Kinder des Krieges im 20. Jahrhundert
In: Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland.
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In: Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland.
In: Widerstand und Verweigerung in Deutschland 1933 bis 1945, S. 143-172
Bracher schildert in seinem Beitrag Vorbereitung und Ablauf des von Stauffenberg an Hitler am 20. Juli 1944 verübten Attentats sowie die massive Reaktion des NS-Staates auf den Anschlag. Dabei verharrt der Autor nicht in der Beschreibung der konkreten Ereignisse, sondern äußert sich ausführlich über die gesellschaftlichen, politischen und militärischen Randbedingungen, ohne deren Kenntnis die konkrete Zielsetzung, Art und Zeitpunkt der Ausführung wie auch letztendlich das Scheitern des Anschlags unverständlich bleiben müßten. Bracher stellt die ehrenwerten Motive der Attentäter heraus und begegnet damit auch nach 1945 laut gewordenen Vorwürfen, daß das Attentat letztlich opportunistischen Zwecken in einer sowieso aussichtslosen Lage gedient habe. (KF)
In: Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft., S. 11-33
In der vorliegenden Studie stehen nicht die konflikthaften Beziehungen zwischen Eltern und Kindern bzw. Enkelkindern im Mittelpunkt, sondern die etablierten kulturellen Muster von Zuwendung, Hilfe und Fürsorge, das heißt die Solidarität zwischen den Generationen. Dabei wird das gesamte 20. Jahrhundert betrachtet und folgende These aufgestellt: Entgegen den Annahmen des öffentlichen Diskurses sind die Beziehungen zwischen den Generationen im Laufe des 20. Jahrhunderts nicht schlechter, sondern vielmehr enger und intensiver geworden. Um zu untersuchen, wie diese Veränderung verlaufen ist und worauf sie beruht, kontrastiert die Autorin die Situation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Lage um die Wende zum 21. Jahrhundert. Rückblickend auf das frühe 20. Jahrhundert zeigt sich an seinem Ende ein Zuwachs bei den Unterstützungsleistungen zwischen den Generationen, und zwar sowohl bei instrumentellen als auch bei finanziellen Hilfen, die positive Effekte auf der emotionalen Ebene bewirken. Die Ursachen für diese Entwicklung liegen der Autorin zufolge in (1) der "Vertikalisierung der Verwandtschaftsstruktur", d. h. dem Rückgang der Kinderzahlen bzw. der lateralen Verwandten, wodurch die Eltern-Kind-Beziehung stärker ins Zentrum rückt; (2) der längeren gemeinsamen Lebenszeit von Eltern und Kindern durch die steigende Lebenserwartung; (3) der Unsicherheit der Partnerschaften durch die Zunahme von Scheidungen und Trennungen; (4) der Abnahme des Autoritätsgefälles zwischen Eltern und Kindern, wodurch die Beziehungen zwischen den Generationen gleichrangiger und weniger konfliktreich geworden sind. (ICI2).
In: Handbuch Transformationsforschung, S. 323-337
In: Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft, S. 11-33
In der vorliegenden Studie stehen nicht die konflikthaften Beziehungen zwischen Eltern und Kindern bzw. Enkelkindern im Mittelpunkt, sondern die etablierten kulturellen Muster von Zuwendung, Hilfe und Fürsorge, das heißt die Solidarität zwischen den Generationen. Dabei wird das gesamte 20. Jahrhundert betrachtet und folgende These aufgestellt: Entgegen den Annahmen des öffentlichen Diskurses sind die Beziehungen zwischen den Generationen im Laufe des 20. Jahrhunderts nicht schlechter, sondern vielmehr enger und intensiver geworden. Um zu untersuchen, wie diese Veränderung verlaufen ist und worauf sie beruht, kontrastiert die Autorin die Situation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Lage um die Wende zum 21. Jahrhundert. Rückblickend auf das frühe 20. Jahrhundert zeigt sich an seinem Ende ein Zuwachs bei den Unterstützungsleistungen zwischen den Generationen, und zwar sowohl bei instrumentellen als auch bei finanziellen Hilfen, die positive Effekte auf der emotionalen Ebene bewirken. Die Ursachen für diese Entwicklung liegen der Autorin zufolge in (1) der "Vertikalisierung der Verwandtschaftsstruktur", d. h. dem Rückgang der Kinderzahlen bzw. der lateralen Verwandten, wodurch die Eltern-Kind-Beziehung stärker ins Zentrum rückt; (2) der längeren gemeinsamen Lebenszeit von Eltern und Kindern durch die steigende Lebenserwartung; (3) der Unsicherheit der Partnerschaften durch die Zunahme von Scheidungen und Trennungen; (4) der Abnahme des Autoritätsgefälles zwischen Eltern und Kindern, wodurch die Beziehungen zwischen den Generationen gleichrangiger und weniger konfliktreich geworden sind. (ICI2)
In: Der gemeine Unfrieden der Kultur: europäische Gewaltgeschichten, S. 185-223
