Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Alternativ können Sie versuchen, selbst über Ihren lokalen Bibliothekskatalog auf das gewünschte Dokument zuzugreifen.
Bei Zugriffsproblemen kontaktieren Sie uns gern.
8 Ergebnisse
Sortierung:
Based on an integrative cognitive-behavioral and biological approach, depression results from failed attempts to appropriately cope with the negative feelings that result from stressful situations. In a longer-lasting, emotionally harmful situation, quick strong but not long-term effective avoiding-coping strategies are used to relieve the negative emotional state. One such coping strategy entails the avoidance of movement and action activities (passivity in behavior), which constitute the later behavioral symptoms of depression. Scientific investigations have shown that it is not only drugs but also (rewarding) behaviors that are capable (by means of positive reinforcement and negative reinforcement) of causing profound structural physiological changes in the reward system. It is assumed that avoidance-based coping strategies provide strong and immediate emotional relief (reward). This increases the likelihood of reusing the respective coping strategy; further, the positive effect (i.e., emotional relief) is short-lived, and the stressor is not eliminated. As a result of the frequent and conditioned use of avoidance-based coping strategies, the structures of the reward center change and a "depression memory" develops. In certain stimulus constellations (including stimulus generalization), learned "relief strategies," which serve as the depressive behavioral patterns (behavioral inactivity), are predominantly triggered automatically. A clearly formulated behavioral intention does not have to exist.
The result of depression memory is that the behavioral symptoms of depression now dominate the reward system, which in turn suppresses executive brain functions. Underactivity and a loss of control in the regions of the brain that are involved in movement or action activities is accompanied by overactivity in the regions of the brain that are involved in cognitive functions (e.g., excessive negative thoughts, brooding, self-doubt). In particular, the dysfunctionality of the reward system, which has not received sufficient scientific attention to date, poses a special challenge to the therapist. An important therapeutic goal is therefore the restoration of the reward system (i.e. the use of constructive strategies for short-term and long-term coping) and the removal of maladaptive behavior from the dominance of the reward system. It is required to develop a wide range of rewards-effective alternatives (activities, interests, coping strategies) that improve the psychological balance, enable constructive emotion regulation and overcome the feeling of "helplessness".
Basierend auf einem kognitiv-verhaltens-biologischen Ansatz, wird Depressivität als ein gescheiterter Versuch betrachtet, negative Gefühlslagen in Folge von Stresssituationen angemessen (herab) zu regulieren. Maladaptive "Bewältigungsstrategien" (Copingstrategien) der Vermeidung von Bewegung, Aktion und Handlung, die zunächst kurzfristig stark aber nicht anhaltend emotional erleichternd und entspannend wirken, entwickeln durch Konditionierungsprozesse eine eigene Dynamik und verselbständigen sich. Bei häufiger Anwendung dieser Strategien verändern sich die Strukturen des Belohnungssystems, die maladaptiven Strategien nehmen eine dominante Position ein und prägen ein persistierendes "Depressionsgedächtnis" aus. In der Lebensbewältigung wirken sich diese Strategien, die nun phasenweise oder anhaltend nahezu autonom ausgelöst werden, jedoch allmählich stark dysfunktional aus, womit eine Verschlechterung der negativen Ausgangssituation einhergeht. Starke Depressivität geht im Gehirn in der Exekutive mit einer aktionalen Unter- (z.B. Müdigkeit nach jeder kleinsten Anstrengung) und in der Legislative mit einer kognitiven Überaktivität (intensives Nachdenken und Grübeln) einher. Therapeutische Implikationen zielen darauf ab, die Behandlung stärker darauf zu richten, das Belohnungssystem in funktionaler Weise zu rekonstruieren bzw. einen strukturellen Neuaufbau in Gang zu setzen, alternative Copingstrategien und ein vielfältiges Aktivitätenspektrum dauerhaft zu etablieren. Es sind neben psychischen Widerständen (z.B. eines mangelnden Selbstvertrauens) physiologische Widerstände (dysfunktionale Strukturen des autonomen Belohnungssystems) zu überwinden. Frage ist, ob die dazu notwendigen Methoden bisher ausreichend erforscht und entwickelt sind.
