In: TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis / Journal for Technology Assessment in Theory and Practice, Band 28, Heft 3, S. 62-67
Die normative Assoziierung von Technikfolgenabschätzung (TA) mit der Habermas'schen deliberativen Demokratietheorie ist weit verbreitet; eine tiefere Auseinandersetzung mit alternativen Demokratieverständnissen bleibt allerdings weitestgehend aus. Daher regt dieser Beitrag eine grundsätzliche Debatte über die demokratietheoretische Einbettung der TA und ihr Verhältnis zum Politischen an. Aufbauend auf der u. a. in dieser Zeitschrift geführten Diskussion über die (Un)Möglichkeit normativer Neutralität in der TA wird eine weiterführende Kritik am Anspruch der TA auf normative Fundierung hergeleitet. Mit der pluralen und radikalen Demokratietheorie von Laclau und Mouffe werden gesellschaftstheoretische Annahmen der an deliberativer Demokratie orientierten TA hinterfragt, und es wird für eine Politisierung und Pluralisierung der TA argumentiert.
"Ausgehend von der Habitustheorie Pierre Bourdieus wurde empirisch zu überprüfen versucht, ob und wie die soziale Herkunft von SoziologiestudentInnen innerhalb Deutschlands mit deren soziologischen Theoriepräferenzen zusammenhängt. Der vorliegende Beitrag fasst die wesentlichen Überlegungen und Ergebnisse dieser Studie zusammen. Dabei lässt sich nachweisen, dass es tatsächlich - mal stärkere, mal schwächere - Zusammenhänge zwischen der sozialen Herkunft von SoziologiestudentInnen und den von ihnen präferierten soziologischen Theorien gibt. In Abhängigkeit vom Einkommen der StudentInnen, der Bildung der Eltern sowie deren Beruf, dem Geschlecht, dem sich die StudentInnen zuordnen sowie dem Bundesland, in dem sie studieren, sind Differenzen erkennbar." (Autorenreferat)
Der Autor beschreibt und kritisiert die aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht gegebene Ursache sozialer Probleme und die des Zusammenhangs von Motivation und sozialen Problemen. Die Verhaltenswissenschaft faßt soziale Probleme als durch individuelles Fehlverhalten bedingt auf, die durch Verhaltenssteuerung bzw. Motivation des Individuums zu systemkonformen Verhalten zu lösen sind. Die Kritik setzt an der motivationstheoretischen Annahme an, daß die Menschen den freien Willen, sich systemimmanenten Normen zu widersetzen, nicht brauchen und haben und daß gesellschaftliche Normen durch Verhaltenswissenschaft als Verbindung von Soziologie, Psychologie und Biologie zu entscheiden und durchzuführen sind. (HD)
Der zu erwartende Anstieg des Weltenergiebedarfs macht angesichts der Klimaproblematik und der begrenzten fossilen Ressourcen eine Umgestaltung der Energiesysteme dringend notwendig. Die erneuerbaren Energien sind jedoch noch nicht in der Lage, eine zuverlässige und kostengünstige Energieversorgung zu gewährleisten. Die technologische Weiterentwicklung der regenerativen Energien sowie eine effektive Gestaltung geeigneter Förderstrategien sind daher zentrale Herausforderungen, denen Industrie und Politik gegenüberstehen. In Anbetracht der steigenden Nachfrage nach innovativen Lösungen und den daraus resultierenden Exportchancen spielen hierbei nicht nur Aspekte des Klimaschutzes, sondern auch industriepolitische Motive eine wichtige Rolle. Hinsichtlich der grundsätzlichen Frage der Technologieförderung, ob Innovationsprozesse durch "Technology-Push"- oder durch "Market-Pull"-Faktoren ausgelöst werden, besteht in der Innovationsforschung zwar Konsens darüber, dass beide Arten von Einflussgrößen von Bedeutung sind. Dennoch existiert in Bezug auf die Frage, welche Faktoren die Wirkung staatlicher Förderinstrumente beeinflussen und welche Effekte durch Interdependenzen zwischen verschiedenen Fördermaßnahmen hervorgerufen werden können, noch Forschungsbedarf. So werden insbesondere die Wirkungsweise und die Effektivität nachfrageorientierter Förderinstrumente nach wie vor kontrovers diskutiert. Um ein besseres Verständnis der Komplexität von Innovationsprozessen zu erhalten und die Einflüsse staatlicher Maßnahmen systematisch untersuchen zu können, wurde in dieser Arbeit ein agentenbasiertes Simulationsmodell entwickelt, auf Basis dessen sich die historische Entwicklung der deutschen Fotovoltaikbranche analysieren lässt. Hierbei bietet sich die Fotovoltaiktechnologie (kurz: PV) zum einen deshalb an, weil sie schon seit Anfang der 1960er Jahre gefördert wird. Zum anderen wurden und werden nicht allein Maßnahmen zur Forschungsförderung, sondern auch