Im vorliegenden Beitrag wird aus der Perspektive der Sozialen Gerontologie ein Schwerpunkt auf das Altern der Bevölkerung gelegt und dabei insbesondere diskutiert, wie das demografische Altern der Bevölkerung das Verhältnis der Generationen zueinander berührt. Es wird davon ausgegangen, dass das demografische Altern der Bevölkerung durchaus mit einer Reihe von individuellen wie gesellschaftlichen Herausforderungen bis hin zu sozialen Risiken verbunden ist, welche auch das Verhältnis der Generationen innerhalb und außerhalb der Familien betreffen. Die Ausführungen des Autors beziehen sich auf den demografischen Wandel, auf die Generationenverhältnisse, auf den "großen" und den "kleinen" Generationenvertrag aus gerontologischer Perspektive sowie auf das ökonomische Generationenkonzept. Seiner Meinung nach gibt es für beide Generationen nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Die junge Generation sollte vor allem mehr Bildung und mehr Zukunftsinvestitionen erwarten können, muss sich aber im Gegenzug selbst auf mehr Lernen, neue Erwerbsmuster und mehr berufliche Mobilität und Flexibilität einstellen und nicht zuletzt auch mehr Bereitschaft für ein Leben mit Kindern aufbringen. Die älteren Generationen wiederum dürfen sich nicht primär in ihrer Rolle als Rentenempfänger und Ruheständler definieren, sondern müssen stattdessen stärker bereit sein, mehr Verantwortung für das eigene Leben wie für das anderer, insbesondere der nachrückenden Generationen zu übernehmen, so wie es z. B. das Konzept des "active ageing" ausweist. (ICI2).
Das japanische Wort »kodokushi« beschreibt Todesfälle von sozial isolierten Personen, die erst nach längerer Zeit aufgefunden werden. Derartige Fälle widersprechen weit verbreiteten Vorstellungen eines guten Todes und werden tendenziell negativ bewertet. In gegenwärtigen Diskussionen über die Alterung der Gesellschaft nimmt das Wort »kodokushi« eine zentrale Rolle ein: Es steht für die abnehmende Bedeutung traditioneller Sozialbeziehungen in Japan und erscheint als Ausdruck einer allgemeinen Krisenstimmung.Anhand theoretischer Arbeiten und empirischer Daten untersucht Nils Dahl, wie der »einsame Tod« in Japan als gesellschaftliches Problem konstruiert wird und welche Folgen dies für den Aufbau eines Wohlfahrtssystems auf der lokalen Ebene haben kann.
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The percentage of older people in the population is increasing. In the year 2060, one third of Germany's and Austria's populations will be over 65 years old. This will be a particular challenge for institutes offering further education. The empirical study "Education and Active Ageing" looks at the educational behaviour of older people and highlights the correlation between education and social inclusion. It addresses the factors that contribute positively to learning processes in the elderly and the way education impacts factors like health and social and political commitment. Best practice projects offer adult education providers suggestions for the planning and implemention of educational events. The authors Franz Kolland is Professor of Sociology at the Social Science Faculty of the university of Vienna. Pegah Ahmadi is a research fellow working on projects of geragogics and life course studies.
In diesem Artikel wird Bildung im Alter in den Kontext gerontologischer und geragogischer Konzepte und Forschungsergebnisse gestellt. Diskutiert werden Bedingungen für lebenslanges Lernen im Alter. Dazu gehören Vorstellungen vom aktiven Alter, von der Subjektbildung und Alltagsorientierung älterer Menschen. Weiters werden Bildungseffekte dargestellt und die tatsächliche Bildungsbeteiligung im Alter und gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen für eine Stärkung der Altersbildung behandelt. Bildung im Alter, so die Kernaussage, entwickelt sich vor dem Hintergrund des sozio-demographischen Wandels zu einem eigenen Forschungs- und Praxisfeld. Aufgabe einer zukunftsorientierten Bildungspolitik für SeniorInnen ist die Idee, lebenslanges Lernen zu einem Thema zu machen und Strukturen zu schaffen, die älteren Menschen einen gleichberechtigten und ungehinderten Zugang zu hochwertigen und vielfältigen Lernangeboten ermöglichen. (DIPF/Orig.) ; This article puts education in old age into context with gerontological and geragogic concepts and research results. Conditions for lifelong learning in old age are discussed including ideas of active ageing and of the formation of the subject and the orientation of old people in daily life. In addition, the article presents the effects of education, the actual participation of older people in education and socio-political frameworks for strengthening education in old age. The gist is that education in old age is developing into a separate field of research and practice against a backdrop of socio-demographic change. The task of a future-oriented educational policy for senior citizens is to make lifelong learning a topic and to develop structures which provide older people with equal and unimpeded access to high-quality and diverse learning. (DIPF/Orig.)
