Koloniales Spektakel in 9 x 14: Bildpostkarten im Deutschen Kaiserreich
In: Post_koloniale Medienwissenschaft 2
In: De Gruyter eBook-Paket Geschichte
11 Ergebnisse
Sortierung:
In: Post_koloniale Medienwissenschaft 2
In: De Gruyter eBook-Paket Geschichte
In: Zeithistorische Forschungen: Studies in contemporary history : ZF, Band 20, Heft 1, S. 161-180
ISSN: 1612-6041
Bei der Lektüre des 2023 erschienenen Bestsellers "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung" von Dirk Oschmann sowie beim Nachvollzug der bisweilen heftigen Diskussionen, die dieses Buch ausgelöst hat, bekommt man unweigerlich das Gefühl, einer Orientalismus-Debatte 2.0 beizuwohnen. Zur Erinnerung: Edward Saids 1978 publiziertes Buch "Orientalism", in dem ausgehend von primär wissenschaftlicher Wissensproduktion die koloniale Zurichtung und Erfindung des Orients beschrieben und kritisiert wird, gilt gemeinhin als einer der Gründungstexte postkolonialer Kritik. Tatsächlich lesen sich die Ausführungen des Leipziger Literaturwissenschaftlers Oschmann stellenweise so, als ob Ostdeutschland und die Ostdeutschen einem westdeutschen Zugriff quasi hilflos ausgeliefert wären. Gerade diese Zuspitzung wurde von einigen Kommentator*innen kritisiert, ähnlich wie bei der Orientalismus-Debatte im Anschluss an Said. Überhaupt fällt auf, dass Oschmann, wenngleich er sich nicht systematisch mit postkolonialer Theorie auseinandersetzt, so etwas wie eine postkoloniale Rhetorik in Anschlag bringt. Zum Beispiel heißt es an einer Stelle, "dass die Art und Weise, was und wie über 'den Osten' öffentlich geredet, geschrieben und gesendet wird, in Form von konstant negativen Identitätszuschreibungen und Essentialisierungen, komplett vom 'Westen' beherrscht und durchherrscht ist". Zudem fällt auf, dass zwar auch der Kolonisierungsbegriff nicht systematisch zum Einsatz kommt, gleichwohl aber der Kolonialismus als historische Referenz erwähnt wird: "Dem Osten […] 'Demokratiefeindlichkeit' vorzuwerfen, ist nicht nur zynisch, sondern folgt obendrein einem seit Jahrhunderten eingeführten Herrschafts- und Diskursmuster, mit dem der westliche Kolonialismus verschiedener Couleur seine Hegemonie zu begründen sucht." Ostdeutschland also als westdeutsche Kolonie? Und postkoloniale Kritik als Analyse-Tool für postsozialistische Dynamiken?
In: Historische Anthropologie: Kultur, Gesellschaft, Alltag, Band 24, Heft 3, S. 450-452
ISSN: 2194-4032
In: Post-koloniale Medienwissenschaft 2
Main description: Felix Axsters anschauliche Untersuchung beleuchtet das Verhältnis zwischen Bildpostkarten der Kolonialzeit und ihrer spezifischen Nutzung und fragt nach den Konsequenzen, die heute zu ziehen sind: Wie ist gegenwärtig mit dem historischen Bildmaterial umzugehen, das in einer Geschichte von Gewalt und Zwang wirkmächtig wurde?
In: Post-koloniale Medienwissenschaft 2
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
In: Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart Band 2