nachfrageorientierte Förderprogramme, z. B. das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG), eingesetzt. Die agentenbasierten Modellierung zeichnet sich dadurch aus, dass komplexe Zusammenhänge ausgehend von den Interaktionen einzelner, autonomer Akteure abgebildet werden. Daher lassen sich die dynamischen Wechselwirkungen zwischen der Mikroebene des Akteursverhaltens und der Makroebene des Innovations- und Marktgeschehens unmittelbar analysieren. Außerdem erlaubt die agentenbasierte Modellierung die Abkehr von Modellen, die auf dem Leitbild des "homo oeconomicus" der neoklassischen Ökonomik basieren, da es möglich ist, Aspekte wie begrenzte Rationalität oder die individuellen Strategien heterogener Akteure zu modellieren. Im Vergleich zu bisherigen Arbeiten wurden dabei wichtige Ergänzungen und Fortschritte erfolgreich umgesetzt: Hatten bislang erstellte Modelle, in denen industriespezifische Innovationsprozesse untersucht wurden, primär qualitativen Charakter, konnte die historische Technologie- und Marktentwicklung der betrachteten Branche im Rahmen dieses Vorhabens weitestgehend auch quantitativ nachgebildet werden. Die verschiedenen Prozesse der Wissensgenerierung, -verbreitung und -akkumulation wurden außerdem deutlicher differenziert, wodurch eine bessere Nachvollziehbarkeit des Innovationsvorgangs selbst erreicht wird. Ebenso wurden nachfrageseitige Prozesse stärker in die Modellierung mit einbezogen. Somit sind aussagekräftigere Analysen nachfrageorientierter Fördermaßnahmen möglich. Insgesamt sind daher auf Basis des entwickelten Agentenmodells sehr umfassende Analysen staatlicher Fördermaßnahmen möglich. So demonstrieren die verschiedenen Simulationsexperimente, in deren Rahmen die Wirkungen einzelner Instrumente auf das Innovations- und Marktgeschehen in der Fotovoltaikbranche gezielt untersucht werden konnten, nicht nur die Tragfähigkeit der verwendeten Methode. Vielmehr wird anhand der Simulationsergebnisse ebenfalls deutlich, wie stark die Effekte von "Technology-Push"- und "Market-Pull"-Instrumenten ineinandergreifen und wie sehr die Wirkungen dieser Maßnahmen dabei von der Entwicklungsphase der Branche abhängen. Darüber hinaus zeigt sich zum einen, dass die geeigneten Zeitfenster für die Durchführung der jeweiligen Förderprogramme mitunter begrenzt sind. Zum anderen sind die kurz- und die langfristigen Effekte einzelner Maßnahmen manchmal sogar gegenläufig. Ausgehend von den im Rahmen dieser Arbeit gewonnenen Simulationsergebnissen lässt sich zusammenfassend feststellen, dass die bisher in Deutschland durchgeführten Fördermaßnahmen verhältnismäßig effektiv einzuschätzen sind. Trotz der hohen Komplexität der zugrundeliegenden Innovations- und Marktprozesse wurde ein ausgewogener Kompromiss zwischen einer schnellen Kostenreduktion einerseits und der Aufrechterhaltung einer technologischen Vielfalt anderseits erreicht. Dies deutet insgesamt darauf hin, dass Forschungs- und Nachfrageförderung gut aufeinander abgestimmt waren. ; In response to the expected increase in world energy demand, the growing challenges of climate change and resource depletion, energy from renewable sources will have to play a significant role on future energy markets. However, renewable energies are not yet able to ensure reliable and affordable energy supplies. Therefore enormous efforts from the industry will be necessary in terms of both innovative processes and products in order to fulfil the needs of a future energy mix. Renewable energy technology development and the effective design of appropriate support strategies are thus crucial challenges which industry and politics will have to resolve. Given the rising global demand for innovative solutions and the resulting export opportunities, support policies do not just aim at environmental goals. In fact economic development and technological change also play an important role. With regard to the fundamental question of science and technology policy, whether innovation processes are triggered by "technology push"- or "market pull"-factors, innovation research has reached a consensus that both types are important. Nevertheless further research is needed on the factors that influence the effectiveness of support instruments and on the potential interdependencies between different support measures. In order to better understand the complexity of innovation processes and to examine the influences of public policies, an agent-based simulation model was developed