Sonja Bastin gibt einen umfassenden Überblick über die Partnerschaftsdynamik junger alleinerziehender Mütter in Deutschland. Alleinerziehende Frauen sind häufig sozial und ökonomisch benachteiligt, insbesondere wenn kleine Kinder im Haushalt leben. Der Zusammenzug mit einem Partner beendet das Alleinerziehen und kann die Lebenssituation der Familie verbessern. Überdies kann ein neuer Partner die Alleinerziehende bereits vor einem Zusammenzug vielfältig unterstützen. Wie lange aber dauert es, bis eine Alleinerziehende einen neuen Partner findet? Wann zieht sie mit ihm zusammen? Wie stabil sind diese Partnerschaften? Diese Fragen konnten für Deutschland auf Grund fehlender Daten bislang nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Mit Rückgriff auf Daten des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam) ist dies nun möglich. Sonja Bastin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Arbeit und Wirtschaft in Bremen.
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Lisa Yashodhara Haller und Alicia Schlender (Hg.): Feministische Perspektiven auf Elternschaft - Handbuch. Leverkusen: Verlag Barbara Budrich 2021. 978-3-8474-2367-6
Sabine Hübgen: Armutsrisiko alleinerziehend - Die Bedeutung von sozialer Komposition und institutionellem Kontext in Deutschland. Leverkusen: Verlag Barbara Budrich 2019. 978-3-86388-818-3
Sonja Bastin gibt einen umfassenden Überblick über die Partnerschaftsdynamik junger alleinerziehender Mütter in Deutschland. Alleinerziehende Frauen sind häufig sozial und ökonomisch benachteiligt, insbesondere wenn kleine Kinder im Haushalt leben. Der Zusammenzug mit einem Partner beendet das Alleinerziehen und kann die Lebenssituation der Familie verbessern. Überdies kann ein neuer Partner die Alleinerziehende bereits vor einem Zusammenzug vielfältig unterstützen. Wie lange aber dauert es, bis eine Alleinerziehende einen neuen Partner findet? Wann zieht sie mit ihm zusammen? Wie stabil sind diese Partnerschaften? Diese Fragen konnten für Deutschland auf Grund fehlender Daten bislang nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Mit Rückgriff auf Daten des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam) ist dies nun möglich. Der Inhalt Quantitative Längsschnittuntersuchung der Einflüsse auf die Dauer des Alleinerziehens Einordnung des Alleinerziehens in den partnerschaftlichen Lebenslauf Analyse der Partnerschaftsdynamik aus familienökonomischer und stresstheoretischer Perspektive Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Soziologie, Sozialforschung, -psychologie und -politik SozialpolitikerInnen, PolitikberaterInnen Die Autorin Sonja Bastin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Arbeit und Wirtschaft in Bremen
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Der überwiegende Teil der Studierenden in Deutschland ist neben dem Studium erwerbstätig. Neben der Einkommenssteigerung wird dabei auch oftmals das Ziel verfolgt, sich mit dem Nebenjob zusätzlich für den späteren Beruf zu qualifizieren. Entsprechende Erfahrungen beeinflussen den Berufseintritt insbesondere dann positiv, wenn das angestrebte Berufsfeld – wie beispielsweise in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Feldern – divers und der anstehende Berufseinstieg unsicher ist. Die vorliegende Studie untersucht die verschiedenen Motive der Studierenden. Dabei wird zentral diskutiert, inwiefern die ökonomische Lage und auch das ausgeübte Studienfach das jeweilige Motiv beeinflussen. Damit soll eine bislang unbeachtete Quelle sozialer Bildungsbenachteiligung betrachtet werden. Die beiden übergeordneten Forschungsfragen lauten: 1. Spielt die individuelle wirtschaftliche Lage eine Rolle für die Ausbildung finanzieller und qualifizierender Erwerbsmotive? 2. Unterscheiden sich die Gründe der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit je nach Studienfach? Grundlage der empirischen Analysen bildet zum einen die 20. Sozialerhebung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung aus dem Jahr 2012. Die Querschnitterhebung ist für an deutschen Hochschulen immatrikulierte Studierende repräsentativ. Zum anderen wurden leitfadengestützte Interviews mit 20 Studierenden der Bremer Universität aus zum Teil technisch-/naturwissenschaftlichen, zum Teil sozial-/geisteswissenschaftlichen Studiengängen ausgewertet. Sowohl die quantitativen als auch die qualitativen Ergebnisse untermauern, dass eine bestehende finanzielle Absicherung durch Elternunterhalt und mehr noch Stipendien die Priorisierung berufsqualifizierender Motive unterstützt. Dagegen verschiebt die ökonomische Abhängigkeit vom Job die Priorität in Richtung einer längerfristigen Verlässlichkeit. Studierende aus einkommensschwächerem Elternhaus können infolgedessen geringere Zusatzqualifikationen auf dem Arbeitsmarkt erwerben, was zu einer doppelten Benachteiligung führt. Die Ergebnisse stützen damit Forderungen nach einer Ausweitung staatlicher und privater Ausbildungsförderungen. Zudem wird auf die Sensibilisierung für die Anerkennung von qualifizierenden Nebenjobs als Teil der regulären Ausbildung verwiesen. Dass Studierende mit diffusem anvisiertem Berufsfeld deutlich häufiger als Studierende beispielsweise technischer oder naturwissenschaftlicher Studiengänge qualifizierende Motive äußern, weist darauf hin, dass die Studieninhalte nicht den Ansprüchen des anvisierten Arbeitsmarktes genügen. Zudem werden aus diesen Studienfeldern häufiger Bedürfnisse nach Berufsorientierung geäußert. Hier besteht Handlungsbedarf, beispielsweise in Form von Restrukturierungen betreffender Studiengänge oder Studienordnungen sowie ein erhöhtes Informations- und Beratungsangebot an den Hochschulen. Als Hochschulstandort sind die Ergebnisse für das Land Bremen von spezifischer Bedeutung. Die Nebentätigkeit wurde als durchaus hilfreich für die Realisierung des Wunsches nach einem Verbleib am Studienort genannt.
