Persuasion and Attitude Change
In: Psychological Reactance, S. 121-150
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In: Psychological Reactance, S. 121-150
In: Bericht über den 33. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Mainz 1982. Bd. 2, S. 663-667
In einer fünfjährigen Längsschnittstudie wurden die Selbstkonzept-Veränderungen von 1.271 (mehrheitlich jungen) Erwachsenen mittels eines 18-teiligen Selbstrating-Verfahrens nach D. John & W.W. Keil (1972) untersucht. Die Erhebungen folgten einem vollständigen sequenziellen Stichproben-Design gemäß K.W. Schaie (1965) und P.B. Baltes (1968). Zusätzlich wurde bei jeder Wiederholungsmessung nach kritischen Lebensereignissen während des vergangenen Jahres gefragt, um deren möglichen Einfluss auf das Selbstkonzept festzustellen. Im Unterschied zu Retrospektivbefragungen mit demselben Instrument können weder positive Selbstkonzept-Entwicklungen noch konsistente Einflüsse der erfragten kritischen Lebensereignisse festgestellt werden. In der Diskussion werden zudem die auffälligen Geschlechterunterschiede thematisiert.
In: Umwelterziehung: anläßlich der Umweltschutztagung 1981 der Österreichischen Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz am 14.03.1981 in Neusiedl am See, S. 5-27
In: Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979, S. 505-533
In dem Beitrag wird von der Grundvorstellung ausgegangen, daß langfristiger Wohlstand tendenziell eine (zumeist generationsspezifische) Verschiebung von einem überwältigenden Vorrang wirtschaftlicher und materieller Sicherheit in Richtung auf eine größere Betonung nichtmaterieller Ziele begünstigt. In diesem Zusammenhang werden zwei Hauptthesen aufgestellt: (1) Die Mangelhypothese besagt, daß die Prioritäten eines Individuums Ausdruck seiner sozioökonomischen Umwelt sind. Der höchste subjektive Wert wird auf Dinge gelegt, die verhältnismäßig knapp sind. (2) Nach der Sozialisationshypothese paßt sich das Verhältnis zwischen sozioökonomischer Umwelt und Wertprioritäten nicht jeweils sofort an. Hier tritt eine beträchtliche zeitliche Verzögerung ein, denn die Grundwerte eines Menschen sind von den Bedingungen geprägt, die während seines Heranwachsens herrschten. Vor diesem Hintergrund werden die Links-Rechts-Gruppensympathien und Unterstützung oder Opposition gegenüber der vorhandenen Gesellschaftsordnung untersucht. Empirische Grundlage ist eine 1974 in der BRD, Niederlande, Großbritannien, Österreich und den USA durchgeführte Untersuchung mit repräsentativen Stichproben. Die Daten werden in zwölf Tabellen aufbereitet vorgestellt und interpretiert. Als Ergebnis wird zusammengefaßt, daß das Wahlverhalten jüngerer Befragter im allgemeinen stärker mit materialistischen/post-materialistischen Werten zusammenhängt, als das älterer Befragter. Dies scheint Teil eines umfassenderen Phänomens zu sein, innerhalb dessen eine neue Achse des politischen Konflikts, die auf der Opposition oder Unterstützung gegenüber nichtökonomischen Formen des gesellschaftlichen Wandels beruht, zunehmende Bedeutung erlangt. Diese Dimension der neuen Politik verläuft quer über die traditionelle sozioökonomische Links-Rechts-Dimension. (RW)
In: Ansprüche an die Arbeit: Umfragedaten und Interpretationen, S. 45-73
In diesem Beitrag werden die Wohlfahrtssurvey-Daten im Hinblick auf die beruflichen Ansprüche an die Arbeit analysiert. Die Ausgangsfragen lauten: Welche Ansprüche, Wünsche und Erwartungen stellt der westdeutsche Arbeitnehmer an seine Erwerbstätigkeit und an seinen Arbeitsplatz? Wie bewertet er auf dem Hintergrund dieser Ansprüche die Situation an seinem Arbeitsplatz? Nach der Präsentation der Wohlfahrtssurvey-Daten folgt eine kritische Auseinandersetzung mit den Interpretationen aus anderen Umfragen. Der Autor kommt u.a. zu dem Ergebnis, daß angebbare, ganz konkrete Eigenschaften des Arbeitsplatzes darüber entscheiden, wie zufrieden ein Arbeitnehmer mit seiner Tätigkeit ist. Diese Eigenschaften korrespondieren allerdings nur wenig mit den beruflichen Orientierungen. Insgesamt sieht der Autor Argumente bestätigt, die den Wertwandel nicht so sehr als geringer werdende Bindung an den Beruf begreifen, sondern als eine stärker werdende Hinwendung zu einer abwechslungsreicheren, mehr Selbstgestaltungsmöglichkeiten bietenden beruflichen Tätigkeit. Jedoch dienen diese inhaltlichen Ansprüche noch nicht als aktuelle Beurteilungskriterien für den eigenen Arbeitsplatz. (GF)
