Im Beitrag wird der Begriff der Wissensgesellschaft im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit diskutiert. Konstitutiv für den aufgeklärten Bürger dieser Gesellschaft ist der Erwerb eines deutlich höheren Maßes an souveräner Entscheidungskompetenz und die Bereitschaft zu lebenslänglichem Lernen. Hier liegt eine besondere Herausforderung für die Universitäten als Motor auf dem Weg in die Wissenschaftsgesellschaft. Am Beispiel der Wiedergründung der Universität Erfurt durch den Freistaat Thüringen wird gezeigt, wie die Hochschulreform vorangetrieben und bemerkenswerte Leistungen zur Stärkung und Reorganisation der Geisteswissenschaften erbracht werden können, denen für und in der Wissensgesellschaft eine Schlüsselrolle zufällt. (DIPF/Orig.).
In: Lernen in der Wissensgesellschaft: Beiträge des OECD/CERI-Regionalseminars für deutschsprachige Länder in Esslingen (Bundesrepublik Deutschland) vom 8.-12. Oktober 2001, S. 334-363
Der Beitrag beschreibt die Grundzüge des Konzeptes der Wissensgesellschaft, das im Vergleich zum Konzept der Informationsgesellschaft die Gegenwartsgesellschaft nicht ausschließlich durch ihre technologische Basis definiert. Nach einem kurzen Rückblick auf die Wurzeln des Konzeptes in den 1960er Jahren wird ein systemtheoretisch inspiriertes Konzept von Wissensgesellschaft herausgearbeitet. Als zentrale Merkmale der Wissensgesellschaft werden dabei die Veränderungsbereitschaft und die Fragilität gesellschaftlicher Strukturen angeführt. Im zweiten Teil werden diese beiden Merkmale der Wissensgesellschaft genutzt, um aktuelle Veränderungen von Arbeit, Organisation und Innovation in international vergleichender Perspektive zu rekonstruieren. Hierzu wird auf empirisches Datenmaterial zu Arbeitsbedingungen in der EU bzw. zur Wissensbasierung der Arbeit und schulisch vermittelter mathematischer Fähigkeiten zurückgegriffen. In diesem Zusammenhang werden auch einige bildungspolitische Implikationen angedeutet. (ICG2)
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen hin zur Wissensgesellschaft, die lebenslanges Lernen erfordert, ist die Beschäftigung mit der Frage, wie Aus- und Weiterbildung in Zukunft aussehen kann, zentral. Die Grundlage für Lernen in der Wissensgesellschaft ist ein neues Verständnis dafür, wie Menschen lernen - weg vom traditionellen Verständnis des Lehrers als Informationsvermittler hin zu einem Lehrenden, der den Lernprozess unterstützt. Dies impliziert auch bedarfsgerechte Bildung, nicht mehr Bildung auf Vorrat. Zudem geht es darum, anwendungsorientiertes Wissen zu erwerben, um einen höchstmöglichen Transfer des Wissens an den Arbeitsplatz zu gewährleisten. Dadurch nimmt die Bedeutung des problemorientierten und eigenverantwortlichen Lernens kontinuierlich zu. Die Nutzung neuer Kommunikations- und Informationstechnologien bietet Möglichkeiten, diese Lernform nutzbringend zu implementieren. Der vorliegende Beitrag beschreibt dieses neue Lernkonzept des "Blended Learning" wie es in Präsenzseminaren mit virtuellen Lernmöglichkeiten gekoppelt wird. Ein Beispiel hierfür ist das Curriculum des Knowledge Master. Der Knowledge Master ist ein Weiterbildungsprogramm zum Wissensmanagement, in dessen Rahmen Präsenzveranstaltungen mit virtuellen Lernphasen gekoppelt sind mit der Möglichkeit, anschließend in einer virtuellen Community weiterzuarbeiten. (ICA2).
