Eine sich vorrangig auf technologische Innovationen und Entlastungsgewinne stützende Wirtschafts- und Umweltpolitik wird für die dauerhafte Senkung der Ressourcennutzung nicht ausreichen. Es bedarf auch kultureller Veränderungen im Umgang mit Ressourcen und ambitionierter und wegweisender politischer Maßnahmen.
The argument advanced in this paper aims to show that complex and inconsistent incentives schemes have to be gradually revised when implementing sustainable consumption policies. Referring to recent institutional and evolutionary theories, the paper seeks to explain the merits of the in-depth study of the multifaceted driving forces at macro and meso level contributing to continuing high consumption levels in the most resource-intensive demand areas. A first section illustrates how the institutional framework and infrastructures interact with policies. Relevant regulatory policies such as the European competition policy (e.g., shop opening hours) in conjunction with national and local planning policies (e.g., building and mobility) become manifest in settlement, retail and supply infrastructures inducing further consumption and environmental impacts. Environmental instruments (e.g., taxes/charges) and certain national consumer and information policies (e.g., food) aim to overcome lock-in effects but undifferentiated VAT rates, consumption-friendly subsidies, low asset and real estate prices and the expanding consumer credit system counteract those efforts. A second section asks for the innovation capacities of societies within the inconsistencies of resource-saving innovations and accelerating innovation cycles. While time saving innovations not only extend leisure but also consumption time, the life span of goods continuously decreases both pushing on rebound effects. Modern business models like franchising systems and the rapid diffusion of discounters also contribute to accelerated production and consumption processes accompanied by a growing variety of products, increasing advertisement, marketing and branding. Against this background, paradigms such as consumer sovereignty have to be questioned with regard to their adequacy for an economy in need of a transition management differing between useful and environmentally detrimental innovations. The concluding section presents a model on the interaction of the ...
2015 verursachte jeder Deutsche 628 Kilogramm Siedlungsabfall. Damit liegt Deutschland für viele Abfallströme und insbesondere für Verpackungsabfälle deutlich über dem EU-Durchschnitt. Selbst wenn die Recyclingquoten hoch ausfallen, hat die Abfallvermeidung nicht nur eine ökologische Notwendigkeit. Auch aus ökonomischer Sicht muss sie zum Ausgangspunkt einer transformativen Innovationsagenda werden.
Aufgabe des Projektes war es, den Strategieprozess zur Implementierung und Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess) wissenschaftlich zu begleiten. ProgRess sollte weiterentwickelt und gestärkt werden, um seine Wirksamkeit zu verbessern. Im Fokus standen dabei Vorschläge für eine Revision und ein potenzielles Redesign des Programms auf der Grundlage eines Monitorings und einer vertiefenden Evaluation mit Schwerpunktsetzung auf Fragen der Wirksamkeit (AP 1). Weitere Aufgaben waren die wissenschaftliche und organisatorische Begleitung der Nationalen Plattform für Ressourceneffizienz (NaRess) (AP 2) sowie des im Umweltbundesamt (UBA) angesiedelten Behörden- und Institutionen-Netzwerks Ressourcenschonung (NeReScho) (AP 3). Im Projektverlauf wurden in Abstimmung mit der Steuerungsgruppe (BMUV und UBA) weitere ad hoc festgelegte Themen und Fragestellungen wissenschaftlich bearbeitet sowie die Öffentlichkeitsarbeit des BMUV zur Ressourceneffizienz mit Vorschlägen begleitet (AP 4). Für das Gesamtprojekt (AP 1-AP 4) waren quartalsweise Sachstandsberichte vorzulegen. In Monat 8 und Monat 20 nach Projektbeginn wurden Zwischenberichte als Dokumentation aller Produkte vorgelegt, in Monat 35 ein Strukturvorschlag für den Abschlussbericht sowie der hier vorliegende Abschlussbericht in Monat 44.