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels am österreichischen Arbeitsmarkt in Verbindung der sozial- und pensionsrechtlichen Veränderungen wurde im Auftrag des Arbeitsmarktservice Österreich, Abteilung Arbeitsmarkt- und Berufsinformation eine Analyse der aktiven Arbeitsmarktpolitik für Ältere auf der Grundlage von rezenten Studien durchgeführt. In einem weiteren Schritt wurden verschiedene Zielgruppenbetrachtungen und die Ausgestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Älterer am Arbeitsmarkt in ausgewählten Studien untersucht. Ziel der Meta-Analyse ist es, neue Ansätze in der aktiven Arbeitsmarktpolitik für Ältere mit dem Schwerpunkt des längeren Verbleibs im Erwerbsleben zu identifizieren und darzustellen. [.]
"Since the setting up of the European Union, it has been only the nation states that have been responsible for labour market and employment policy. However, since the beginning of the 1990s, the latter have been confronted with increasing problems. For instance, the unemployment rate rose from 7.7% to 11.1% across Europe between 1990 and 1994. Moreover, in comparison to the United States and Japan, a considerably smaller portion of the EU populace was involved in gainful employment and this threatened the financial feasibility of the social insurance systems in the long term. What is more, in the years before, EU politics had been focused on the programme relating to the internal market and on creating a common currency ('Maastricht'). Here one could detect a neglect of socio-political and labour market-related issues. This in turn threatened to undermine the legitimation of the European integration process. And that is why the EU Commission then worked at establishing employment policy as an independent political field. However it was met with resistance on the part of national governments that were reluctant to surrender areas of authority in this field. The result was a compromise: the European Employment Strategy (EES) that was brought into being in 1997 by the then 15 Member States at the EU Summit in Luxembourg. With this, a new method of political steering was created which later became known as the 'Open Method of Coordination' (OMC). The fundamental principles of the OMC are first described below. After that, the main points of substance of the European Employment Strategy are brought into the forefront, paying particular attention to the topic of 'active ageing'. Next, stock is taken as regards the effectivity of the strategy from the perspective of 2010. Finally an outlook for the future will be offered that has being planned under the catchphrase 'Europe 2020'." (Text excerpt, IAB-Doku) ((en))
Ausgehend vom demografischen Wandel verändert sich das gesellschaftliche Leben. Ein Aspekt davon ist das Altersbild, das sich im Lauf der Zeit immer wieder neu und anders dargestellt hat. Die heutige Zeit ist vom Umstand geprägt, dass der Anteil der älteren Bevölkerung sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene zunimmt. Die Europäische Union hat in diesem Kontext 2012 als Jahr des ?Aktiven Alterns und Solidarität zwischen den Generationen? ausgerufen. In den Fokus rückt damit auch ein neues Miteinander der Generationen, die Probleme in familiärer, beruflicher und damit wirtschaftlicher Hinsicht zu lösen haben. Aktives Altern kann bedeuten, in der dritten oder gar vierten Lebensphase ein Studium zu beginnen und dieses auch abschließen zu wollen. Damit begegnet die Generation 55plus den aktuellen Lernkulturmodellen und Lernformen in der Erwachsenenbildung, die in den letzten Jahrzehnten ebenfalls einen Wandel vollzogen haben, der sicher nicht abgeschlossen ist. Dabei ist nicht nur lebenslanges oder lebensbegleitendes Lernen gemeint, sondern biografie- und subjektorientiertes, emotionales, intergenerationelles Lernen uvam. Die