Die Medikation von Personen nach Exposition oder zur Prophylaxe gegen hochpathogene Bakterien muss schnellstmöglich und effektiv erfolgen, wobei gemäß Empfehlungen Erreger-spezifische Antibiotika verabreicht werden. Bei B. anthracis sind dies Ciprofloxacin, Doxycyclin, Rifampin und Vancomycin; bei Yersinia pestis Ciprofloxacin, Tetracyclin, Streptomycin und Gentamicin. Da die Behandlung der infizierten Personen in der Regel im klinischen Alltag ohne vorherige Überprüfung der Resistenzeigenschaft des Erregers geschieht, wurde eine auf Microarray-Technology basierende Schnelldiagnostik entwickelt, die es ermöglicht innerhalb von 4 - 7 Stunden eine zuverlässige Aussage über vorhandene relevante genetische Resistenzdeterminanten zu treffen. Zu diesem Zweck wurden jeweils für Bacillus anthracis und Yersinia pestis ein Versuchsablauf entwickelt, der zunächst einen DNA-Anreicherungsschritt enthält, der mit einer auf den Erreger abgestimmten Multiplex-PCR realisiert wurde. Im weiteren Verlauf wird eine multiplexe enzymatisch-fluoreszente Markierungsreaktion angeschlossen und das erhaltene Produkt auf den entwickelten Microarrays hybridisiert. Mit diesen ist es nun möglich, sowohl klinisch relevante Resistenzgene nachzuweisen (tet(A-D); tet(K-O); vanA; vanB; aac3-Ia, -IIa, -IVa; ant3-Ia, -IIa; aph6''-Id; aph3''-Ib), als auch Resistent-vermittelnde Mutationen in den Genen gyrA, gyrB, parC bzw. rpoB. Die Evaluation der Microarrays wurde aus politischen und ethischen Gründen nicht mit resistenten B. anthracis oder Y. pestis – Stämmen durchgeführt. Die Microarrays konnten jedoch aufgrund der sehr nahen Verwandtschaft der beiden Organismen zur B. cereus ATCC10987 bzw. Y. pseudotuberculosis DSM8992 mit resistenten Isolaten dieser Spezies evaluiert werden. Dabei wurde sowohl die Detektion der Resistenzgene mit Misch-DNA resistenter Spezies simuliert, als auch die Bestimmung Resistenz-vermittelnden Punktmutationen mit zuvor isolierten und charakterisierten Mutanten geprüft. Im weiteren Verlauf wurden Kinetik und Reproduzierbarkeit der entwickelten Versuchsabläufe untersucht sowie eine Blind-Studie mit klinischen Yersinia enterocolitica Isolaten durchgeführt. ; The medication of persons after exposition or for prophylaxis against highly-pathogenic bacteria must take place as fast as possible and effectively. The following antibiotics are recommended: For B. anthracis are these Ciprofloxacin, Doxycyclin, Rifampin and Vancomycin; for Yersinia pestis Ciprofloxacin, Tetracyclin, Streptomycin and Gentamicin. Treatment of infected persons is usually realized in clinical diagnostic without previous examination of resistance of the infecting species. In front of this background an assay was developed based on microarray-technology, which enables the obtaining of reliable results of existing relevant genetic resistance determinants within 4 - 7 hours. Two separate assays for Bacillus anthracis and Yersinia pestis were developed, which harbour a DNA enrichment-step, -realized by a multiplex PCR compatible with the examined species-, subsequently a multiplex enzymatic fluorescent labelling and hybridization using the developed diagnostic microarrays. Using these microarrays it is possible to detect clinically relevant resistance genes (tet (A-D); tet (K-O); vanA; vanB; aac3-Ia, - IIa, - IVa; ant3-Ia, - IIa; aph6'' - Id; aph3'' - Ib) and resistance-mediating point-mutations in genes gyrA, gyrB, parC and/or rpoB in one single step. Because of political and ethical reasons evaluation of the microarrays was not performed using resistant B. anthracis- or Y. pestis - isolates. The microarrays could be evaluated because of a strong relationship of these two organisms to the non-highly-pathogenic organisms B. cereus ATCC10987 and Y. pseudotuberculosis DSM8992. The detection of both, resistance genes and resistance-obtaining point mutations, was performed using in this study isolated and well characterized mutants or mixture-DNA of resistant species. In further process kinetics and reproducibility of the developed assay were investigated as well as a blind panel was performed using clinical Yersinia enterocolitica-isolates.
Wichtige Anmerkung: Das hier vorliegende Projektdokument vom 17.7.2018 ist eine Vorversion des Schlussberichts zur situativen Analyse öffentlicher Diskurse über Antibiotikaresistenzen mittels digitaler Daten 2017–2018. Der Bericht dokumentiert die Ergebnisse der deutschsprachigen Diskursanalyse. Der Schlussbericht (inhaltlich ergänzte und bearbeitete, zweisprachige Neufassung) vom 4.4.2019 beinhaltet die Ergebnisse der deutsch- und französischsprachigen Diskursanalyse und kann unter https://doi.org/10.21256/zhaw-5555 heruntergeladen werden. Management Summary: Mit der Diskursanalyse zur Nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) für das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat der Forschungsbereich Organisationskommunikation und Öffentlichkeit (OKOE) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) Muster der sprachlichen Verständigung im öffentlichen Diskurs über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen untersucht. Berücksichtigt wurden öffentlich zugängliche Webtexte von Akteuren aus Politik, Medien, Industrie und Wissenschaft. Wiederkehrende Muster der Verständigung im öffentlichen Diskurs bilden die sprachliche Form des "common sense" zu einem Thema, der eine wichtige Bezugsgrösse für Kommunikations- und Sprachstrategien ist. Die Analyse erfolgte zunächst explorativ, um die "kommunikative Infrastruktur" des Diskursbereichs identifizieren zu können, wie sie sich seit 2013 präsentiert. Im Zentrum der anschliessenden quantitativen und qualitativen Analyse stand ein Korpus mit 1.9 Mio. Texten bzw. 839 Mio. Wörtern von 133 Webquellen jener Organisationen, die für den StAR-Diskurs zusammen mit dem Auftraggeber als relevant eingestuft worden sind. Die Analyse zeichnet das Bild eines behördenspezifischen, vielschichtigen, aber schwach ausgeprägten Diskurses über Antibiotikaresistenzen, der als ein Spezialthema neben anderen Top-Themen unter den untersuchten Akteuren betrachtet werden kann (wie beispielsweise das allgemeine Thema "Krankheiten/Behandlungen"). Die journalistische Berichterstattung zu Antibiotika(resistenzen) ist deutlich bezogen auf Ereignisse und behördliche Informationsangebote.Einzelne Akteure werden im Diskurs sehr unterschiedlich genannt (zitiert, referenziert, erwähnt usw.) Zu den "Stars" zählen häufig genannte Akteure wie der Bundesrat, das BAG und weitere Bundesämter, die internationale World Health Organization (WHO), Swissmedic oder die Universität Zürich. Als "Repräsentanten" gelten Akteure, die häufig auf andere Akteure verweisen, wie bspw. die Basellandschaftliche Zeitung oder 20 Minuten. Santésuisse, SVP und die Unispitäler Basel und Zürich zählen als sogenannte "Relais" zu jenen Akteuren, die sowohl häufig genannt werden also auch andere Akteure häufig nennen. Der Diskurs erzählt zu vom BAG ausgewählten, wichtigen Such- und Schlüsselwörtern (wie "Antibiotika/-resistenzen", "Forschung", "Patienten", "Wirkungen" u. a.) differenzierte Geschichten, dies bspw. über die Bedeutung der Patientenverantwortung, über unterschiedliche Wirkungen und die Entwicklung (alternativer) Diagnose-, Behandlungs- und Therapieverfahren sowie die Relevanz, Forschende entsprechend zu fordern, vernetzen und motivieren. Die Ergebnisse zeigen, dass ein deutlich fachsprachlich gekennzeichneter "Spezialdiskurs" über Antibiotika(resistenzen) stattfindet, der künftig stärker und gezielter in übergreifende thematische Felder (wie Krankheiten, Umwelt usw.) eingebettet werden sollte und könnte, um Kommunikationsziele von StAR zu erreichen. Dabei wäre auf die Entwicklung eines dafür geeigneten, bürgerfreundlichen Vokabulars zu achten. Während im Diskurs "Kontroversen" über Antibiotika/Antibiotikaresistenzen geführt werden, fehlt eine breite "Diskurskoalition", die sich auf ein allgemein verständliches Symbol für das Grundanliegen von StAR beziehen könnte. Der bisher dafür gewählte Begriff "One Health" hat sich nicht durchsetzen können. Die Ergebnisse der Diskursanalyse sind greifbar und nutzbar in interaktiven Visualisierungen (so genannten Diskurs-Maps). Auf deren Basis können Chancen und Risiken sowie konkrete Empfehlungen abgeleitet werden für verschiedene Handlungsfelder des strategischen Kommunikationsmanagements.