Ergänzungsstudie zum Beziehungs- und Familienpanel (pairfam)
DemoDiff ist eine vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock finanzierte Längsschnittstudie, die umfassende prospektive und retrospektive Informationen für die Analyse der Familiendynamiken in Ostdeutschland liefert. Die Studie orientiert sich am Konzept und Design des bundesweit durchgeführten Beziehungs- und Familienpanels (pairfam). In jährlichem Abstand werden Ankerpersonen der beiden Geburtskohorten 1971-73 und 1981-83 aus den neuen Bundesländern inklusive Ost-Berlin sowie deren Partner befragt. Die Daten von DemoDiff werden zusammen mit dem Scientific-Use-File des Beziehungs- und Familienpanels pairfam zur Verfügung gestellt, der Zugang erfolgt über das Forschungsdatenzentrum pairfam.
Das Befragungsprogramm von DemoDiff entspricht weitgehend dem von pairfam. Der Fokus der Mehrthemenstudie liegt auf partnerschafts- und familienrelevanten Merkmalen.
1.) Entwicklung und Gestaltung von Partnerschaften 2.) Familiengründung und -erweiterung 3.) Intergenerationale Beziehungen 4.) Erziehung und kindliche Entwicklung
Zudem werden zahlreiche Aspekte aus anderen Lebensbereichen sowie umfangreiche soziodemographische Informationen erfasst. Die meisten Instrumente kommen alljährlich (Kernmodule) oder rotierend alle zwei bis drei Befragungswellen (Vertiefungsmodule) zum Einsatz. Hauptbefragte sind die Ankerpersonen, von denen unter anderem monatsgenaue Angaben zu Ereignissen in Bezug auf Partnerschaft, Kinder, Wohnen sowie Bildung und Erwerbstätigkeit erhoben werden (Event History Calendar). Die Partner der Ankerpersonen erhalten einen Fragenkatalog, der sich an der Haupterhebung orientiert, jedoch in Umfang und Inhalt abweicht.
Themen:
1.) Entwicklung und Gestaltung von Partnerschaften: Partnerschaftsbiografie ab dem 14. Lebensjahr (Geschlecht und Alter der Partner, monatsgenaue Beziehungs-, Kohabitations- und Eheepisoden); Kennenlernen (aktueller Partner); Institutionalisierung der Partnerschaft (Intentionen, Ambivalenz, Fortschritte); Sexualität (sexuelle Orientierung, Häufigkeit Geschlechtsverkehr, Zufriedenheit mit Sexualleben); Kohabitation (Wohnsituation, Wohnortentfernung); Arbeitsteilung im Haushalt (verschiedene Tätigkeiten, Fairness); gemeinsame Finanzen (Kontoführung, Ausgaben); Partnerschaftsqualität (dyadisches Coping, NRI, Konfliktstile, Konfliktverhalten, Beziehungszufriedenheit, subjektive Partnerschaftsinstabilität); Single-Modul (Zufriedenheit als Single, Partnerinteresse, Partnerwunsch, Merkmale des Partnermarkts, subjektive Chancen, Exploration in Breite und Tiefe); Trennungsmodul (Ablauf der Trennung, beziehungswidrige Ereignisse, Auswirkungen der Trennung auf Kinder, spezifische Emotionen heute, Umgang mit Trennung, Sorgerechts- und Unterhaltsregelung).
