Einige wichtige Indikatoren deuten darauf hin, dass der Innovationsstandort Deutschland im Bereich der forschungs- und wissensintensiven Branchen seine derzeitige technologische Wettbewerbsposition im Vergleich zu wichtigen Konkurrenzländern nicht dauerhaft halten kann. Welche Schwächen sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette erkennbar? Welche Maßnahmen zum Gegensteuern sollten ergriffen werden?
Die Frage, ob und mittels welcher Mechanismen die Einbindung in existierende oder neue geschaffene Netzwerke zum Erfolg neu gegründeter Unternehmen beiträgt, ist wiederholt empirisch untersucht worden. Die Befunde laufen darauf hinaus, dass die "weak ties" des regionalen Netzwerks im Vergleich zu den "strong ties" der "harten" Marktbeziehungen bzw. der hierarchischen Organisation für das Gelingen von Innovationsprozessen förderlicher sind. Der Beitrag prüft diesen Befund am Beispiel der Bedeutung regionaler Netzwerke für wissensintensive Unternehmen. Eingegangen wird dabei auf das komplexe Wechselspiel zwischen Old und New Economy und es wird nach den hemmenden und fördernden Faktoren dieses Prozesses gefragt. Abschließend werden einige zentrale Voraussetzungen für eine Nutzung von Informationstechnologien im Rahmen des Aufbaus regionaler Netzwerke beschrieben. (ICA)
Die Autorin geht vor dem Hintergrund neuer Managementkonzepte davon aus, dass Emotionalität und Informalität eine Aufwertung in der digitalen Arbeitswelt postbürokratischer Unternehmen gewonnen haben. Gleichzeitig findet jedoch eine zunehmende Ökonomisierung des Informellen mit ambivalenten Folgen und paradoxen Effekten statt. Die Autorin geht zunächst auf die Rationalität als Leitidee klassischer Organisationsbeschreibungen ein und diskutiert die Frage, ob heute tatsächlich ein Wandel des Organisationsverständnisses stattfindet, der zu einer neuen Wertschätzung von Emotionalität und Informalität führt. Es ist ihrer Meinung nach nicht möglich, ein Wissensmanagement zu betreiben, ohne dabei informelle Strukturen und Arbeitsbeziehungen zu berücksichtigen. Sie untersucht die Bedeutung von Emotionalität und Informalität in wissensbasierten Unternehmen und geht der Frage nach, ob die neue Wertschätzung emotionaler Kompetenzen - speziell im Management - auch zu einer Neujustierung der Geschlechterverhältnisse in modernen Organisationen beitragen wird. Sind es somit Frauen, die in Anbetracht der Aufwertung von "Soft Skills" gut gerüstet sind, um in wissensintensiven Unternehmen Karriere zu machen, oder findet hier nur wieder eine Reproduktion von Geschlechterstereotypen und Geschlechterdifferenzierungen statt? (ICI2)
In den letzten Jahrzehnten hat sich vor dem Hintergrund des eingangs beschriebenen Strukturwandels das Spektrum von Unternehmensstandorten deutlich erweitert. Es geht deutlich über das traditionelle Bild produktionsgeprägter Gebiete hinaus, das sich mit dem Begriff Gewerbeflächen verbindet. Insbesondere die Flächenangebote für wissensintensive Unternehmen standen im Mittelpunkt der Fachtagung Wirtschaftsflächen der Zukunft, deren Beiträge in diesem Band dokumentiert werden. Die folgenden Leitfragen wurden in der Veranstaltung diskutiert: Welche Standortfaktoren sind für wissensintensive Unternehmen wichtig, welche Rolle kann in einer zunehmend globalisierten Welt räumliche Nähe spielen? Welche Strategien und Ansätze gibt es, Flächenentwicklung für wissensintensive Unternehmen zu betreiben? Wie können die Impulse aus Universitäten und Forschungseinrichtungen für die Flächenentwicklung genutzt werden? Wie lassen sich Konversionsflächen für die Entwicklung von Standorten für wissensintensive Unternehmen nutzen?
