Abgaben als Instrument des Umweltschutzes
In: Umweltpolitik am Scheideweg: die Industriegesellschaft zwischen Selbstzerstörung und Aussteigermentalität
In diesem Aufsatz werden verhaltenslenkende Sonderabgaben und andere Abgaben als Instrument zur ökologischen Transformation des Industriesystems thematisiert. Zunächst wird untersucht, warum Erfolge im Umweltschutz trotz gesetzlicher Vorgaben bisher nur spärlich sind. Der Hauptgrund wird darin gesehen, daß auf der Ebene des einzelnen Wirtschaftssubjektes Ökonomie und Ökologie Gegensätze sind: für den einzelnen Umweltschädiger sind Profitmaximum und Emissionsmaximum in aller Regel identisch. Um die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie herbeizuführen, wird die Notwendigkeit gefordert, daß der Staat als "ideeller Gesamtökologe" die Wirtschaftssubjekte in ihrem eigenen langfristigen Interesse von der zerstörerischen Unvernunft eines hemmungslosen Profitstrebens auf Kosten der Umwelt abhält. Ein wesentliches Mittel um auch kurzfristig Erfolge herbeizuführen, wird darin gesehen, daß der Staat den Umweltgütern zusätzlich einen künstlichen Preis gibt und so die Umweltbelastung zu einem einzelwirtschaftlichen Kostenfaktor macht, den jeder im eigenen wirtschaftlichen Interesse zu minimieren versucht. Es werden die Vorteile dieser Lösung dargelegt und Anwendungsmöglichkeiten vorgeschlagen. (GF)