In: Probleme des Friedens und des Sozialismus: Zeitschrift der kommunistischen und Arbeiterparteien für Theorie u. Information, Band 19, Heft 2, S. 203-220
Auf der Grundlage des Kritischen Rationalismus wird in dem Beitrag davon ausgegangen, daß in die praktische Sozialpolitik u.a. theoretisches Denken der Sozialwissenschaften eingeht, darunter auch das jenes Zweiges, der wissenschaftliche Sozialpolitik oder Sozialpolitiklehre genannt wird. Die Kernfrage ist, mit welchem theoretischen Rüstzeug diese Disziplin in die Praxis hineinwirkt. Zunächst werden Arten und Umfang des theoretischen Wissens umrissen, das die wissenschaftliche Sozialpolitik aufgrund eines Forschungsprogramms benötigt, das traditionell praxisbezogen und dabei auf ein relativ breites Bündel von Wertgesichtspunkten gerichtet ist. Es wird skizziert, welche generellen, hauptsächlich gegenstandsimmanenten Widerstände einer "theoretischen Hochrüstung" vermutlich entgegenstehen, um dann zu zeigen, welche sozialwissenschaftlichen Theoriesurrogate das Arsenal der Sozialpolitiklehre enthält und wo ihre Schwächen liegen. Die Schlußbetrachtung gilt dem "Leistungsvermögen sozialwissenschaftlicher Kunstlehren": seiner Einschätzung und den dafür in Betracht kommenden Maßstäben. (ICA)