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Angesichts zunehmender globaler Städtekonkurrenzen haben politische Wiedererfindungen des Städtischen Konjunktur – mit immer kürzeren Zyklen und wechselnden Dynamiken der Inszenierung der jeweiligen Programmatiken. Berlin als junge Metropole liefert für die Implementation exogener Konzepte vielfältige Ansatzpunkte, zeigt jedoch auch umgehend ihre Grenzen auf. Die Beiträge dieses Bandes setzen sich mit Imaginationen, Diskursbeiträgen und Positionierungen auseinander, die den "großen" politischen Konzepten jeweils "von unten" entgegenwachsen und teilweise in Gegenbewegungen münden. Anschauungsmaterial liefern die Europäische Metropolregion Berlin-Brandenburg und das Projekt Mediaspree.

After two decades of studies on the transformation of Central and East European regions and societies, most scientific communities seem to have normalised their theoretical concepts and empirical approaches. Leaving former exceptionalist views on systemic transition, convergence and hybridisation, and heading for "business as usual" as found in any society integrated into the world market or exposed to globalisation, they presently give the impression that transformation studies are coming to an end. This paper undertakes a review of the past phases of transformation studies in order to identify research gaps and necessities of further research on social and regional development as influenced by inherited or hybridised structural and cultural elements. It makes a point in favour of abandoning the convergence debate for more context-sensitive analyses of social change and societal restructuring, in particular with regard to structural fragmentation and cultural hybridisation.

Unter dem Themenkomplex 'Vernetzte Formen der Wissenserzeugung: Wissensmilieus, Medien und wissensbasierte Dienstleistungen' beschäftigt sich der Beitrag mit den Standortbedingungen und der räumlichen Verankerung wissensbasierter Ökonomien inklusive der damit einhergehenden Anforderungen an die Stadtpolitik und -planung. So wird zunächst an einem empirischen Fall (Biotechnologie) aus der milieuanalytischen Forschungspraxis aufgezeigt, wie komplex Ortsbezüge ökonomischer Akteure hinsichtlich ihrer Struktur und Kontextuierung angelegt sein können. Dabei werden die Unterschiede von Wissensmilieus und Kompetenznetzwerken herausgearbeitet sowie die Bedingungen (Kulturangebot, Freizeitmöglichkeiten usw.) für erfolgreiche Ortsbindungen von Unternehmen beschrieben. Auf dieser Grundlage werden Anforderungen an eine angemessene politische Praxis formuliert. Abschließend wird dargelegt, in welcher Weise eine proaktive Stadtpolitik mit einem vertieften und detaillierten Wissen über Prozesse des 'Placemaking' (hier: der Entwicklung von Ortsbindungen durch ökonomische Akteure) ihre bisherigen Irritationen überwinden könnte. (ICG2)

Zugänge zur Erklärung von regionalen Entwicklungspfaden in Ostmitteleuropa lassen sich sowohl regulations- als auch transformationstheoretisch er öffnen. Allerdings fehlt beiden Zugängen eine ausreichende Durchleuchtung der Funktion von Institutionen, insbesondere von politischen Institutionen, für die Ausgestaltung ökonomischer Strukturen und der Handlungskonzepte regionaler Akteure. Als möglicher Ausweg aus dem Erklärungsdilemma wird mit dem Konzept des politischen Kapitalismus ein institutionentheoretisch fundierter Ansatz diskutiert. Als besonders attraktiv erscheint die dort eröffnete Möglichkeit, die makrotheoretische Erklärungsebene, die sowohl von den Regulationstheorien als auch von den Transformationstheorien entworfen worden ist, zeitweise zu verlassen und das soziale und wirtschaftlichen Handeln konkreter Akteure auf verschiedenen gesellschaftlichen Meso- und Mikro- Ebenen in seiner transformationsspezifischen Eigendynamik zu thematisieren. Derartige Konzepte können als realitätsnäher angesehen werden als die bisherigen makrotheoretischen Ansätze; zugleich bleibt die Makroebene aufgrund der thematisierten Verschränkung von Mikro- und Makroprozessen weiterhin erklärungsrelevant.

Die Produktionsformen in der Modebranche und die damit verbundenen räumlichen Konstruktionen entwickeln sich aus einem Netzwerk ökonomischer und sozialer Beziehungen. Am Beispiel von Berliner Modedesign-Unternehmen untersucht Marco Copercini diese Produktionsnetzwerke im Hinblick auf ihren urbanen sozialräumlichen Kontext. Dieser wird als ein kreatives Feld begriffen, auf das sich die Akteure des Modedesigns in ihren Vernetzungs- und Produktionsaktivitäten beziehen.Die Studie zeigt: Die Kombinationsmöglichkeiten der Beziehungen zwischen den Produktionsnetzwerken bieten vielfältige Perspektiven - insbesondere für kleine und mittelgroße Unternehmen, die die Berliner Modebranche bevölkern