Management Summary (Deutsch et en français) Der Forschungsbereich Organisationskommunikation und Öffentlichkeit (OKOE) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW, Departement Angewandte Linguistik) hat für das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine situative Diskursanalyse mit Blick auf die Nationale Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) durchgeführt. Untersucht worden sind dabei Muster der sprachlichen Verständigung im öffentlichen Diskurs über Antibiotika und Antibiotikaresistenzen. Die Analysen erfolgten sowohl anhand eines deutsch- wie eines französischsprachigen Datenkorpus. Berücksichtigt wurden frei zugängliche Webtexte von Akteuren aus Politik, Medien, Gesundheitswesen und Wissenschaft. Wiederkehrende Muster der Verständigung im öffentlichen Diskurs können als sprachliche Form des «common sense» zu einem Thema verstanden werden. Dieser «common sense» ist eine wichtige Bezugsgrösse für übergreifende Kommunikations- und Diskursstrategien. Das gilt besonders für Akteure öffentlicher Governance, deren Strategien Akzeptanz finden und für Publikumsdiskurse anschlussfähig sein müssen. Analysen in zwei Sprachen: Eine Exploration erfolgte in deutscher Sprache, um die «kommunikative Infrastruktur» (Akteure, Ereignisse, Suchwörter usw.) des Diskursbereichs insgesamt identifizieren zu können. Darauf aufbauend sind zwei Datenkorpora erstellt worden. Ein deutschsprachiges Korpus mit 1.9 Mio. Texten bzw. 839 Mio. Wörtern von 133 Webquellen jener Organisationen, die für das Politikfeld und öffentliche Diskurse zur StAR als relevant eingestuft werden konnten. Un corpus francophone comportant 16'000 textes (env. 21.9 Millions de mots) provenant de 149 sources du Web des organisations qui ont été classées comme pertinentes pour les discours francophone concernants StAR. Themen und Ereignisse: Die Analyse zeichnet das Bild eines vielfältigen, aber schwach ausgeprägten Spezialdiskurses über Antibiotikaresistenzen sowohl in Deutsch wie in Französisch. Antibiotikaresistenzen erscheinen als ein Spezialthema neben anderen Top-Themen, welche die untersuchten Akteure deutlich häufiger beschäftigen. Zu diesen anderen Themen gehören Krankheiten und Behandlungen im Allgemeinen und unabhängig von Antibiotika(resistenzen). Die journalistische Berichterstattung zu Antibiotika(resistenzen) ist in beiden untersuchten Sprachräumen deutlich auf Ereignisse und behördliche Informationsangebote bezogen. Diskursnetzwerke: Einzelne Akteure treten in unterschiedlicher Intensität auf. Zu den «Stars» in der Deutschschweiz zählen (von anderen häufig genannten) Akteure wie der Bundesrat und das BAG, die internationale World Health Organization (WHO), Swissmedic und die Universität Zürich. Parmi les « Stars » du discours francophone figurent outre l'OFSP, le Canton de Berne et l'OMS notamment les Hôpitaux de Suisse H+, la Fédération des médecins de Suisse (FMH), le Centre hospitalier universitaire vaudois et Santésuisse. Als «Repräsentanten» gelten Akteure, die häufig auf andere Akteure verweisen. In der Deutschschweiz sind das bspw. die Basellandschaftliche Zeitung und 20 Minuten. Comme « représentants » du discours francophone fonctionnent les Cantons de Genève, Neuchâtel et Valais (Romandie). Santésuisse, SVP und die Unispitäler Basel und Zürich zählen als «Relais» zu jenen Akteuren, die in deutscher Sprache sowohl häufig genannt werden also auch andere häufig nennen. En Romandie, ce sont surtout des fédérations et des associations ainsi que les Hôpitaux Universitaires de Genève qui font partie des «Relais». Public Stories, Kontroversen und Koalitionen: Die Diskurse erzählen zu ausgewählten Suchwörtern (wie «Antibiotika/-resistenzen«, «Forschung«, «Patienten«, «Wirkungen«, «infections», «bactéries») differenzierte Geschichten («Public Stories»). In der Deutschschweiz sind das Geschichten bspw. über die Bedeutung der Patientenverantwortung, über unterschiedliche Wirkungen und die Entwicklung (alternativer) Diagnose-, Behandlungs- und Therapieverfahren sowie über die Notwendigkeit, Forschende entsprechend zu fördern, zu vernetzen und motivieren. Les récits publics («Public Stories») des discours francophones sont également orientés sur la santé, les patients et les traitements. Ce discours comporte encore des récits spécifiques sur les infections et les bactéries, comme l'histoire d'un combat contre des infections antibiorésistantes ou à propos des résultats d'un nouvel antibiotique contre des germes résistants. Während in deutschsprachigen Diskursen Kontroversen über Antibiotika/Antibiotikaresistenzen geführt werden, fehlt eine breite Diskurskoalition, die sich auf eine allgemein verständliche sprachliche Symbolik für das Grundanliegen von StAR beziehen könnte. Der bisher dafür gewählte Begriff «One Health» hat sich nicht durchsetzen können. En revanche en Romandie, deux controverses ont été identifiées; l'une entre les médias et les destinataires des politiques publiques, l'autre plus substantielle entre le Canton de Neuchâtel et les prescripteurs comme l'OFSP ou Swissnoso. Contrairement à la Suisse alémanique, il existe visiblement une coalition forte entre les médias et le monde médical concernant la gestion du traitement des infections en milieu hospitalier. On ne dénombre aucune controverse ni coalition qui concerne l'antibiorésistance en soi. Fazits und Transfer: Die Ergebnisse zu beiden Sprachen zeigen, dass ein erst begrenzter, deutlich fachsprachlich gekennzeichneter «Spezialdiskurs» über Antibiotika(resistenzen) stattfindet, der künftig stärker und gezielter in übergreifende thematische Rahmen (wie Krankheiten, Umwelt, santé usw.) eingebettet werden sollte und könnte, um Kommunikationsziele von StAR zu erreichen. Dabei wäre auf die Entwicklung eines dafür geeigneten, leicht verständlichen Vokabulars zu achten, ebenso wie auf die Anknüpfung an sich entwickelnde «Public Stories». Die Ergebnisse der Diskursanalyse sind greifbar und nutzbar in interaktiven Visualisierungen (https://bit.ly/2JT0Cr9; Passwort: bagstar). Sie veranschaulichen die Erkenntnisse der Analysen, um den Wissenstransfer zu unterstützen und eine anschliessende, intern wie extern breit abgestützte Strategieentwicklung zu ermöglichen.
