Agenda-setting im Europawahlkampf 1979
In: Politik und Kommunikation: neue Forschungsansätze, S. 80-93
Erste Ergebnisse einer Untersuchung zur Themenstrukturierungswirkung der Massenmedien werden dargestellt. Die Daten stammen aus einer Panelbefragung der Wahlbevölkerung zur ersten Direktwahl des Europäischen Parlaments 1979. Die Umfrage ist Teil einer international vergleichend angelegten Multi-Methoden-Studie. In der Bundesrepublik Deutschland wurden 459 Wahlberechtigte Personen dreimal zu verschiedenen Zeitpunkten vor und nach der Wahl interviewt. Ziel des Projektes war es, die Rolle der Medien in einer weitgehend umstrukturierten politischen Situation zu untersuchen. Als besonders wichtige Ergebnisse werden herausgehoben: Die individuelle Ordnung der Themen nach der persönlichen Betroffenheit wird offenbar durch massenmediale Information mittlerer Komplexität verändert. Der Umfang der Mediennutzung hängt mit den Themeneinstufungen deutlich stärker zusammen als etwa das Alter, die Schulbildung oder Grad des politischen Interesses. (BO)