This thesis consists of five independent chapters, studying how economic agents respond to unanticipated shocks. Chapter 1 shows that a well-intentioned policy can create unintended barrier to voting by creating seemingly small shocks to voting costs. Election administrators in Munich control precinct size and recruit new polling places to improve voting accessibility, producing variation in the assignment of citizens to polling locations. Event study estimates suggest that moving a polling place causes a persistent shift from in-person to mail-in voting and a transitory drop in total turnout. The results are consistent with inattention to reassignments, causing some voters to miss requesting mail-in ballots and temporarily abstain from voting. Chapters 2-4 study the role of working from home (WFH) in the context of the economic shock induced by the Covid-19 pandemic. Chapter 2 documents inequalities in access to remote work across the economy. Chapter 3 demonstrates that WFH is an effective mitigation policy against a pandemic as it allows firms to reduce infection risk while maintaining business operations. Chapter 4 provides first insights into how the persistent shift toward remote work redistributes alters the geography of offline consumption within German cities. Difference-in-difference estimates suggest that areas with a greater scope to expand WFH experience a lasting increase in local consumer spending. Finally, Chapter 5 studies the consequences of the technological disruption caused by the advent of first-generation broadband internet for world trade. I present a Ricardian model of comparative advantage, predicting that countries with a more developed broadband network specialize in complex goods. Gravity estimates based on bilateral trade among more than 100 countries between 1998 and 2016 support the theory.
Der Beitrag befasst sich mit der Rolle, die »smarte« Technologien im Rahmen der Energiewende einnehmen können, vergleicht die Smart-Grid-Anwendungen einiger europäischer Länder und zeigt die Grenzen eines intelligenten Netzes auf.
Am 19. Januar 2021 beschloss die Bund-Länder-Konferenz die Einführung einer Homeoffice-Pflicht für Arbeitgeber*innen. Damit reagierte die Politik auf eine niedrige Homeoffice-Quote im November 2020. Neue Zahlen der ifo Konjunkturumfrage unter 7 800 Unternehmen belegen nun, dass der Anteil der Firmen, die Homeoffice nutzten, im Februar 2021 bei 81% lag. Insgesamt arbeiteten im Februar 2021 rund 30% der Beschäftigten mindestens teilweise im Homeoffice. Das Homeoffice-Potenzial von 56% wurde demnach weiterhin nicht ausgeschöpft.
Innovationen bilden die Grundlage für technischen Fortschritt und haben einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit von Volkswirtschaften. Positive Externalitäten sowie das inhärente Risiko von Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) führen jedoch dazu, dass privatwirtschaftliche Investitionen in FuE im Marktgleichgewicht unterhalb des effizienten Niveaus liegen. Der Staat kann dieses Marktversagen kompensieren, indem er gezielte Anreize für Innovationen setzt. Dazu stehen verschiedene steuerpolitische Instrumente zur Verfügung: Man unterscheidet zwischen gezielter steuerlicher FuE-Förderung (input- oder outputbasiert) und allgemeiner steuerlicher Förderung über die Unternehmens- und Einkommensbesteuerung. Im Rahmen eines Evidenzberichts mit Meta-Analyse wurde die existierende Fachliteratur zur Wirkung steuerlicher FuE-Förderung systematisch ausgewertet. Die Analyse zeichnet ein überwiegend positives Bild hinsichtlich der gewünschten Wirksamkeit steuerlicher FuE-Förderung. Insbesondere die gezielte, inputbasierte steuerliche FuE-Förderung und die allgemeine Förderung durch Unternehmensteuern zeigen eine positive Wirkung auf Innovationen bzw. FuE-Aktivitäten in privatwirtschaftlichen Unternehmen.
