René PolleschsTheater der Limitierung. Konturen einer Soziologie des Theaters
In: Sociologia internationalis: europäische Zeitschrift für Kulturforschung, Volume 53, Issue 2, p. 235-257
ISSN: 1865-5580
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In: Sociologia internationalis: europäische Zeitschrift für Kulturforschung, Volume 53, Issue 2, p. 235-257
ISSN: 1865-5580
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 17, Issue 3
ISSN: 1438-5627
Im Zentrum dieses Beitrags stehen Interviews mit Ärzt/innen in Weiterbildung (ÄiW) zum Facharzt/zur Fachärztin für Allgemeinmedizin. Aus der Analyse dieser Texte kann man erstens lernen, wie sich Motive überhaupt als plausible Motive darstellen lassen. Dabei sieht man zweitens, dass die Kommunikation von Kontingenz in diesen Erzählungen geradezu als Ressource benutzt wird, die Kontingenz einer zu erzählenden Geschichte zu bewältigen. Vor allem aber gerät drittens in den Interviews die Medialität des Forschungsprozesses selbst in den Blick. In der selektiven Form dieser Erzählungen liegt selbst schon ihr Befund. Eine Soziologie, die die Erzählungen ihrer Informant/innen fast trotzig für Krücken hält, um zum Leben selbst durchzustoßen, kann von diesem medientheoretischen Hinweis womöglich profitieren. (Autorenreferat)
In: Sozialtheorie
Long description: Welche Verhaltensweisen üben wir in Social Media-Kanälen ein? Wie unterscheiden sich die Inszenierungen im Theater von denen auf den Bühnen des Alltags? Und was passiert eigentlich beim Forschen, wenn nach dem Interview gesprochene Sprache verschriftlicht und damit erst »Schrift« zum erkenntnisleitenden Medium wird? Niklas Barth geht in analytischen und empirischen Studien den Zugzwängen unterschiedlicher Medienformen nach. Diese Analysen führen nicht nur vor, wie sich Medien geradezu gegen unseren Willen immer wieder in Kommunikationsprozesse einmischen. Sie formulieren auch das Problem der soziologischen Gesellschaftsbeschreibung in neuer Schärfe: Gesellschaft besteht nicht einfach nur aus Medienformen, Gesellschaft ist vielmehr reine Medialität
Zum Inhaltsverzeichnis von Soziale Systeme, 22 (1-2) Dieser Beitrag fragt nach der Funktion des Deutschen Ethikrats (ER) und beantwortet diese Frage aus einer verfahrenssoziologischen Perspektive. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es dem ER als Verfahren gelingt, Perspektivendifferenzen einer funktional differenzierten Gesellschaft zu entdramatisieren, indem sich hier funktionale Äquivalente einer Konsens- und Verständigungspraxis etablieren. Anstatt die fehlenden Ressourcen des ER zur Anbahnung von Entscheidungen zu beklagen, arbeiten unsere Analysen von Wortprotokollen des ER vielmehr drei latente Verfahrensfunktionen heraus. Als Verfahren nutzt der ER die Inkommensurabilität unterschiedlicher Perspektiven geradezu als Ressource, wenn er vorführt, dass sich Wissen zur Fundierung einer Entscheidung eben nicht auf lediglich einen guten Grund gründen lässt (1). Darüber hinaus stellt die epistemische Politik des ER die Differenz unterschiedlicher sachlicher Perspektiven in ihrem Konflikt aus (2). Im ER wird dabei eine Form ethischer Rede sichtbar, die sich nicht als interaktionsnah gebaute moralische Achtung realisiert, sondern als verfahrensgebundene ethische Expertenkommunikation (3).
BASE
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Volume 75, Issue 2, p. 203-233
ISSN: 1861-891X
ZusammenfassungIn soziologischen Studien über Hospize und Palliativstationen wird häufig kritisiert, dass die Organisationsförmigkeit solcher Einrichtungen das Erleben der Sterbenden überformt. Anhand von problemzentrierten Experteninterviews mit Ärzten und Ärztinnen, Pflegefachkräften sowie narrativen Interviews mit Sterbenden wird in dieser Studie untersucht, nach welchen Kriterien alle Beteiligten Handlungs- und Erlebensmöglichkeiten des Sterbens sich und anderen zurechnen. Auf diese Weise können wir zeigen, dass Sterbeverläufe von professionellen Akteuren als "gut" erlebt werden, wenn sie als gemeinsames Erleben von einerseits professionellen Akteuren und andererseits Sterbenden, die es so gewollt haben, gedeutet werden können. Dies ist bemerkenswert vor dem Hintergrund eines weiteren Befundes dieser Studie, nämlich der systematischen Perspektivendifferenzen im Erleben des Sterbeverlaufs zwischen professionellen Akteuren einerseits und Sterbenden andererseits. Während Sterbende in unserer Studie ihr Sterben als bedrohliche Diskontinuität erleben, erleben die professionellen Akteure Sterben als kontinuierlich erwartbaren Verlauf. Die Konsensfiktion des gemeinsamen Erlebens des Sterbens stellt offenbar eine hilfreiche Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit dem Sterben dar, da hiermit die Unversöhnlichkeit zwischen Ideal und Praxis, die Perspektivendifferenzen zwischen Sterbenden und professionellen Akteuren und damit auch das unlösbare Problem der Endlichkeit unsichtbar gehalten werden können. Wer Hospize und Palliativstationen untersucht, sollte mit enormen Freiräumen der Deutungsarbeit rechnen, die dem Sterben Latenz verschaffen.