Ihr Pharmako-Guide für die effiziente Therapie in Praxis und Klinik! Das Ziel: - Optimale Arzneimitteltherapie auch für spezielle Patientengruppen und Therapiesituationen (verschiedene Lebensalter, Schwangerschaft und Stillzeit, geschlechterspezifische und ethnische Besonderheiten, Komorbiditäten) durch die richtige Wahl eines 'passgenauen' Wirkstoffs - Bestmöglicher Therapieerfolg und maximale Arzneimitteltherapiesicherheit durch Vermeiden unerwünschter Wirkungen Der Weg - schlagen Sie nach in Ihrem Pharmako-Guide: - Die 100 verordnungshäufigsten Wirkstoffe auf Basis aktueller GKV- und PKV-Daten: mit allen klinisch relevanten Eckdaten, anwendungsorientierten Hinweisen, evidenzbasierter Wirkstoffbeurteilung, in alphabetischer Sortierung - Äquivalenzdosis-Übersichten für den Aut-simile-Austausch zu den 8 wichtigsten Wirkstoffgruppen: für den optimalen ambulant-stationären Patientenübergang Die Details: - Exakt auf die Praxis abgestimmt: erhöhte Therapiesicherheit bei geriatrischen Patienten (PRISCUS, Beers), Berücksichtigung pädiatrischer Aspekte und spezieller Therapieanforderungen (u.a. Leber-, Niereninsuffizienz), wichtige Einnahmehinweise und Patienteninfos, Cave-Check für potenzielle Arzneimittelrisiken, notwendige (begleitende) Kontrolluntersuchungen, geeignete Alternativen bei fehlendem Ansprechen oder Wirkstoffunverträglichkeit, klinisch bedeutsame Nebenwirkungen - Rasche Orientierung im Praxisalltag: vorangestellte First-Sight-Profile zu jedem Wirkstoff mit evidenzbasierter Anwendungsempfehlung, übersichtliche tabellarische Darstellung mit Icons, alphabetische Sortierung - Polypharmazie-Aspekte im Blick: Fokussierung auf die klinisch relevanten Wechselwirkungen, Darstellung der wichtigsten Cytochrom-P450-Interaktionen - Evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage: Wirksamkeit, Nutzen-Risiko-Bewertung und vergleichende Wirkstoffbeurteilung aufgrund aktuellster Studienlage - Gezielte Wirkstoffauswahl: mit den 100 verordnungshäufigsten Wirkstoffen die Arzneimitteltherapie im allgemeinmedizinischen und internistischen Alltag abdecken KEYWORDS: Wirkstoffprofile, Arzneimitteltherapie(sicherheit), Wirkstoffbeurteilung, Nutzen-Risiko-Bewertung, Wirksamkeit, Äquivalenzdosis, Aut-simile-Austausch, ambulant-stationärer Patientenübergang, GKV, PRISCUS, Beers, Patientencompliance, Kontrolluntersuchungen, Wirkstoffunverträglichkeit, evidenzbasierte Anwendungsempfehlungen, Polypharmazie, Cytochrom P450, unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Geriatrie, Pädiatrie, Leber- und oder Niereninsuffizienz, Schwangerschaft, Stillzeit Prof. Dr. rer. nat. Martin Smollich, Fachapotheker für Klinische Pharmazie, Antibiotic Stewardship-Experte (DGI), Professor an der Mathias Hochschule Rheine, Leiter Geschäftsbereich Klinische Ernährung angewandte Diabetologie, Autor und Koautor u.a. beim aktuellen 'Stille' (Antibiotika-Therapie); klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte: Arzneimitteltherapiesicherheit, klinische Pharmakologie und Infektiologie, Management unerwünschter Arzneimittelwirkungen, geriatrische Polypharmazie, Pharmakotherapie in Schwangerschaft und Stillzeit, klinische Ernährung und Ernährungstoxikologie
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Im Jahre 2011 hat die EFSA die Risiken für den Verbraucher durch ESBL-/AmpC-bildende Keime in Lebensmitteln und Lebensmittel liefernden Tieren bewertet. Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung in Krankenhäusern und in der Allgemeinbevölkerung wurde zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich für die Verbreitung von ESBL-bildenden E. coli verantwortlich gemacht. ESBL-/AmpC-bildende E. coli sind in Deutschland, wie in vielen Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft, bei Lebensmittel liefernden Tieren und tierischen Lebensmitteln weitverbreitet. Eine Abschätzung der Bedeutung Lebensmittel liefernder Tiere als Reservoir für ESBL-/AmpC-bildende E. coli sowie für die ESBL-kodierenden Resistenzgene muss die beobachtete Heterogenität in den Resistenzgenen, Plasmiden und Keimen bei Tieren, Lebensmitteln und beim Menschen berücksichtigen. Hierbei müssen die klonale Ausbreitung von Keimen und Aspekte des horizontalen Gentransfers von Resistenzgenen, z. B. über Plasmide, betrachtet werden. Während niederländische Studien vorwiegend Geflügel als wichtiges Reservoir identifiziert hatten, zeigt eine Studie aus Dänemark einen Transfer von ESBL-Gene tragenden Resistenzplasmiden auf den Tierhalter ausgehend von Schweinen. Erste Quantifizierungsansätze zur Bedeutung von Nutztieren als Reservoir für ESBL-bildende E. coli in Deutschland zeigen, dass sich die Anteile der häufigsten ESBL-Gene bei E. coli-Isolaten von Tieren und Menschen deutlich unterscheiden. Werden auch Eigenschaften der Bakterienstämme berücksichtigt, wie z. B. die phänotypischen Resistenzen gegen verschiedene Antibiotikaklassen, zeigt nur ein kleiner Anteil der Isolate vom Menschen vergleichbare Muster mit Isolaten vom Tier. Die bisherigen Ergebnisse machen auch deutlich, dass bestimmte ESBL-Typen bei allen betrachteten Nutztiergruppen vorkommen. Derzeit kann die überwiegende Mehrzahl der Besiedelungen des Menschen mit ESBL-bildenden E. coli nicht über die Tierhaltung und Lebensmittel liefernde Tiere erklärt werden. Dies verdeutlicht, dass die Übertragungswege komplexer sind und weitere Reservoire und Infektionsquellen, einschließlich der Interaktion zwischen Menschen, zukünftig Berücksichtigung finden müssen. ; In 2011 EFSA has evaluated the risk for the consumer caused by ESBL-/AmpC-producing bacteria in food of animal origin and in livestock animals. Human-to-human transfer in hospitals and in the community was considered as the most relevant route of transmission for ESBL-producing E. coli. ESBL-/AmpC-producing E. coli are in Germany, as in many other Member States of the European Union, widely spread in food of animal origin and in livestock animals. In an assessment of the relevance of livestock animals as reservoir for ESBL-/AmpC-producing E. coli as well as for ESBL-coding resistance genes the heterogeneity of the resistance genes, plasmids and bacteria in animals, foods and humans needs to be considered. In this context, both, the clonal spread of bacteria as well as horizontal transfer of resistance genes, e. g. by plasmids, have to be analyzed. Whereas studies in the Netherlands identified poultry as the most relevant reservoir, the transfer of ESBL-gene carrying plasmids from pigs to the farmers was demonstrated in Denmark. First attempts to quantify the relevance of livestock animals as reservoir for ESBL-producing E. coli in Germany showed, that the proportions of the most frequent ESBL-resistance genes are quite different between animal and human derived E. coli isolates. If in addition properties of the bacterial cells, e.g. resistance to several antibiotic classes are considered, only a small proportion of human isolates showed the same patterns as animal isolates. The results achieved so far demonstrate that certain ESBL-types are prevalent in all livestock populations investigated. Currently, the majority of cases of colonizations with ESBL-producing E. coli among humans cannot be directly linked to livestock and food-producing animals as reservoirs. This reflects that transmission routes are more complex and other reservoirs and sources including human-human interactions have to be taken into consideration.