within the framework of this thesis. Based on this model - which makes use of the concepts of neo-Schumpeterian economics - the historical development of the German photovoltaic industry can be reproduced and analysed. The PV industry is a well suited example for this kind of analysis because it has already been subsidized since the early 1960s. In addition, not only measures to support research, but also demand-oriented programs such as the German feed-in law ("Renewable Energy Sources Act") were implemented and are still being used. The various interdependencies between support measures, company behaviour, technological progress and consumer behaviour led to the chosen modelling approach. Agent-based modelling analyses complex effects on the basis of the interrelations of individual, autonomous actors. It is therefore possible to simulate the dynamic interactions between the behavioural patterns of the stakeholders at the micro-level and the innovation processes and the evolution of the market at the macro-level. Moreover, the basic paradigms of neoclassical economics (e. g. the "homo oeconomicus" concept) can be abandoned since it is possible to model aspects like bounded rationality or individual strategies of heterogeneous actors. Compared with previous work important extensions and improvements have successfully been implemented: Existing models focusing on industry-specific innovation processes are primarily qualitative in character. Within this work the historic development of the considered industry sector could also be replicated quantitatively to a large extent. Furthermore the different processes of knowledge generation, dissemination and accumulation were also clearly differentiated, thus making it easier to understand the innovation process itself. As the demand side was also modelled in a more comprehensive way, quite detailed analyses of demand-oriented incentives are possible. Overall, the agent-based model developed in this thesis is well suited for analyses of governmental support measures. The various simulation experiments during which the effects of individual policy instruments on the rate and direction of technological change in the photovoltaic industry could be tested systematically do not only demonstrate the general suitability of the method used. Rather, the simulation results also indicate the magnitude of interaction of "technology push"- and "market pull"-instruments and how the respective effects of these measures depend on the different phases of the industry life cycle. Additionally the results illustrate that in certain cases the appropriate time frames for the implementation of public support programs are limited. Also it is revealed that short- and long-term effects of individual policy measures might even lead in opposite directions. According to the analyses performed with the developed agent-based model of the PV industry it could be conducted that the support programs introduced in Germany so far were reasonably effective: Despite the high complexity of the innovation processes and the market development a balanced compromise between a rapid cost reduction on the one hand and a promising technological diversity on the other hand have been achieved. This indicates that the interaction of public R&D funding and demand-oriented policy measures have been well-adjusted.
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie: ARSP = Archives for philosophy of law and social philosophy = Archives de philosophie du droit et de philosophie sociale = Archivo de filosofía jurídica y social, Band 108, Heft 2, S. 241-269
Auf Marx zurückgehend stellt der Verfasser grundlegende Überlegungen zur theoretischen Konstitution des Forschungsgegenstands zur Diskussion, um damit dem Anspruch des Intersektionalitätsparadigmas folgend auch Aspekte zurück in den aktuellen Diskurs zu holen, die aus ihm herauszufallen drohen. In diesem Zusammenhang setzt er einen besonderen Akzent auf eine Klärung des in Intersektionalitätsstudien häufig eher diffusen Klassenbegriffs. Darüber hinaus unterbreitet er in kritischer Auseinandersetzung mit dem praxeologischen Moment von Winkler/Degeles intersektionalem Mehrebenenansatz sowie ihrer Analyse von Subjektkonstruktionen und Repräsentationen Vorschläge zu einem der theoretischen Gegenstandsbestimmung angemessenen methodisch-qualitativen Vorgehen in der Empirie. Dabei greift er auch Winklers subjektwissenschaftliche Vorschläge auf und versucht, diese weiter zu entwickeln. (ICE2)
