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Das Hamburger Kolonialhandelshaus Wm. O'Swald & Co. und die Einführung von "Techniken" in die Kolonien 1890-1914
In: Wirtschaft
Aus der Einleitung: Der Bereich der deutschen Kolonialgeschichte allgemein kann wohl als gut erforscht gelten, und die Einführung technischer Neuerungen wie Dampfschiffe, Eisenbahn und Telegraph wurde zumindest ansatzweise beschrieben, doch fehlt insbesondere eine Beschreibung der Anwendungen und Auswirkungen, die die neue Technik auf das Leben in der Kolonie hatte. Ohne die Kenntnis solcher Folgewirkungen bleiben jedoch Rückschlüsse auf die Effektivität der Technik und damit auch ihr Einfluss auf die Kolonialpolitik reine Mutmaßung es ist unmöglich, solche Auswirkungen von reinem Wunschdenken bzw. Kolonialpropaganda und –apologetik zu trennen (z.B. die Kolonie als Absatzmarkt der Industrie des "Mutterlandes"). Die Gruppe der Kolonialisten, die die meisten Kontakte mit neuer Technik hatten bzw. diese im großen Maßstab erst einführten, waren die Kaufleute. Diese Gruppe auf die Folgen der Techniken zu untersuchen, bietet darüber hinaus den Vorteil, gleichzeitig die Reaktionen auf dem afrikanischen Kontinent, z.B. auf den Bahnbau und auch in Europa, hier etwa auf neue Stoffdruckverfahren oder auf die Expansion der Nahrungsmittelindustrie, zu erfahren, also alle für die koloniale Wirtschaft relevanten Verfahren untersuchen zu können. Obwohl es einige Untersuchungen zu Kolonialkaufleuten gibt, so beschränken sich diese doch auf mehr oder minder kurzgefasste Firmengeschichten oder sie werden in Zusammenhang mit bestimmten Handelsgütern erwähnt, dagegen wird eine Verbindung von Handelsfirmen und Technik selten untersucht. Einer der Gründe dafür ist sicherlich auch die schmale Informationsbasis. Da Handelsfirmen in der Regel nichtstaatlich organisiert waren, entfiel der Zwang zum Archivieren über die Fristen hinaus, die eventuell gesetzlich vorgesehen waren. Die Firmen, die bis heute weiterbestehen, gehen mit Genehmigungen zur Einsicht ihrer Firmenarchive zu Forschungszwecken sehr sparsam um. Unter diesen Aspekten betrachtet, ist die Firma O`Swald ein echter Glücksfall für die Forschung; obwohl bis heute zumindest als Firmenname präsent, wurden ihre Geschäftsakten von der Firmengründung bis weit nach dem Ersten Weltkrieg dem Hamburger Staatsarchiv übergeben, wo sie der Forschung zur Verfügung stehen. Der Grund dafür ist wohl in der engen Verbindung zu suchen, die die Firmengründer mit dem Stadtstaat hatten, so stellten sie unter anderem einen Bürgermeister und die Stadt ihrerseits ehrte die Familie durch die Benennung eines Kais im Hafen (O`Swaldkai). Der Zeitraum dieser Arbeit, 1890–1914, ist nicht willkürlich gewählt, sondern baut auf Vorgängerarbeiten auf und führt diese weiter bis zu der für den deutschen kolonialen Handel einschneidenden Zäsur des Ausbruchs des ersten Weltkrieges. Damit soll auch erreicht werden, zumindest an einer deutschen Handelsfirma, quasi exemplarisch, die Entwicklung kolonialer Handelsfirmen von Beginn des Handels mit Ostafrika in der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg aufzuzeigen und so eine Vergleichsmöglichkeit zu schaffen, die eine Überprüfung beispielsweise von Firmenjubiläumsschriften erlaubt, einer Hauptquelle für unser Wissen um solche Handelsfirmen. Die Zeit vor 1890 kann als vergleichsweise gut dokumentiert gelten; neben den Veröffentlichungen zu Jubiläen beschäftigte sich der Wirtschaftshistoriker Ernst Hieke ausführlich mit den