Generation 55plus benötigt für die Entscheidung zu einem Studium einen ganz besonderen Motivationsschub, der vor allem in expansiven Lerngründen motiviert ist. Eine zentrale Rolle spielen auch Selbstbestimmung, Selbstorganisation, die Suche nach Sinnhaftigkeit usw.In diesem Kontext ist die empirische Motivationsanalyse zu sehen, die, basierend auf der qualitativen Forschungsmethode mittels eines Interviewleitfadens, die Annahmen bestätigt. Die Generation 55plus ist hoch motiviert, ihr gesetztes Ziel zu erreichen, schätzt das generationelle gemeinsame Lernen und lehnt damit kategorisch bereits angedachte Seniorenuniversitäten ab. Mit diesen Lernaktivitäten gelingt es, durch bewusstes Annehmen des Alters eine gute Lebensqualität aufzubauen und damit wird die Fähigkeit gewonnen, dieses besser zu bewältigen und Zufriedenheit zu erlangen. ; Based on current demographic changes, we find that social life is also changing. One aspect of change is found in people?s perception of age that has presented its self consistently new and different over time. The present era is marked by the fact that the population of elderly is increasing, nationally and internationally. The EU has, in this context, proclaimed 2012 as the year of ?Active Ageing and Solidarity between Generations?. Today, both older and younger generations are joining together to cooperatively solve problems in a friendly, professional, economical way.Active ageing can mean that people may start to study at a university in their 3rd or even 4th phase of life, and also that they are determined to finish their studies. Therefore, the generation 55plus is part of the current learning culture, modeling different ways of learning in adult education programs, which in recent decades are also currently undergoing changes. The reference is not only to lifelong learning, but also biographical, subject oriented, emotional and inter-generational learning. The generation 55plus needs special motivation before deciding to study: they need a fundamental reason for learning. Self-determination, self-organization and the search for meaning all play a central role in their decision.This empirical study analyses the motivational reasons those individuals over 55 go back to school or university. It is based on qualitative interviews, which support the hypothesis that the 55plus generation has a high motivation to achieve goals, as well as share learning experiences across the generations, while rejecting the idea of a ?senior citizen? university (an idea that has been considered from time to time).Through their learning activities, the generation 55plus students succeed not only in accepting their age among younger peers, but also to enjoy a good quality of life while gaining the ability to cope with their new situation and gain satisfaction while doing so. ; vorgelegt von Roswitha Harrer ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2012 ; (VLID)227394
Active Citizenship can take part in solving problems of demographic change, claims Thomas Bohme, advisor of the government of Lower Saxony. Active Citizenship offers meaning for life, supports contact & therefore avoids social isolation. Thereby it contributes to the social bonds of society & conflict solution. People who feel embedded & possess stable personal networks will be able to deal with challenges. Especially regions exposed to fundamental demographic change volunteering is of special importance. Regarding the ageing of the population, Bohme claims that the 'old' forms of active citizenship such as voluntary firefighters or volunteers in sports clubs will be under pressure. These activities require good physics, which elderly people cannot provide. For them the growing fields of cultural & social activities are more attractive. References. Adapted from the source document.