Dieses Therapiefachbuch stellt umfassend das gesamte Thema Glücksspiel und Spielsucht dar. Anhand zahlreicher Fallbeispiele werden Fragestellungen und Therapieschritte praxisnah beschrieben. Die Neuauflage wurde komplett überarbeitet, ergänzt und aktualisiert. Sie wurde um Kapitel erweitert, die sich mit dem Online-Glücksspiel befassen. (Verlagsinformation)
In: SpringerLink
In: Bücher
In: Springer eBook Collection
In: Medicine
Das komplett aktualisierte und überarbeitete Fachbuch spannt einen Bogen von theoretischen und therapeutischen bis hin zu präventiven Perspektiven. Den übergeordneten Rahmen gibt dabei das Suchtkonzept vor - gestörtes Spielverhalten, das mit Kontrollverlust, Bindung an das Glücksspiel und schädlichen Konsequenzen einhergeht, ist als Sucthkrankheit zu verstehen. Davon ausgehend stellen die Autoren entsprechende Behandlungsansätze vor, die sich an suchttherapeutischen Konzepten und Leitgedanken orientieren. Zahlreiche Fallbeispiele illustrieren die Schicksale von Spielern und ihren Weg durch die Therapie. Aus dem Inhalt Allgemeine Hintergrundinformationen glücksspielbezogener Störungen Entstehung und Aufrechterhaltung des Suchtverhaltens Individuelle und soziale Folgen Selbsthilfe, Telefon-Hotline und Online-Beratung Grundsätzliches zur Spielsuchttherapie Ambulante und stationäre Behandlung Rückfälligkeit Präventive Maßnahmen Die Autoren Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Meyer, Dipl.-Psychologe, hat am Institut für Psychologie und Kognitionsforschung der Universität Bremen zahlreiche Forschungsprojekte zu den psychobiologischen Grundlagen der Spielsucht, den individuellen und sozialen Auswirkungen der Suchterkrankung und der Evaluation präventiver Maßnahmen durchgeführt. Neben der Tätigkeit als forensischer Gutachter hat er als Sachverständiger auf nationaler und internationaler Ebene die Entwicklungen auf dem Glücksspielmarkt kritisch begleitet. Dr. phil. Meinolf Bachmann, Dipl.-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, ist seit 1985 in der Spielerbehandlung, Fortbildung und forensischen Begutachtung tätig. Er erarbeitete wissenschaftliche Grundlagen für Behandlungskonzepte ("Grundsätzliches zur Spielsuchttherapie"), die sich am Suchtmodell orientieren. Theoretische Aspekte der Suchtbehandlung stehen bei ihm ebenso im Mittelpunkt der Betrachtung, wie das Vorgehen in der therapeutischen Praxis. Letzteres führte zu weiteren Buchveröffentlichungen in Form von Manualen ("Glücksspielfrei" und "Lust auf Abstinenz" für substanzgebundene Suchtformen), die ebenfalls im Springer Verlag erschienen sind
Das Konstrukt des Interessen- und Aktivitätenspektrums "IAS" (Bachmann, M. 2018, 2019) wurde in der folgenden Untersuchung erstmals empirisch überprüft (Bachmann, A. A. 2021). In diese Untersuchung sind verschiedene Suchtformen und andere psychische Störungen einbezogen bei denen ebenfalls eine Dysfunktionalität des Belohnungssystems angenommen wird, zuzüglich Kontrollpersonen. Die persistente Ausübung eines Sucht- oder sonstigen Risikoverhaltens zur Emotionsregulation und damit verbundene operante Konditionierungsprozesse im Sinne von positiver (z.B. Steigerung des Wohlbefindens) und negativer (z.B. Linderung von Sorgen) Verstärkung können zu einer Dominanz des Risikoverhaltens im Belohnungssystem führen. Es wird postuliert, dass dadurch grundlegende strukturelle Veränderungen, in Form einer neurobiologischen Gedächtnisverankerung/Gedächtnisrepräsentanz des Risikoverhaltens, in diesem Gehirnbereich stattfinden. Eine gravierende Einengung des Interessen- und Aktivitätenspektrums ist die Folge. Eine Automatisierung des Risikoverhaltens durch "implizite (unbewusste) Gedächtnisstrukturen" findet statt und wird unter bestimmten Bedingungen annähernd reflexartig ausgelöst. Alternative Verstärker, die ebenfalls belohnend und emotional ausgleichend wirken, treten zunehmend in den Hintergrund und werden aufgegeben. Es ist naheliegend, diesen Prozess auf gleichem Wege umzukehren und die Funktionalität des Belohnungssystems durch den Aufbau gesundheitsfördernder alternativer Strategien zur Gefühlsregulation wiederherzu-stellen. Die "Patientenbefragung" solle Erkenntnisse darüber erbringen, ob die Annahme eines geringeren Interessen- und