Eines der wichtigsten Ziele gentechnologischer Arbeiten ist die Erzeugung transgener Kulturpflanzen ohne die Verwendung von Selektionsmarkergenen. Die Selektion transgener Zellen erfolgt beim Apfel (Malus x domestica BORKH.) in der Regel im Anschluss an einen Agrobacterium tumefaciens-vermittelten Gentransfer mit dem nptII/Kanamycin-System. Im Oktober 2002 wurde eine neue EU-Freisetzungsrichtlinie (2001/18/EG) rechtskräftig. Im Rahmen dieser Richtlinie ist vorgesehen, dass die Verwendung von Markergenen, insbesondere von Antibiotikaresistenzgenen, eingeschränkt werden soll. Das bedeutet, dass die Freisetzung gentechnisch modifizierter Organismen, welche beispielsweise das nptII-Gen als Selektionsmarker enthalten, unzulässig ist. Aus diesem Grund ist die Etablierung alternativer Selektionsstrategien zwingend notwendig. Aktuell ist jedoch noch kein vergleichbares Selektionsystem zur Ablösung des nptII/Kanamycin-Systems beim Apfel verfügbar. Deshalb wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Funktionsfähigkeit und Anwendbarkeit des Flp/FRT-Rekombinationssystems zur nachträglichen Entfernung des nptII-Gens an Apfel untersucht. Ziel dabei war die Erzeugung gentechnisch modifizierter Apfelsprosse, die keinen Selektionsmarker mehr enthalten. Für die Untersuchungen wurde ein Monitoringvektor erstellt und in den Agrobakteriumstamm GV3101-pMP90RK übertragen. Mit diesem Stamm wurden in 17 Transformationsexperimenten insgesamt 4.080 in-vitro-Apfelblätter inokuliert und neun transgene Linien aufgebaut. Der transformierte Vektor enthält auf der funktionellen T-DNA einen CaMV 35S-Promotor und ein gusA-Reportergen. Dazwischen liegt ein sogenanntes FRT-flankiertes Fragment, welches das gusA-Gen räumlich vom CaMV 35S-Promotor trennt. Dieses FRT-flankierte Fragment besteht aus dem nptII-Markergen und dem flp-Rekombinase-Gen, welches von dem Hitzestress-induzierbaren Promotor Gmhsp17.5E aus der Sojabohne Glycine max reguliert wurde. Eine Expression von gusA wurde somit erst nach der Entfernung des FRT-flankierten Fragments erwartet. Dies ermöglichte eine schnelle Detektion von Rekombinationsereignissen mittels histologischen GUS-Tests. Die Linie T670 war die erste transgene Apfellinie, die selektiert und vermehrt werden konnte. Mit den Sprossspitzenkulturen dieser Linie wurden verschiedene Zeit- und Temperaturregime zur Induktion des Gmhsp17.5E-Promtors durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass eine Behandlung transgener Apfelsprosse bei 42°C Flp-vermittelte Rekombinationen bewirkte. Die Hitzestress-induzierte Rekombination erfolgte jedoch nicht in allen Zellen gleichzeitig, denn es wurden überwiegend Sprosse mit Mischgeweben detektiert. Um vollständig nptII-freie, transgene Apfelsprosse zu erzeugen, wurden die Blätter der Linien T670, T781, T782 und T793 nach einer Hitzestress-Behandlung geerntet und die Blattstreifen für 16 Wochen auf Regenerationsmedium ohne selektierendes Kanamycin aufgelegt. Für die Detektion putativ nptII-freier Sprosse wurden im Anschluss an die Regeneration stichprobenartig jeweils bis zu 40 Sprossregenerate ausgewählt und mittels GUS-Test analysiert. Auf diese Weise konnten bis zu 38 Prozent GUS-positive, putativ nptII-freie Sprossregenerate identifiziert werden. Die molekularen Untersuchungen an genomischer DNA und mRNA verschiedener Sprossregenerate der Linien T781 und T782 haben gezeigt, dass die Regeneration Hitzestress-behandelter Blätter vollständig nptII-freie Apfelsprosse erzeugte. Um das Flp/FRT-Rekombinationssystem praxisorientiert zu verbessern, wurde ein weiterer Monitoringvektor konstruiert, welcher ein zusätzliches Selektionssystem enthält. Mit diesem zweiten Selektionssystem könnten nptII-freie Sprossregenerate gezielt selektiert und der Vektor später zur Übertragung gewünschter Zielgene eingesetzt werden. Auf diese Weise ist es zukünftig möglich, gentechnologisch modifizierte Apfelpflanzen zu erzeugen, die langfristig keine Antibiotikaresistenzgene mehr tragen. Ein weiteres grundlegendes Ziel gentechnologischer Arbeiten in der Apfelzüchtung besteht in der Erhöhung der Resistenz gegenüber biotischen Schaderregern. Im Mittelpunkt des Interesses steht besonders die Verbesserung der Resistenz gegenüber phytopathogenen Pilzen, wie dem Apfelmehltau Podosphaera leucotricha und dem Apfelschorf Venturia inaequalis. Für verschiedene apfeleigene Resistenzquellen existieren zwar molekulare Marker, die Sequenzen beteiligter Resistenzgene sind bisher jedoch kaum identifiziert. Aus diesem Grund ist die Verwendung arteigener Resistenzgene für gentechnologische Ansätze bislang kaum möglich. Eine Erfolg versprechende Methode stellte deshalb die RNAi-basierte Stilllegung von Genen des Krankheitserregers dar. Im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit wurden deshalb Experimente mit Apfel durchgeführt, die eine wirtinduzierte Abwehrstrategie gegenüber den pilzlichen Schaderregern untersuchten. Als erstes wurde der Transport synthetischer, Fluoreszein-markierter siRNA-Moleküle aus pflanzlichen Blättern in die Hyphen von P. leucotricha gezeigt. Die Behandlung des Pilzes mit einem Atmungsblocker hat zusätzlich verdeutlicht, dass die Aufnahme pflanzlicher siRNAs in pilzliche Infektionsstrukturen wahrscheinlich ein ATP-abhängiger Prozess ist. Der effiziente Einsatz eines RNAi-induzierten Resistenzmechanismus an Apfelpflanzen setzt die Stilllegung eines essentiellen Pilzgens voraus. Hierfür wurde das Chitinsynthase Klasse V-Gen als potentielles Target ausgewählt und mit der Isolierung des Gens aus P. leucotricha und V. inaequalis begonnen. Die Expression dieses Gens ist für die Zellwandstabilität und die pilzliche Entwicklung essentiell (WERNER et al. 2007), weshalb die Stilllegung eines solchen Genes die Krankheitsentwicklung des Apfelmehltaus bzw. Apfelschorfs an transgenen Apfelblättern verlangsamen oder sogar hemmen könnte. ; One of the most important goals in genetic engineering is the generation of marker-free transgenic crops. Subsequent to an Agrobacterium tumefaciens-mediated gene transfer, the nptII/kanamycin system is usually applied for the selection of transgenic apple cells (Malus x domestica BORKH.). In October 2002 the European government enacted a Council Directive (2001/18/EG) which prohibits the release of genetically modified (gm) organisms carrying selective markers such as the nptII gene. The establishment of alternative selection strategies is therefor compulsory. Still, until now no comparable system is available to replace the nptII/kanamycin selection system for apple transformation experiments. In the present study, the operability and applicability of the Flp/FRT recombination system in order to remove the nptII gene after the selection of transgenic apple cells was analyzed. The overall aim was the generation of gm apple plants which do not carry the selective marker. A monitoring vector was constructed and transfered into the Agrobacterium strain GV3101pMP90RK. The transgenic strain was then used to inoculate 4,080 in-vitro apple leaves in 17 different apple transformation experiments and nine gm apple lines were finally selected. The functional T-DNA of the vector contains the CaMV 35S promoter and a gusA reporter gene which were spatial separated by a FRT-flanked box. This FRT-flanked box contained the nptII gene and the flp recombinase gene which was regulated by the heat-shock-inducible promoter Gmhsp17.5E from the soybean Glycine max. Consequently, expression of gusA was only expected after elimination of the FRT-flanked box. Each recombination event could be detected by using histochemical GUS Assays. The first obtained transgenic apple line, T670, was used to investigate