Die weltwirtschaftlichen Entwicklungsmuster der letzten Dekade sind durch den ökonomischen Aufstieg von Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) sowie den Staaten in Mittelosteuropa geprägt. Besonders ins Gewicht fällt dabei die Dynamik Chinas. Das Land konnte in nur zehn Jahren seinen Anteil an der globalen Industrieproduktion auf fast 20 Prozent mehr als verdoppeln. In der Folge der expansiven Entwicklung in China gingen die Marktanteile vieler traditioneller Industrieländer stark zurück. Dies betrifft insbesondere Japan und die USA. Die deutsche Industrie konnte dagegen ihre Wettbewerbsposition in etwa halten. Bis 2007 nahm der Marktanteil sogar deutlich zu. Erst in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 musste sie diese Zugewinne wieder abgeben. Der Erfolg der deutschen Industrie resultiert vor allem aus ihrer starken sektoralen Spezialisierung. Deutschland ist weltweit am stärksten auf forschungsintensive Industrien wie Elektrotechnik, Maschinenbau, Chemie und Fahrzeugbau ausgerichtet. Auch in vielen Bereichen der Spitzentechnologie, wie Pharmazie und Medizintechnik, schneidet Deutschland überdurchschnittlich ab. Bei den wissensintensiven Dienstleistungen dominieren unternehmensbezogene Servicebereiche mit teilweise hohem Industriebezug.
Trotz der unverkennbaren Fortschritte der Produktionstheorie für Dienstleistungen und ihres inzwischen recht hohen Entwicklungsstands existieren weiterhin viele ungelö ste Probleme. Zum einen hat sich in der einschlägigen Literatur noch keine konsensfähige Definition des Dienstleistungsbegriffs etablieren können. Vielmehr hat die Uneinigkeit über den Begriff Dienstleistung eine Vielzahl Definitionsansätze entstehen lassen, die einander teilweise fundamental widersprechen. Zum anderen ist der Produktionstheorie ein Versagen bei der Abbildung von Dienstleistungen zu attestieren, wenn sie – wie oft üblich – auf rein quantitative Modelle beschränkt bleibt. Bei der Produktionsmodellierung wird häufig der eigenschaftsverändernde Charakter von Dienstleistungen vernachlässigt. Des Weiteren existieren kaum Produktionsmodelle wissensintensiver Dienstleistungen, die die technologischen Gesetzmäßigkeiten unterschiedlicher struktureller Verläufe von Dienstleistungen untersuchen. Jene qualitativen Analysen der strukturellen Verflechtung innerhalb des Produktionssystems gewinnen jedoch gerade dann an Bedeutung, wenn quantitative Gesetzesaussagen über den Zusammenhang zwischen Input, Throughput und Output aufgrund der Einmaligkeit des Produktionsgeschehens hinfällig werden. Produktionsmodelle wissensintensiver Dienstleistungen fokussieren jedoch nur selten strukturelle Verkettungsaspekte betrieblichen Produktionsgeschehens. Die vorliegende Arbeit liefert Ansätze zur Behebung bzw. Entschärfung der angeführten Defizite: Neben einer neuartigen Definition des Dienstleistungsbegriffs werden bedeutsame Merkmale wissensintensiver Dienstleistungen hergeleitet und aufgezeigt, wie diese sachgerecht in Produktionsmodelle integriert werden können.
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Hochentwickelte Volkswirtschaften wie Deutschland können im internationalen Wettbewerb am ehesten mit solchen Dienstleistungen und Gütern Erfolge erzielen und damit Wachstum und Beschäftigung sichern, die einen hohen Einsatz von Wissen und Technologie erfordern. Die Studie untersucht deshalb die Marktergebnisse von Forschung und Innovation. Dabei wird zum einen der Wertschöpfungsanteil forschungsintensiver Industrien und wissensintensiver Dienstleistungen im internationalen Vergleich betrachtet, zum anderen die Spezialisierung im Außenhandel mit forschungsintensiven Waren. Während Deutschland bei wissensintensiven Dienstleistungen relativ schwach aufgestellt ist, ergeben sich bei forschungsintensiven Industrien und Gütern unverändert klare Spezialisierungsvorteile im Hinblick auf Wertschöpfung und Außenhandel. Allerdings ist die gute Positionierung zu einem großen Teil auf den "traditionellen" Automobilbau zurückzuführen. Insofern stellt sie auch ein Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung dar, da der notwendige und eingeleitete Technologiewechsel mit erheblichen Herausforderungen und Anpassungsfriktionen verbunden ist.