Die Verfasserin stellt das Bundesmodellprogramm "Erfahrungswissen für Initiativen" vor, dessen Ziel es war, das Erfahrungswissen älterer Menschen durch die Ausbildung sogenannter seniorTrainerInnen für Initiativen, Vereine und Einrichtungen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zu aktivieren und nutzbar zu machen. Das Rollenmodell "seniorTrainerIn" stellt ein Angebot zur Rollenfindung für Ältere dar, das den besonderen biographischen Erfahrungen der neuen Altengeneration Rechnung trägt. Die Konzeption zur Nutzung des Erfahrungswissens Älterer umfasst vier Kernelemente: eine Anlaufstelle für bürgerschaftliches Engagement, eine Bildungseinrichtung, eine seniorKompetenzteam und die seniorTrainerInnen. Die seniorTrainerInnen verstehen sich als Unterstützer und Berater, Initiatoren neuer Projekte, Vernetzer im Gemeinwesen sowie Moderatoren und Koordinatoren. Bundesweit sind ca. 1000 seniorTrainerInnen aktiv. Die Gründung des Vereins "EFI Deutschland e.V." verstetigte die Arbeit des Modellprogramms in Deutschland; auf europäischer Ebene gibt es ähnliche Projekte wie beispielsweise das EU-Projekt "Lifelong Learning and Active Citizenship in Europe's Ageing Society (LACE)". (ICE2)
Demografische und epidemiologische Entwicklungen lassen einen erheblich erhöhten Druck auf die medizinische und pflegerische Versorgung erwarten. Daraus ergibt sich die Dringlichkeit zweier gesellschaftspolitischer Ziele: die Gesundheit der Älteren zu erhalten sowie ihre Potentiale zu nutzen. Da sich gesundheitliche Ungleichheit bis ins hohe Alter fortsetzt, sind sozioökonomische und gesundheitliche Ungleichheit und die Zusammenhänge zwischen ihnen sind wichtige Themen im Zusammenhang mit Prävention, auch im Alter. Im vorliegenden Paper werden daher Eckpunkte für primärpräventive Strategien mit benachteiligten Älteren entwickelt. Der erste Teil des vorliegenden Discussion Papers fasst den derzeitigen Stand zu Gesundheits- und Krankheitsmustern sowie Befunde zur sozial bedingten Ungleichheit der Gesundheitschancen bei älteren Menschen zusammen. Im zweiten Teil werden theoretische und empirische Ansatzpunkte zum Verständnis des Zusammenhangs zwischen sozioökonomischer und gesundheitlicher Ungleichheit aufgezeigt: Bourdieus Konzepte des ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals sowie Befunde zum Verhältnis von Bildung und gesellschaftlicher Partizipation im Alter. Auf diesem Hintergrund wird ein soziallagensensibles Modell der Kontext- und Prozessfaktoren für aktives und gesundes Altern vorgestellt. Im dritten Teil wird eine Standortbestimmung für geeignete primärpräventive Interventionsstrategien für benachteiligte Ältere unternommen. Der Stadtteil (die Kleinstadt, das Dorf) wird als relevantes Setting für präventive Strategien eingeführt und begründet. Im Anschluss werden Ergebnisse einer im Jahr 2005 durchgeführten Pilotrecherche zum Thema 'stadtteilbasierter Gesundheitsförderung für benachteiligte ältere Menschen' dargestellt: Erfolgreiche Projekte arbeiten zielgruppenspezifisch, aktivierend und partizipativ. Bedürfnisse der Zielgruppen betreffen breite Themenspektren. Die Unterstützung sozialer Vernetzung älterer Menschen gilt als zentral. Erfolgreiche Projekte bauen auch auf lokale Akteursnetzwerke, um Ressourcen im Stadtteil zu erschließen. Evaluation und Qualitätsmanagement befinden sich noch im Anfangsstadium. Abschließend werden Schlussfolgerungen für den bestehenden Forschungsbedarf gezogen. ; Health inequalities in old age: Starting points for community-based prevention Maintaining the health of older people and making use of their potentials are urgent social policy priorities in view of demographic trends that can be expected to considerably increase the pressure on medical and nursing services. Since health inequalities persist well into the later years, socio-economic and health inequalities and the interactions between them are important issues regarding prevention, also in old age. This paper explores salient aspects of primary prevention strategies for disadvantaged older people. The first part summarises the current findings on patterns of sickness and health and on social inequality of health opportunities among older people. The second part identifies theoretical and empirical starting points for understanding the connections between socioeconomic and health inequalities: Bourdieu's concepts of economic, cultural and social capital; findings on the relationship between education and social participation in old age; and concepts for context and process factors for active, healthy ageing. On that basis a model of the influencing and process factors of active and healthy ageing is developed that also reflects the socio-economic and cultural conditions. The third part examines the starting points for appropriate primary prevention intervention strategies for disadvantaged older people. The neighbourhood, the small town and the village are introduced as relevant settings for preventive strategies. The fourth part presents the results of a pilot research project on neighbourhood-based health promotion for disadvantaged older people conducted in 2005, showing that successful prevention interventions directly address the needs of specific target groups of older people and rely on participation and empowerment. Supporting social networks emerged as a key issue; organisational networking was also needed to maximize a neighbourhood's resources and to foster sustainability. Instruments for evaluation and quality assurance have yet to be developed and implemented. Finally areas for further research are identified.
