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Der Arztberuf wurde gleichermaßen idealisiert und kritisiert wie kein zweiter. Nicht zuletzt in den Sozialwissenschaften. Das Buch macht sich diese Faszination analytisch zunutze und fragt nach deren Genese und gesellschaftlicher Funktion.Durch die Semantik-Analyse ärztlicher Selbst- und soziologischer Fremdbeschreibungen rekonstruiert die Studie, wie sich die Sozialfigur des professionellen Arztes etabliert und wandelt. Beide Materialsorten spiegeln gesellschaftliche Erwartungshaltungen das Ärztliche betreffend wider. Die enge Verwobenheit der dort vorgefundenen Narrative des Ärztlichen zeigt auf, dass die Arztfigur den Dreh- und Angelpunkt eines sozialen Mechanismus darstellt, mit dem sich die Medizin stets aufs Neue an eine sich wandelnde Gesellschaft anpasst und diese zugleich prägt. Erst die wirkmächtige Sozialfigur Arzt und der an sie geknüpfte Mechanismus des professionellen Erwartungsmanagements kann die an sich unwahrscheinliche Praxis moderner Krankenbehandlung erklären

Tania M. Jenkins: Doctors' Orders: The Making of Status Hierarchies in an Elite Profession. New York: Columbia University Press 2020. 978-0231189347

In this paper, I deal with the application and further development of the systems theory's insight into the sociology of professions, particularly the profession of medical doctors. I analyse doctoral professionalism from the perspective of a theory of society. The genesis and change of the social figure of the doctor are examined in the light of the changing societal expectations addressed to it. I show that the emergence and the continuing development of the doctor's profession are based not only on supposedly hard facts, such as expertise, the ability to cure ill people, a certain social status and so on, but equally on the professional image's social flexibility to adapt to and simultaneously shape an always changing society. Thereby, my paper contributes to explain the necessary breeding ground of a multitude of highly specific medical practices, and more generally, the mere existence and evolution of modern medicine.

Der Arztberuf wurde gleichermaßen idealisiert und kritisiert wie kein zweiter. Nicht zuletzt in den Sozialwissenschaften. Das Buch macht sich diese Faszination analytisch zunutze und fragt nach deren Genese und gesellschaftlicher Funktion.Durch die Semantik-Analyse ärztlicher Selbst- und soziologischer Fremdbeschreibungen rekonstruiert die Studie, wie sich die Sozialfigur des professionellen Arztes etabliert und wandelt. Beide Materialsorten spiegeln gesellschaftliche Erwartungshaltungen das Ärztliche betreffend wider. Die enge Verwobenheit der dort vorgefundenen Narrative des Ärztlichen zeigt auf, dass die Arztfigur den Dreh- und Angelpunkt eines sozialen Mechanismus darstellt, mit dem sich die Medizin stets aufs Neue an eine sich wandelnde Gesellschaft anpasst und diese zugleich prägt. Erst die wirkmächtige Sozialfigur Arzt und der an sie geknüpfte Mechanismus des professionellen Erwartungsmanagements kann die an sich unwahrscheinliche Praxis moderner Krankenbehandlung erklären