The inefficient resource use at a time of growing demand is leading to increasing environmental pressure and resources scarcity that will affect Europe and other parts of the world over the next years and decades. Prices for global commodities like oil, raw materials and wheat have been increasing over the past five years though the current financial crisis has temporarily led to lowering demand for natural resources. Achieving resource efficiency and a low carbon society are key challenges for the future of EU's economy, its industrial and service sector, and its citizens. Eco-innovation - putting the EU on the path to a resource and energy efficient economy - can be seen as a key to enhancing Europe's strategic position on world markets of tomorrow. In this regard, the current bail out of the financial crisis ought to be seen as a starting point for the build up of eco-innovation and eco-industries in the EU. The objective of this study is to support the European Parliament's ITRE Committee in its work on the EU's industrial and energy policy and to give advice on the following issues: Why is the issue of resource scarcity back on the agenda? What are the strategic conclusions for the EU? What can the EU expect from eco-innovation in a large range of industrial sectors? Are existing measures meeting the EU aims and expectations, and what new policy initiatives should be set forward? ; Die Nachfrage nach Ressourcen wächst weiter, die Preise für globale Güter wie Öl, Weizen und andere Rohstoffe sind in den letzten fünf Jahren stetig angestiegen, obwohl die aktuelle Finanzkrise zeitweise zu einer sinkenden Nachfrage geführt hat. Somit verstärkt sich der aus einer ineffizienten Ressourcennutzung resultierende Druck auf Umwelt und Wirtschaft. Eine steigende Energie- und Ressourceneffizienz würde zu sinkenden Beschaffungskosten in allen Industriebereichen führen, die Wettbewerbsfähigkeit stärken sowie Innovationen fördern. Diese Studie soll die Kommission ITRE des Europäischen Parlaments in ihrer Arbeit für die europäische Industrie- und Energiepolitik unterstützen und folgende Fragestellungen klären: Welche Konsequenzen zieht die EU aus dem Problem der Ressourcenknappheit in Hinblick auf ihre Strategie? Welche Effekte können von ökologischen Innovationen für die Industrie erwartet werden? Welche Maßnahmen sind geeignet, die Ziele und Erwartungen der EU zu erfüllen und welche politischen Initiativen sollten vorangetrieben werden? Die Studie gibt zunächst eine überblicksartige Darstellung zum Thema Ressourcenknappheit. Danach werden Öko-Innovationen näher vorgestellt und Entwicklungen, Hindernisse und Antriebskräfte mit einbezogen. Anschließend werden Vorschläge für zukünftige EU-Politiken gegeben und schließlich ein mögliches Zukunftsszenario umrissen.
Unter der FKZ 3719 31 107 0 leitete das Wuppertal Institut das Konsortium aus den Institutionen Prognos AG, Stakeholder Reporting GmbH, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und N3 Nachhaltigkeitsberatung, das in diesem 44-monatigen Vorhaben PolRess III die Analyse und (Weiter-)Entwicklung von Umsetzungsmechanismen und Politikansätzen zur Stärkung und Aufwertung von ProgRess vorantreiben sollte. Das Projekt umfasste insgesamt vier Arbeitspakete, davon befasste sich Arbeitspaket 1 mit dem Monitoring und der Evaluation von ProgRess III. Gemäß Leistungsbeschreibung des Projektgebers für das Vorhaben sollte das Monitoring und die Evaluation der Ressourceneffizienzpolitik von ProgRess III über die Analyse der Ressourceneffizienz auf volkswirtschaftlicher Ebene hinausgehen. Insbesondere die Umsetzung der Maßnahmen, die mit ihnen verbundenen Effekte und die zugrundeliegenden Erfolgsfaktoren wurden systematisch analysiert, um stärker handlungsleitend zu sein. Dazu führte das Team ein zweistufiges Verfahren durch: ein Monitoring und eine Evaluation des Programms. Im Folgenden stellt dieser Bericht eine Kurzfassung der im Rahmen der Evaluation gewonnenen Ergebnisse vor. Die Ergebnisse des Monitorings liegen dem Projektgeber als interner Bericht vor und werden teilweise dargestellt. Nach einer Einführung in die Ziele der Evaluation und der Abgrenzung zum zuvor durchgeführten Monitoring (Kap. 1) werden die Forschungsfragen und die Elemente eines erfolgreichen Politikmix, wie er in der theoretischen Forschung diskutiert und konzipiert wird, kurz erörtert (Kap. 2). Dann werden die Methoden (Analyse, Interviews, Webcrawling) und der Fahrplan der Evaluation vorgestellt (Kap. 3). Zwei Wirkungsmodelle, ein materielles und ein organisationales Wirkmodell, bilden die Basis für die verschiedenen Betrachtungsebenen und Foki, die für die Evaluation gewählt wurden. In Kapitel 4 werden schließlich die Erkenntnisse, die durch den Einsatz der verschiedenen Methoden gewonnen wurden, in bewusst kompakter und übersichtlicher Form in Bezug zu den Evaluationskriterien dargestellt und Empfehlungen abgeleitet. Kapitel 5 widmet sich der Gesamtbewertung der Effektivität von ProgRess III und Kapitel 6 bearbeitet abschließend die Frage, welche Entwicklungspotenziale aus den gewonnenen Erkenntnissen abgeleitet werden können.
