Für die 25 selbständigen westfälischen Territorien des 17. Jahrhunderts wurde die Entwicklung der Konfessionen katholisch, lutherisch und reformiert am Beispiel von vier ausgewählten Jahren (1610, 1625, 1649, 1700) kartographisch dargestellt. Simultana, Minderheitsgemeinden und umstrittene Gemeinden wurden besonders herausgestellt. In der Mehrzahl der Fälle wurde keine Veränderung der Konfession in den einzelnen Gemeinden während des 17. Jahrhunderts festgestellt. Vier Gründe wurden für doch noch aufgetretene Änderungen erkannt: Konfessionswechsel des Herrschers, nachträgliche Durchsetzung der Konfession des Herrschers, militärische Lage während des Dreißigjährigen Krieges, Aktivität des örtlichen Adels unter Hinzuziehung geschickter Geistlicher.
Im 13. Jahrhundert wurden in Westfalen 25 Frauenklöster gegründet, die nach den Consuetudines der Zisterzienser lebten. In der vorliegenden Arbeit wird auf Grundlage der überlieferten Urkunden die Frühgeschichte von 22 westfälischen Zisterzienserinnenklöster vorgelegt. Zunächst wird in Einzelstudien die Entwicklung der Klöster bis zum Jahr 1300 dargestellt. Im Mittelpunkt der folgenden vergleichenden Auswertung stehen die Motive für die Gründungen, wobei besonderer Wert auf das politische Umfeld der einzelnen Gründungen gelegt wird. Im Anschluss wird auf das Verhältnis der Klöster zum Zisterzienserorden eingegangen und analysiert, aus welchen Kreisen die Konvente sich rekrutierten, welche Gründe für den Klostereintritt erkennbar sind, und wie die Nonnen in dem Zisterzienserinnenkloster lebten. Schließlich wird auf die Stellung der Pröpste und und Konversen in den Klöstern eingegangen und gemeinsame Charakteristika heraus gearbeitet. During the 13th century 25 of the 28 nunneries founded in westfalia observed the rules of the cistercian order. This treaty will explore the early years of 22 of theses cistercian nunneries. It presents a detailed analysis of their founding years as reconstructed from the charters dated before 1300. Based on this the reasons behind the foundations of that many nunneries within this short time are discussed in a comparative study. Furthermore the relation of the nunneries to the cistercian order, the social background of the nuns, their motivation for entering a nunnery and their daily life are presented. Finally the position of the male members of the nunneries (provosts and converses) are explored.
Rittmeister Stephanitz beschloss, . aus den Hunden, die den Schäfer bei der Arbeit unterstützen, eine eigene Rasse mit festen Zuchtkriterien zu bilden. Der Deutsche Schäferhund sollte der Hund schlechthin werden, um das zu erreichen, stützte sich Stephanitz auf die . modernsten Erkenntnisse der "Rassenhygienik". . Nach Stephanitz Vorstellungen sollte der Schäferhund die gleichen Tugenden besitzen wie die kaiserlich-deutschen Soldaten: Treue, Gehorsam, Präzision und Leistungsfähigkeit; dementsprechend sollte der Schäferhund auch wie ein Soldat erzogen werden. Das Deutsche Schäferhundewesen (SV) überschnitt sich in zahlreichen Details (Organisation, Ideologie und Erziehung) mit dem späteren Nationalsozialismus. Hitler hatte eine ganz besondere Beziehung zu seinen Schäferhunden, . er gebrauchte den Schäferhund allerdings auch zu Propagandazwecken. . Propaganda machte aber auch der SV. Der Weiße Schäferhund ist heute eine eigene Rasse; vor dem Nationalsozialismus gehörte er zur Rasse des Deutschen Schäferhundes. 1933 ging der Weiße Schäferhund "ins Exil" . Die Nationalsozialisten waren am Schäferhund besonders interessiert, denn man konnte den vielseitigen Dienst- und Gebrauchshund nicht nur zu zivilen Zwecken gebrauchen, sondern auch für den Krieg. . In den KZ´s verbreitete der Schäferhund schon früh als Hund der Kommandierenden Angst und Schrecken. Ab 1942 wurde er per Erlass geordnet eingesetzt. Am häufigsten diente der Schäferhund im 2. Weltkrieg als Meldehund. Im 1. Weltkrieg wurde der Schäferhund . als Sanitätshund ein berühmter Lebensretter. 1944 scheiterte diese Idee aufgrund mangelhafter Ausbildung und falscher Einsatzweise der Hunde. Heute der Schäferhund . bei Polizei und BGS zahlreiche Aufgaben, seine Ausbildung hat sich in den Grundzügen aber nicht geändert.