In dem Beitrag wird die Entwicklung der Gleichgewichtstheorien in der Tradition von Fritz Heider rekonstruiert. Die untersuchte Fragestellung ist, ob die historische Folge von Balancetheorie als Forschungsprogramm bzw. Theorieevolution angesehen werden kann und einen wissenschaftlichen Fortschritt darstellt. Den metatheoretischen Rahmen bildet die strukturalistische Theoriekonzeption. Nach dem hier leicht modifizierten strukturalistischen Evolutionsbegriff müssen historisch aufeinanderfolgende Theorien durch intertheoretische Relationen wie Spezialisierungs- oder Reduktionsbeziehungen verbunden sein. Zunächst werden beispielhaft zwei balancetheoretische Theorie-Elemente rekonstruiert: die Ausgangstheorie von Heider und die Transitivtätstheorie von Holland und Leinhardt. Auf der Basis dieser Rekonstruktionen läßt sich zeigen, daß die Heider-Theorie auf die Holland-Leinhardt-Theorie formal reduziert werden kann und die historisch jüngere Theorie einen Fortschritt darstellt. Anschließend wird das ganze balancetheoretische Programm einer diachronen Analyse unterzogen. Unter Verwendung strukturalistischer Konzepte kann die Entwicklung der Gleichgewichtstheorien grob in vier historische Phasen und wissenschaftliche Generationen eingeteilt werden. Ein zentrales Charakteristikum der Theoriendynamik ist, daß einzelne theoretische Entwicklungen nicht aufeinander aufbauen, sondern zeitlich parallel ablaufen. Global kann von einer Theorienevolution nur in einem sehr schwachen Sinn gesprochen werden, als Begriffsinventar und Gleichgewichtsprinzip in 'irgendeiner Weise' variiert werden. Eine Theorienevolution in der präzisierten strukturalistischen Bedeutung liegt nur bei einem stark mathematisierten Teil von Balancetheorien vor, der sich vorrangig mit soziometrischen Anwendungen beschäftigt. In diesem Teil läßt sich auch eindeutig ein empirischer und theoretischer Fortschritt erkennen.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5392-5404
"Der sogenannte practice turn zeigt es exemplarisch: Heidegger hat in der Sozialtheorie und zunehmend auch in der soziologischen Theorie einen guten Namen. Bisweilen wird er hier sogar als der maßgebliche Philosoph angepriesen. Das ist relativ neu. Bis in die letzte Dekade des vergangenen Jahrhunderts hinein haben die Sozialwissenschaften und insbesondere die Soziologie Martin Heidegger die kalte Schulter gezeigt - teilweise wohl auch provoziert durch Heideggers eigene erklärte Distanz zu den Sozialwissenschaften. Die Rezeption hat sich dann vor der jüngsten Trendwende auch über lange Dekaden im Spektrum zwischen schroffer Ablehnung, schlichter Nichtbeachtung und selektiver Übernahme einzelner Heideggerscher Motive in einen anderen Bezugsrahmen bewegt. In diesem Paper wird die These vertreten, dass beide Rezeptionsrichtungen gleichermaßen sachhaltig sind, spiegeln sie doch nur Züge wider, die in Heideggers Werk selbst einander gegenüberstehen. Es gibt wenige Philosophen vergleichbaren Ranges, in deren Denken das Soziale so präsent ist - und doch zugleich mit so viel Reserve, ja Distanz behandelt wird. Und wohl nirgendwo sonst als in Heideggers Überlegungen zum Miteinandersein sind plausible und unplausible Motive zur Bestimmung des Sozialen so dicht miteinander verwoben. Heideggers Denken enthält von einem extremen Atomismus (der Konzeption eigentlichen Daseins in Sein und Zeit) über das konventionalistische Sozialapriori der 'öffentlichen Ausgelegtheit der Welt' (der existentiale Begriff des 'Man') bis zu den Überlegungen zur Ontologie des Volkes, welche ihrerseits zwischen dem kollektivistischen Begriff eines 'Volksdaseins' und einer (durchaus anschlussfähigen) Analyse des 'Wir' schwanken, eine Fülle sozialtheoretischer und -ontologischer Positionen. Schon deshalb kann man auch sozialwissenschaftlich bzw. -theoretisch mit Heidegger stets nur gegen Heidegger denken. In diesem Paper soll dies anhand einiger Grundbestimmungen der Gemeinsamkeit des Daseins, die in der bisherigen Debatte m.E. zu wenig Beachtung gefunden haben, exemplarisch verdeutlicht werden." (Autorenreferat)
Gegenstand des Beitrags ist eine einflußreiche Tradition der interpretativen Sozialforschung in der deutschsprachigen Soziologie, die mit dem Werk von Fritz Schütze eng verbunden ist: der soziologische Narrativismus. Diese Methode der Sozialforschung besteht aus zwei Komponenten: dem narrativen Interview für die Datenerhebung und der Erzählanalyse. Es wird gezeigt, daß diese Methode der interpretativen Sozialforschung auf der Prämisse fußt, daß Erzählen die fundamentale Erfahrungsweise ist. Es wird argumentiert, daß Erzählen zwar eine Erfahrungsweise ist, aber weder die fundamentale noch die einzige. Es wird gezeigt, daß in Ergänzung zur Erzählung die Collage und der Begriff gleichrangige Darstellungsformen von Erfahrung sind. (KWÜbers)