Im Mittelpunkt dieses Endberichts steht die Frage, welche Rolle die Wirtschaftsleistung und ihre künftige Entwicklung in einem wohlhabenden Land wie Deutschland bei der Einhaltung planetarer Grenzen spielt. Wir möchten zum Verständnis dieser relevanten Kontroverse beitragen, indem wir in diese Debatte systematisierend einführen, Analysen zu zahlreichen Aspekten vorlegen, offene Fragen aufzeigen und politische Handlungsorientierungen ableiten. Durch die Darstellung, Analyse und erste Bewertung von zentralen Argumenten und Schlussfolgerungen der Postwachstumsliteratur leistet das Papier einen Beitrag dazu, diesen bisher vor allem in Wissenschaft und Zivilgesellschaft geführten Diskurs für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Innerhalb des Diskurses gibt es zwei besonders prominente und eindeutig antagonistische Positionen, deren politische Konsequenzen einander widersprechen: Green Growth und Degrowth. Unsere Analysen in Kapitel 2 zeigen, dass beide Positionen auf Kernannahmen beruhen, die sich wissenschaftlich nicht hinreichend begründen bzw. belegen lassen. Keine dieser Positionen sollte daher für sich beanspruchen, als alleinige Strategie für umweltpolitisches Handeln dienen zu können. Daher schlagen wir eine dritte Position vor und stellen sie mit diesem Papier zur Diskussion: die "vorsorgeorientierte Postwachstumsposition". Diese Auffassung hat aus unserer Sicht das Potenzial, einen neuen Konsens in der Nachhaltigkeitsdebatte zu bilden. Das Papier lotet aus, welche Potenziale zur gesellschaftlichen Orientierung und welche Wissensbedarfe damit verbunden sind. Auf Grundlage einer Analyse verschiedener Positionen präsentiert dieser Beitrag eine ausführliche Übersicht über die Ursachen von Wirtschaftswachstum und identifiziert gesellschaftliche Bereiche, deren Funktion von diesem Wirtschaftswachstum abhängen könnte. Darauf aufbauend wird die Möglichkeit diskutiert, ob Wirtschaftssysteme durch verschiedene Reformvorschläge so gestaltet werden könnten, dass sie weniger von permanentem Wirtschaftswachstum abhängig wären. Schließlich skizzieren wir handlungsleitende Elemente unseres Vorschlags einer "vorsorgeorientierten Postwachstumsposition". Das Papier sowie eine Zusammenfassung sind hier erschienen: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/vorsorgeorientierte-postwachstumsposition Im Mittelpunkt der Analysen in den Kapiteln 3 und 4 steht die Relevanz der Postwachstumsdebatte für die Ressourcenpolitik. In Kapitel 3 wurde dafür die Ressourcen-Relevanz von ausgewählten Instrumenten untersucht, die häufig(er) in Postwachstumskonzepten bzw. im -diskurs vorgeschlagen werden. Ein vorrangig auf technische Entwicklungen und ökonomische Maßnahmen fokussierter Policy Mix wird für eine dauerhafte Senkung der Ressourcennutzung nicht ausreichend sein, da es darüber hinaus auch zu (kulturellen) Veränderungen in der Gesellschaft kommen muss, die auch Bedingung für die Umsetzbarkeit entsprechend ambitionierter Maßnahmen ist. Die Postwachstumsdebatte bietet hierfür neue Impulse, die beispielsweise auch Berücksichtigung in der derzeit erfolgenden Weiterentwicklung des Ressourceneffizienzprogramms der Bundesregierung finden sollten. Entsprechende Vorschläge werden in Kapitel 4 unterbreitet. Wie der "Zielzustand" einer ressourcenleichten (Postwachstums-)Gesellschaft im Detail aussieht, kann naturgemäß nicht mit Sicherheit formuliert werden. In Kapitel 4 schlagen wir verschiedene konstitutive Kernelemente vor: (i) erneuerbare Energieversorgung, (ii) geschlossene Kreislaufwirtschaft, (iii) Präferenzwandel zu ressourcenleichterem Konsum, und (iv) stärkere Aktivierung von immateriellen Wohlstandsquellen. Wir hoffen, mit diesem Papier einen Impuls zur gesellschaftlichen Debatte über Ausgestaltung und Instrumentierung von Transformationspfaden für "gesellschaftliches Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen" zu geben, der einen neuen Diskussions- und Forschungsprozess anregt und strukturiert.
The EU Horizon 2020 CICERONE project (2018-2021) is developing a platform for EU programme owners (POs, i.e. public funders of programmes related to circular economy) to coordinate and collaborate on priority research and innovation actions. Part of this process was the development of the Circular Economy Strategic Research and Innovation Agenda (SRIA). This SRIA is as a strategic guidance document that specifically focuses on the topic of CE in the European Union. The SRIA targets national, regional and local programme owners to identify joint priorities in research and innovation, co-implement joint programmes and guide further cooperation. Collaboration will be based on the SRIA's joint programmes, which provide a framework for a more systemic innovation aiming to create holistic, cross-cutting and systemic programmes with greater impacts.