Die Wissenschaftspolitik in Deutschland ist durch einen Paradigmenwechsel von der staatlichen Außensteuerung zur Governance gekennzeichnet. Geteilte Verantwortung zwischen Bund und Ländern, ein hoher Verflechtungsgrad zwischen politischen und wissenschaftlichen Akteuren sowie umfassende Aushandlungsprozesse sind nach wie vor prägende Merkmale des Wissenschaftssystems.
Die Wissenschaftspolitik in Deutschland ist durch einen Paradigmenwechsel von der staatlichen Außensteuerung zur Governance gekennzeichnet. Geteilte Verantwortung zwischen Bund und Ländern, ein hoher Verflechtungsgrad zwischen politischen und wissenschaftlichen Akteuren sowie umfassende Aushandlungsprozesse sind nach wie vor prägende Merkmale des Wissenschaftssystems.
Das Wissenschaftssystem befindet sich in einer Phase der tief greifenden Umgestaltung. Erstmals gibt es mit diesem Handbuch einen systematischen Überblick zur Wissenschaftspolitik auf dem neuesten Stand der Forschung. Theorien, Konzepte, Wirkungsfelder und Steuerungsinstrumente werden ebenso wie alle wichtigen Akteure und Institutionen der Wissenschaftspolitik behandelt. Abgerundet wird das Handbuch durch einen Blick auf einige ausgewählte Länder
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Die Gestaltungschancen staatlicher Akteure in der Wissenschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland werden - so die These des Beitrags - durch mehrere institutionelle Faktoren und Akteurskonstellationen bestimmt. Wenn sozialwissenschaftliche Arbeiten - sei es unter dem Begriff der Steuerungstheorie oder der (neueren) Theoriechiffre Governance - den Stellenwert und die Wirkungen dezentraler Steuerungsmechanismen für modernes staatliches Handeln betonen, so meinen sie damit vor allem, dass Regieren sich heute im Zusammenspiel verschiedener staatlicher und gesellschaftlicher Akteure mit jeweils unterschiedlichen Absichten, Interessen und Machtchancen in verschiedenen, wechselnden Konstellationen, Gremien, Systemen, Netzwerken etc. vollzieht. Für die Wissenschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland analysiert der vorliegende Beitrag (wenigstens) vier dieser Strukturmerkmale und Akteurskonstellationen, die für den Policy-Outcome von Bedeutung sind. Vor allem ist hier die geteilte Verantwortung von Bund und Ländern in Fragen der Wissenschaftspolitik entscheidend. Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 bildet die "Kulturhoheit der Länder" den grundgesetzlich verankerten Rahmen für staatliches Handeln in der Wissenschaftspolitik. (ICA2).
Wissenschaftstheorie analysiert die theoretischen, Wissenschaftspolitik steuert die sozialen und infrastrukturellen Voraussetzungen der Wissenschaften in Forschung und Lehre. Der Band befasst sich mit der Erziehungswissenschaft unter der Perspektive der Wissenschaftsforschung. Der erste Teil zur "Wisenschaftstheorie" nimmt grundlagentheoretische und ethische Fragen der Erziehungswissenschaft auf und diskutiert die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher wissenschaftstheoretischer Entwicklungslinien für die Erziehungswissenschaft. Der zweite Teil nutzt sprachtheoretische, fachsystematische und empirische Zugänge, um "Übergänge" zwischen Erziehungswissenschaft und Politik zu markieren. Der dritte Teil zur "Wissenschaftspolitik" versammelt Beiträge zum Verhältnis von Wissenschaftspolitik und Bildungspolitik und diskutiert das Problem der Nutzung wissenschaftlicher Ergebnisse für wissenschafts- und bildungspolitische Interessen und Entscheidungen.