Anfängen der Firma Wm. O`Swald Co. Hieke, wie auch Kremling und die Jubiläumsschrift, pflegten einen eher narrativen Stil, der allerdings die Organisation des Geschäftes der Firma O`Swald sowohl in Zanzibar wie auch in Hamburg recht klar beschrieb und durch die neuere Arbeit, eine Dissertation von Karl Evers, im großen und ganzen bestätigt wurde. Da diese Arbeit einen anderen Aspekt des kolonialen Handels untersucht als bei Hieke und Evers, die sich mehr auf den Anfang und die erste Ausbreitung der Firma O`Swald konzentrierten, hilft die von Evers benutzte und kommentierte Literatur nur bedingt weiter. Nötig sind darüber hinaus Informationen über die Einführung von Technik in Ostafrika und hierfür ist man zum Teil wieder auf ältere Literatur angewiesen, die erstens eher national ausgerichtet und zweitens schlecht überprüfbar ist, da viele Archive oder zumindest Teile davon dem zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Bereich Schifffahrt, in dem es Arbeiten zur Errichtung deutscher Schiffslinien nach Ostafrika gibt, welche jedoch aus den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts stammen und mehr oder minder unter dem Eindruck des Verlustes der Kolonien gemäss den Versailler Verträgen standen. Trotzdem erwiesen sich diese Literaturquellen noch immer informativer als die neuere Arbeit über die sogenannten "Reichs-Post-Dampfer" möglicherweise, weil hierbei ein zu großes Spektrum an Schiffsverbindungen behandelt wurde. Somit blieb für einzelne Schiffswege ein zu kleiner Raum, um ihre Entstehung und eventuelle Kartelle genauer zu erforschen. Hilfreicher sind da schon kleinere Artikel in speziellen Periodika, die sich mit der Geschichte einzelner Schiffstypen beschäftigen und so zumindest Eckdaten liefern bzw. bestätigen können und damit die Archivquellen überprüfen. Bei einer Einordnung der Schifffahrtsorganisation in die Geschichte Ostafrikas zeigt sich erneut, wie dünn das vorhandene Material wirklich ist, immerhin reicht es aber aus, sie ansatzweise zu erfassen. Besser, wenngleich auch hier narrativ und populärwissenschaftlich, ist es um die Literatur im Bereich der Eisenbahnen Ostafrikas bestellt. Hier gibt es immerhin Beschreibungen der Entstehung beider Bahnsysteme, des deutschen und des englischen und somit Möglichkeiten, die Aktionen der Kaufleute in Bezug auf Transporte, Faktoreigründungen und ähnlichem zu erklären bzw. nachzuvollziehen. Ob dieser Effekt allerdings beabsichtigt oder auch nur angestrebt wurde, bleibt zu bezweifeln, die Literatur scheint eher als Denkmal britischen und deutschen Pioniergeistes gedacht zu sein, oder als Information für bahngeschichtlich interessierte Kreise. Über den Handel selbst gibt es vergleichsweise viele Äußerungen, allerdings mit zahlreichen Einschränkungen. Mehrere Autoren beschränken sich auf einzelnes Handelsgut, wie z.B. Feuerwaffen, Elfenbein oder Kaurimuscheln, für Zanzibar ist auch der Nelkenhandel interessant, doch so wichtig diese Arbeiten sind, was hier keinesfalls bestritten werden soll, so geben sie nur beschränkt Auskunft über den kolonialen Handel insgesamt, ganz zu schweigen von Einflüssen moderner Technik. Auch zeitlich scheinen viele Autoren sich nicht weiter als bis zum Jahre 1890 zu "trauen". Ob das an den auch von Karl Evers für seine Arbeit angegebenen Gründen liegt, ob man kein Material für diese Zeit finden kann oder ob gar zu große Aktenberge abschrecken, ist nicht leicht zu bestimmen. Die Arbeiten, die über diese "Grenze" hinaus führen, sind mehrheitlich auf einzelne