Generation als konjunktiver Erfahrungsraum: eine empirische Analyse generationsspezifischer Medienpraxiskulturen
In: Lebenszeiten: Erkundungen zur Soziologie der Generationen ; Martin Kohli zum 60. Geburtstag, S. 249-273
Die Verfasser arbeiten zunächst Zusammenhänge des Mannheimschen Generationenkonzepts mit den grundlagentheoretischen und methodologischen Implikationen seiner Wissenssoziologie heraus. Hier werden Dimensionen einer wissenssoziologisch fundierten Generationenkonzeption sichtbar, deren methodisch-empirisches Potenzial im Folgenden am exemplarischen Fall des generationenspezifischen Handelns mit neuen Medientechnologien erläutert wird. Hierbei geht es darum, das implizite handlungsleitende Orientierungswissen in Bezug auf neue Medien (Computer, Internet) in Gruppen mit unterschiedlichem Durchschnittsalter sichtbar zu machen. Dies geschieht auf den drei Dimensionen "Nähe versus Distanz", "Fremdheit versus Vertrautheit" und "Spiel versus Arbeit". Hier werden nicht nur generations-, sondern auch geschlechts- und milieuspezifische Unterschiede erkennbar. Es handelt sich dabei im generationsspezifische Medienpraxiskulturen, die auf Beständen konjunktiven Erfahrungswissens aufbauen und an die intergenerationelle Bildungsprozesse anknüpfen. (ICE2)