different time and temperature regimes for the Gmhsp17.5E promoter induction. An effective promoter induction and Flp-mediated recombination was observed after treatment of apple shoots at 42°C. However, the heat-shock-induced recombination did not occur concurrently in all cells, because shoots with chimeric tissues were often detected. To generate fully nptII-free gm apple plants, the leaves of the lines T670, T781, T782 and T793 were sampled after heat-shock-treatment and the explants placed on regeneration medium without the selective agent kanamycin for 16 weeks. Up to forty shoot regenerates were randomly chosen and analyzed using the GUS Assay after regeneration process in order to detect putative nptII-free apple shoots up. Using this method, up to 38 percent of the studied regenerates were identified as GUS positive and putatively nptII-free. In addition, the molecular analysis on genomic DNA and mRNA of selected shoot regenerates of the lines T781 and T782 showed that the regeneration of heat-shock-treated leaves generate fully nptII-free gm apple shoots. To increase the efficiency of Flp/FRT recombination system another monitoring vector was created which contained a second selection system. Using this second selection system, nptII-free apple plants could potentially be identified without the use of gusA. For the long therm the transfer of target genes and the generation of gm apple plants which do not carry antibiotic resistance genes will be possible. Another important aim in genetic engineering of apple breeding programs is the increase of resistance against biotic pathogens. Especially an improved resistance against pathogenic fungi like the apple powdery mildew Podosphaera leucotricha and apple scab Venturia inaequalis is highly requested. Althougt molecular markers exist for different apple resistant loci, nucleotide sequences of involved genes are yet unknown. Hence the use of apple resistance genes is not possible in genetic modification experiments of apple plants. A promising method is the RNAi-mediated gene silencing in pathogenic fungi. In the second part of the present study, experiments were thus conducted, performed in which a hostinduced defense mechanism against fungal pathogens was analyzed. First, we showed the transport of synthetic, Fluorescein-labeled siRNA molecules from plant leaves into the hyphae of P. leucotricha. The treatment of the fungus with a respiration blocker additionally illustrated that absorption of herbal siRNAs into fungal infection structures is probably an ATP-depended process. For an efficient application of RNAi-induced resistance mechanisms in gm apple plants, the silencing of an essential fungal gene is required. We chose the chitinsynthase class V gene as a potential target and started with the gene isolation from P. leucotricha and V. inaequalis. The expression of ChsV genes is essential for cell wall stability and fungal development (AMNUAYKANJANASIN et al. 2003; MADRID et al. 2003, WERNER et al. 2007). Due to these facts the silencing of ChsV may trigger a reduced or inhibited disease development of the apple powdery mildew disease or apple scab.
Ziel war es, das Ausmaß nosokomialer Infektionen sowie die Hygienestrategien zur Prävention nosokomialer Infektionen und zur Eindämmung der bakteriellen Resistenzentwicklung in Entwicklungsländern am Beispiel von Ghana darzustellen. Weiterführend sollte das Problembewusstsein des medizinischen Personals in Ghana zu diesem Thema untersucht werden. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden im Jahr 2008 in 19 zufällig ausgewählten Krankenhäusern in ganz Ghana 26 Ärzte, Studenten und Schwestern zur Krankenhaushygiene, zu nosokomialen Infektionen und zur bakteriellen Resistenzentwicklung befragt. Aufgrund der kleinen Stichprobe sind die Ergebnisse mit Vorbehalt zu bewerten. Knapp 2/3 der Befragten gaben an, die Problematik nosokomialer Infektionen zu kennen, jedoch wurden die Infektionsraten sehr niedrig eingeschätzt. Nur an Universitätskliniken tätige Ärzte und Studenten schätzten die Prävalenz nosokomialer Infektionen vergleichsweise hoch ein. Surveillance-Systeme existieren nicht. Trotzdem berichten 42 % der Teilnehmer von einem Dokumentationssystem in ihrer Einrichtung. 78 % der Befragten schätzten den Anteil der Patienten, die Antibiotika erhalten auf 40 bis 80 %. Zudem gaben 62% an, dass diese auch ohne Rezept erhältlich sind. 62 % waren davon überzeugt, dass die Resistenzentwicklung ein Problem darstellt. Jedoch waren damit häufig Malariaerreger gemeint. Nur 35 % veranlassen unter verschiedenen Umständen ein Antibiogramm. Meist wird dieses erst durchgeführt, wenn eine bereits begonnene Antibiotikatherapie keine Besserung zeigt. Häufig gibt es keine Möglichkeit für Laboruntersuchungen. Studien zeigen, dass beträchtliche Erregerresistenzen in Ghana bestehen. Diese werden auf Grund unzureichender Untersuchungen jedoch nicht erkannt und der Antibiotikaabusus wird nicht eingedämmt. 42 % der Befragten hatten keine Kenntnis über gesetzliche Grundlagen zu Krankenhaushygiene. Mit 92 % gaben jedoch fast alle Teilnehmer an, dass krankenhausinterne Hygienerichtlinien existieren. 75 % dieser Teilnehmer empfanden die bestehenden Hygienerichtlinien als adäquat und 21 % als teilweise umgesetzt. Auf genaue Nachfrage führten jedoch nur 15 % der Befragten eine korrekte Händedesinfektion durch. Dies spiegelt sich auch in eigenen Beobachtungen wider. Am Ende des Fragebogens wurde diese Frage wiederholt. Statt der 69 % aller Befragten hielten nun nur noch 42 % die Hygienerichtlinien für adäquat umgesetzt. 42% versicherten die Überwachung von Hygienemaßnahmen. 55 % dieser Befragten gaben an, dass eine Hygieneschwester für diese Kontrolle verantwortlich sei. Über die Möglichkeit einer Weiterbildung im Fach Hygiene waren nur 62 % informiert. Zu Fragen der Wasserhygiene und Finanzierung wirkten alle Befragten unsicher und es wurden divergente und damit nicht aussagekräftige Antworten gegeben. Es wurde deutlich, dass die Problematik nosokomialer Infektionen, die im Ergebnis der Literaturrecherche in Ghana besteht, von einem großen Teil der Befragten unterschätzt wird. Das Wissen über Zusammenhänge der Entstehung bis hin zu den Konsequenzen nosokomialer Infektionen und der bakteriellen Resistenzentwicklungen ist trotz adäquater Lehre mangelhaft. Daraus resultieren eine unzureichende Compliance bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen und ein inadäquater Umgang mit Antibiotika. Als Fazit ergibt sich großer Handlungsbedarf im Kampf gegen nosokomiale Infektionen, wobei der erste Schritt für die notwendige Etablierung und adäquate Umsetzung von Hygienemaßnahmen in der Entwicklung eines Problembewusstseins unter dem medizinischen Personal besteht. ; The aim was to demonstrate the extent of nosocomial infections and hygiene strategies for the prevention of nosocomial infections and curb bacterial resistance development in developing countries by the example of Ghana. Continuative the awareness of the medical staff in Ghana was to be examined on this issue. Using a questionnaire, 26 doctors, students and nurses from 19 randomly selected hospitals across Ghana were surveyed in 2008. The issues were hospital hygiene, nosocomial infections and bacterial resistance development. Due to the small sample size, the results should be evaluated with caution. Nearly 2/3 of respondents stated that they know about the problems of nosocomial infections, but infection rates were estimated to be very low. Only doctors and students from university hospitals estimated the prevalence of nosocomial infections comparatively high. Surveillance systems do not exist. Nevertheless 42% of the participants report on a documentation system in their facility. 