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen hin zur Wissensgesellschaft, die lebenslanges Lernen erfordert, ist die Beschäftigung mit der Frage, wie Aus- und Weiterbildung in Zukunft aussehen kann, zentral. Die Grundlage für Lernen in der Wissensgesellschaft ist ein neues Verständnis dafür, wie Menschen lernen - weg vom traditionellen Verständnis des Lehrers als Informationsvermittler hin zu einem Lehrenden, der den Lernprozess unterstützt. Dies impliziert auch bedarfsgerechte Bildung, nicht mehr Bildung auf Vorrat. Zudem geht es darum, anwendungsorientiertes Wissen zu erwerben, um einen höchstmöglichen Transfer des Wissens an den Arbeitsplatz zu gewährleisten. Dadurch nimmt die Bedeutung des problemorientierten und eigenverantwortlichen Lernens kontinuierlich zu. Die Nutzung neuer Kommunikations- und Informationstechnologien bietet Möglichkeiten, diese Lernform nutzbringend zu implementieren. Der vorliegende Beitrag beschreibt dieses neue Lernkonzept des "Blended Learning" wie es in Präsenzseminaren mit virtuellen Lernmöglichkeiten gekoppelt wird. Ein Beispiel hierfür ist das Curriculum des Knowledge Master. Der Knowledge Master ist ein Weiterbildungsprogramm zum Wissensmanagement, in dessen Rahmen Präsenzveranstaltungen mit virtuellen Lernphasen gekoppelt sind mit der Möglichkeit, anschließend in einer virtuellen Community weiterzuarbeiten. (ICA2)
"Wie ist der Erfolg und die Wirkmächtigkeit der Zeitdiagnose 'Wissensgesellschaft' zu erklären? Sie bietet eine Chance zur Reflexion gesellschaftlicher Veränderungen, enthält jedoch auch die Gefahr, den Status quo als alternativlos darzustellen." (Autorenreferat)
Im Zuge der Informatisierung der Arbeitswelt scheint das Wissen der qualifizierten Mitarbeiter zur dominanten Ressource der Unternehmen geworden zu sein. Wenn Beruflichkeit so verstanden wird, dass nur langfristig stabile und abgestimmte Kompetenzmuster in ihr entwickelt und gesichert werden können, dann ergibt sich daraus eine neue Bedeutung des Berufs in der Wissensgesellschaft. Die These von der Auflösung der Beruflichkeit kann indes auch als Mess- und Zuordnungsproblem verstanden werden: Denn die vorhandenen Methoden und die Datenlage reichen derzeit nicht aus, um die Frage zu klären, ob Erwerbsarbeit auch zukünftig noch in Berufen geleistet wird oder ob neue Arbeitsstrukturen entstehen, in denen nur eng abgegrenzte und segmentierte Tätigkeiten geleistet werden, ohne dass eine Verdichtung in beruflichen Strukturen erfolgt. Der Autor gibt vor diesem Hintergrund einen Überblick über das Phänomen Beruf, indem er z. B. die Entstehung von neuen Berufen, die Auflösung der Kategorie Beruf, die Deprofessionalisierung als "Bugwelle" und die Reprofessionalisierung beschreibt. Er diskutiert ferner die Relevanz des Berufs als Ergebnis von Ausbildung sowie die herkömmliche Klassifikation von Berufen und Berufsbezeichnungen. Den Wandel von neuen Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern verdeutlicht er am Beispiel der Berufe im Multimedia-Bereich. Hier zeigt sich, dass es nicht möglich und auch nicht sinnvoll ist, für alle neuen Aufgaben sofort entsprechende und tragfähige Berufsstrukturen zu entwickeln, sondern dass Segmentierungen nützlich sind, um zu zeigen, in welchen Feldern traditionelle Beruflichkeit weiter existiert und wo neue Formen zu berücksichtigen sind. Der Autor gibt abschließend einige Empfehlungen für eine verantwortungsbewusste Berufswahl und für den Abbau von Arbeitsmarktfriktionen. (ICI2).