Teile Ostafrikas bezogen (deutsch oder britisch Ostafrika, Zanzibar) und können demzufolge nur Teilaspekte erhellen bzw. bestätigen. Eine Bestätigung durch eine zweite Veröffentlichung ist überwiegend nicht zu erhalten, manche Überraschung auf diesem Gebiet stellt sich bei näherer Betrachtung als neues Zitat einer älteren Publikation heraus. Da diese Arbeit sich mit Technik im weitesten Sinne, eingesetzt im Handel mit Ostafrika, befasst, muss auch nach den Folgen gefragt werden, die technische Neuerungen auf die Importe hatten, also auf diejenigen Güter, die in Europa oder in den USA für den Export, unter anderem nach Ostafrika hergestellt wurden. Da das Archivwesen in Europa besser ausgestattet ist als in Ostafrika, sollten derartige Untersuchungen eigentlich kein Problem sein. Eines der ersten und zugleich überraschendsten Ergebnisse der Vorarbeiten zu dieser Dissertation war aber, dass die Erforschung der Technik- und Unternehmensgeschichte der letzten 100 Jahre in Europa und USA sehr zu wünschen übrig lässt, das Material über solche Themen eher noch dürftiger ist als das über Afrika- bzw. Kolonialgeschichte. Ein möglicher Grund dafür liegt wohl in der Größe der Lieferfirmen. Sie schienen eine mittlere Größe, gemessen an den nationalen, europäischen Industrien, nicht zu überschreiten, beziehungsweise wenn sie der Großindustrie angehörten (z.B. Metallgießereien), so war das Afrikageschäft für sie kein Hauptgeschäft und so verschwand der Handel dorthin in Nebensätzen oder Fußnoten und in dem Rohmaterial in den Firmenarchiven und ist deshalb nur ansatzweise "greifbar". Da die Geschäftsbeziehungen der Firma O`Swald (und erst recht die ihrer Kunden) sich nicht auf das Gebiet Deutsch-Ostafrikas beschränken, ist es nötig, auch auf Veränderungen außerhalb des deutschen Kolonialgebietes einzugehen. Der Helgoland–Zanzibar–Vertrag brachte auch dem britischen Kolonialgebiet Sicherheit bezüglich ihrer Grenzen und man konnte nun an den Ausbau der Länder (Z, BEA, Uganda) gehen. Eines der wichtigsten Projekte war die Ugandabahn. Sie ging, grob gesagt, von Mombasa zu den ostafrikanischen Seen (Kisumu, am Victoria–See) und brachte sowohl strategische (schnelle Truppenverlegungen ins unruhige Uganda), als auch handelspolitische Vorteile (Erschließung des Landes). Obwohl schon 1890 beschlossen, dauerte es mit den Vorarbeiten und der Bereitstellung finanzieller Mittel allerdings bis 1895, bevor die eigentlichen Arbeiten anfingen. Kisumu, der vorläufige Endpunkt am Victoria–See, wurde 1901 erreicht, aber schon die Fertigstellung von Teilstrecken und das dadurch bedingte Wandern der Baustellencamps, die vorwiegend von indischen Arbeitern bewohnt waren, zeigte eine entsprechende Ausbreitung indischer Händler und mit diesen auch indischer Großhändler, der Käuferschicht der Firma O`Swald. "The trade followed the Railway" wie man in Abänderung eines bekannten Kolonialslogans sagen könnte. (The trade follows the flag"). Dieses Abwandern indischer Großhändler nach BEA und die Boomphase Mombasas zeigten sehr genau, was in Ostafrika allgemein bald geschah. Die Verlagerung des Handelsgeschehens an die Küste und dann ins Landesinnere und die dadurch bedingte Konkurrenz der Küstenstädte, denen Filialgründungen der europäischen Unternehmungen folgen mussten, wollten diese den Anschluss an den Handel nicht verlieren. Endgültig besiegelt wurde dies durch die Aufnahme Mombasas in den Linienplan der DOAL 1899, die vom Suez Kanal kommend, Mombasa vor Zanzibar anlief und dadurch die Warensendungen Zanzibar–Mombasa, die bisherige Regel in der Warenversorgung (was Firma O`Swald betraf), unrentabel und entbehrlich machte. Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung1 2.Der alte Handel und sein relatives Ende11 Ende des Waffenhandels11 Elfenbeinhandel13 Ende des Kauri-Muschel-Geschäfts17 Das Ende des Orseille-Handels19 3.Familiengeschichte O`Swald20 4.Schiffsverkehr Firma O`Swald eigene Reederei24 Die Entwicklung der Schiffslinien29 Firma O`Swald und die DOAL - Das tägliche Geschäft41 5.Die Eisenbahnen in Ostafrika45 6.Die O`Swald´sche Faktoreien in Ostafrika52 Mombasa52 Bagamoyo63 Daressalam72 Muanza78 Tanga85 7.Die Inder und ihre Stellung zu Firma O`Swald95 8.Die europäische Konkurrenz120 Firma Hansing122 DOAG134 Firma W. Hintzmann Co143 Firma Smith Mackenzie152 Firma Leon Besson160 10.Produktenhandel176 Nelken177 Coprah197 Kautschuk223 Häute/Felle236 Chillies264 Sesam265 Wachs266 Muscheln268 Reis270 Kaffee273 Baumwolle276 Bodenschätze282 Mangroven282 11.Importenhandel291 Manufakturen295 Wellblech299 Zement302 Bauholz306 Streichhölzer309 Seife313 Steinzeug320 Emaille326 Feze328 Farben334 Maschinen336 Lebensmittel361 Bier368 Tabak375 Petroleumhandel392 12.Stoffe, Tuche und Fertigwaren402 Grey Goods404 Whites413 Unterhemden422 Handkerchiefs428 Kitambi (Witambi)433 Malabars441 Cangas446 Kanikys450 Kikoys466 Shawls478 Decken535 13.Schlußbemerkungen402 Firma O`Swald in Ostafrika545 Welthandel549 Zusammenfassung555 Anmerkungen557 Literaturverzeichnis828
In den Sand gesetzt: Katar, die FIFA und die Fußball-WM 2022
In: Neue Kleine Bibliothek 255
Noch immer gilt die Vergabe der Fußball-WM 2022 durch die FIFA an Katar als Mysterium. Dabei erschien der Zuschlag gerade westeuropäischen Unternehmen derart lukrativ, dass man früh darauf drängte, ins Geschäft zu kommen - Hitze hin, Fußballzwerg her. Es winkten Großaufträge, und das bei profitablen Arbeitsbedingungen. Laut dem einstigen FIFA-Präsidenten Blatter empfahlen auch Regierungschefs, aus wirtschaftlichen Interessen für Katar zu stimmen. Ihrerseits pflegte die aufsteigende Golfmonarchie dank Großinvestitionen beste Kontakte zu Lichtgestalten aus Fußball, Wirtschaft und Politik. Zudem griff man zu bewährten Mitteln der Korruption, Sonderkonditionen beim Erdgas inklusive. Selbst FIFA-Kreise sprachen von einer »gekauften WM«. Was die Verheißung trübt, mit dem Fußballfest in einer krisengeschüttelten Region »die Kulturen verbinden« zu wollen: der Vorwurf, auf diversen Kriegsschauplätzen Dschihadisten zu unterstützen. Das Buch schließt mit Vorschlägen, wie die FIFA an die Leine zu nehmen ist - im Sinne friedenspolitischer und demokratischer Kontrolle sowie eines universellen Spiels jenseits ungehemmter Vermarktungsinteressen
World Affairs Online
WM-Sammelbilder, Bravo-Plakate, Bonanza-Fahrrad & Co. Wovon Jugendliche in Oberschlesien träumten
Blog: DPI-Blog
Jugendliche, egal wann und wo auf der Welt, gestalten ihre Persönlichkeit durch Schule, Hobbys, Freunde. Sie haben neben Leidenschaften, die auf persönliche Interessen zurückgehen, auch ganz normale materielle Träume. Heute betreffen diese meistens Markenklamotten, Smartphone, Kopfhörer. Egal ob Ost und West streben viele nach Gegenständen, die ihren "Status" unter Gleichaltrigen erhöhen. Meistens handelt es sich dabei um Gegenstände, die Geld kosten. Manchmal auch um Dinge, die anders beschafft werden müssen.Oberschlesien, Anfang und Mitte der 1970er Jahre. Nach Willy Brandts Warschau-Besuch im Dezember 1970 wurde bei vielen oberschlesischen Familien