In: Krise der Arbeitsgesellschaft? Verhandlungen des 21. Deutschen Soziologentages in Bamberg 1982, S. 401-411
Die Frage, die ich mir gestellt habe, nämlich 'Was ist neu in den neuen sozialen Bewegungen?' möchte ich zunächst in zwei Teilfragen aufteilen: (a) was ist neu? und (b) was ist eine soziale Bewegung? Ich werde zunächst die zweite Teilfrage beiseite lassen und nur diskutieren, was wir meinen, wenn wir davon reden, daß etwas in einem soziologischen Sinn 'neu' ist. Eine Antwort auf die Frage nach dem Neuen in einer Gesellschaft ist in den Untersuchungen zum Wertwandel zu finden. Die Grundfrage lautet hier: haben Individuen auf Grund von sozialen Erfahrungen (zu denen in jüngerer Zeit insbesondere die Erfahrung der Unterbeschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit getreten ist) ihre normativen Orientierungen, ihr Wertsystem geändert? Daß solche Erfahrungen auf der kognitiven Ebene verarbeitet werden müssen und zu Anpassungen der subjektiven Deutungsschemata zwingen, ist unbestritten. Da reicht schon eine Alltagspsychologie hin, zu vermuten, daß dann, wenn man sich nicht mehr in der erwarteten und gesellschaftlich als normal definierten Statushierarchie (insbesondere im Berufssystem) wiederfindet, diejenigen Vorstellungen eher als subjektive Identitätsstützen herangezogen werden, die sich kritisch auf das mit dem Berufssystem verbundene Wertsystem beziehen. Statt Geld würde dann verfügbare Zeit, statt Streß Selbstfindung hoch bewertet werden usw. Es hat sich sogar schon eine Idealisierung dieser Umkehrungen herausgebildet, eine Art Umkehrung der Story vom self-made-man: nämlich die Story vom Manager, der nach 10 oder mehr erfolgreichen Berufsjahren aussteigt, um ein neues, sinnvolleres und auch einfacheres Leben zu führen. Dies deutet schon auf eine gewisse gesellschaftliche Normalisierung des neuen Wertorientierungssyndroms. Es scheint sich unter dem Einfluß von zunehmender Arbeitslosigkeit zu verbreiten, und die Demoskopen unter uns versuchen nun - mit geschlossenen oder offenen Fragen bzw. Interviews-, dem Ausmaß der Verbreitung dieser neuen Story auf die Spur zu kommen. Doch was tut man hier als Soziologe? Man untersucht individuelle Wertorientierungen und deren Verteilung in der Gesellschaft. Die den Soziologen (im Gegensatz zum Psychologen) spezifischerweise interessierende Frage, inwiefern diese subjektiven Deutungsmuster ein neues Kollektivbewußtsein signalisieren, wie die subjektiven Deutungsschemata zu kollektiven Forschers überlassen. Es wird nicht als empirisch zu klärende Frage behandelt. Der individualistische Ansatz hat noch eine zweite Konsequenz, nämlich die, daß Wertwandel nur als inhaltlicher Wandel konzeptualisiert wird. Aus der Sicht der Individuen sind in der Tat nur Inhalte relevant; denn nur Inhalte kann man heranziehen, um eine soziale Erfahrung zu verarbeiten, um ein konsistentes Bild des Selbst zu stiften. Ein Individuum wird niemals Formen oder Strukturen von Wertmustern heranziehen, um sich als identisches darzustellen. Strukturen von Wertmustern verweisen auf eine intersubjektive Realität, auf die Beziehungen zwischen Individuen, nicht auf subjektive Deutungen. Wenn man aber kollektive Bewußtseinsformen erfassen will, dann muß man nicht nur die Inhalte, sondern die Form derjenigen Prozesse, die aus subjektiven Deutungen kollektive Deutungsmuster machen, der Analyse zugänglich machen.