Gesellschaftstheorie zielt darauf ab, die grundlegenden Strukturen und Dynamiken der modernen Gesellschaft hinsichtlich dessen zu erforschen, was sie zusammenhält, spaltet oder fragmentiert. Mit der vorliegenden Einführung wird Studierenden ein Lehrbuch an die Hand gegeben, das ihnen einen Einblick in die sozialwissenschaftliche Theoriebildung und die Hauptprobleme der Soziologie gibt. Entlang der Klassiker der Soziologie, ohne die der Sinngehalt und die Entwicklung des Faches nicht angemessen verstanden werden kann, will der Studienkurs Schneisen in ein unübersichtliches Gelände schlagen, in der Hoffnung, dass die angezeigten Wege und Pfade der soziologischen Erkenntnis von der interessierten Leserschaft weiterverfolgt und vertieft werden.
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Die Europäische Union ist ein neuartiger supranationaler Herrschaftsverband. Außerhalb dieses Rechts- und Institutionenraumes gibt es keine europäische Gesellschaft. So die Grundannahme dieses Bandes. Wie Europa als politische Einheit zu denken sei, in welcher Verfassungsgestalt und in welchen Grenzen, das bestimmen heute exklusiv die zentralen EU-Organe und deren Funktionseliten. Parallel zur institutionellen Machtentfaltung des supranationalen Systems etablierte sich das Großprojekt der europäischen Integration auch kognitiv als politisches Erfolgsmodell ohne Alternativen. Auf dem Feld der politischen wie der gesellschaftlichen Ordnungsbildung hat der Nationalstaat sein bisheriges Deutungs- und Definitionsmonopol weitgehend eingebüßt. Damit sind die Grundkategorien gesellschaftlicher Integration - "Demokratie", "Bürokratie", "Inklusion und Exklusion", "kollektive Identität", "soziale Ungleichheit" sowie der Gesellschaftsbegriff selbst - im europäischen Raumbezug grundsätzlich neu zu bestimmen. Maurizio Bachs Analysen nutzen das theoretisch-analytische Instrumentarium der politischen Soziologie und insbesondere der soziologischen Institutionenanalyse für eine kritische Beobachtung der transnationalen Herrschaftsstrukturen, der ihnen zugrunde liegenden Machtverhältnisse und institutionellen Dynamiken. Dazu gehört auch, die ideologische Selbstbeschreibungen des herrschenden europäischen Systems und deren Mythen sowie Illusionen zum Gegenstand soziologischer Reflexion zu machen.
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Wenn auch derzeit (noch) kein Ende des Staates abzusehen ist, so ist doch ein tiefgreifender Strukturwandel von Staatlichkeit zu konstatieren. Die politische Regimeform der modernen Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in ihrer Institutionengestalt, ihren Herrschaftsfunktionen und normativen Dimensionen grundlegend verändert. Die globalen gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte leiteten einen Prozess der graduellen Schwächung und Transformation des nationalstaatlichen Vergesellschaftungsmodells ein. Erbe und Zukunft des europäischen Nationalstaates lassen sich aber nur angemessen bestimmen, wenn seine Einbettung in dem jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontext systematisch berücksichtigt wird. Der Staat darf deshalb nicht isoliert betrachtet werden; es bedarf verstärkt interdisziplinärer Zugänge. Die in diesem Band versammelten Beiträge ausgewiesener Fachvertreter der Politikwissenschaft, Soziologie, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Kommunikationswissenschaften thematisieren aus ihrer jeweiligen Fachperspektive zentrale Transformationsdimensionen des politischen Systems: des Rechts und der Souveränität, der Verwaltung und der Wohlfahrtsstaatlichkeit, der Wirtschaftssteuerung und der Europäisierung, der Rolle des Internets und der digitalen Informationspolitiken. Insgesamt ergibt sich ein problemorientiertes, fundiertes und facettenreiches Panorama der Staatsproblematik angesichts der aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang von Globalisierungs- und Europäisierungsprozessen
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The rise of rightwing populism in the last decade, but more recently also the seemingly "authoritarian" measures taken by the state in protection against the COVID-19 pandemic, inspire ever more frequent comparisons with historical fascism. The paper discusses to what extent such a diachronic comparison is empirically and methodologically sound. The analysis is based in Max Weber's concept of "ideal type", which can be used as a tertium comparationis. The concept of "fascist minimum", which systematizes the structural features of fascist movements and regimes, provides a standard of comparison that combines theoretical rigor and empirical substance. Applying the concept of "fascist minimum", the article examines if and to what extent current tendencies of and in German politics deserve to be called "fascist".
Ausgehend von einer Kritik am utopischen Gesellschaftsbegriff von Ulrich Becks kosmopolitischem Europa werden mit Stein Rokkans und Norbert Elias' Gesellschaftstheorien zwei vernachlässigte Ansätze aufgegriffen, die der Soziologie der europäischen Gesellschaft ein tragfähigeres, historisch fundiertes und auf gesamtgesellschaftliche Transformationsprozesse verweisendes Theoriefundament zu geben vermögen. In den Fokus geraten, neben Kontingenzen und Widersprüchen, strukturelle Macht- und Konfliktkonstellationen, prekäre Integrationsdynamiken, Ambivalenzen der demokratischen Repräsentation sowie der Eigensinn und die Eigendynamik von souveränen Kollektive.
Gesellschaftstheorie zielt darauf ab, die grundlegenden Strukturen und Dynamiken der modernen Gesellschaft hinsichtlich dessen zu erforschen, was sie zusammenhält, spaltet oder fragmentiert. Mit der vorliegenden Einführung wird Studierenden ein Lehrbuch an die Hand gegeben, das ihnen einen Einblick in die sozialwissenschaftliche Theoriebildung und die Hauptprobleme der Soziologie gibt. Entlang der Klassiker der Soziologie, ohne die der Sinngehalt und die Entwicklung des Faches nicht angemessen verstanden werden kann, will der Studienkurs Schneisen in ein unübersichtliches Gelände schlagen, in der Hoffnung, dass die angezeigten Wege und Pfade der soziologischen Erkenntnis von der interessierten Leserschaft weiterverfolgt und vertieft werden.