Jugendliche in der Zweiten Moderne - politische Privatiers?
In: Der unscharfe Ort der Politik : empirische Fallstudien zur Theorie der reflexiven Modernisierung., S. 63-87
Medien, Pädagogen und Soziologen wissen es schon lange: die heutige Jugend ist unpolitisch. Und insbesondere in Wahljahren nimmt das Lamento kein Ende: "die heutige Jugend - keine Werte, kein politisches Engagement. Mit denen ist kein Staat zu machen." Auf der Basis der Theorie der reflexiven bzw. Zweiten Moderne stellt der Autor eine Sichtweise vorstellt, in der Jugendliche als "politische Privatiers" betrachtet werden. Sie legt nahe, daß die Jugendforschung erneut ihr Instrumentarium überarbeiten muß, um veränderungssensitiv auch eine Politik in anderen, dem institutionenfixierten Blick unsichtbaren, Formen erkennen zu können. Nach einer Illustration dieser neuen Form einer jugendlichen Alltagspolitik in verschiedenen Bereichen werden abschließend einige Bemerkungen zur Politik des Labeling mit "politisch" bzw. "unpolitisch" gemacht. (pre).