Von einer friedenspolitischen Einstellung zu einem friedenspolitischen Engagement?
In: Mit Kriegsgefahren leben: Bedrohtsein, Bedrohungsgefühle und friedenspolitisches Engagement, S. 126-138
Die von den Verfassern diskutierten Resultate einer empirisch fundierten, explorativen Studie weisen darauf hin, daß allein die friedenspolitische Inaktivität von Menschen nicht unbedingt als Indikator für deren Akzeptanz der offiziellen Sicherheitspolitik zu interpretieren ist. An zwei ausgewählten Fallbeispielen wird illustriert, in welcher Weise auch das Denken jener Bürger, die an friedenspolitischen Aktivitäten nicht partizipieren, von den in der Friedensbewegung vorherrschenden Motivationslagen und Deutungsmustern geprägt sein kann. Auf diesem Hintergrund stellt sich die psychologisch verstehbare Frage, warum sich Menschen nicht friedenspolitisch engagieren, obwohl sie der offiziellen Sicherheitspolitik gegenüber eine skeptische oder gar ablehnende Haltung einnehmen. Auf der Grundlage einer holistisch-sinnverstehenden Analyseperspektive versuchen die Autoren, diese Frage anhand des ausgewählten Interviewmaterials zu erklären. (TR)