Solidarity economics: emancipatory social change or self-help?
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 25, Heft 3, S. 4-21
ISSN: 0258-2384
"Unter der Bezeichnung Solidarische Ökonomie werden seit geraumer Zeit Initiativen diskutiert, die in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen Alternativen zum finanzmarktgesteuerten Kapitalismus anbieten wollen. Betriebliche Selbstverwaltung, alternative Formen des Tausches sowie vielfältige soziale Experimente sind jene zentralen Elemente einer Ökonomie, die auf neuen Werten und Konzepten aufbauen soll. Der angebotsseitige Fokus kritisiert die 'ursprüngliche Akkumulation' im marxschen Sinn und zielt darauf ab, eine demokratische und egalitäre Produktion von Waren und Dienstleistungen zu ermöglichen. Zahlreiche Beispiele aus südlichen Ländern, aber auch aus Europa zeigen, dass es möglich ist, alternative Produktions- und Wirtschaftskonzepte in unterschiedlichen Dimensionen umzusetzen. Fraglich ist dabei, ob es sich lediglich um Reaktionen auf prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen handelt, mit dem Motiv der Selbsthilfe, oder ob dahinter ein emanzipatorisches Projekt mit gesellschaftsveränderndem Potenzial steht. Diese Einleitung umreißt die konzeptionellen Grundlagen des vorliegenden Schwerpunktheftes, indem sie die wichtigsten Argumente zusammenfasst und die einzelnen Beiträge vor diesem Hintergrund verortet." (Autorenreferat)