Die vorliegende Untersuchung hat die Folgen der Alterung von Beschäftigten auf den Arbeitsmarkt zum Gegenstand. Namentlich werden die Produktivitäts- und Lohn-, die Innovations- sowie die Mobilitätseffekte des Alters auf empirischem Weg analysiert. Der räumliche Fokus liegt dabei auch dem deutschen Arbeitsmarkt; als Datenbasis fungieren Personen- und Betriebsdaten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg (IAB). Mit Blick auf die Produktivitäts- und Lohnwirkung des Alters liefert die ökonometrische Analyse von Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes Hinweise auf einen positiven Einfluss des Anteils der mittleren Jahrgänge auf die betriebliche Produktivität. Es bestätigt sich der umgekehrt u-förmige Verlauf des Alters-Produktivitätsprofils, der auch in anderen Ländern gefunden wurde. Die Analyse der Produktivitäts-Lohn-Relation im Altersverlauf erbringt ferner deutliche Belege für ein ungleiches Muster beider Profile. Insbesondere die Altersgruppe der 41-50-Jährigen scheint im Vergleich zur Referenzgruppe der über 50-Jährigen aber auch zur Gruppe der 15-30-Jährigen deutlich unter Produktivität entlohnt zu werden. Hinsichtlich des Einflusses der Altersstruktur auf das betriebliche Innovationsverhalten erbringt die mikroökonometrische Untersuchung ebenfalls Belege für einen umgekehrt u-förmigen Verlauf – die Gruppe der Beschäftigten im Alter von ca. 40 Jahren treibt demnach den betrieblichen Innovationsprozess am stärksten. Ein weiterer Befund der Analyse betrifft die Wirkung von Altersheterogenität. Der erwartet positive Innovationseinfluss einer altersgemischten Belegschaft konnte hier nicht belegt werden. Was die Mobilitätseffekte des Alters betrifft, so besagen die Ergebnisse der Arbeit, dass das ein höheres Alter von Erwerbstätigen die – betriebliche und berufliche – Job-Mobilität dämpft. Das geschätzte Mehrgleichungsmodell macht sichtbar, dass sich der Lohn Älterer durch einen Wechsel nur vergleichsweise wenig oder überhaupt nicht verbessern lässt, mithin für die meisten Älteren keine finanziellen Mobilitätsanreize gegeben sind. Die zweite Erkenntnis der Analyse besteht darin, dass das Alter auch nach Kontrolle dieses für Ältere fehlenden Lohnanreizes immer noch signifikant negativ auf die Wechselneigung wirkt. Neben dem Beitrag zur wirtschaftswissenschaftlichen Forschung haben die Untersuchungsergebnisse auch Bedeutung für betriebliches und staatliches Handeln. Allgemein gesprochen sind beide Ebenen aufgefordert, die Herausforderungen des demographischen Wandels für die Produktivitätsentwicklung zu bewältigen. Dies ist einerseits erforderlich, um die nötigen Ressourcen für eine Gesellschaft zu generieren, in der sich ein steigender Anteil im nicht-erwerbsfähigen Alter befindet. Andererseits ist dies unerlässlich, um den wachsenden Anteil der Älteren, die noch im erwerbsfähigen Alter sind, mit echten Beschäftigungschancen auszustatten und so Erwerbstätigkeit im Kontext einer alternden Gesellschaft zu unterstützen. ; The present study analyses the labour market effect of workers' ageing. Explicitly, the impact of age on productivity and wages, on innovation as well as on mobility is explored empirically. The econometric analyses are based on firm and employment data from the Institute for Employment Research (IAB) and, thus, refer to the labour market of Germany. Regarding the productivity and wage effects of age the econometric results confirm a positive correlation between firm productivity and the share of middle-aged employees (41-50 years old) within the manufacturing sector. Hence, the results provide evidence of an inverted u-shaped age-productivity profile in this sector also found for other countries. Furthermore, age-wage and age-productivity profiles seem to follow unequal patterns. Compared to the group of the 15-30 and the 51 and above years old workers the group of middle-aged employees earn less than a productivity based wage scheme would require. In terms of age effects on innovativeness the micro-econometric analysis again reveals an inverted u-shaped profile. Workers aged around 40 years seem to act as key driver for innovation activities within firms. An additional finding concerns the impact of age diversity on innovation. The expected positive effect of a heterogeneous age structure is not confirmed by the data. With respect to labour market mobility results are in favour of a negative correlation between age and job mobility either in terms of changing professions or firms. The estimation of a multi equation model verifies that expected wages of older workers do not or only marginally increase due to job mobility, so, financial incentives to change jobs are very low. Yet, even after controlling the absent wage incentive older employees still remain more immobile than younger workers. Altogether, these results should not only be of academic interest but also informative for actors on the firm and the governmental level. Both sides are asked to cope with the challenges of demographic change. Only by maintaining productivity and innovativeness until old ages the necessary resources can be generated to preserve an economy's prosperity even if the share of non-active population is increasing by demographic developments. Secondly, enhancing productivity is essential to ensure employability of older persons and to sustain the size of workforce even in the circumstances of an ageing economy.