78% of respondents estimated the proportion of patients who get antibiotics on 40 to 80%. In addition, 62% said that they are also available without a prescription. 62% were convinced that the development of resistances is a problem. But often malaria was meant. Only 35% perform an antibiogram under certain circumstances. Mostly this is only executed when an antibiotic therapy presents no signs of improvement. Frequently there is no possibility of laboratory tests. Studies show the existance of significant pathogen resistance in Ghana. However, due to insufficient investigations they are not detected and the abuse of antibiotics remains unchecked. 42% of respondents had no knowledge of the legislative basis of hospital hygiene. But almost all participants (92%) reported on internal hospital hygiene guidelines. 75% of these participants felt that the existing hygiene guidelines are adequately implemented and 21% partially. However, on exact demand only 15% of respondents carried out a proper hand disinfection. This is also reflected in own observations. This question was repeated at the end of the questionnaire. Instead of 69% of all respondents in the beginning only 42% felt good with the implementation of hygiene guidelines. 42% insured a monitoring of hygiene measures. 55% of respondents referred the responsibility for this control to a specialized nurse for hygiene. Only 62% were informed about the possibility of a qualification in hygiene. All respondents seemed uncertain in questions of water hygiene and financing. They gave divergent and therefore not meaningful answers. It became clear that the problem of nosocomial infections, which is documented in Ghana using the literature review, is underestimated by a large number of respondents. Despite adequate teaching the knowledge of contexts of the rise and the consequences of nosocomial infections and bacterial resistance development is deficient. This results in an insufficient compliance with the implementation of hygiene measures and an inadequate use of antibiotics. In conclusion there is great need for action in order to fight nosocomial infections. The first step for the necessary establishment and proper implementation of hygienic measures would be the development of problem awareness among the medical staff.
Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet eine dauerhaft mögliche Entwicklung innerhalb des ökologischen Erdsystems. Durch das weltweite Bevölkerungswachstum, den ansteigenden Wohlstand und nicht-nachhaltige Lebensweisen drohen die ökologischen Belastungsgrenzen unsere Erde jedoch überschritten zu werden bzw. wurden teilweise bereits überschritten. Dies hat zur Folge, dass nachfolgende wie auch parallel existierende Generationen nicht die gleichen Möglichkeiten zur Erfüllung ihrer Bedürfnisse haben, wie die heute in den Industriestaaten lebenden. Die landwirtschaftliche Erzeugung trägt dabei einen bedeutenden Teil zu dieser Bedrohung und Überschreitung der planetaren Grenzen bei, denn insbesondere der hohe und weiter ansteigende Konsum von tierischen Produkten weltweit hat zahlreiche ökologisch, jedoch auch sozial und gesundheitlich nachteilige Folgen. Einer der grundlegenden problematischen Aspekte tierischer Produkte ist der hohe Energieverlust im Laufe des Veredlungsprozesses von pflanzlichen Futtermitteln zu Fleisch- und Milchprodukten. Die Folge sind große intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen, die notwendig sind, um jene Futtermittel zu produzieren. Dies führt zu Biodiversitätsverlusten, Treibhausgasemissionen, Landraub und gesundheitlichen Problemen aufgrund des Pestizidgebrauchs. Weitere Konsequenzen eines hohen Konsums tierischer Produkte umfassen einen hohen Wasserbedarf, Flächenkonkurrenzen zwischen dem direkten Lebensmittel- und dem Futtermittelanbau, aber auch den ethisch bedenklichen Umgang mit Tieren sowie Gefahren für die menschliche Gesundheit, z. B. koronare Herzerkrankungen und Antibiotikaresistenzen. Begründet liegt dieser hohe und weiter wachsende Konsum tierischer Produkte in persönlichen, sozialen, ökonomischen und politischen sowie strukturellen Faktoren, wobei in vorliegender Arbeit auf den durch die westeuropäische Kultur geprägten Menschen fokussiert wird. Persönliche und soziale Hindernisse für einen reduzierten Konsum tierischer Lebensmittel liegen insbesondere in einem fehlenden Wissen, dem psychologischen Phänomen der kognitiven Dissonanz, mangelnder Achtsamkeit sowie dem Druck sozialer Normen. Wirtschaftspolitische und strukturelle Hindernisse umfassen eine wachstumsorientierte Ökonomie, fehlende Preisanreize für einen nachhaltigen Konsum sowie eine Infrastruktur, die den Konsum tierischer Produkte begünstigt. Nichtregierungsorganisationen (NRO) als Teil des sog. Dritten Sektors, neben der Wirtschaft und der Politik, und als Vertreterinnen der Gesellschaft sind essentielle Akteurinnen in nationalen und internationalen Gestaltungsprozessen. Sie werden zumeist von der Gesellschaft oder zumindest Teilen der Gesellschaft unterstützt und können durch Öffentlichkeitsarbeit und andere Maßnahmen auf politische und ökonomische Protagonisten Druck ausüben. Somit sind NRO als potentielle Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft vielversprechende Einrichtungen um den Konsum tierischer Produkte zu senken. Aufgrund der o. g. multidimensionalen Auswirkungen des hohen Konsums tierischer Produkte, haben insbesondere NRO, die die Ziele Umweltschutz, Ernährungssicherung, Tierschutz und Gesundheitsförderung verfolgen, potentiell Interesse an einer Reduktion des Fleisch-, Milch- und Eikonsums. Studien über NRO in Schweden, Kanada und den USA weisen jedoch darauf hin, dass Umweltorganisationen sich in ihrer Arbeit für eine Begrenzung des Klimawandels nur in begrenztem Umfang für eine pflanzenbetonte Ernährungsweise einsetzen. Aufgrund der o. g. mehrdimensionalen Folgen eines hohen Konsums tierischer Lebensmittel weitet vorliegende Arbeit den Erhebungsumfang aus und umfasst die Untersuchung von deutschen Umwelt-, Welternährungs-, Gesundheits- und Tierschutzorganisationen in Hinblick auf deren Einsatz für eine Reduktion des Fleisch-, Milch- und Eikonsums. Die Erhebung umfasst die Untersuchung von 34 der wichtigsten deutschen NRO mittels Material- und Internetseitenanalyse, vertiefende leitfadengestützte Expert*inneninterviews mit 24 NRO sowie eine Fokusgruppendiskussion zur Ergebniskontrolle, wobei das zentrale Element dabei die Expert*inneninterviews darstellen. Insgesamt entspricht der Forschungsprozess der Grounded Theory Methodologie (GTM), einem ergebnisoffenen, induktiven Vorgehen. Die Forschungsfragen umfassen neben der Analyse des aktuellen Umfangs des Einsatzes für eine pflanzenbetonte Ernährungsweise insbesondere die Einflussfaktoren auf diesen Umfang sowie die umgesetzten Handlungsstrategien für eine Reduktion des Konsums tierischer Lebensmittel. Entsprechend der GTM steht am Ende des Forschungsprozesses vorliegender Arbeit ein Modell, das die Erkenntnisse in einer verdichteten Kernkategorie zusammenfasst. Als zentrales Ergebnis der Erhebung kann das 'Modell der abwägenden Bestandssicherung' gesehen werden. Es weist, in Übereinstimmung mit der Literatur, darauf hin, dass NRO als Teil der Gesellschaft von der Außenwelt abhängig sind, d. h. von ihren Mitgliedern und staatlichen wie privaten Geldgeber*innen, aber auch von parallel agierenden NRO, Medien und gesellschaftlichen Entwicklungen. Dies kann unter der Überschrift der 'Einstellung relevanter Interessensgruppen' zur Thematik der tierischen Lebensmittel gefasst