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Einleitung 9 1\. Die deutsche Politikwissenschaft und ihre Lehre: Ausgangssituation, Entwicklungsphasen und Forschungskontext 14 1.1 Problemstellung 14 1.2 Forschungsstand 20 1.2.1. Politikwissenschaft als Gegenstand wissenschaftlicher Analysen 20 1.2.2. Phasen der Fachentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland 27 1.2.2.1. Neugründungs- und Aufbauphase 28 1.2.2.2. Expansions- und Krisenphase 32 1.2.2.3. Konsolidierungs- und Professionalisierungsphase 37 1.2.2.4. Phase fortschreitender Professionalisierung und Ausdifferenzierung sowie des Aufbaus des Faches in den neuen Bundesländern 44 1.2.2.5. Phase der Europäisierung, Internationalisierung und weitreichender Hochschulreformen 50 1.2.3. Empirische Studien zur Fachentwicklung und zum Lehrangebot 61 1.3. Zwischenfazit 73 2\. Theorien der Wissenschaftsentwicklung: Erklärungsansätze für den Wandel der deutschen Politikwissenschaft und ihrer Lehre 76 2.1. Grundprinzipien und Funktionsmechanismen der Wissenschaft 81 2.1.1. Max Weber: Wissenschaft als Beruf 81 2.1.2. Robert K. Merton: Wissenschaftliches Ethos, konkurrenzorientierte Kooperation und wissenschaftliches Belohnungssystem 83 2.2. Theoretische Modellierungen wissenschaftlichen Fortschritts 88 2.2.1. Karl R. Popper: Modell des kumulativen Erkenntnisfortschritts 88 2.2.2. Thomas S. Kuhn und Ludwik Fleck: Denkstilentwicklung, Paradigmenwechsel und wissenschaftliche Revolutionen 90 2.2.3. Paul Feyerabend: Anything goes 96 2.2.4. Gernot Böhme, Wolfgang van den Daele und Wolfgang Krohn: Finalisierung der Wissenschaft 97 2.3. Interaktion der Wissenschaft mit ihrer Umwelt 101 2.3.1. Robert K. Merton: Externe Determinanten der Wissenschaftsentwicklung in historischer Perspektive 101 2.3.2. Niklas Luhmann: Strukturelle Kopplungen des Wissenschaftssystems mit anderen Teilsystemen der Gesellschaft 103 2.3.3. Interdependenzen von Wissenschaft und Politik 106 2.4. Rudolf Stichweh: Entstehung und Wachstum von Disziplinen und Subdisziplinen 110 2.5. Zwischenfazit 112 3\. Politikwissenschaftliches Lehrangebot an den ...

Am 22. Mai 2005 wurde in Nordrhein-Westfalen die letzte rot-grüne Regierung auf Landesebene abgewählt. Der Machtwechsel im bevölkerungsreichsten Bundesland verschafft der Union eine noch größere Mehrheit im Bundesrat. Den Erklärungen des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering und des Bundeskanzlers Gerhard Schröder am Abend der verlorenen Landtagswahl, Neuwahlen herbeiführen zu wollen, folgte ein "politisches Erdbeben". Der vorliegende Beitrag fragt danach (Stand Juni 2005), welche kommunikativen Chancen und Risiken sich aus der neuen Lage für die einzelnen Parteien ergeben? Was für ein Wahlkampf steht der Republik bevor? Zur Beantwortung der Frage wird eine Vergleich mit der Bundestagswahlen 2002 herangezogen. Die Analysen der Bundestagswahl 2002 zeigen, dass es im Wahlkampf maßgeblich auf die Auswahl der Kampagneninstrumente ankommt. So hat die SPD, bei der lange wenig Strategie erkennbar war, als die Elbe über die Ufer trat, kurzfristige Reaktionsfähigkeit bewiesen, was nicht zuletzt auf den politischen Instinkt des Bundeskanzlers zurückzuführen war. Bündnis 90/Die Grünen haben sich 2002 erstmals auf einen bundesweiten Spitzenkandidaten geeinigt und mit geringem Budget eine sehr erfolgreiche Kampagne geführt. Der PDS mangelte es an Strategiefähigkeit. Sie wurde im Wahlkampf kaum wahrgenommen, und die FDPwird auch 2005 noch mit dem Attribut der "Spaßpartei" zu kämpfen haben. Im Bundestagswahlkampf 2002 hat sich gezeigt, dass verschiedene Faktoren wie politische Ereignisse, Kandidaten oder ökonomische Rahmenbedingungen jeden Wahlkampf unverwechselbar machen. (ICA2)

Der Trend zur Politikvermittlung in Unterhaltungsformaten, zu Emotionalisierung und Dramatisierung und ein wachsender Ökonomisierungsdruck beeinflussen verstärkt die politische Berichterstattung der Medien. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass unter diesen Bedingungen die Medien mit ihrer gesamtgesellschaftlichen Bedeutung verantwortlich umgehen und Politikvermittlung jenseits medieninszenierter Darstellungspolitik ermöglichen müssen. Dies ist um so dringlicher, weil die Rückkopplung der Politik an die Gesellschaft immer geringer wird. Die Parteien haben einen Großteil ihrer Mitglieder verloren und müssen daher anderweitig Kommunikationsbeziehungen aufbauen: Die Politik erreicht die Bürger nunmehr häufiger medial, v. a. über das Leitmedium Fernsehen. Hierfür bedarf es neuer Konzepte für Responsivität. Auch durch die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft sind langfristige strukturelle Bindungen der Bürger entlang der traditionellen gesellschaftlichen Konfliktlinien (z. B. Staat vs. Kirche, Arbeit vs. Kapital) rückläufig. Auch für den Wähler steht es an, das Handeln der Politiker nicht mit einem anderen Maßstab zu messen als das eigene: Politik kann keinen Ansprüchen genügen, denen die Gesellschaft selbst nicht entspricht. Insgesamt nimmt politische PR hier eine Scharnierfunktion zwischen Medien, Politik und Gesellschaft wahr. (ICA2)