To date there is no cohesive historical account of the international development of the auxiliary cruiser, and the scattered investigations of various single aspects of this ship category do not add up to a comprehensive survey. These were the circumstances discovered by the author as, upon request of the editor of this publication, he undertook to provide an introduction to the report by Captain Meyer of the only voyage of the "Kaiser Wilhelm der Grosse" as an auxiliary cruiser (see the following article). The first task was thus to gain an overall impression of this history. "Auxiliary cruisers", as defined here, were passenger steamships kept ready for battle by large shipping companies in countries with significant naval power. These ships were technically equipped for the installation of weapons, and their conversion could be carried out within a few days. The auxiliary cruiser was first to put into service by the Russians, who felt threatened by the British Royal Navy after the Russian-Turkish Balkan War. At that time a newly established shipping company, later called the "Russian Voluntary Fleet", bought three steamships from the Hamburg-America Line and had them converted for combat purposes. By the turn of the century, this originally Russian idea had been adopted by all of the world's Iarge navies . This brief study also touches on the various attempt worldwide to incorporate the legal status of the ship type "auxiliary cruiser" into international public and military law. Because of geopolitically based conflicts of interest between the naval powers, these endeavours were only partially successful. ln conclusion the author examines the auxiliary cruiser concept of the Imperial German Navy, whose goal it was to interfere with and impair the enemy's overseas commerce. The express Iiners originally designated for this purpose, however, were for various reasons inconceivably ill-suited to it. As early as 1915 the German Navy proceeded to commission cargo vessels as auxiliary cruisers, as they were inconspicuous and easier to supply. This was then the mode of operation employed by the navy during World War II.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Entwicklung der Sozialpädagogik zwischen Ausbildung und Beruf. Er beschreibt Probleme, die diese Disziplin damit hat, sich als eigenständige Wissenschaft zu etablieren, und zeigt bestehende Defizite auf, die den Aufbau einer "universitären Sozialpädagogik" erschweren. Mit den Stichworten "Verberuflichung", "Verfachlichung" und "Professionalisierung" thematisiert und problematisiert er die Entwicklung der Sozialpädagogik als Beruf. (JA2)
Der Verfasser definiert Public Health als Schnittstellenfach, in dessen Mittelpunkt die Bemühungen um eine Reduzierung des epidemiologischen Risikos stehen. Der Beitrag der Soziologie reicht in diesem Zusammenhang von der Deskription und Ursachenforschung im Feld sozialepidemiologischer Untersuchungen und der Erzeugung von Transparenz durch die Gesundheits- und Sozialberichterstattung über verhaltensmedizinische Themen zur Gesundheitsförderung bis zur Organisationsanalyse und Implementationsforschung. Soziologische Tätigkeitsfelder in Public Health finden sich auf der Makro-, Meso- und Mikroebene. In den Beiträgen des vorliegenden Heftes wird die Reduzierung des epidemiologischen Risikos als Ziel von Public Health aus verschiedenen soziologischen Perspektiven behandelt. (ICE2)
'In modernen Gesellschaften hat neben der Familie oder der Gleichaltrigen-Gruppe insbesondere die Schule die Aufgabe, in Heranwachsenden jene Qualifikationen und Orientierungen zu erzeugen, ohne die Individuen nicht handlungsfähig und die Gesellschaft nicht funktionsfähig wäre. Im Schulalltag dominant und sichtbar ist dabei primär die Ausbildungsfunktion: die Schüler sollen fachspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. Die im eigentlichen Sinne erzieherischen Prozesse dagegen sind weniger stark institutionalisiert und normiert und laufen häufig für die Beteiligten unbewußt ab. Dennoch gehen auch von diesen eher latenten Prozessen erzieherische Wirkungen im Sinne der Vermittlung fachübergreifender Kompetenzen und Wertorientierungen aus.' (Autorenreferat)
Computergestützte Techniken ermöglichen, Einsichten in den Körper aus beliebiger Perspektive zu nehmen. Die mittels aufwändiger Technik hergestellten Bilder haben für die Produktion des biomedizinischen Wissens über den Körper eine wichtige Funktion. Aufgrund der Bilder erfolgen Abklärungen über potentielle Pathologien, werden therapeutische Maßnahmen beschlossen und Verlaufskontrollen durchgeführt oder vermutete Erkrankungen ausgeschlossen. Bilder tragen in hohem Maße zur ärztlichen Entscheidungsfindung bei und können daher als zentraler Faktor der Erzeugung biomedizinischen Wissens und Handelns in Bezug auf den Körper verstanden werden. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche Implikationen der Einsatz von Visualisierungstechniken in der medizinischen Praxis für die Körper hat. Dabei wird die These vertreten, dass die Anwendung bildgebender Verfahren eine - wenn auch nur temporäre - Disziplinierung eben dieser Körper bedingt und mit der situativen Herstellung "instrumenteller Körper" verbunden ist. Untersucht wird diese Frage am Beispiel des Magnetic Resonance Imaging (MRI); die Autorin stützt sich dabei auf Beobachtungen und auf Interviews mit Ärzten und Ärztinnen, medizinisch-technischen Assistentinnen und Patienten, die sie zwischen Herbst 2000 und 2001 in Zürich und Berlin in Magnetresonanz-Abteilungen verschiedener Spitäler und Praxen durchgeführt hat. (ICA2)
Der Autor untersucht in seinem Beitrag die Personalentwicklung auf dem Gebiet der Erziehungswissenschaften. Zum einen analysiert er die quantitative Entwicklung des Hochschulpersonals im Vergleich zu anderen Fachgebieten. Zum anderen wird ausschnitthaft die disziplinäre Reproduktion der Erziehungswissenschaft im Spiegel der Ausschreibung von Hochschullehrerstellen beleuchtet. Er stellt zunächst fest, daß das Stellenvolumen in der Erziehungswissenschaft nach einem starken Zuwachs in den 60er und 70er Jahren bis Mitte der 80er Jahre konstant blieb und danach ein stetiger Abbau zu verzeichnen war. Erst ab 1990 ist die personelle Rekrutierung der Disziplin wieder in Bewegung geraten. Um letzteres zu belegen, wurden vom Autor zwischen 1990 und 1992 sämtliche Stellenangebote in der "Zeit" und in der "DUZ"" durchgesehen und ausgewertet. Insgesamt wird deutlich, daß "die Disziplin dabei ist, sich derzeit erstmals in größerem Umfang zu erneuern". (psz)