Aktivitätenspektrums in den Risikogruppen empirisch nachzuweisen ist und welche alternativen verstärkenden Interessen und Aktivitäten sich besonders dazu eignen, die Dominanz des Risikoverhaltens im Belohnungssystem zu überwinden. Die Ergebnisse der "Patientenbefragung" unterstützen die Annahme eines geringeren und weniger differenzierteren Interessen- und Aktivitätenspektrums für die Gruppe der Sucht-kranken und liefern Hinweise, dass dies auch bei anderen psychischen Erkrankungen anzunehmen ist. Durch eine "Expertenbefragung" (Psychologen in Ausbildung zu VT-Psychotherapeuten) erfolgte eine 10er Kategorisierung. Die Experten bewerteten außerdem die Belohnungsfähigkeit (das psychische Befinden positiv zu verändern) von Interessen und Aktivitäten. Die Wirkungsgrade der Interessen und Aktivitäten wurden unterschiedlich eingeschätzt. Die höchsten Mittelwerte erreichte die Kategorie "Gefühle zeigen" und das Item "Lachen" aus dieser Kategorie wurde insgesamt am höchsten bewertet. Es zeigten sich erhebliche Parallelen zur Patientenbefragung. Verschiedene Krankheitsbilder einbeziehend dienten die Erkenntnisse dazu, ein Manual "Der Alternativen-Finder" zu entwickeln, dass eine individuell angepasste Auswahl vielfältiger "belohnungsfähiger" Alternativen ermöglicht. Mit Hilfe von Selbsteinschätzungsskalen werden die noch vorhandenen Ressourcen für ein funktionales Belohnungsverhalten und die Wünsche nach alternativen Interessen und Aktivitäten erfasst. Die Dominanz des Risikoverhaltens im Belohnungssystem soll so aufgehoben, eine Rekonstruktion des Belohnungssystems in Gang gesetzt und die Emotionsregulation nachhaltig verbessert werden. Gehen in Folge dessen überwiegend Im-pulse vom Belohnungssystem aus, die Alternativen anstatt des Risikoverhaltens zu wiederholen und beständig auszuüben, ist die Wiederherstellung der Funktionalität des Belohnungssystems gelungen. Es wird davon aus-gegangen, dass die deaktivierte, aber nach wie vor vorhandene Gedächtnisrepräsentanz des Risikoverhaltens weiterhin eine Rückfallgefahr darstellt.
Summary
In this theoretical work, we present the clinical picture of pathological gambling, an etiological explanatory model and resulting therapeutic implications. Social, psychological and physiological factors are included. The "addiction model" also distinguishes between factors relevant to the onset and continuation of disturbed gambling behavior. Multifactorial causes must be postulated in the "entry phase" of the behavior. During the actual "addiction phase", the self-perpetuating disturbed gambling behavior is characterized by a strong mental dependence and a nearly autonomously triggered addiction behavior (loss of control) associated with structural changes in the deeper brain areas of the "reward system". There is an "irresistible urge" to continue gambling, upheld not least by a dominance of gambling behavior in the reward system and the accompanying dysfunction of this area of the brain.
At the beginning of therapy, the focus lies on the addictive behavior itself. The symptoms that developed last are the ones that are first incorporated into the therapy consideration, whereby the therapeutic goals are to be set in a certain order: (a) Motivation, withdrawal symptoms after the patient stopped gambling, (b) insight into the disease (do not deny further) and its acceptance, (c) consolidation of the abstinence through a treatment of the causes of disease development. Dependence means not having sufficient alternatives. The reconstruction of the reward system and the development of a wide range of varied alternatives are an important prerequisite for avoiding relapse and achieving a balanced and satisfied way of life. Eliminating the dominance of gambling in the reward system and strongly anchoring the desired potently rewardable alternatives in behavior is associated with significant psychological and physiological resistance. The adrenaline rush of gambling is not easily compensated and cannot be replaced with lukewarm water or realistic thinking. Problems of implementing desired behavioral changes have not yet been sufficiently taken into account and there is a lack of necessary research. Are there any obligatory treatment factors?