Der Begriff »Wissensgesellschaft« kursiert derzeit als wohl prominentester Begriff zur Charakterisierung der modernen Gesellschaft. Seine kritische pädagogische Bearbeitung jedoch steht erst an ihrem Anfang. Dieser Herausforderung stellt sich der Autor, indem er die zentralen Begriffe »Wissen«, »Lernen« und »Bildung« reflektiert und dem gängigen Wissensbegriff das Konzept des soziokulturellen Wissens als mögliche Alternative gegenüberstellt. Die anschließende kritische Diskussion pädagogischen Wissens um kulturelle Differenz und einige grundlegende Überlegungen zum Verhältnis von pädagogischem Wissen und Macht komplettieren diesen markanten Band, der wichtige Anstöße für eine aktuelle Pädagogik liefert.
Im Zuge der Informatisierung der Arbeitswelt scheint das Wissen der qualifizierten Mitarbeiter zur dominanten Ressource der Unternehmen geworden zu sein. Wenn Beruflichkeit so verstanden wird, dass nur langfristig stabile und abgestimmte Kompetenzmuster in ihr entwickelt und gesichert werden können, dann ergibt sich daraus eine neue Bedeutung des Berufs in der Wissensgesellschaft. Die These von der Auflösung der Beruflichkeit kann indes auch als Mess- und Zuordnungsproblem verstanden werden: Denn die vorhandenen Methoden und die Datenlage reichen derzeit nicht aus, um die Frage zu klären, ob Erwerbsarbeit auch zukünftig noch in Berufen geleistet wird oder ob neue Arbeitsstrukturen entstehen, in denen nur eng abgegrenzte und segmentierte Tätigkeiten geleistet werden, ohne dass eine Verdichtung in beruflichen Strukturen erfolgt. Der Autor gibt vor diesem Hintergrund einen Überblick über das Phänomen Beruf, indem er z.B. die Entstehung von neuen Berufen, die Auflösung der Kategorie Beruf, die Deprofessionalisierung als "Bugwelle" und die Reprofessionalisierung beschreibt. Er diskutiert ferner die Relevanz des Berufs als Ergebnis von Ausbildung sowie die herkömmliche Klassifikation von Berufen und Berufsbezeichnungen. Den Wandel von neuen Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern verdeutlicht er am Beispiel der Berufe im Multimedia-Bereich. Hier zeigt sich, dass es nicht möglich und auch nicht sinnvoll ist, für alle neuen Aufgaben sofort entsprechende und tragfähige Berufsstrukturen zu entwickeln, sondern dass Segmentierungen nützlich sind, um zu zeigen, in welchen Feldern traditionelle Beruflichkeit weiter existiert und wo neue Formen zu berücksichtigen sind. Der Autor gibt abschließend einige Empfehlungen für eine verantwortungsbewusste Berufswahl und für den Abbau von Arbeitsmarktfriktionen. (ICI2)
In: Lernen in der Wissensgesellschaft. Beiträge des OECD/CERI-Regionalseminars für deutschsprachige Länder in Esslingen (Bundesrepublik Deutschland) vom 8.-12. Oktober 2001., S. 239-266
Der Beitrag zur Lernkompetenz beschreibt zunächst die Bedingungen für ein effektives und motiviertes lebenslanges Lernen in der Wissensgesellschaft. Dazu gehören (1) eine sowohl überdauernde als auch situationsspezifische Lernmotivation, (2) ein Vorwissen in zentralen Wissensgebieten der westlichen Kultur und (3) eine übergeordnete Fähigkeit zum Lernen. Diese fachübergreifende Lernkompetenz wird wiederum unterteilt in die Fähigkeiten (1) zur Selbststeuerung, (2) zur Kooperation und (3) zum reflektierten und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien und medienvermittelter Information. Für die Umsetzung einer neuen Lernkultur, die diese Fähigkeiten fordert und fördert und damit lebenslanges Lernen für die Wissensgesellschaft ermöglicht, wird hier ein indirekter problemorientierter Ansatz vorgestellt, in dem Lernumgebungen so gestaltet werden, dass sie den Einsatz bestimmter Fähigkeiten erfordern und unterstützen. Dazu wird als Beispiel ein internetbasiertes Hochschulseminar zum Wissensmanagement vorgestellt. Der Förderung des Wissenserwerbs, so die Autoren abschließend, kommt im Rahmen gesellschaftlicher Weiterentwicklung eine zentrale Rolle zu: Die Bereitschaft und die Fähigkeit zum Lernen prägen in besonderem Maße individuelle Lebenswege sowie das soziale Miteinander. (ICG2).
