Paradoxical Europe: The Eurozone Crisis and the Unanticipated Consequences of Integration
In: Beyond the Crisis, S. 203-215
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In: Beyond the Crisis, S. 203-215
In: Krise und Integration, S. 205-217
In: Systemzwang und Akteurswissen: Theorie und Empirie von Autonomiegewinnen, S. 159-174
In: Deutsche Verhältnisse: eine Sozialkunde, S. 449-471
In: Gesellschaftstheorie und Europapolitik, S. 153-178
In: Europäische Identität, S. 17-24
Die EU stellt sich ihren Bürgern gegenüber vor allem in Gestalt von Binnenmarkt und Währungsunion dar. Die Währungsunion jedoch untergräbt die Fähigkeit der Mitgliedsstaaten, den Kurs ihrer Wirtschaft zu beeinflussen und selbstgewählte sozialpolitische Ziele zu verfolgen. Entsprechend war die Dissoziation von Wirtschafts- und Sozialpolitik das stärkste Motiv bei der Ablehnung der Europäischen Verfassung. Insgesamt sind dies nicht gerade günstige Voraussetzungen für die Herausbildung einer europäischen Identität. Die Nationalstaaten bleiben die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Bezugspunkte der Bürger. Schwerfällige Entscheidungsprozesse und die "Politikverflechtungsfalle" als strukturelle Mängel der EU potenzieren zudem das ohnehin starke Desinteresse der Bürger an institutionellen Prozessen. (ICE2)
In: Transnationalisierung sozialer Ungleichheit, S. 65-87
Der Gesellschaftsbegriff der Soziologie wird dem Autor zufolge durch einen nationalstaatlichen Bias bzw. einen "methodologischen Nationalismus" bestimmt. Denn dieser legt die Sozialstrukturanalyse europäischer und weltgesellschaftlicher Zusammenhänge methodologisch auf einen Vergleich von staatlich verfassten nationalen Gesellschaften fest. Mit diesem Begriffsinstrumentarium lässt sich das heutige wirtschaftlich und politisch integrierte Europa jedoch nicht angemessen analysieren, weil es sich um ein nicht-staatliches und heterarchisches Netzwerk von nationalen und supranationalen Institutionen handelt. Die transnationalen Dynamiken stellen die Ungleichheitssoziologie somit vor neue Herausforderungen. Der Autor setzt sich vor diesem Hintergrund mit der Reichweite und der Erklärungskraft von komparativen Untersuchungen zur Europäisierung der sozialen Ungleichheit in der EU kritisch auseinander. Es entwickelt ferner Überlegungen zur Erklärbarkeit von Ungleichheitswirkungen aus der Politik der Europäischen Union, denn die Tatsache, dass sich Disparitäten nicht zwangsläufig als Ungleichheiten interpretieren lassen, wirft seines Erachtens die Frage auf, wie die Ungleichheitssemantik im Zuge des europäischen Einigungsprozesses neu kodiert werden kann. In seinem Ausblick diskutiert er Ansatzpunkte, die sich für die weitere Ungleichheitsforschung aus dem "world society"-Ansatz ergeben. (ICI2)
In: Die europäische Gesellschaft, S. 175-194
Der Beitrag geht zwei grundlegende Fragen nach: Führt die europäische Integration zu einer "europäischen Gesellschaftsbildung" im Sinne einer Entdifferenzierung oder Fusionierung der Nationalstaaten in einem übergeordneten Territorialsystem neuen Typs - der EU als neuem politisch-administrativem Zentrum mit fluiden Außengrenzen? Oder haben wir es in Europa mit einer weiteren Entwicklungsstufe der territorialen und institutionellen Differenzierung zu tun - mit der funktionalen Ausdifferenzierung eines neuen Staatsgebildes gleichsam ohne Gesellschaft als Referenzeinheit, das die Nationalstaaten als politische Einheiten zwar nicht auflöst, aber deren soziale Binnenstruktur durch Dissoziationen von Funktionsräumen grundlegend transformiert? Der Fokus der Ausführungen liegt auf einem "exemplarischen Dissoziationszusammenhang": auf den Voraussetzungen und Folgen der europäischen Marktintegration und der Währungsunion. Diese werden im Hinblick auf die Transformation des europäischen Gesellschaftsmodells näher betrachtet. Nach wie vor stellt die Wirtschaftsintegration das zentrale, am weitesten fortgeschrittene und tiefgreifend die Sozialstrukturen der Mitgliedsländer neu strukturierende Handlungsfeld der Europäischen Union dar. Mit einem Ausblick auf die damit zusammenhängende Problematik der Europäisierung sozialer Ungleichheit und einigen Hinweisen auf Forschungsdesiderata in diesem Bereich schließt der Beitrag ab. (ICA2)
In: Grenzsoziologie: die politische Strukturierung des Raumes, S. 145-156