2.) Familiengründung und Familienerweiterung: Erwartungen an Kinder (Value of Children); Schwangerschaft (Bestehen einer Schwangerschaft, Zeugungsversuche, Fruchtbarkeit, Repromaßnahmen, Abbruch/Fehlgeburt, hypothetische Unterstützung durch soziales Umfeld); Empfängnisverhütung (Anwendung, Methode, Konsequenz der Verhütung); Einflüsse des sozialen Umfelds auf Familienplanung (durch Freunde und Eltern); Familienplanung (Kinderwunsch, realistische Kinderzahl, Fertilitätsabsichten, Timing von Elternschaft, Übereinstimmung mit Partner, Einschränkungsbereitschaft, Auswirkungen von Elternschaft, Entscheidungsfindung, Gründe gegen Kinder); Voraussetzungen für Kinder (Soll- und Ist-Bewertung).
3.) Intergenerationale Beziehungen (IGB): Erwartungen an Beziehung zu Eltern; familiale Normen; partnerschafts- und familienbezogene Werte; Qualität der Eltern-Kind-Beziehung (NRI); IGB-Dimensionen (Kontakthäufigkeit, emotionale Nähe, Wohnentfernung); gegenseitige Unterstützungsleistungen (emotional, materiell, instrumentell); Pflegebedürftigkeit der Eltern (Hilfeleistung); Alter bei Auszug aus dem Elternhaus
4.) Erziehung und kindliche Entwicklung: Erziehungsziele; Elternrolle (Kompetenz); Coparenting (Probleme, Problemlösung); Betreuungssituation der Kinder (verantwortliche Personen, Zufriedenheit); Gesundheit der Kinder (allgemein); Neugeborenen-Modul (Entbindung, U-Untersuchungen, Temperament des Kindes, Belastungssituation).
Andere Lebensbereiche: Persönlichkeitsmerkmale; Befindlichkeit (Einsamkeit, Selbstwertgefühl, Depressivität etc.); Gesundheit (allgemeiner Zustand, Erwerbsminderung, Nachtschlaf); Wichtigkeit von Lebensbereichen (Beruf, Familie etc.); allgemeine Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit Schule/Beruf, Freizeitgestaltung, Freunden, Familie, finanzieller Situation; Netzwerkeinbindung (Anzahl der Freunde, Netzwerkgenerator); Religiosität (Glaubensgemeinschaft, Kirchgangshäufigkeit).
Demographie: Geschlecht; Alter; Geburtsdatum; Familienstand; Geburtsland und Nationalität; Geschwister; Verwandte; Bildung (Schullaufbahn, Abschluss); Erwerbsbiographie (berufliche Tätigkeiten, Stellung); Erwerbssituation (Arbeitszeitregelung, Befristung, Mehrfachtätigkeiten, Bedingungen am Arbeitsplatz, Pendeln, Elternzeit bzw. Wehr- oder Ersatzdienst); Einkommen (eigener Brutto- und Nettomonatsverdienst, Haushaltsnettoeinkommen, Bezug staatlicher Transferzahlungen, Unterhalt, Vermögenseinkommen, Bewertung der finanziellen Situation); Wohnbiographie ab dem 18. Lebensjahr (erster Auszug aus Elternhaus, Wohnorte in Bundesland und Land, Erst- und Zweitwohnsitz, Umzüge, Art des Haushalts, Besitzverhältnisse (Wohnstatus), Wohnfläche, Zimmerzahl, Anzahl der Übernachtungen); Haushaltszusammensetzung (Anzahl weiterer Personen im Haushalt, Geschlecht, Alter, Beziehung); Angaben zum aktuellen Partner (Geburtsdatum, Geburtsland und Nationalität, Bildung, Tätigkeit, berufliche Stellung, Kinder aus früheren Beziehungen, Wohnort); Angaben zu Kindern (Anzahl, Geschlecht, Geburtsdatum, Kindschaftsverhältnis/Status, Zusammenleben, Kontakt, zweites Elternteil, Gesundheitszustand, Betreuung); Angaben zu leiblichen Eltern und Stiefeltern (Geburtsdatum, Lebensstatus, ggf. Sterbedatum, Geburtsland und Nationalität, höchster Schul- und Ausbildungsabschluss, Familienstand, Partnerschaftsstatus, Kohabitation, neue Partnerschaften).
In Ergänzung zu pairfam wurden bei DemoDiff zusätzliche Informationen zum Partnerschaftsstatus bei Geburt erfasst. Enthalten sind außerdem Angaben darüber, ob die befragte Person in Ost- oder Westdeutschland geboren wurde.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdauer; Interviewdatum; Intervieweridentifikation; Gewichtungsfaktoren; Anwesenheit Dritter beim Interview und deren Verwandtschaftsverhältnis zum Befragten; Eingriff anderer ins Interview; Wiederfragungsbereitschaft; Verweigerung der Partnerbefragung und Grund dafür; Deutschkenntnisse; Anzahl der Kontaktversuche.