Die Endlichkeitsfalle 4 2\. Ziel und Strategie der AGENDA 21 18 3\. Idee und Umsetzung der AGENDA 21 in Deutschland 28 4\. AGENDA 21 - ein Thema für Wirtschaftsunternehmen? 69 5\. Schlussfolgerungen 98 Literatur 68 Anhang 110 ; #### Diese Dissertation unternimmt den Versuch einer Bilanzierung der Wirkung der AGENDA 21 hinsichtlich Idee und Umsetzung des Prinzips der Nachhaltigkeit. Sie beschränkt sich dabei auf die Bundesrepublik Deutschland und unterscheidet grundsätzlich zwischen Transfers der Idee im politischen Überbau und praktischen Realisierungen nachhaltiger Prozesse. Die Arbeit reflektiert zunächst kurz die methodologische Problematik: Der Nachweis einer Wirkung der AGENDA 21 ist durch das Fehlen einer "Kontrollgruppe" bzw. eines "Kontrollversuchs" grundsätzlich problematisch. Jeder "Beweisführung" mit einem positiven Ergebnis fehlt die Kontradiktion der "Nichtwirkung" ohne AGENDA 21. Kapitel 1 reflektiert die fundamentalen Aspekte einer unausweichlich notwendigen Nachhaltigkeit künftiger Entwicklungen. Es besteht keine Möglichkeit, auf der Erde langfristig sämtliche Parameter - wie z.B. Energie- und Wasserverbrauch, CO2-Emissionen etc. - unbegrenzt zu steigern. Ein kurzer Abriss dieses Kapitels zeigt zudem die geringe bzw. zögerliche Zuwendung der Soziologie zum Thema Nachhaltigkeit. Kapitel 2 legt Ziele und "Strategie" der AGENDA 21 dar, benennt die Agenturen der Bundesrepublik Deutschland, die an der Realisierung der Ziele der AGENDA 21 beteiligt sind bzw. sein sollten und erläutert den Zusammenhang zwischen öffentlicher Wahrnehmung bzw. Rezeption von "Nachhaltigkeit" und der Schwierigkeit seiner begrifflichen Fassung. Kapitel 3 verfolgt den Prozess der politischen Initiierungen und Unterstützung auf der Ebene der Parteien sowie der Bundesregierung bis zu den Kommunen (Länder und Gemeinden). Kapitel 4 berichtet über die "corporate identity" des Pharmaunternehmens Schering sowie eine für diese durchgeführte empirische Studie zur ...
Dieser Beitrag setzt sich aus einer gesellschaftswissenschaftlichen Perspektive mit dem Phänomen "Internationale Konzerne" auseinander. Dabei wird auf die (potentiellen) betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken dieser Organisationsform eingegangen. Nationalstaaten sehen sich mit der Frage konfrontiert, ob und inwieweit das Auftreten internationaler Konzerne den Einsatz politisch-administrativer Instrumente zur Regulierung der Aktivitäten derartiger Wirtschaftsbetriebe erfordern.
Frauen waren und sind in Führungspositionen deutscher Wirtschaftsunternehmen unterrepräsentiert. Trotz politischer und betrieblicher Gleichstellungsmaßnahmen liegt der Anteil weiblicher* Führungskräfte in nahezu allen wirtschaftlichen Sektoren deutlich unter dem Anteil weiblicher* Beschäftigter insgesamt. Unabhängig davon, ob Organisationen als strukturell vergeschlechtlicht (Acker 1991, 2006) betrachtet werden oder die Aktualisierung von Geschlecht als kontextabhängig (z. B. Heintz/Nadai 1998) und kontingent analysiert wird, problematisiert die Geschlechterforschung, dass politische Gesetze und/oder einzelne Selbstverpflichtungen von Unternehmen jene mehr oder weniger subtilen Prozesse der Geschlechterdifferenzierung in Organisationen über die Ungleichheit hergestellt werden, kaum berühren. Anhand einer qualitativen Untersuchung in der Verwaltung eines großen Einzelhandelsunternehmens in Deutschland wird gezeigt, wie informelle Prozesse einer Geschlechtergleichstellung entgegenstehen - selbst wenn die Organisation eine Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen wünscht und in den untersten Führungsebenen der Frauenanteil bereits vergleichsweise hoch ist. ; Women remain underrepresented in management positions in Germany. Despite political, legal and company-level equal opportunities measures, the proportion of female* managers in almost all economic sectors is significantly lower than the overall proportion of female* employees. Irrespective of whether organizations are regarded as structurally gendered (Acker 1991, 2006) or gender is analyzed as a contextual and contingent category (i. e. Heintz/Nadai 1998), the main challenge is that political laws and/or individual voluntary commitments by companies hardly touch subtle processes of gender differentiation and inequality at organizational level. Using findings from a qualitative study in the administrative department of a large retail company in Germany, the article shows how informal processes oppose cultural change towards gender equality even though the organization aims at bringing more women into management position. And it shows that a larger percentage of women in lower management positions does not automatically improve their career opportunities.