werden. Auf der anderen Seite steht die 'Einstellung der Mitarbeitenden' einer NRO, da die Themenaufnahme der Problematik eines hohen Fleisch-, Milch- und Eikonsums auch davon abhängt, welche Bedeutung die Mitarbeitenden dieser Thematik zusprechen und inwiefern sie bereit sind sie in das Maßnahmenportfolio aufzunehmen. Wenn sowohl die Interessensgruppen als auch die Mitarbeitenden einer NRO der Themenaufnahme befürwortend gegenüber gestellt sind, so ist ein umfassender Einsatz für eine Reduktion des Konsums tierischer Lebensmittel von dieser NRO zu erwarten. Dies trifft in vorliegender Erhebung vorwiegend auf Tierschutzorganisationen und einige Umweltorganisationen zu. Der gegenteilige Fall einer fehlenden Thematisierung tierischer Produkte tritt ein, wenn weder relevante Interessensgruppen, noch die Mitarbeitenden einer NRO die Themenaufnahme befürworten oder als dringlich erachten. Dies kann insbesondere bei Welternährungs- und Gesundheitsorganisationen beobachtet werden. Wenn die Mitarbeitenden einer NRO die Thematisierung der Problematik tierischer Lebensmittel befürworten, die relevanten Interessensgruppen jedoch ablehnend gegenüber derartigen Maßnahmen stehen, ist eine zurückhaltende Thematisierung zu erwarten, die sich auf Informationstexte bspw. auf den Internetseitenauftritten der NRO beschränkt. Dies ist v. a. bei Umwelt- und Welternährungsorganisationen erkennbar. Der vierte Fall, dass die Interessensgruppen einer NRO für eine Reduktion des Konsums tierischer Produkte eintreten würden, nicht jedoch die Mitarbeitenden der NRO, konnte in vorliegender Erhebung nur in Ansätzen bei Umweltorganisationen beobachtet werden. Der Hauptgrund, warum NRO, insbesondere Welternährungs- und Gesundheitsorganisationen, die Problematik des hohen Konsums tierischer Produkte nicht oder nur in geringem Umfang aufnehmen, liegt in der o. g. Abhängigkeit der NRO von öffentlichen Geldgeber*innen, wie auch von privaten Spender*innen und Mitgliedern ('Einstellung relevanter Interessensgruppen'). Weitere Faktoren umfassen bspw. die Arbeitsteilung wie auch den Wettbewerb zwischen NRO, insofern dass auf andere NRO verwiesen wird und Nischen für eigene Themen gesucht werden. Neben den Gründen für den Umfang der Thematisierung des hohen Konsums tierischer Lebensmittel wurden auch Strategien erfragt, die die NRO anwenden um denselben zu senken. Hierbei wurde insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Ausrichtungen genannt und als sehr wirksam eingeschätzt. Vor allem emotional ausgerichtete, positiv formulierte, zielgruppenspezifische und anschaulich dargestellte Kampagnen können als effektiv eingeschätzt werden. Auch politische oder juristische Maßnahmen, wie Lobbyismus oder Verbandsklagen werden von den NRO durchgeführt, wobei die befragten NRO auf der bundespolitischen Ebene derzeit kaum Potential sehen Änderungen herbeizuführen; auf Regionen- oder Länderebene jedoch realistischere Einflussmöglichkeiten sehen. Als nächste Schritte für NRO im Sinne einer (verstärkten) Thematisierung der Problematik tierischer Lebensmittel können folgende Maßnahmen geraten werden: • Eine Erhebung der Meinung von Mitgliedern und Spender*innen zu der o. g. Themenaufnahme in das Maßnahmenportfolio der jeweiligen NRO. Dies ist insbesondere bei NRO sinnvoll, die unsicher über die Reaktion ihrer Mitglieder und Spender*innen auf einen Einsatz für eine Reduktion des Konsums tierischer Produkte sind. • Eine Prüfung von alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, die eine Abhängigkeit von staatlichen Geldern verringern. Hierdurch würde der Bedeutung von NRO als Teil des Dritten Sektors neben Politik und Wirtschaft gerecht und die Einflussmöglichkeiten auf dieselben erhöht. • Eine vermehrte Kooperation zwischen NRO innerhalb einer Disziplin und zwischen Disziplinen, sodass bspw. im Rahmen eines Netzwerkes aufeinander verwiesen werden kann. Dies ermöglicht die Einhaltung der jeweiligen Organisationsphilosophien und Kernkompetenzen trotz Zusammenarbeit mit NRO, die andere Herangehensweisen an die Förderung einer pflanzenbetonten Ernährungsweise verfolgen. Zudem ermöglicht diese Netzwerkbildung eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit mit dem ökonomischen und politischen Sektor. • Die Anerkennung der Handlungsfähigkeit von NRO als Pionierinnen des Wandels. Als Dritter Sektor neben der Politik und Wirtschaft kommt NRO eine große Bedeutung in der Beeinflussung gesellschaftlicher Prozesse, insbesondere auf zwischenstaatlicher Ebene zu. Auch komplexe Themen und, angesichts der Überschreitung der planetaren Grenzen, dringliche weltumfassende Themen können von kleinen, regionalen NRO aufgegriffen werden. • Die Fortführung von bewährten Maßnahmen zur Reduktion des Konsums tierischer Produkte, wie verschiedene Formen der Öffentlichkeitsarbeit, kann als sinnvoll erachtet werden. Hinzu können neue Inhalte genommen werden, wie bspw. die Förderung eines achtsamen Konsumstils durch naturnahe Lernorte. Für eine Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Verhaltensänderungen hinsichtlich nachhaltiger Konsumstile ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen sinnvoll. Diese Erkenntnisse hinsichtlich der Gründe für eine Thematisierung der Problematik tierischer Produkte durch NRO lassen sich evtl. auch auf andere Themen übertragen, die von NRO aufgegriffen werden können, wie bspw. die Kritik an Flugreisen. Zudem ist es denkbar, dass die auf Deutschland beschränkte Analyse auch auf weitere, insbesondere westlich geprägte Länder übertragen werden kann. ; Sustainable development facilitates a permanently pursuable development which is within the ecological earth system. Through the worldwide population growth, the increasing wealth and unsustainable lifestyles the ecological limits are about to be or are already exceeded, so that future generations as well as parallel living generations haven't got the same possibilities to meet their needs as those living in current developed nations. Agricultural production contributes a high share to this threat to and exceedance of planetary boundaries, as in particular the high and further increasing consumption of animal source products has numerous ecological but also social and health consequences. One of the basic problematic aspects of animal source products is the high energy loss during the processing from plant animal feed to meat and dairy products. As a result large intensively used agricultural areas are necessary to feed animals leading to biodiversity loss, greenhouse gas emissions, land grabbing and health problems due to pesticide usage. Furthermore, high water usage, competition between food and fodder, as well as inhumane treatment of animals, and threats to human health by e.g. coronary heart diseases and antibiotic resistance are consequences of a meat-rich diet. Reasons for this high and increasing animal product consumption include personal, social, economic and political as well as structural factors, whereby in the thesis at hand the focus lies on people which are shaped by a Western European culture. Personal and social barriers to a reduced consumption of animal source food mainly include a lack of knowledge, the psychological phenomenon of cognitive dissonance, a lack of consciousness as well as the pressure of social norms. Political and economic barriers comprise the growth-oriented economy, a lack of price incentives for a sustainable consumption as well as an infrastructure which facilitates the consumption of animal source products. Non-governmental organizations (NGOs) as part of the so called Third Sector, besides politics and economy, and representatives of the society are a vital