Kritik: Dritte: Unabschließbare und doch produktive Dynamisierung des soziologischen Weltblicks
In: Zeitschrift für Kulturphilosophie: Journal for cultural philosophy, Band 2023, Heft 2, S. 214-217
ISSN: 2366-0759
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In: Zeitschrift für Kulturphilosophie: Journal for cultural philosophy, Band 2023, Heft 2, S. 214-217
ISSN: 2366-0759
In: Nomos eLibrary
In: Soziologie
Leib. Grenze. Kritik. Wer mit der Soziologie vertraut ist und diese drei Begriffe zusammen sieht, weiß sofort: Jetzt kann es nur um Gesa Lindemann gehen. Die hier vorgelegte Festschrift zum 66. Geburtstag von Gesa Lindemann trägt daher diesen Titel. Zu ihr beigetragen haben Kolleginnen und Kollegen im umfassenden Sinne des Wortes, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nämlich, die von dem Werk der Jubilarin in der einen oder anderen Weise berührt sind und sich mit diesem auseinandersetzen: teils anwendend, teils weiterentwickelnd, teils einordnend, teils kritisch. Langjährige Weggefährten und neue Begleiter genauso wie Förderer und Geförderte, Genossen und Gegner im intellektuellen Streit – sie alle verbindet der Bezug auf das Werk von Gesa Lindemann. Mit Beiträgen von Thomas Alkemeyer, Jonas Barth, Katharina Block, Cedric Bradbury, Nikolai Drews, Marcus Düwell, Wolfgang Eßbach, Joachim Fischer, Johanna Fröhlich, Sigrid Graumann, Robert Gugutzer, Anna Henkel, Anton Kirchhofer, Hans-Peter Krüger, Jens Loenhoff, Tonio Oeftering, Richard Paluch, Martina Roes & Jonathan Serbser-Koal, Uwe Schimank, Tina Schröter, Ingo Schulz-Schaeffer, David Schünemann, Volker Schürmann, Ilona Straub, Gabriele Tellenbach, Susanne Tübel und Günter Ulrich.
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 47, Heft 1, S. 268-288
ISSN: 2366-6846
The methodology of video data analysis (VDA) places a clear focus on the depicted immediate violent event. Herewith VDA takes a position in the long-standing controversy within violence research over narrow versus broad concepts of violence. A broad concept of violence was prominently proposed by Galtung, who introduced the notion of structural and cultural violence, which has been criticized as being a political and ideological concept. VDA argues for a narrow understanding of violence that includes only physical violence. The claim is that this avoids politicization and considers only the facts. A closer look reveals, however, that the situationist approach fails in this regard. The narrow and broad concepts of violence have two important things in common. Both of them define violence from the observer's perspective and thus both prove to be politically and ideologically charged. In order to avoid these problems, we propose a reflexive conceptualization of violence, which brings together a socio-theoretical understanding of how violence is institutionalized with a theory-of-society perspective. Finally, we illustrate the consequences of a reflexive understanding of violence using the example of the events surrounding the 2007 G8 summit in Rostock/Heiligendamm.
In: Nomos eLibrary
In: Soziologie
Pflegewissenschaftliche und ein Großteil der soziologischen Gewaltforschung setzen sich unter Bezugnahme auf den Begriff der Gewalt zum Ziel, gewichtige Missstände zu identifizieren. Eine solche Gewaltforschung läuft auf eine moralische Beurteilung sozialer Phänomene hinaus. Das erste Ziel der von Jonas Barth vorgelegten Studie besteht darin, die gesellschaftliche Notwendigkeit der moralisierenden Gewaltforschung aufzuzeigen. Denn die Gewaltforschung reproduziert Formvorgaben über die gesellschaftliche Bedeutung von Gewalt und wird damit zu einem Teil eines staatlich verfassten ordnungsbezogenen Handlungszusammenhangs. Evaluative Stellungsnahmen in solchen Forschungen werden dann erkennbar als symbolische Markierungen von Ordnungskonflikten. Diese Rekonstruktion ermöglicht die Explikation eines Maßstabs, mit Hilfe dessen sozialtheoretische Mittel entwickelt werden können, die neben der geleisteten Rekonstruktion grundsätzlich auch anders gelagerte, d.h. nicht nur staatliche Ordnungsbezüge von Gewalt erfassen können. In den oben rekonstruierten Ordnungskonflikten wird markiert, dass es in der Pflege zu Gewaltbestimmungen und -legitimationen kommt, die für illegitim gehalten werden. Vor diesem Hintergrund analysiert die Studie auf der Grundlage einer qualitativ-ethnographischen Studie das Verständnis von und den Umgang mit Gewalt, die die normative Ordnung in der stationären Pflege von Menschen mit Demenz kennzeichnen. Die entlang der ethnografisch erzielten und theoretisch verdichteten empirischen Befunde werden abschließend noch einmal auf die eingangs geleistete Rekonstruktion der staatsbezogenen Gewaltforschung rückbezogen, sodass die Befunde sowohl einen Beitrag zur pflegebezogenen als auch zur gesellschaftstheoretischen Gewaltforschung darstellen.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 22, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Wir unterbreiten in dem vorliegenden Text einen Vorschlag für ein der interpretativen Forschung angemessenes Gewaltverständnis und skizzieren seine methodologischen Konsequenzen. In Auseinandersetzung mit qualitativen Studien zu Gewalt verbinden wir eine klare theoretische Explikation des Phänomens Gewalt mit der von der qualitativen Sozialforschung geforderten Offenheit gegenüber dem Material. Wir gehen dabei von der Unterscheidung zwischen einem positiven und einem reflexiven Gewaltbegriff aus: Wenn Gewalt aus der Beobachter*innenperspektive inhaltlich definiert wird, sprechen wir von einem positiven Gewaltbegriff. Ein solches Vorgehen widerspricht allerdings den Annahmen der interpretativen Forschung, denn hier liegt der Schwerpunkt darauf, soziale Phänomene ausgehend vom (Selbst-)Verständnis sozialer Akteur*innen zu analysieren. Wenn man es dem Selbstverständnis im Feld überlässt, ein Phänomen als Gewalt zu identifizieren, dies aber der Intuition der Beobachter*innen widerspricht, führt dies in der soziologischen Forschungspraxis oftmals dazu, dass ein Phänomen gegen das Selbstverständnis im Feld als Gewalt identifiziert wird. Um mit diesem Problem umzugehen, schlagen wir ein reflexives Gewaltverständnis vor und konkretisieren dieses in einem Kodierschema für die qualitativ-interpretative Untersuchung von sozialen Zusammenhängen mit Blick auf Gewalt. Exemplarisch verdeutlichen wir den interpretativen Sinn des Kodierschemas an einem Beispiel aus der Pflege von Menschen mit Demenz.
In: Proceedings of the 13th Conference on Learning Factories (CLF 2023)
SSRN