Protestantismus oder Pluralismus?: Religion in den USA
In: Amerikanische Mythen: zur internen Verfassung der Vereinigten Staaten, S. 159-214
Geschichte und Bedeutung der Religionen in den Vereinigten Staaten werden dargestellt und ideologiekritisch reflektiert. Ausgangspunkt ist die Tatsache, daß von allen vergleichbaren modernen Industriegesellschaften die USA den höchsten Anteil an Bürgern haben, für die nach eigener Aussage die Religion eine wichtige handlungsanleitende Rolle spielt, einschließlich der politischen Wahlentscheidungen. Die offizielle Selbstinterpretation besagt, daß die religiöse Kultur der USA im wesentlichen protestantisch ist, alle anderen Religionen aber stets toleriert wurden und gleichberechtigt sind. Demgegenüber wird nachgewiesen, daß das historische und aktuelle Ausmaß der religiösen Freiheit oft überschätzt wird. Zugleich werden wichtige Beiträge der kleineren Religionen (Katholizismus, Judaismus, Lutheranertum, Black Church) zur religiösen Kultur des Landes herausgearbeitet. (HA)