Die normative Assoziierung von Technikfolgenabschätzung (TA) mit der Habermas'schen deliberativen Demokratietheorie ist weit verbreitet; eine tiefere Auseinandersetzung mit alternativen Demokratieverständnissen bleibt allerdings weitestgehend aus. Daher regt dieser Beitrag eine grundsätzliche Debatte über die demokratietheoretische Einbettung der TA und ihr Verhältnis zum Politischen an. Aufbauend auf der u. a. in dieser Zeitschrift geführten Diskussion über die (Un)Möglichkeit normativer Neutralität in der TA wird eine weiterführende Kritik am Anspruch der TA auf normative Fundierung hergeleitet. Mit der pluralen und radikalen Demokratietheorie von Laclau und Mouffe werden gesellschaftstheoretische Annahmen der an deliberativer Demokratie orientierten TA hinterfragt, und es wird für eine Politisierung und Pluralisierung der TA argumentiert ; The political in TA Reflections based on Laclau and Mouffe's plural and radical democracy theory The normative association of technology assessment (TA) with Habermas's deliberative democracy theory is widespread. However, there is hardly any debate on alternative concepts of democracy. This contribution, therefore, aims to stimulate debate on TA's relation to democracy theory and to the political. Building on the discussion about the (im) possibility of normative neutrality in TA – published, among others, in this journal –, a more fundamental critique of TA's normative foundation will be put forward. Based on Laclau and Mouffe's plural and radical democracy theory, this contribution questions the social theoretical assumptions of a TA oriented toward deliberation and argues for a politicization and pluralization of TA.
Die normative Assoziierung von Technikfolgenabschätzung (TA) mit der Habermas'schen deliberativen Demokratietheorie ist weit verbreitet; eine tiefere Auseinandersetzung mit alternativen Demokratieverständnissen bleibt allerdings weitestgehend aus. Daher regt dieser Beitrag eine grundsätzliche Debatte über die demokratietheoretische Einbettung der TA und ihr Verhältnis zum Politischen an. Aufbauend auf der u. a. in dieser Zeitschrift geführten Diskussion über die (Un)Möglichkeit normativer Neutralität in der TA wird eine weiterführende Kritik am Anspruch der TA auf normative Fundierung hergeleitet. Mit der pluralen und radikalen Demokratietheorie von Laclau und Mouffe werden gesellschaftstheoretische Annahmen der an deliberativer Demokratie orientierten TA hinterfragt, und es wird für eine Politisierung und Pluralisierung der TA argumentiert. ; The normative association of technology assessment (TA) with Habermas's deliberative democracy theory is widespread. However, there is hardly any debate on alternative concepts of democracy. This contribution, therefore, aims to stimulate debate on TA's relation to democracy theory and to the political. Building on the discussion about the (im)possibility of normative neutrality in TA – published, among others, in this journal –, a more fundamental critique of TA's normative foundation will be put forward. Based on Laclau and Mouffe's plural and radical democracy theory, this contribution questions the social theoretical assumptions of a TA oriented toward deliberation and argues for a politicization and pluralization of TA.
"Anhand einer kurzen Diskussion zum bisherigen theoretischen und empirischen nationalen, aber auch internationalen Forschungsstand zu 'Ethnischem Unternehmertum' wird dieser Artikel Modelle zu Entstehung, Etablierung und Struktur sowie zu derzeit sichtbaren sozio-ökonomischen und sozio-kulturellen Wirkungsweisen, insbesondere zu Integrations- und Segregationsaspekten, diskutieren und weiterentwickeln. Anhand eines eigenen Modells, unter Einbeziehung und theoretischer Weiterentwicklung von Ansätzen der Systemtheorie und Herangehensweisen der Integrationstheorie, werden Innen- und Außenfunktionen von 'Ethnic Entrepreneurship' unter verschiedenen Rahmenbedingungen angesprochen. Diese Modelle werden anhand der Ergebnisse einer explorativen qualitativen Studie zu 'Ethnic Entrepreneurs' in Oberösterreich kritisch untermalt." (Autorenreferat)