Stalinismus/Bürokratisierung/trotzkistische Analyse
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 2, Heft 1, S. 7-12
ISSN: 0340-2304
Die sowjetische Gesellschaft hat sich von einer Rätedemokratie in einen bürokratischen, repressiven Staat entwickelt, in dem die Massen durch Partei, Räte und Gewerkschaften politisch enteignet worden sind. Die Nachfolger Stalins haben dabei nur aus taktischen Gründen seine Methoden der Herrschaftsausübung aufgegeben. Die trotzkistische Bürokratie-Theorie bezeichnet die gegenwärtige Phase der gesellschaftlichen Entwicklung in der Sowjetunion als eine 'bürokratisch degenerierte Übergangsgesellschaft', da sie durch die Politik der sowjetischen Bürokratie gekennzeichnet ist, die versucht, die nicht-kapitalistische Produktionsweise zu erhalten, gleichzeitig aber die Entwicklung der Weltrevolution zu verhindern. Nur durch die anti-bürokratische politische Revolution von unten kann die Macht der Bürokratie zugunsten des Proletariats beseitigt werden. (MM)