Ästhetik nach Adorno
In: Ästhetik & Kommunikation, Band 21, Heft 79, S. 27-31
ISSN: 0341-7212
Ohne tiefer auf die Grundlagen der Adorno'schen Theorie einzugehen, reflektiert der Beitrag die gesellschaftlichen Veränderungen, die in der Mitte der sechziger Jahre einsetzten. Diese Veränderungen betrafen das Gesellschaftsgefüge, Lebensformen und auch "den Tatbestand Kunst". Der alte "Überbegriff" Kunst ging verloren, die Kunst wurde auf die Straße und von der Straße geholt, die Ästhetik "kam darin nicht vor". Ästhetik wurde im Zusammenhang mit der Ästhetisierung des politischen Handelns oder dem ästhetischen Distanzentwurf des Lebens neu bestimmt. Die Euphorie ist erschöpft, wie die Gegenkultur ihre Phantasie erschöpft hatte. Gleichzeitig hatte die "erste Kultur" ihre technischen Aneignungsmöglichkeiten enorm entwickelt. Die künstliche Erzeugung von Wirklichkeiten läßt die Unterscheidungskriterien zusammenbrechen. Weder in der Philosophie noch in der Medientheorie sind gegenwärtig neue Ansätze erkennbar.(PT)