In: Lernen in der Wissensgesellschaft: Beiträge des OECD/CERI-Regionalseminars für deutschsprachige Länder in Esslingen (Bundesrepublik Deutschland) vom 8.-12. Oktober 2001, S. 239-266
Der Beitrag zur Lernkompetenz beschreibt zunächst die Bedingungen für ein effektives und motiviertes lebenslanges Lernen in der Wissensgesellschaft. Dazu gehören (1) eine sowohl überdauernde als auch situationsspezifische Lernmotivation, (2) ein Vorwissen in zentralen Wissensgebieten der westlichen Kultur und (3) eine übergeordnete Fähigkeit zum Lernen. Diese fachübergreifende Lernkompetenz wird wiederum unterteilt in die Fähigkeiten (1) zur Selbststeuerung, (2) zur Kooperation und (3) zum reflektierten und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien und medienvermittelter Information. Für die Umsetzung einer neuen Lernkultur, die diese Fähigkeiten fordert und fördert und damit lebenslanges Lernen für die Wissensgesellschaft ermöglicht, wird hier ein indirekter problemorientierter Ansatz vorgestellt, in dem Lernumgebungen so gestaltet werden, dass sie den Einsatz bestimmter Fähigkeiten erfordern und unterstützen. Dazu wird als Beispiel ein internetbasiertes Hochschulseminar zum Wissensmanagement vorgestellt. Der Förderung des Wissenserwerbs, so die Autoren abschließend, kommt im Rahmen gesellschaftlicher Weiterentwicklung eine zentrale Rolle zu: Die Bereitschaft und die Fähigkeit zum Lernen prägen in besonderem Maße individuelle Lebenswege sowie das soziale Miteinander. (ICG2)
Hauptbeschreibung Der Begriff ""Wissensgesellschaft"" steht für einen von mehreren zeitgenössischen soziologischen Versuchen, die Gesellschaften des 21. Jahrhunderts, namentlich die hoch entwickelten Industriegesellschaften, zu charakterisieren. Wie bei grand theory unvermeidlich, bietet das Konzept in seiner Allgemeinheit oder Offenheit zahlreiche Möglichkeiten für Präzisierungen und Abgrenzungen. Einigkeit dürfte darin bestehen, dass im Mittelpunkt Wissen steht, das sich vom Alltagswissen insofern unterscheidet, als es nicht Jedermann erlangen kann. Unabhängig von der beg.
Der Begriff "Wissensgesellschaft" kursiert derzeit als wohl prominentester Begriff zur Charakterisierung der modernen Gesellschaft. Seine kritische pädagogische Bearbeitung jedoch steht erst an ihrem Anfang. Dieser Herausforderung stellt sich der Autor, indem er die zentralen Begriffe "Wissen", "Lernen" und "Bildung" reflektiert und dem gängigen Wissensbegriff das Konzept des soziokulturellen Wissens als mögliche Alternative gegenüberstellt. Die anschließende kritische Diskussion pädagogischen Wissens um kulturelle Differenz und einige grundlegende Überlegungen zum Verhältnis von pädagogischem Wissen und Macht komplettieren diesen markanten Band, der wichtige Anstöße für eine aktuelle Pädagogik liefert.
Der Begriff »Wissensgesellschaft« kursiert derzeit als wohl prominentester Begriff zur Charakterisierung der modernen Gesellschaft. Seine kritische pädagogische Bearbeitung jedoch steht erst an ihrem Anfang. Dieser Herausforderung stellt sich der Autor, indem er die zentralen Begriffe »Wissen«, »Lernen« und »Bildung« reflektiert und dem gängigen Wissensbegriff das Konzept des soziokulturellen Wissens als mögliche Alternative gegenüberstellt. Die anschließende kritische Diskussion pädagogischen Wissens um kulturelle Differenz und einige grundlegende Überlegungen zum Verhältnis von pädagogischem Wissen und Macht komplettieren diesen markanten Band, der wichtige Anstöße für eine aktuelle Pädagogik liefert.