Die vorliegende Masterarbeit geht der Frage nach, inwieweit ältere und alte Menschen im Rahmen von Freiwilligenarbeit Bildungsprozesse durchlaufen. Aufgrund der heute gegebenen hohen Lebenserwartung und einer zumeist vorhandenen materiellen Absicherung bestehen grundsätzlich gute Voraussetzungen für ein Engagement in der nachberuflichen Lebensphase. Das Gebiet der Freiwilligenarbeit bietet einerseits Chancen zur Persönlichkeitsentwicklung, andererseits ist es aber auch in den Fokus einer sozialproduktiven Orientierung geraten. Anhand gerontologischer Altersleitbilder, Theorien zu Lernen beziehungsweise Bildung und dem Einbezug einer gouvernementalitätstheoretischen Perspektive werden Möglichkeiten und Einschränkungen von freiwilligem Engagement im Alter diskutiert. Alter und Bildung stellen somit die Schlüsselkategorien dieser Arbeit dar, welche in der Folge am konkreten Feld der Freiwilligenarbeit, unter anderem in Form einer empirischen Erhebung und der Analyse zweier Einzelfälle, untersucht werden. Bildung wird in der Arbeit als Form einer Perspektivenänderung verstanden, die eine Erweiterung an Weltverfügung (Holzkamp) zum Ziel hat, und durch Bezugnahme zu gesellschaftlichen Verhältnissen (Faulstich) zustande kommt. Die Masterarbeit zeigt, dass es der Relevanz für das eigene Leben, der Möglichkeit der Mitgestaltung, sowie dem Übereinstimmen von sozialen Gegebenheiten mit organisationalen Bedingungen bedarf, um Bildungsprozesse im Zuge von freiwilligem Engagement in Gang zu setzen. Der gesellschaftliche und politische Druck, hinsichtlich einer produktiven Nutzung von Alterspotenzialen, wirkt Bildungschancen im Feld der Freiwilligenarbeit entgegen. ; The present master thesis examines the question, to what extent elderly and old people go through educational processes in context of voluntary work. Because of the increased life expectancy, and a commonly available material security, there exist in principle good conditions for commitment during retirement. On the one hand the field of voluntary work offers chances for self development, but on the other hand this field also got into the focus of economic orientation. Based on gerontological concepts of ageing, theories of learning and education, and the Foucauldian theory of gouvernementality, opportunities and restrictions of voluntary commitment in old age are discussed. Old age and education represent the main categories of this thesis. These are subsequently examined in the concrete field of voluntary work, in the form of an empirical research including the analysis of two individual cases. In this paper education is understood as a change of view, which aim is an expansion of world disposition (Holzkamp). Education only happens in reference to societal circumstances (Faulstich). This master thesis illustrates, that educational processes in the course of voluntary commitment necessitate a relevance for the own life, the possibility of active participation, as well as accordance of social circumstances with organizational conditions. Educational opportunities in the field of voluntary work are counteracted by social and political pressure for a productive use of age capabilities. ; vorgelegt von Katharina Konrad-Legenstein ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)2448156