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Rezension: In einem Roman mit großen Figuren, farbigen Dialogen und vor dem Tableau der Rassenunruhen der letzten Jahrzehnte erzählt Richard Powers die Geschichte einer Familie mit zwei Hautfarben - die eines vor den Nazis geflüchteten jüdischen Wissenschaftlers und einer Afroamerikanerin. Sie vertrauen auf den amerikanischen Traum, dass sich jeder selbst neu erfinden kann. Doch wie eine Melodie sich nur in der Zeit der Musik entfaltet, entgeht keiner der Geschichte seiner Gegenwart: Die Musik mag Zuflucht sein vor der Frage nach der Hautfarbe, doch schließlich droht die Familie an ihr zu zerbrechen. (Verlagstext) (Ulrich Kühne)

Eines jener Bücher, die die Welt verändern: Thoreaus Essay "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat", den er 1849 aus Protest gegen die amerikanische Eroberungs- und Sklavenpolitik veröffentlichte. Nicht so sehr ein Pamphlet als schlicht grosse Poesie. (Verlagswerbung)

Auf Pazifikinseln interniert Australien als Bootsflüchtlinge aufgegriffene Migranten/ Asylbewerber. In ein solches Internierungslager auf Manus wird auch der iranisch-kurdische Journalist Boochani gebracht, nachdem er 2013 aus einem untergehenden Flüchtlingsboot auf dem Weg von Indonesien nach Australien gerettet wird. In seinem Gefängnistagebuch, dessen Teile über SMS, Mails und Telefonate heimlich nach aussen gelangten, beschreibt er das System eines Gefängnisses, das durch Herrschaft und Gewalt gekennzeichnet ist. Ein Unterdrückungssystem, von dessen Mechanismen und dem Leiden der Gefangenen der Schriftsteller - der Ende 2019 in Freiheit gelangte - Zeugnis ablegt ... ein literarischer Text, in dem Selbstreflexion, Beobachtung und Analyse der erlebten Schrecken - mit Rückblick auf seine Jugend in den Bergen Kurdistans - von fesselnder Prosa auch in Poesie überwechselt. Von der Seenotrettung bis zur Gefangenenrevolte am Schluss unter die Haut gehend. (2)