Ausgehend von Clausewitz beschreibt der Verfasser die Tendenz zur Entgrenzung des Kriegsgeschehens, um sich dann auf die Bedeutung zu konzentrieren, die die "Industrialisierung des Schlachtfeldes" seit dem 19. Jahrhundert für Form und Ausmaß der verübten Gewalttätigkeiten hatte. Das Scheitern einer "Einhegung" des sich entgrenzenden Kriegsgeschehens wird besonders an der in den großen Konflikten des 20. Jahrhunderts aufweichenden Unterscheidung von Kombattanten und Nicht-Kombattanten sichtbar. "Kleine" und innere Konflikte machten allerdings die Mehrheit der Konflikte des vergangenen Jahrhunderts aus. Der Verfasser fragt nach dem "subjektiven Faktor" in bewaffneten Konflikten, dem Soldaten, und analysiert Tendenzen der Versachlichung und Automation im Konfliktgeschehen. Trotz dieser Versachlichung - und des Einsatzes von Frauen in Kampfeinheiten - bleibt der Krieg jedoch als männliche Form der Gewaltausübung konnotiert. Vor dem Hintergrund der Debatte um einen out-of-area-Einsatz von NATO-Streitkräften werden abschließend die Aussichten für Krieg und Frieden im 21. Jahrhundert beurteilt. (ICE2)
In: Das Böse neu denken: Hannah-Arendt-Lectures und Hannah-Arendt-Tage 2005, S. 15-28
Der Autor setzt sich in seinem Vortrag mit Hannah Arendts Diktum von der Banalität des Bösen in ihrem Buch "Eichmann in Jerusalem", das Susan Neiman als "eines der größten moralphilosophischen Werke des 20. Jahrhunderts" bezeichnet, und Kritik, Ablehnung und missverstehenden Interpretationen dieses Werkes auseinander. Arendt hatte mit dem Begriff "Selbstzwang des deduzierenden Denkens" in ihrer Analyse des Totalitarismus das ideologische Denken charakterisiert und ihr wurde nun selbst ein solches Denken im Vorwort zu ihrem eigenen Buch vorgeworfen, was dem Autor zufolge schärfste Kritik bedeutete. Auch die These von Daniel Jonah Goldhagen, wonach der Nationalsozialismus nur durch den starken Antisemitismus einer großen Anzahl williger Helfer erfolgreich gewesen sei, lenkt nach Ansicht des Autors von Arendts These ab, denn ein tief verwurzelter Antisemitismus wirkt immer noch gefährlicher als die behauptete Banalität des Bösen. Die Frage, welche Reichweite Arendts These im Kontext ihres politischen Denkens hat, umreißt er anhand folgender Aspekte: (1) das Böse als zwischenmenschliches Phänomen, (2) das Böse als Herausforderung für das Urteilen und (3) das Böse in Bezug auf das Handeln. (ICI2)
In: Transnationale Öffentlichkeiten und Identitäten im 20. Jahrhundert, S. 211-235
Der Beitrag zeichnet die grundlegenden Entwicklungslinien der Identitäten chinesischer Minderheiten während des 20. Jahrhunderts nach und setzt sie zu den entsprechenden gesellschaftlichen Strukturen und Anbindungen in Beziehung. Der Staat Indonesien wird dabei besonders berücksichtigt, denn hier gestaltete sich erstens die Lage der chinesischen Minderheit im Zeitalter des Kolonialismus und der Unabhängigkeitsbewegungen recht typisch für die Vorgänge in Südostasien und zweitens hatten die jüngsten Übergriffe seitens der muslimischen Bevölkerungsmehrheit große Auswirkungen auf die Identitätsmuster der Überseegemeinden innerhalb der gesamten Region. Neben Indonesien wird ferner der Sonderfall Thailands, das zu keiner Zeit eine Kolonie war und wo sich ein ethnischer Nationalismus nur vorübergehend stark ausprägte, als Vergleichsfolie herangezogen. Der Beitrag zeigt, wie sich heute nach Phasen unterschiedlich geprägter nationalstaatlicher Orientierung neue transnationale Bezugsräume bei den Überseechinesen Südostasiens herausbilden, die von gruppenspezifischen Öffentlichkeiten getragen werden und sich um eigene Themenkreise sammeln. (ICI2)
In: Lebenswelt und soziale Probleme: Verhandlungen des 20. Deutschen Soziologentages zu Bremen 1980, S. 15-27
Der Verfasser setzt sich mit den Thesen zweier Soziologen auseinander, die als 'Kritiker der Soziologie' auftreten, Helmut Schelsky und Friedrich H. Tenbruck. Im Mittelpunkt sowohl von Schelskys 'Anti-Soziologie' wie auch von Tenbrucks 'unbewältigten Sozialwissenschaften' steht die Rolle der Soziologie als 'Schlüsselwissenschaft' im Sinne eines "Erkenntnismittels des Lebenssinns schlechthin" und der daraus von Sozialwissenschaftlern abgeleitete Herrschaftsanspruch. Der Verfasser bejaht die Legitimität der Kritik an Forschungs- und Anwendungspraxis der Soziologie, verweist jedoch andererseits auf deren 'kritisches Potential', das den kritisierten Entwicklungen durchaus zu begegnen vermöge. Mit Norbert Elias wird die 'Neigung zur Sektenbildung' in der sozialwissenschaftlichen Forschung kritisiert. Die von Schelsky und Tenbruck kritisierten Entwicklungen werden in Anlehnung an Simmel als 'Warnung vor einer Überdehnung des Begriffs der Gesellschaft' verstanden. (WZ)