In: Kirchliche Zeitgeschichte: KZG ; internationale Zeitschrift für Theologie und Geschichtswissenschaft = Contemporary church history, Band 28, Heft 2, S. 300-312
Schweden gilt als Prototyp des sozialdemokratischen Sozialstaates. Das Prinzip des Universalismus garantiert allen EinwohnerInnen die gleichen sozialen Rechte. Die schwedischen Sozialversicherungen werden vom Staat organisiert, der Markt wird nur in geringem Maße an Lösungen beteiligt. Das Ziel des Beitrags ist es, auf diesem Hintergrund den Weg Schwedens zum modernen Sozialstaat nachzuzeichnen und die Krise zu diskutieren, in der sich der schwedische Sozialstaat in den letzten Jahrzehnten befindet. Nach einem historischen Exkurs konzentriert sich der Beitrag auf den Aufbau des Sozialstaates zwischen 1932 und 1950 und auf die sozialpolitischen Schwerpunkte wie Einkommenssicherung und Rentengesetzgebung. Die Entwicklung nach 1950 zeichnet sich vor allem durch die Gleichstellung der Geschlechter und durch eine Politik der Restabilisierung aus. Die abschließenden Überlegungen zeigen die Gründe für die schwerwiegenden Krisen des schwedischen Sozialsystems auf und geben einen Ausblick auf Konturen eines Sozialstaatsmodells, bei dem private und staatliche Lösungen miteinander verbunden werden. (ICH)