Forschung und Entwicklung von Unternehmen sollen künftig auch in Deutschland steuerlich gefördert werden. Ende Februar 2019 hat das Bundesfinanzministerium erstmals konkrete Vorschläge dazu veröffentlicht. Gibt es die Notwendigkeit einer steuerlichen Förderung von privater Forschung und Entwicklung, und eignet sie sich auch für kleine und mittlere Unternehmen? Oder ist die direkte Projektförderung ein effektiveres Instrument für mehr Innovationen und Wirtschaftswachstum? Oliver Falck, Anita Fichtl und Tobias Lohse, ifo Institut, begrüßen grundsätzlich die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung in Deutschland. So wie sie in Eckpunkten in der geplanten Gesetzesvorlage umrissen werde, könne sie wichtige Impulse für die FuE-Aktivitäten in Deutschland liefern. Ein zentraler Vorteil der indirekten Förderung über das Steuersystem sei ihre Technologieoffenheit. Bei der konkreten Ausgestaltung einer solchen Regelung sollte aber die bereits bestehende Förderlandschaft in Deutschland beachtet werden. Zwei Maßnahmen seien besonders wichtig: Die Erstellung einer umfassenden Förderdatenbank schaffe Transparenz und wirke einer möglichen Doppelförderung entgegen. Eine Neuausrichtung direkter Förderprogramme auf Komplementarität vermeide Überschneidungen der Programme und vereinfache die unübersichtliche und komplizierte Forschungsförderlandschaft in Deutschland. Friederike Welter, Institut für Mittelstandsforschung, Bonn, bezweifelt, ob der derzeitige Gesetzesentwurf für neue Forschungsaktivitäten in kleinen und mittleren Unternehmen Anreiz schafft. Es sei zu befürchten, dass vorrangig diejenigen im Mittelstand begünstigt werden, »die sowieso schon forschend unterwegs sind«. Es sei durchaus positiv zu sehen, wenn die Bundesregierung einen Fokus auf die Förderung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland lege. Aber nicht zuletzt vernachlässige eine ausschließlich auf Forschung und Entwicklung gerichtete Innovationspolitik beispielsweise Geschäftsmodellinnovationen, die im Zuge der Digitalisierung rasch an Bedeutung gewinnen. Allemal sinnvoll sei es deshalb, die steuerliche FuE-Förderung durch eine Förderung von Digitalisierungsmaßnahmen zu ergänzen. Nach Ansicht von Heike Belitz, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, hat eine steuerliche Forschungsförderung eine geringe Lenkungswirkung und hohe Kosten. Eine breite steuerliche Forschungsförderung sei nicht notwendig und für viele kleine und mittelständische Unternehmen nicht geeignet. Im internationalen Vergleich gehöre Deutschland heute zu den Ländern mit den höchsten privaten Forschungsinvestitionen und biete gute Rahmenbedingungen dafür. Eine steuerliche Förderung könne weder auf risikoreiche Forschung und die Maximierung von möglichen Spillover-Effekten, noch auf Problemlösungen für gesellschaftliche Ziele ausgerichtet werden. Darauf müsse sich aber eine effiziente öffentliche FuE-Förderung konzentrieren. Cedric von der Hellen, Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., plädiert dagegen für eine sofortige Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Die steuerlichen Rahmenbedingungen seien bislang ein Innovationshemmnis. Es bestehe die Gefahr, dass Deutschland als attraktiver Standort für Investitionen und Innovation im internationalen Vergleich zurückfalle. Carsten Dreher und Carsten Schwäbe, FU Berlin, sehen in den Innovationsmustern von kleinen und mittleren Unternehmen mehr als FuE. beispielweise die Neukombinierung bestehender Technologien und Lösungen bzw. deren Überführung in neue Anwendungsgebiete. Die Förderpolitik sollte daher das gesamte Spektrum an Innovationsaktivitäten in den Blick nehmen. Eine steuerliche Förderung von FuE sei zur Erreichung einer solchen zukunftsorientierten Innovationspolitik nicht zuträglich. Die Expertenkommission Forschung und Innovation (Dietmar Harhoff, Monika Schnitzer, Uschi Backes-Gellner, Christoph Böhringer, Uwe Cantner und Katharina Hölzle) sieht den Referentenentwurf als einen Kompromiss, der einerseits wichtige grundlegende ökonomische Überlegungen aufgreife, andererseits aber auch die Ressortinteressen berücksichtige. Bei der weiteren Ausgestaltung seien jedoch noch viele Umsetzungsfragen zu klären.