die Hoffnung geweckt, legal in die Bundesrepublik ausreisen zu können. In einem Zusatzprotokoll zum Warschauer Vertrag hielten beide Regierungen fest, etwa 125 000 Deutsche, zu denen sich viele Oberschlesier zählten, ausreisen zu lassen. Das magische Wort, das damals der kommunistischen Führung erlaubte, Zugeständnisse in der heiklen Angelegenheit zu machen, hieß "Familienzusammenführung". Woher hatten die betroffenen Oberschlesier nun Familienangehörige in Westdeutschland? Zum Teil sind Familienväter als Wehrmachtssoldaten nach 1945 im Westen geblieben, zum Teil wurden nach dem Krieg auch Oberschlesier aus Polen vertrieben, die zweisprachig waren und Verwandte zurückgelassen hatten, zum Teil auch welche, die nach 1956 im Rahmen einer ersten "Aussiedler-Welle" das Land verlassen durften.Die im Westen lebenden Oberschlesier suchten bis 1970 meistes Kontakt zu Verwandten über das Deutsche Rote Kreuz und bemühten sich über humanitäre Kanäle ihre Familienmitglieder ausreisen zu lassen, was zu einem gewissen Grad – nur bei engen Verwandten – möglich war. Bestimmte Kontakte zwischen Ost und West waren damals aber auch trotz des "Eisernen Vorhangs" möglich – zumindest die Post funktionierte und mit ihr auch der Paketversand. Jedes Jahr schickten die Westverwandten Pakete nach Polen, wo sich, neben Nutella, Dominosteinen und Cremeseife auch Dinge verbargen, die zu begehrten "Status"-Symbolen unter Jugendlichen wurden: Jeans unterschiedlicher Marken, Alltagsutensilien wie Schwimmflügel, Pelikan-Füller oder ganze Mäppchen mit bunten Filzstiften. Aber so richtig begehrt waren Zeitschriften, die mit Fußball und Popmusik zu tun hatten, darunter das Fußballmagazin Kicker und die Jugendschrift Bravo mit begehrten Plakaten damals bekannter Bands wie ABBA oder Smokie. Nicht selten verirrten sich in den Paketen auch echte Schallplatten, meistens mit deutschen Schlagern von Heino & Co., aber dann auch hin und wieder wurden manch "richtige" Jugendträume wahr: LPs von Susi Quattro, Boney M., den Bee Gees gehörten zu den heißbegehrten Gütern, die man eifrig auf Kassettenrecorder kopierte. Der Besitzer wurde allgemein bewundert und beneidet. Noch mehr, wenn er mit einem Recorder oder gar einer ganzen Stereoanlage deutscher oder japanischer Produktion aufwarten konnte.Einen großen "Sehnsuchtsbereich" stellte damals der Fußball dar, kräftig unterstützt durch die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft bei Europa- und Weltmeisterschaften der die Bundesligamannschaften wie Bayern München und Borussia Mönchengladbach bei den Pokalwettbewerben. Man träumte von deutschen Fußballbildern: auf Spielkarten, Plakaten und besonderen Sammelbildern. Die oberschlesische Jugend männlichen Geschlechts sammelte alles, was kam. In Paketen kamen oft Süßigkeiten, es musste aber die Spengler-Schokolade mit Olympia-Bildern (1964, 1968, 1972) sein, später mit Bildern von den Fußballweltmeisterschaften der Jahre 1966, 1970, 1974. In jeder Schokolade steckte ein rechteckiges Bild 7 x 14 cm groß mit einem Spielermotiv der deutschen Mannschaft mit Uwe Seeler, Franz Beckenbauer oder Gerd Müller. Dazu gab es spannende Beschreibungen von Ernst Huberty, so hat manch ein Jugendlicher in Oberschlesien angefangen, Deutsch zu lernen. Wenn nähere Verwandte in Deutschland lebten, trauten sich Jugendliche auch noch die dazugehörigen Sammelalben zu erbitten, in die dann die einzelnen Bilder eingeklebt wurden. Viele fragten ihre Verwandten nach den Spengler-Schokoladen, man hörte sich unter Verwandten und