Le champ social camerounais: Desordre inventif, mythes simplificateurs et stabilite hegemonique de l'Etat
In: La politique africaine, Heft 62, S. 57-67
ISSN: 0244-7827
Im Kontext der Legitimationskrise des politischen Systems hat sich während der letzten zehn Jahre das gesellschaftliche Umfeld in Kamerun tiefgreifend verändert. Die ungelöste politische Situation des Übergangs spiegelt sich in ambivalenten kollektiven Verhaltensweisen sowohl politischer Oppositionsgruppen als auch von Angehörigen der Zivilgesellschaft wider. In unabhängigen Printmedien und in der öffentlichen Diskussion werden Nepotismus und Patronage-Klientelbeziehungen der politischen Führungsschicht angeprangert, beginnt sich eine pluralistische Zivilgesellschaft zu artikulieren. Gleichzeitig jedoch bricht sich ein starkes Identitätsbedürfnis Bahn, welches sich in ethnischen und/oder regionalen Identitätsentwürfen äußert und zu neuen Ausgrenzungen führt. Trotzdem ist es der staatlichen Führung bislang gelungen, die Übergangssituation durch strategische Maßnahmen wie Vereinnahmung von Oppositions- und Meinungsführern sowie die Aufrechterhaltung redistributiver Netzwerke einzufrieren. (DÜI-Rwd)