Es wird die These vertreten, dass im zukünftigen Europa zunehmend mit Konstellationen von "unbounded cleavages", d.h. schlecht strukturierter Konflikten sowie sozialen und kulturellen Spannungen zu rechnen ist. Neue territoriale, soziale, ethnische und kulturelle Ungleichheitsrelationen führen zu ungeahnten Herausforderungen der sozialen Integration im politisch und ökonomisch geeinten Europa. Der Wandel der Grenzstrukturen hat Rückwirkungen auf die gesellschaftlichen Ordnungen: Als Folge des Grenzabbaus und der neuen Durchlässigkeit der Staatsgrenzen im Binnenraum der EU wird das bisher dominierende grenzenkongruente Gesellschaftsmodell des europäischen Nationalstaates in Frage gestellt. Gelang es bisher, durch externe Grenzstabilisierung und interne Konfliktinstitutionalisierung soziale Spaltungen und Ungleichheiten mehr oder minder erfolgreich zu überformen, so wird dieses gesellschaftliche Integrationsmodell mit fortschreitender Europäisierung zunehmend unterminiert, ohne dass ein neues Modell gesellschaftlicher Integration erkennbar würde. (GB)
In: Grenzsoziologie, S. 145-156
In: Migrationsprozesse: Probleme von Abwanderungsregionen ; Identitätsfragen, S. 193-204
Mit dem Prozess der Europäisierung konstituieren sich zahlreiche neue Räume der Vergesellschaftung in Europa, deren Grenzen und soziale Dynamiken einerseits nicht mehr mit den segmentären Räumen der einzelnen Nationalstaaten zusammenfallen, andererseits aber auch noch keinen integrierten europäisch-transnationalen Gesellschaftsraum bilden. Eine Möglichkeit, sich aus soziologischer Perspektive diesem Phänomen zu nähern besteht darin, Strategien der Grenzbildung und Grenzkontrollen als konstitutiv für Prozesse der sozialen Systembildung zu betrachten. Dabei ist die grundlegende Dialektik von Grenzüberschreitung und Grenzbefestigung in den Mittelpunkt zu stellen. Im Anschluss an theoretische Arbeiten von Stein Rokkan wird postuliert, dass externe Grenzziehungen von territorialen Sozialsystemen auf die interne Strukturierung der jeweiligen Gesellschaften zurückwirken. Dieser Ansatz wird zur Analyse eines europäischen Raums der Bürgerschaft sowie eines europäischen Migrationsraums samt deren Wechselwirkungen herangezogen. (GB)
In: Europe in motion: social dynamics and political institutions in an enlarging Europe, S. 11-28
In: Europawissenschaft, S. 575-611
Aus bürokratiesoziologischer Sicht wird zunächst die Aufgaben- und Kompetenzausstattung der Brüsseler Kommission als des am stärksten bürokratisierten politischen Organs der EU behandelt. Diese formale Sicht wird im Folgenden ergänzt durch eine empirische Analyse der Verwaltungsstruktur der Brüsseler Behörde, insbesondere der politischen und funktionalen Binnendifferenzierung, der organisationsinternen Ressourcenallokation sowie des Selbstverständnisses und der Einstellungen des Personals der Kommission. In diesem Zusammenhang geht der Verfasser auch der Frage nach, ob von einem "supranationalen öffentlichen Dienst" im Sinne einer eigenen europäischen Verwaltungsstruktur mit spezifischen Politikstilen gesprochen werden kann. Abschließend wird das Problem bürokratischer Politik im Bereich der EU angesprochen - der demokratietheoretisch bedenklichen Verselbständigung exekutiver Agenturen im Policy-Zyklus der EU sowie der Bedeutung informeller Entscheidungsstrukturen und konsoziativer Politikverflechtung. (ICE2)
In: Theorien europäischer Integration, S. 147-173
In: Theorien europäischer Integration, S. 147-173
Der Verfasser gibt einen Überblick über theoretisch-konzeptionelle Ansätze in der neueren soziologischen Europaforschung. Vor dem Hintergrund einleitend skizzierter allgemeiner Perspektiven vor allem der soziologischen Institutionentheorie werden fünf Konzeptionen vorgestellt, die unterschiedliche analytische Schwerpunkte setzen: (1) die EU als rechtlich konstruierter Herrschaftsverband; (2) Bürokratisierung als Merkmal der Herrschaftsstruktur des EU-Verbandes; (3) das Öffentlichkeitsdefizit des europäischen Entscheidungssystems; (4) das Defizit an europäischer Identität; (5) Inklusion und Wohlfahrtsstaat. Der Verfasser sieht Desiderata der soziologischen Theoriebildung vor allem in Bezug auf Prozesse der politischen und gesellschaftlichen Supranationalität und Transnationalisierung. Als Anhang ist ein tabellarischer Überblick über theoretische Konzepte der sozialwissenschaftlichen Europaforschung beigefügt. (ICE)