player in national and international governance. They are mostly supported by the society or at least by parts of it and can put pressure on political and economical protagonists through public relations activities and other means. Thus, NGOs as potential interface between society, politics and economy are one promising player for reducing animal product consumption. Due to the above named multidimensional consequences of a high consumption of animal source products especially NGOs targeting to protect the environment, improve the world nutrition situation, care for animal ethics and enhance the health status are potentially interested to reduce the consumption of meat, dairy and eggs. However, according to previous studies in Sweden, Canada and the U.S., there is a limited degree of engagement in encouraging reduced meat consumption of environmental NGOs in light of climate change. Due to the multidimensional consequences of animal source products in the thesis at hand the coverage of analysis is extended and includes the investigation of German environmental, food security, health and animal welfare organizations regarding their commitment to a reduced consumption of animal products. Research consists of a material analysis of 34 NGOs, 24 expert interviews with NGO staff and a focus group discussion testing the preliminary results of the interviews, whereby the central element is the expert interviews. Overall the research process complies with the Grounded Theory Methodology (GTM), which is an inductive procedure without fixed expectations regarding the results. In particular, the research questions include, besides the analysis of the current scope of the commitment to a plant-based nutrition, the influencing factors on this scope as well as the kind of strategies of action for a reduced consumption of animal source products. In accordance to the GTM a new model has been developed as final result of the research process which summarizes the findings in a compact core category. As central result of the research the 'model of the weighing of existence-securing' can be presented. In compliance with previous literature it indicates that NGOs as part of the society are dependent on their environment, i. e. on their members as well as public and private funders, but also on parallel existing NGOs, the media and societal developments. This can be summarized under the headline 'attitude of relevant stakeholders' to the theme of animal source products. On the other side, the 'attitude of the staff' of a NGO can be named as influencing factor, as the thematisation of the problematic of the high animal product consumption is also dependent on the importance which is awarded to this topic by the staff members and in how far they are ready to include the topic in their portfolio of action. In case of the support of the topic by both the stakeholders and the staff members of a NGO, a comprehensive thematisation of the problematic of animal source products can be expected from the respective NGO. In the investigation at hand, this is mainly true for animal welfare and environmental organisations. The contradictory case of no thematisation occurs if neither relevant stakeholders nor the staff members of a NGO support the urgency and thematisation of the reduced animal product consumption. This case can be observed mainly for food security and health organisations. If staff members of a NGO are in favour of the thematisation of the problematic of animal source products, but the stakeholders reject such measures, a restrained thematisation can be expected, which is limited to information texts e. g. on the website of the respective NGO. This is mainly for some environmental and food security organization observable. The fourth case, in which stakeholders are in favour of the thematisation, but staff members aren't, is merely true for some environmental organisation in the analysis at hand. The main reason for a restrained plaid for a reduced consumption of animal source products, mainly by food security and environmental organisations, can be detected in the dependence on financial means from the government, donors and members ('attitude of relevant stakeholders'). But there are also factors like the division of responsibility and the competition between NGOs which impede an engagement in reducing animal product consumption, as NGOs refer to other NGOs or are search for own thematic niches. Besides the reasons for the scope of animal product thematisation by NGOs, strategies of the NGOs advocating a reduced animal product consumption has been analysed. These strategies include mainly public relations work in different variants, which is estimated by the NGOs to be highly effective. In particular emotionally created, positively formulated, target group specific and vividly presented campaigns can be rated as effective. In addition political and legal measures like lobbying or representative actions are named by the interviewed NGOs, whereby they don't see any potential for change on the federal level but on regional or provincial level. As next steps for NGOs according to the reduction of the consumption of animal source products, the following measures can be advised: • A survey about the opinions of the members and donators about the inclusion of the above named topic into to portfolio of measures. Particularly this is relevant for NGOs which are not sure about the reaction of their members and donators to their commitment to a reduced consumption of animal product consumption. An analysis of alternative possibilities of the origin of financial means, which minimize the dependence on public funds. Through this change of the origin of financial means NGOs would satisfy their meaning as part of the Third Sector besides politics and the economy and would increase their possibilities of influencing them. • An increased cooperation between NGOs of the same discipline as well as between different disciplines, so that they can e.g. refer to each other within a network. This enables NGOs to follow their respective organisational philosophy and core competences while at the same time allows cooperating with NGOs following a different approach to foster a plant-based way of nutrition. In addition, this creation of networks facilitates an increased competitiveness with the economic and political sector. • The acknowledgement of NGOs possibilities for action as agents of change. As part of the Third Sector besides politics and the economy, NGOs have a high importance in the influencing of social developments, especially on the interstate level. Complex topics as well as – due to the exceedance of planetary boundaries – urgent global topics can be thematised both by small, regional and large, international NGOs. • The continuation of proven measures aiming to reduce the consumption of animal source products, like different kinds of public relations work, is reasonable. In addition, new contents can be included, like e. g. the fostering of a conscious style of consumption through learning facilities close to nature. For an implementation of scientific findings about behaviour change regarding sustainable styles of consumption an improved cooperation of NGOs and research institutions is recommendable. These findings regarding the reasons for the thematisation of the problematic of animal source products through NGOs might be able to be transferred to other topics, which are thematised by NGOs, like e. g. the criticism on air travels. Furthermore, it is conceivable to transfer the findings about German NGOs to other countries, especially Western characterised countries.