Das institutionenökonomisch-evolutionäre Wettbewerbsleitbild
In: Preprints of the Max Planck Institute for Research on Collective Goods 2004, 1
In diesem Aufsatz wird ein Wettbewerbsleitbild vorgeschlagen, das auf den Ergebnissen der Neuen Institutionenökonomik und der Evolutorischen Ökonomik aufbaut. Um ein Leitbild zu gewinnen braucht man zweierlei, d.h. erfahrungswissenschaftliche Grundlagen und Überlegungen zu der Behandlung von Normen. Es werden zunächst die erfahrungswissenschaftlichen Grundlagen erläutert und es stellt sich heraus, daß der Wettbewerb als ein evolutionärer Prozeß zu analysieren ist, der innerhalb von Regeln abläuft. Danach wird die Frage nach der zweckmäßigen Behandlung von Normen behandelt und die Schwächen der gängigen normativen Konzeptionen innerhalb der Volkswirtschaftslehre, d.h. der Wohlfahrtsökonomie und der Konstitutionenökonomie, aufgezeigt und stattdessen die Anwendung des Prinzips der kritischen Prüfung vorgeschlagen. Darauf aufbauend wird das institutionenökonomisch-evolutionäre Wettbewerbsleitbild in seinen Grundzügen skizziert und für eine regelgeleitete Wettbewerbspolitik, die sich hauptsächlich auf per se Verbote stützt, plädiert.