Bekannten um, in der Folge waren manche Bilder doppelt und dreifach vorhanden - also hatte man die untereinander getauscht, wie es heute auch oft bei ähnlichen REWE-Sammelaktionen zugeht. Noch zu Fußball: Im Kicker gab es Einzelteile eines Fußballspielers zum Ausschneiden, man musste mehrere Ausgaben haben um dann den "ganzen" Günter Netzer oder Paul Breitner zu haben. Manch einer erinnert sich heute noch an "Wallfahrten" zu den Wohnungen derjenigen "Auserwählten", die so einen Spieler in Lebensgröße an der Wand kleben hatten.Bildquelle: Privat Mit der fortschreitenden Pubertät interessierte man sich mehr für Popmusik und Mode. Beide Themen lieferte Bravo, mit der Einschränkung, dass es die unter westdeutschen Jugendlichen beworbenen Teenagerprodukte in polnischen Geschäften nicht gab. Markenjeans gab es für Dollar in Pewex-Shops, echte Adidas-Schuhe waren unerreichbar (in Polen hießen übrigens alle Sportschuhe adidasy), von angesagten Kleider- und Kosmetikmarken ganz zu schweigen (die Zeitschrift Burda lieferte dafür Erwachsenen Tipps, sich selbst modisch zu kleiden). Was man noch im Bravo lesen konnte - einige hatten auch so ihr Deutsch vertieft - waren Artikel über angesagte Bands und Interpreten, neue Hollywood-Filme und natürlich die Ratschläge in Liebesangelegenheiten von Dr. Sommer.Etwas echt großes, was nur ganz wenige in Oberschlesien hatten, war ein Bonanza-Fahrrad. Ursprünglich in den USA entwickelt, wurde es in den 1970er zum Hit in Westdeutschland. Sein Preis (um 160 DM) war so hoch, dass eigentlich nur jemand, dessen Oma oder Opa in Deutschland lebte, sich so was zur Erstkommunion vielleicht wünschen durfte. (Wünschen? Ja, einen Wunschkatalog gab es oft gratis: OTTO und Quelle sei Dank! Da konnte man die komplette Garnitur westlicher Konsumware nicht nur sichten, sondern die Preise auch im Verhältnis zum Verdienst vergleichen!) Das Bonanza-Rad war knallorange, hatte einen unbequemen länglichen Sitz und eine undefinierbare Rückenlehne, an die man nicht herankam. Vor allem aber gab man mit dem Lenker an, der an amerikanische Motorräder wie Harley Davidson erinnerte: So konnte man förmlich die Freiheit spüren und dabei auch alle anderen beeindrucken!Erwachsene hatten sicherlich andere Träume, die aber nicht in gängige Pakete passten. Daniel Riss, einer der Darsteller in Andrzej Klamts Aussiedler-Doku "Die geteilte Klasse/Podzielona klasa" meint, dass sich seine Eltern in Westen etwas geleistet haben, was sie in Polen der damaligen Zeit nie hätten träumen können: ein Reihenhaus, ein Auto, einen Spanien-Urlaub. Die Zeiten haben sich längst geändert: Auch in Polen sind große und kleine materielle Träume in den letzten Jahrzehnten in Erfüllung gegangen. Und was Reisen und Badeurlaub betrifft: Ausgerechnet im oberschlesischen Oppeln (Opole) sind nach dem Umbruch zwei polnische Reise-Großgewichte zu Hause: das Bus-Unternehmen Sindbad und das Reisebüro Itaka.Und die Jugendwünsche und -träume von damals? Auch diese sind heute von Bedeutung, viele, die heute 55+ geworden sind, machen sich auf den Weg zum elterlichen Keller bzw. Speicher, um nach Spuren von damals zu suchen. Andere wiederum suchen noch zeitgemäßer: Sie loggen sich einfach auf eBay oder Allegro ein…
A consensus handbook: co-operative decision-making for activists, co-ops and communities
Making decisions by consensus -- Facilitating consensus -- Facilitating consensus in large groups -- Facilitating consensus in virtual meetings -- Quick consensus decision making -- Facilitation techniques and activities -- Troubleshooting in your meetings -- Bridging the gap between theory and practice -- Consensus in wider society -- Afterword -- Appendix: Short guide to facilitating workshops -- Glossary