Die Autoren aus Wissenschaft und Politik setzen sich mit der Bandbreite der Hochschul-, Forschungs- und Technologiepolitik auseinander. Beschrieben werden die Probleme einer ökonomisch verengten Wissenschaftspolitik mit dem Ziel, Eckpunkte für einen wirklichen Politikwechsel abzustecken. Inhalt: Bultmann, Torsten: Vom öffentlichen Bildungsauftrag zur privaten Dienstleistung - hochschulpolitische Wende in Deutschland. - Keller, Andreas: Ordinarienuniversität - Gruppenhochschulen - Dienstleistungsunternehmen. - Pasternack, Peer: Die aktuelle deutsche Hochschulreform. - Markard, Morus: Wissenschaft - Macht - Hochschule. - Weinbach, Heike: Gender-mainstreaming: mehr geSCHLECHT als geRECHT? - Simon, Dagmar: A long and winding road? - Kurz-Scherf, Ingrid/Scheele, Alexandra/Weerts, Maike: Von Quotenfrauen und männlichen Emanzipationsdefiziten - Studierende und die Geschlechterfrage an der Philipps-Universität Marburg. - Bartz, Olaf: Die politischen Funktionen und Wirkungen von Studiengebühren. - Böttcher, Maritta/Keller, Andreas: Der Kampf um die Gebührenfreiheit des Hochschulstudiums als Fallbeispiel rot-grüner Wissenschaftspolitik. - Weitkamp, Rolf: Der BAföG-Ausverkauf geht weiter. - Hermann, Frank: Der sich permanent bildende "Arbeitskraftunternehmer" - Entgrenzungen der Ware Arbeitskraft und ihre Auswirkungen auf den Bildungssektor. - Suchan, Manfred: Raus aus der Leibeigenschaft. - Höll, Barbara/Trochowski, Daniela: Die Bundesfinanzen und die rot-grüne Regierung: ein Politik-Wechsel? - Hoff, Benjamin: Hochschulfinanzausgleich - ein Weg zur Neurordnung der Hochschulfinanzen? - Adamczak, Wolfgang: Forschungs- und Technologiepolitik 2000 - Thesen. - Kiper, Manuel: Technologieprogramme, Forschungsinfrastruktur. - Meretz, Stefan: "GNU/Linux ist nichts wert - und das ist gut so!". - Belitz, Heike/Fleischer, Frank: Staatliche Förderung stützt den Neuaufbau der Industrieforschung in Ostdeutschland. - Seifert, Gottfried: Das Wissenschaftler-Integrationsprogramm. - Memorandum Forschungs- und Technologiepolitik 1994/1995. Gestaltung statt Standortverwaltung. - Hoff, Benjamin/Stumpf, Felix: Anforderungen an linke Bildungspolitk und das Projekt Sozialer Gerechtigkeit. (HoF/Text übernommen)
Die Autorin, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Zürich, berichtet über Ansatzpunkte und Möglichkeiten, den Verlauf der Gleichstellung mit professioneller Kompetenz zu beschleunigen und "als Reformpotenzial in den aktuellen wissenschaftspolitischen Entscheidungsprozess einfließen" zu lassen. In einem ersten Schritt wird beschrieben, wie sich ein so genanntes Policy Window (Gelegenheitsfenster) in Form einer öffentlich ausgeschriebenen Maßnahme zur Einführung von Graduiertenkollegien zwecks Verbesserung der Ausbildung von (Post-)Doktoranden für eine gleichstellungspolitische Intervention nutzen lässt. Anschließend wird die Verknüpfung des Kernprojektes dieser Intervention, ein Graduiertenkolleg zur Genderthematik, mit einer Begleitstudie im Kontext des Projektes SOWI-Disslabor (sozialwissenschaftliches Dissertationslabor mit Gleichstellungsanspruch) dargestellt. Dabei soll das Graduiertenkolleg Gender und sein zentrales Ziel der Geschlechtergerechtigkeit einer regelmäßigen formativen Evaluation unterzogen werden, was jedoch an mangelnder Zeit und Bereitschaft seitens der WissenschaftlerInnen scheitert. Stattdessen wird eine "institutionalisierte Reflexion" im Umfang einer kritischen Analyse beschlossen. In einem Resümee verweist die Autorin auf die positiven Auswirkungen des Projektes SOWI-Disslabor: einerseits sind vier weitere Graduiertenkollegien zu Gender Studies gegründet worden und des weiteren ist eine stärkere institutionelle Verankerung der Gleichstellung von Frau und Mann an der Universität Zürich festzustellen. (ICG)