Die propagandistische Vereinnahmung der Deutschen Reichsbahn durch den Nationalsozialismus am Beispiel der Hundertjahrfeier der Deutschen Eisenbahnen 1935 und der Olympischen Spiele 1936
Das Thema dieser Arbeit stellt die propagandistische Vereinnahmung der Deutschen Reichsbahn durch den Nationalsozialismus am Beispiel der Hundertjahrfeier der Deutschen Eisenbahnen 1935 und der Olympischen Spiele 1936 dar. Zunächst werden die Grundlagen, Mittel und Ziele der nationalsozialistischen Propaganda dargelegt, bevor deren Auswirkungen auf die Deutsche Reichsbahn thematisiert werden. Dieser kam als wichtigstem Massenverkehrsmittel im Zusammenhang mit der NS-Propaganda eine besonders zentrale Rolle zu, denn das nationalsozialistische Regime bediente sich dem System Eisenbahn als Symbol für Stärke, Dynamik und Kraftentfaltung mit Vorliebe. Nicht nur technische Innovationen der Reichsbahn wurden von der NS-Propaganda vereinnahmt, sondern auch die Werbung in Form des Reichsbahn-Kalenders, der erfolgreichsten Werbepublikation der Reichsbahn, wurde zunehmend von der NS-Ideologie überlagert. Das hundertjährige Jubiläum der ersten deutschen Eisenbahnfahrt im Jahr 1935 bot die einmalige Möglichkeit, nicht nur die Technik, sondern vor allem auch das nationalsozialistische Regime zu feiern. Die anlässlich des Jubiläums entstandenen Publikationen, etwa die in zwei Auflagen erschienene Jubiläumsschrift Hundert Jahre Deutsche Eisenbahnen, sowie die Reichsbahn-Ausstellung von Juli bis Oktober 1935 und die Fahrzeugparade am 8. Dezember 1935 verdeutlichen allesamt die Vergesellschaftung von Technik und nationalsozialistischer Politik. Auch bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen vom 6. bis 16. Februar 1936 und den Olympischen Sommerspielen in Berlin vom 1. bis 16. August 1936 wurden die verkehrs- wie bautechnischen Maßnahmen von der Propaganda und Bildsprache der NS-Regierung inszeniert. Die Leistungsfähigkeit der Deutschen Reichsbahn sollte Deutschland als fortschrittliches und daher vermeintlich auch politisch erfolgreiches Land darstellen. ; The topic of this thesis is the Nazis propagandas use of the Deutsche Reichsbahn (German Empire Railway), presented by the examples of the German railways centenary in 1935 and the Olympic Games in 1936. Firstly, the foundations, means, and goals of Nazi propaganda are analysed, followed by their impact on the Deutsche Reichsbahn. The railway was the most important means of mass transportation, used by the National Socialist regime to illustrate strength, vigour, and power development, and therefore played a key role in Nazi propaganda. Not only were its technological innovations co-opted by Nazi propaganda, but also the advertising in the form of the Reichsbahns calendar the railways most important promotional publication increasingly highlighted the Nazi ideology. In 1935, the centenary of the first German railway journey provided the opportunity to celebrate technology, but most importantly the National Socialist regime. The occasion of the jubilee lead to a list of publications, such as the two editions of the anniversary publication Hundert Jahre Deutsche Eisenbahn (One Hundred Years of German Railways). Furthermore, the Reichsbahn exhibition between July and October 1935 as well as the rail vehicle parade on 8 December 1935 depicted the socialisation of technology and Nazi policy. During the Olympic Winter Games held in Garmisch-Partenkirchen from 6 to 16 February 1963 and the Olympic Summer Games in Berlin from 1 to 16 August 1936, transportation and structural engineering were showcased by the Nazi regime again. Illustrated in propaganda and pictorial language, the Deutsche Reichsbahns performance was meant to characterise Germany as a progressive and thus presumedly politically successful nation. ; vorgelegt von Karin Buchegger ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2016 ; (VLID)1392031