Book Reviews : CONSTITUTIONAL DOCUMENTS OF CANADA. By WM. HOUSTON, M. A. Pp. 338. Toronto : Carswell & Co., I89I
In: The annals of the American Academy of Political and Social Science, Band 2, Heft 3, S. 89-93
ISSN: 1552-3349
Current American Legal Citations. Doris M. Bieber. Buffalo, N.Y.: Wm. S. Hein & Co., 1983. Pp. iii, 342
In: International journal of legal information: IJLI ; the official journal of the International Association of Law Libraries, Band 11, Heft 5-6, S. 321-321
ISSN: 2331-4117
Military Unit Files: 2 Co. B, 26 Tx Cav | Co. C, 26 Tx Cav | Co. D, 26 Tx Cav | Co. E, 26 Tx Cav | Co. F, 26 Tx Cav | 2 Co. G, 26 Tx Cav | Co. H, 26 Tx Cav | Co. I, 26 Tx Cav | Co. K, 26 Tx Cav
In: http://hdl.handle.net/10605/345772
The Confederate Graves Survey Archive of the Texas Division, Sons of Confederate Veterans consists of surveys of cemeteries throughout Texas, and portions of Oklahoma and New Mexico. The surveys document the interment of Confederate States of America military veterans. United States of America (Union) veterans, as well as able-bodied men at the time of the Civil War, are also documented. 13 boxes entitled "Grave Surveys" contain grave surveys listed county-by-county, 3 boxes of "Unit Files" list surveyed individuals by their military unit. Finally, 17 boxes contain "Veteran Files" that document each veteran by name in "last name, first name, middle initial" format. An index that cross-references each of the collection series (Grave Surveys, Unit Files, and Veteran Files) is included, as are institutions to surveyors on how and what to document while conducting surveys. ; N. Belton Cemetery #1, Belton, Bell County, Texas | Veterans Interred: Ratliff, Joshua. ; Pleasant Hill Cemetery #5, Nolanville, Bell County, Texas | Veterans Interred: Mabry, William W. ; East Mound Cemetery #263, Matador, Motley County, Texas | Veterans Interred: Walsh, Tom. ; Flomot Cemetery #336, Flomot, Motley County, Texas | Veterans Interred: Welch, Nelson Reece. ; Llano Cemetery #189, Amarillo, Randall County, Texas | Veterans Interred: Hawren, Aaron S. ; S. Belton Cemetery #2, Belton, Bell County, Texas | Veterans Interred: Cox, Wm. P. ; Terrace Cemetery #377, Post, Garza County, Texas | Veterans Interred: Middleton, Wm. ; Flomat Cemetery #336, Flomat, Motley County, Texas | Veterans Interred: Welch, Nelson Reese. ; East Mound Cemeteyr #263, Matador, Motley County, Texas | Veterans Interred: Campbell, John McLean. ; Hillcrest Cemetery #6, Temple, Bell County, Texas | Veterans Interred: Wilcox, George E. ; Abilene Cemetery #138, Abilene, Taylor County, Texas | Veterans Interred: Walsh, George. ; N. Belton Cemetery #1, Belton, Bell County, Texas | Veterans Interred: Ratliff, Joshua. ; Pleasant Hill Cemetery #5, Nolanville, Bell County, Texas | Veterans Interred: Mobry, Wm. W. ; Pleasant View Cemetery #101, Bell County, Texas | Veterans Interred: Robertson, Joseph W. ; Johnson Cemetery #616, Munday, Knox County, Texas | Veterans Interred: Yeager, Wm. Madison. ; Old Perry Cemetery #29, Moody, McLennon County, Texas | Veterans Interred: McKinney, G. A.
BASE
Christ and Crisis. By Charles Malik. Grand Rapids, Michigan: Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1962. 101 pp. $3.00
In: A journal of church and state: JCS, Band 4, Heft 2, S. 214-215
ISSN: 2040-4867